This document is an excerpt from the EUR-Lex website
Document 62012CA0562
Case C-562/12: Judgment of the Court (Fourth Chamber) of 17 September 2014 (request for a preliminary ruling from the Tartu Ringkonnakohus — Estonia) — Liivimaa Lihaveis MTÜ v Eesti-Läti programmi 2007-2013 Seirekomitee (Reference for a preliminary ruling — Structural funds — Regulations (EC) No 1083/2006 and No 1080/2006 — European Regional Development Fund (ERDF) — Operational programme aiming to promote European territorial cooperation between the Republic of Estonia and the Republic of Latvia — Decision of the monitoring committee rejecting a subsidy — Provision that the decisions of that committee cannot be subject to legal review — Article 267 TFEU — Act adopted by an institution, organ or body of the European Union — Charter of Fundamental Rights of the European Union — Implementation of EU law — Article 47 — Right to effective judicial protection — Right of access to the courts — Determination of which Member State’s courts have jurisdiction to rule on an action)
Rechtssache C-562/12: Urteil des Gerichtshofs (Vierte Kammer) vom 17. September 2014 (Vorabentscheidungsersuchen des Tartu Ringkonnakohus — Estland) — MTÜ Liivimaa Lihaveis/Eesti-Läti programmi 2007-2013 Seirekomitee (Vorabentscheidungsersuchen — Strukturfonds — Verordnungen [EG] Nrn. 1083/2006 und 1080/2006 — Europäischer Fonds für regionale Entwicklung [EFRE] — Operationelles Programm mit dem Ziel der Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit zwischen der Republik Estland und der Republik Lettland — Von dem Begleitausschuss erlassene Entscheidung über die Ablehnung einer Beihilfe — Bestimmung, die vorsieht, dass die Entscheidungen dieses Ausschusses nicht angefochten werden können — Art. 267 AEUV — Handeln eines Organs, einer Einrichtung oder einer sonstigen Stelle der Union — Charta der Grundrechte der Europäischen Union — Durchführung des Unionsrechts — Art. 47 — Anspruch auf effektiven gerichtlichen Rechtsschutz — Recht auf Zugang zu den Gerichten — Bestimmung des Mitgliedstaats, dessen Gerichte für die Entscheidung über eine Klage zuständig sind)
Rechtssache C-562/12: Urteil des Gerichtshofs (Vierte Kammer) vom 17. September 2014 (Vorabentscheidungsersuchen des Tartu Ringkonnakohus — Estland) — MTÜ Liivimaa Lihaveis/Eesti-Läti programmi 2007-2013 Seirekomitee (Vorabentscheidungsersuchen — Strukturfonds — Verordnungen [EG] Nrn. 1083/2006 und 1080/2006 — Europäischer Fonds für regionale Entwicklung [EFRE] — Operationelles Programm mit dem Ziel der Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit zwischen der Republik Estland und der Republik Lettland — Von dem Begleitausschuss erlassene Entscheidung über die Ablehnung einer Beihilfe — Bestimmung, die vorsieht, dass die Entscheidungen dieses Ausschusses nicht angefochten werden können — Art. 267 AEUV — Handeln eines Organs, einer Einrichtung oder einer sonstigen Stelle der Union — Charta der Grundrechte der Europäischen Union — Durchführung des Unionsrechts — Art. 47 — Anspruch auf effektiven gerichtlichen Rechtsschutz — Recht auf Zugang zu den Gerichten — Bestimmung des Mitgliedstaats, dessen Gerichte für die Entscheidung über eine Klage zuständig sind)
ABl. C 421 vom 24.11.2014, p. 5–6
(BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)
24.11.2014 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 421/5 |
Urteil des Gerichtshofs (Vierte Kammer) vom 17. September 2014 (Vorabentscheidungsersuchen des Tartu Ringkonnakohus — Estland) — MTÜ Liivimaa Lihaveis/Eesti-Läti programmi 2007-2013 Seirekomitee
(Rechtssache C-562/12) (1)
((Vorabentscheidungsersuchen - Strukturfonds - Verordnungen [EG] Nrn. 1083/2006 und 1080/2006 - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung [EFRE] - Operationelles Programm mit dem Ziel der Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit zwischen der Republik Estland und der Republik Lettland - Von dem Begleitausschuss erlassene Entscheidung über die Ablehnung einer Beihilfe - Bestimmung, die vorsieht, dass die Entscheidungen dieses Ausschusses nicht angefochten werden können - Art. 267 AEUV - Handeln eines Organs, einer Einrichtung oder einer sonstigen Stelle der Union - Charta der Grundrechte der Europäischen Union - Durchführung des Unionsrechts - Art. 47 - Anspruch auf effektiven gerichtlichen Rechtsschutz - Recht auf Zugang zu den Gerichten - Bestimmung des Mitgliedstaats, dessen Gerichte für die Entscheidung über eine Klage zuständig sind))
2014/C 421/07
Verfahrenssprache: Estnisch
Vorlegendes Gericht
Tartu Ringkonnakohus
Parteien des Ausgangsverfahrens
Klägerin: MTÜ Liivimaa Lihaveis
Beklagter: Eesti-Läti programmi 2007-2013 Seirekomitee
Beteiligte: Eesti Vabariigi Siseministeerium
Tenor
1. |
Art. 263 AEUV ist dahin auszulegen, dass die Klage gegen eine Entscheidung eines Begleitausschusses über die Ablehnung eines Beihilfeantrags im Rahmen eines operationellen Programms zur Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit im Bereich der Verordnungen (EG) Nrn. 1083/2006 des Rates vom 11. Juli 2006 mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 und 1080/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1783/1999 nicht in den Zuständigkeitsbereich des Gerichts der Europäischen Union fällt. |
2. |
Art. 267 Abs. 1 Buchst. b AEUV ist dahin auszulegen, dass ein von einem Begleitausschuss im Rahmen eines operationellen Programms gemäß den Verordnungen Nrn. 1083/2006 und 1080/2006 zur Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit erlassener Programmleitfaden wie der im Ausgangsverfahren in Rede stehende kein Handeln eines Organs, einer Einrichtung oder einer sonstigen Stelle der Union ist und der Gerichtshof daher für die Beurteilung der Gültigkeit der Bestimmungen eines solchen Leitfadens nicht zuständig ist. |
3. |
Die Verordnung Nr. 1083/2006 in Verbindung mit Art. 47 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union ist dahin auszulegen, dass sie einer Bestimmung eines von einem Begleitausschuss im Rahmen eines zwischen zwei Mitgliedstaaten vereinbarten operationellen Programms zur Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit erlassenen Programmleitfadens entgegensteht, soweit diese Bestimmung nicht vorsieht, dass eine Entscheidung dieses Begleitausschusses, mit der ein Beihilfeantrag zurückgewiesen wird, vor einem Gericht eines Mitgliedstaats angefochten werden kann. |