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Document 52021XC0218(05)

    Veröffentlichung des Einzigen Dokuments gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Fundstelle der Produktspezifikation für einen Namen im Weinsektor 2021/C 58/18

    C/2021/847

    ABl. C 58 vom 18.2.2021, p. 86–92 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    18.2.2021   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 58/86


    Veröffentlichung des Einzigen Dokuments gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Fundstelle der Produktspezifikation für einen Namen im Weinsektor

    (2021/C 58/18)

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 98 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von zwei Monaten ab dem Datum dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

    EINZIGES DOKUMENT

    „Willamette Valley“

    PGI-US-02439

    Datum der Antragstellung: 17.10.2018

    1.   Einzutragender Name

    Willamette Valley

    2.   Art der geografischen Angabe

    g. g. A.

    3.   Kategorien von Weinbauerzeugnissen

    1.

    Wein

    5.

    Qualitätsschaumwein

    4.   Beschreibung des Weins/der Weine

    Die geschützte geografische Angabe „Willamette Valley“ ist Stillweinen (rot, rosé und weiß) und Qualitätsschaumweinen vorbehalten.

    Weine aus dem Willamette Valley lassen sich anhand der Traubensorte charakterisieren und identifizieren. Auf die Rotweine, vorwiegend Pinot noir, und die Weißweine, vorwiegend Chardonnay, Pinot gris und Riesling sowie Schaumweinmischungen aus Pinot noir/Chardonnay, entfällt der Großteil der Produktion im Willamette Valley.

    Als Weine mit mittlerem Körper aus kühlem Klima, die allgemein eine ausgeprägte Säure besitzen und helle, frische, reife Früchte und mineralische Tannine vermitteln, weisen die Weine aus dem Willamette Valley je nach Sorte die folgenden Merkmale auf:

    Stillweine

    Rotweine:

    Die Rotweine aus dem Willamette Valley haben eine brillante, mittelrote bis granatrote Robe, die sich je nach Lage und Jahrgang manchmal einem tiefen Purpur- bis Schwarzton nähert; sie offenbaren eher frische als gekochte rote und schwarze Früchte, von Granatapfel, Erdbeere, Himbeere und Kirsche bis hin zu Brombeere und Pflaume, und zwar sowohl in den Aromen als auch unmittelbar in den Geschmacksausprägungen; darüber hinaus zeigen die Aromen rote und purpurne florale Aspekte, Erdigkeit von Humus bis Teeblatt, Jod- und Eisennoten, Backgewürze wie Sassafras, Cola, Mineralien sowie mit zunehmendem Alter komplexere herzhafte Züge von Schinken, Pilzen, Leder und Kräutern. Die Geschmacksausprägungen und deren Texturen im Mund sind komplex und vielschichtig; die feinkörnigen Tannine erinnern an Teeblatt und Kirschtabak, während der runde, samtige Mittelgaumen eine elegante Struktur und Fülle bietet und sowohl die Elemente von Frucht als auch die von herzhaften Speisen widerspiegelt, die man in der Nase wahrnimmt; die Gaumenstruktur kann eine Reihe von Tanninen von Teeblatt bis Holz aufweisen — mit heller Säure, die den Gaumen anhebt, prägnante Aromen lange anhalten lässt und für Spannung im Interesse von Schutz und Alterswürdigkeit sorgt.

    Roséweine:

    Die Roséweine aus dem Willamette Valley variieren in ihrer Robe von einem sehr hellen Grau-Rosa bis hin zu einem blassen Granatrot; alle sind lebendig und schön und weisen Aromen von weißen bis roten Blumen (Jasmin bis Rose) und frischen Früchten von Blutorange bis Walderdbeeren und Himbeeren auf, sowohl in der Nase als auch am Gaumen; die Gaumenaromen können auch salzig und mineralisch sein, mit einem cremigen Gaumen und manchmal mit einem Hauch von Restzucker. Die für die Roséweine aus dem Willamette Valley charakteristische lebendige Säure sorgt dafür, dass er einige Jahre in der Flasche reifen kann.

