This document is an excerpt from the EUR-Lex website
Document 62016CA0230
Case C-230/16: Judgment of the Court (First Chamber) of 6 December 2017 (request for a preliminary ruling from the Oberlandesgericht Frankfurt am Main — Germany) — Coty Germany GmbH v Parfümerie Akzente GmbH (Reference for a preliminary ruling — Competition — Agreements, decisions and concerted practices — Article 101(1) TFEU — Selective distribution of luxury cosmetics products — Clause prohibiting distributors from making use of a non-authorised third party in the context of internet sales — Regulation (EU) No 330/2010 — Article 4(b) and (c))
Rechtssache C-230/16: Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 6. Dezember 2017 (Vorabentscheidungsersuchen des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main — Deutschland) — Coty Germany GmbH/Parfümerie Akzente GmbH (Vorlage zur Vorabentscheidung — Wettbewerb — Kartelle — Art. 101 Abs. 1 AEUV — Selektiver Vertrieb von Luxuskosmetika — Klausel, die es Einzelhändlern verbietet, bei Internetverkäufen einen nicht autorisierten Dritten einzuschalten — Verordnung [EU] Nr. 330/2010 — Art. 4 Buchst. b und c)
Rechtssache C-230/16: Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 6. Dezember 2017 (Vorabentscheidungsersuchen des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main — Deutschland) — Coty Germany GmbH/Parfümerie Akzente GmbH (Vorlage zur Vorabentscheidung — Wettbewerb — Kartelle — Art. 101 Abs. 1 AEUV — Selektiver Vertrieb von Luxuskosmetika — Klausel, die es Einzelhändlern verbietet, bei Internetverkäufen einen nicht autorisierten Dritten einzuschalten — Verordnung [EU] Nr. 330/2010 — Art. 4 Buchst. b und c)
ABl. C 52 vom 12.2.2018, p. 5–5
(BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)
12.2.2018 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 52/5 |
Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 6. Dezember 2017 (Vorabentscheidungsersuchen des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main — Deutschland) — Coty Germany GmbH/Parfümerie Akzente GmbH
(Rechtssache C-230/16) (1)
((Vorlage zur Vorabentscheidung - Wettbewerb - Kartelle - Art. 101 Abs. 1 AEUV - Selektiver Vertrieb von Luxuskosmetika - Klausel, die es Einzelhändlern verbietet, bei Internetverkäufen einen nicht autorisierten Dritten einzuschalten - Verordnung [EU] Nr. 330/2010 - Art. 4 Buchst. b und c))
(2018/C 052/06)
Verfahrenssprache: Deutsch
Vorlegendes Gericht
Oberlandesgericht Frankfurt am Main
Parteien des Ausgangsverfahrens
Klägerin: Coty Germany GmbH
Beklagte: Parfümerie Akzente GmbH
Tenor
1. |
Art. 101 Abs. 1 AEUV ist dahin auszulegen, dass ein selektives Vertriebssystem für Luxuswaren, das primär der Sicherstellung des Luxusimages dieser Waren dient, mit der genannten Bestimmung vereinbar ist, sofern die Auswahl der Wiederverkäufer anhand objektiver Gesichtspunkte qualitativer Art erfolgt, die einheitlich für alle in Betracht kommenden Wiederverkäufer festgelegt und ohne Diskriminierung angewendet werden, und die festgelegten Kriterien nicht über das erforderliche Maß hinausgehen. |
2. |
Art. 101 Abs. 1 AEUV ist dahin auszulegen, dass er einer Vertragsklausel wie der im Ausgangsverfahren streitigen nicht entgegensteht, die autorisierten Händlern eines selektiven Vertriebssystems für Luxuswaren, das im Wesentlichen darauf gerichtet ist, das Luxusimage dieser Waren sicherzustellen, verbietet, beim Verkauf der Vertragswaren im Internet nach außen erkennbar Drittplattformen einzuschalten, wenn diese Klausel das Luxusimage dieser Waren sicherstellen soll, einheitlich festgelegt und ohne Diskriminierung angewandt wird sowie in angemessenem Verhältnis zum angestrebten Ziel steht, was das vorlegende Gericht zu prüfen hat. |
3. |
Art. 4 der Verordnung (EU) Nr. 330/2010 der Kommission vom 20. April 2010 über die Anwendung von Artikel 101 Absatz 3 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf Gruppen von vertikalen Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen ist dahin auszulegen, dass unter Umständen wie denen des Ausgangsverfahrens ein den auf der Einzelhandelsstufe tätigen Mitgliedern eines selektiven Vertriebssystems für Luxuswaren auferlegtes Verbot, bei Internetverkäufen nach außen erkennbar Drittunternehmen einzuschalten, weder eine Beschränkung der Kundengruppe im Sinne von Art. 4 Buchst. b der Verordnung Nr. 330/2010 noch eine Beschränkung des passiven Verkaufs an Endverbraucher im Sinne von Art. 4 Buchst. c der Verordnung darstellt. |