    Weißweine:

    Die Weißweine aus dem Willamette Valley sind einheitlich brillant, mit kräftiger Säure; ihre Robe ist platin- bis blass zitronenfarben und bei Spätlese oder eichenfassgereiften Weißweinen creme- bis goldfarben. Die Aromen der Weißweine decken eine Bandbreite an Früchten ab, die genauso hoch oder höher ist als die der Sorte Pinot noir, allerdings bei anderen Fruchtarten; die Aromen reichen von Zitrusfrüchten, Steinobst (Pfirsich, Birne usw.) bis hin zu floralen Elementen von weißen Blüten und Obstgartenblüten. Alle haben am Gaumen eine ausgeprägte Mineralität und Salinität (aufgrund des pH-Werts, der Säure und der leichten, hellen Frucht), mit einem Kern aus frischen, reinen Fruchtaromen, die von einem hohen Säuregehalt angetrieben werden, der Länge verleiht und Langlebigkeit verspricht. Mit zunehmendem Alter zeigen die Weine Noten von getrockneten Blumen, Marmelade mit Zitrusnoten und Elemente von Honig sowie ausgeprägte mineralische Noten.

    Allgemeine Analysemerkmale

    Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

    16 %

    Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

    7 %

    Mindestgesamtsäure

    4 g/l Weinsäure

    pH = 4 max.

    Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

    23,31 mÄq/l (Rotweine)

    19,98 mÄq/l (Weiß- und Roséweine)

    Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

    150 mg/l

    40 mg/l gelöstes Schwefeldioxid

    Qualitätsschaumweine

    Qualitätsschaumweine aus dem Willamette Valley werden als Weiß- und Roséweine aus den Sorten Pinot noir, Chardonnay und in einigen Fällen auch Pinot Meunier hergestellt. Sie zeigen ein feines bis mittleres Schaumbild, Finesse, perlende Blasenfäden und ausdrucksstarke, klare, säurebetonte Fruchtaromen von kaum gereiftem Steinobst und rassigen Zitrusfrüchten. Weiße Qualitätsschaumweine sind platinfarben und brillant klar, mit Aromen von Apfel oder Birne und Geschmacksnoten, die Limette, Steinobst oder Mineralien ähneln. Rosé-Schaumweine zeigen gehobene Noten von Walderdbeeren, rassige hohe Säurewerte und vielschichtige hellrote Fruchtaromen (Apfel/Pflaume). Längere Lagerzeiten von mehr als zehn Jahren in der Flasche sind normal. Optisch reichen Rosé-Schaumweine von klarem Kirschrot bis hin zu einem „Hauch“ von Rosatönen. Aromatisch zeigen Rosé-Schaumweine je nach Cuvée und Reife der Früchte bei der Lese florale Noten von Rosenblüten über rotschaligen Apfel bis hin zu leichten Pflaumen-Erdbeer-Tönen. Auch eine charakteristische „Gewürzkomponente“ ist nicht ungewöhnlich. Typische Aroma- und Geschmacksbeschreibungen können Walderdbeeren und andere Sommerbeeren, Zitrusfrüchte wie Blutorange/Mandarine, Äpfel/Holzapfel, Gewürze wie getrocknete Kräuter und Ingwer umfassen. Rassige hohe Säurewerte ermöglichen lange Lagerzeiten von mehr als zehn Jahren in der Flasche.

    Die Aromen von Brut-Schaumweinen aus den Sorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier können von weißen Blumen über Meeresstrand-Austernschalen bis hin zu Apfel/Birne und zitroniger weißer Grapefruit reichen. Die Geschmacksausprägungen variieren je nach Prozentsatz der verwendeten Rebsorte und dem Ort, an dem die Früchte angebaut wurden. Die Blumen reichen von zartem Weiß bis Rosa, die Gewürze von Vanille über Ingwer bis zu getrockneten Kräutern, und die Früchte können grüne, gelbe, rotschalige Äpfel, Holzapfel, herbe Beeren und Anjou-Birne, zitronige weiße Grapefruit, Sternfrucht und Mandarine umfassen. Die Säure ist hell und lebendig, während der Abgang mit einem Ausdruck reifer Früchte recht lang sein kann.

    Allgemeine Analysemerkmale

    Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

    14 %

    Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

    7 %

    Mindestgesamtsäure

    5 g/l Weinsäure

    pH = 4 max.

    Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

    <= 23,31 mÄq/l

    Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

    150 mg/l

    30 mg/l gelöstes Schwefeldioxid

    5.   Weinbereitungsverfahren

    a.   Wesentliche önologische Verfahren

    entfällt

    b.   Höchsterträge

    Pinot noir und andere Rotweine: 7 850 kg/ha (45 hl/ha);

    Chardonnay: 10 100 kg/ha (60 hl/ha);

    Andere Weißweine: 12 330 kg/ha (70 hl/ha);

    Qualitätsschaumweine: 15 700 kg/ha (90 hl/ha).

    6.   Abgegrenztes geografisches Gebiet

    Das Willamette Valley ist als amerikanisches Weinbaugebiet in den Verordnungen der US-amerikanischen Steuer- und Handelsbehörde für Alkohol und Tabak (Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau — TTB) offiziell anerkannt und mit folgender Zusammenfassung registriert:

    §9.90 Willamette Valley.

    Abgrenzung. Das Weinbaugebiet Willamette Valley liegt im nordwestlichen Teil von Oregon und wird im Norden vom Columbia River, im Westen von den Coast Range Mountains, im Süden von den Calapooya Mountains und im Osten von den Cascade Mountains begrenzt und umfasst etwa 5 200 Quadratmeilen (3,3 Millionen Morgen).

    Im Einzelnen verläuft die Grenze des Weinbaugebiets nach Landmarken und auf den genehmigten Karten verzeichneten Referenzpunkten wie folgt: vom Ausgangspunkt am Schnittpunkt der Grenzlinie Columbia/Multnomah County und der Staatsgrenze Oregon/Washington;

    westlich entlang der Grenzlinie Columbia/Multnomah County 8,5 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der Grenzlinie Washington/Multnomah County;

    südlich entlang der Grenzlinie von Washington County 5 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    nordwestlich (15 Meilen genau nordwestlich) entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie bis zum Schnittpunkt mit dem State Highway 47, 0,5 Meilen nördlich von Tophill;

    dann genau westlich vom State Highway 47 eine Viertelmeile bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie, weiter nach Süden und dann nach Südwesten entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie bis zum Schnittpunkt mit dem Siuslaw National Forest (etwa 43 Meilen südlich und 26 Meilen westlich Tophill), eine Meile nördlich des State Highway 22;

    6,5 Meilen genau nach Süden bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie an der Grenzlinie Lincoln/Polk County;

    weiter entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie (etwa 23 Meilen) nach Osten, Süden und dann nach Westen bis zu dem Punkt, an dem sich die Grenzlinie von Polk County mit der Grenzlinie Lincoln/Benton County kreuzt;

    südlich entlang der Grenzlinie Lincoln/Benton County 11 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der Grenzlinie des Siuslaw National Forest;

    6 Meilen östlich entlang der Grenzlinie des Siuslaw National Forest und dann 6 Meilen südlich entlang der Grenzlinie des Siuslaw National Forest bis zum State Highway 34 und der 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    südlich entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie bis zum Schnittpunkt mit der Township-Grenzlinie T17S/T18S (31 Meilen südwestlich, 1 Meile westlich des State Highway 126);

    in östlicher Richtung entlang der Grenzlinie T17S/T18S 4,5 Meilen bis zur Range-Grenzlinie R6W/R7W, in südlicher Richtung entlang dieser Range-Grenzlinie 2,5 Meilen bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    nach Nordosten, dann nach Südosten entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie etwa 12 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der Range-Grenzlinie R5W/R6W;

    südlich entlang der Range-Grenzlinie R5W/R6W etwa 0,25 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der 1 000 Fuß-Höhenlinie;

    allgemein in südöstlicher Richtung entlang der sich schlängelnden 1 000-Fuß-Höhenlinie, die das Letz-Creek-Gebiet kreuzt, bis zu dem Punkt auf der 1 000-Fuß-Höhenlinie, der sich genau nördlich der Kreuzung der Siuslaw River Road und der Fire Road befindet;

    südlich in einer geraden Linie etwa 0,55 Meilen über den Siuslaw River und die Kreuzung der Siuslaw River Road und der Fire Road bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    allgemein in südöstlicher Richtung entlang der sich schlängelnden 1 000-Fuß-Höhenlinie, die das Gebiet von Roseburg, Oregon, kreuzt, bis zum Schnittpunkt der 1 000-Fuß-Höhenlinie mit der Grenzlinie Lane/Douglas County;

    östlich entlang der Grenzlinie Lane/Douglas County etwa 3,8 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der 1 000-Fuß-Höhenlinie unmittelbar östlich der South Fork des Siuslaw River;

    allgemein nach Norden, dann nach Nordosten entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie um Spencer Butte und dann allgemein nach Süden bis zu einem Punkt entlang der Grenzlinie Lane/Douglas County 0,5 Meilen nördlich des State Highway 99;

    nach Süden entlang der Grenzlinie Lane/Douglas County 1,25 Meilen bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie um die Täler des Little River, des Mosby Creek, des Sharps Creek und des Lost Creek bis zur Kreuzung der R1W/R1E und des State Highway 58;

    nach Norden entlang der R1W/R1E 6 Meilen bis zum Schnittpunkt mit der 1 000-Fuß-Höhenlinie direkt nördlich des Little Fall Creek;

    weiter entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie um den Hills Creek, den Südhang des McKenzie River Valley hinauf zum Ben and Kay Dorris State Park, über den Nordhang hinunter um den Camp Creek, den Mohawk River und seine Nebenflüsse, den Calapooia River (drei Meilen südöstlich der Stadt Dollar) zu dem Punkt, an dem der Wiley Creek die R1E/R1W schneidet, ungefähr eine Meile südlich der T14S/T13S;

    nördlich entlang der R1E/R1W 7,5 Meilen bis zur T12S/T13S am Cedar Creek;

    nach Westen entlang der T12S/T13S 4 Meilen bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie;

    weiter in allgemeiner nördlicher Richtung entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie um den Crabtree Creek, den Thomas Creek, den North Santiam River (bis zum Schnittpunkt mit dem Sevenmile Creek) und den Little North Santiam River bis zum Schnittpunkt der 1 000-Fuß-Höhenlinie mit der R1E/R2E (etwa 1 Meile nördlich des State Highway 22);

    nördlich entlang der R1E/R2E (durch einen kleinen Teil des Silver Falls State Park) 14 Meilen bis zur T6S/T7S;

    nach Osten entlang der T6S/T7S 6 Meilen zur R2E/R3E;

    nach Norden entlang der R2E/R3E 6 Meilen zur T5S/T6S;

    genau 8,5 Meilen nach Nordosten bis zur Kreuzung der T4S/T5S und der R4E/R3E;

    nach Osten entlang der T4S/T5S 6 Meilen zur R4E/R5E;

    nach Norden entlang der R4E/R5E 6 Meilen zur T3S/T4S;

    nach Osten entlang der T3S/T4S 6 Meilen zur R5E/R6E;

    nach Norden entlang der R5E/R6E 10,5 Meilen bis zu dem Punkt, an dem sie die Grenze des Mount Hood National Forest schneidet (etwa 3 Meilen nördlich des U.S. Highway 26);

    4 Meilen nach Westen und 1 Meile nach Norden entlang der Waldgrenze bis zur 1 000-Fuß-Höhenlinie (direkt nördlich des Bull Run River);

    nördlich entlang der 1 000-Fuß-Höhenlinie nach Multnomah County bis zum Schnittpunkt mit der R4E/R5E;

    etwa drei Meilen genau nach Norden bis zur Staatsgrenze Oregon/Washington und

    westlich und dann nördlich 34 Meilen entlang der Staatsgrenze Oregon/Washington zum Ausgangspunkt.

    7.   Wichtigste Keltertraubensorte(n)

    Für die Stillweine und die Qualitätsschaumweine des Willamette Valley werden Keltertrauben der folgenden Sorten verwendet: Pinot noir, Pinot gris, Chardonnay, Riesling, Pinot blanc, Syrah, Cabernet Sauvignon, Gamay noir und Pinot Meunier.

    Weitere Keltertraubensorten werden in geringerem Umfang verwendet: Arneis, Albarino, Auxerrois, Cabernet franc, Chenin blanc, Dolcetto, Gewürztraminer, Grüner Veltliner, Merlot, Müller-Thurgau, Sangiovese, Sauvignon Blanc, Tempranillo, Viognier und Zinfandel.

    8.   Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge

    Wie bei jeder erfolgreichen Unternehmung, die sich einen guten Ruf erarbeitet, ist der Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der hohen Qualität komplex und nicht einfach: Die natürlichen Einflüsse aufgrund der Lage des Willamette Valley und ihre klimatischen, geologischen, geografischen und jahrgangsbedingten Auswirkungen, die die endgültige Weinqualität signifikant beeinflussen, dürften wohl das größte Gewicht haben, doch auch die menschlichen Einflüsse müssen anerkannt werden, die durch Systematisierung und Harmonisierung von Weinbau, Weinbereitung und Vermarktung für Zuverlässigkeit und Kontrolle sorgen und Ansehen der Weine der Region bewirken.

    Böden und Geologie: Im Willamette Valley werden hochwertige, für das Gebiet typische Weine aus den oben genannten Rebsorten für kühles Klima erzeugt, die fast ausschließlich auf Hügeln mit vulkanischen und/oder sedimentären Böden angebaut werden, die durch tektonische Vorgänge aus dem Talboden herausgeschoben wurden, und zwar in Höhen zwischen 61 und 305 Metern (200 und 1 000 Fuß), mit Löss (verwehtem Schluff) auf einigen der Hügel. Die Böden in Hanglage bieten eine ausreichende Wurzeltiefe und Wasserspeicherung, versorgen die Reben mit Nährstoffen, ohne zu reichhaltig zu sein (und begünstigen dadurch ein leichtes, üppiges Wachstum statt notwendiger, angestrengter Fruchtprioritäten); sie bieten eine gute Boden- und Luftdrainage mit mürben Böden. Die Wahrscheinlichkeit von Frost- und Krankheitsbelastungen (z. B. Echter Mehltau) ist geringer. Die Böden in Hanglage sind von dreierlei Art (vulkanisch, sedimentär und Löss-Gletscherschluff) und übertragen einzigartige und vorhersehbare Aromen, Geschmacksausprägungen, Mineralität und Wachstumscharakteristiken auf die Reben und die daraus resultierenden Weine — beim Pinot noir zum Beispiel sorgen die vulkanischen Böden für das Aroma und den Geschmack von hellen, frischen roten Früchten (von Himbeere über Sauerkirsche bis Schwarzkirsche) und für eine mäßig feine, weiche Tanninstruktur und moderate Farbe; Sedimentböden sorgen für die Farbe, das Aroma und den Geschmack von dunklen, roten bis schwarzen Früchten (von Schwarzkirsche über Brombeere bis schwarze Johannisbeere oder Heidelbeere) mit Akzenten von Pilzen, Backgewürzen, Kaffee und dunkler Marmelade und einen moderaten bis hohen Tanningehalt; Lössböden sorgen für eine hellere Farbe (von Erdbeere über Himbeere bis Kuchen-Kirsche), weniger Struktur sowie einen geringeren Tanningehalt und Frische. Alle behalten eine mittlere bis hohe Säure und sind alterungsfähig.

    Geografie: Zu den organoleptischen Eigenschaften, die als einzigartig für das Willamette Valley — insbesondere beim Pinot noir — angesehen werden, gehören Helligkeit und Merkmale von frischen Früchten, wobei die Säure durch das geschützte kühle Klima erzeugt wird, des Weiteren verschiedene Ausprägungen rot-schwarzer Früchte und ein wechselnder Gehalt an strukturellen Phenolen oder Tanninen in Abhängigkeit von Bodentyp, Höhenlage und Geografie sowie eine breite Palette von stilistischen Einflüssen der Winzer aufgrund ihrer sich weiterentwickelnden Sichtweisen auf die Persönlichkeit des Pinot noir.

    Das kühle Klima, das durch große Wasserkörper wie den Pazifischen Ozean gemäßigt wird, ermöglicht es, dass die Temperaturen von warmen Tagen zu sehr kühlen Nächten übergehen, wobei der auflandige Ozeanwind das Willamette Valley nachts um bis zu 16,5-22 °C (30-40 °F) abkühlt. Dies beeinflusst die Pflanzenatmung, ermöglicht die Kühlung der Pflanzen und bewahrt die für die Weine des Willamette Valley charakteristische Säure.

    Aus dem Gefälle, das durch den Höhenunterschied von 244 Metern (800 Fuß) entsteht, ergeben sich unterschiedliche Reifebedingungen für verschiedene Rebsorten und die Fähigkeit der Anpassung an unterschiedliche klimatische Bedingungen — mit wärmeren Gebieten in niedrigeren und kühleren Gebieten in höheren Lagen, wodurch reifere und weichere Weincharaktere in niedrigeren Lagen und hellere, frische Früchte und ein höherer Säuregehalt in höheren Lagen erreicht werden. Eine weitere Verfeinerung folgt aus der Ausrichtung der Hänge, d. h. nach Süden, Osten oder Westen zwecks Sonnenexposition — ein echter Vorteil in der frühen, kühlen Geschichte der Region, als die perfekte Reifung auf nach Süden ausgerichteten Rebflächen angestrebt wurde.

    So wichtig die Hanglagen für Reifung, Wasserhaushalt, Aromen und Säure auch sind, das entscheidende Merkmal der Weine aus dem Willamette Valley ergibt sich aus der schalenförmigen Natur des Tals, die zu den allgemeinen kühlen Klimabedingungen dieses geschützten Tals beiträgt — geschützt durch die Cascade Mountains und die Coast Range Mountains im Osten bzw. im Westen, die verhindern, dass heißes, trockenes, kontinentales Wetter bzw. kühles, feuchtes Wetter die Wachstumsperiode stören. Die volle Reife wird in dieser geschützten authentischen Kühlklimaregion erreicht, während die Säure durch kühle Wachstums- und Reifeperioden erhalten bleibt. Hochwertige Weine mit Finesse, Lebendigkeit und struktureller Integrität benötigen diese Säure, womit Weine aus dem Willamette Valley kurz- bis mittelfristig exzellente Weine zum Essen sind, aber auch ein langes Alterungspotenzial haben.

    Allgemeine geografische Einflüsse für Stillweine und Qualitätsschaumweine: Das Willamette Valley liegt auf dem 45. nördlichen Breitengrad. Auf diesem Breitengrad beeinflussen die Höhenunterschiede die Flora und Fauna des Gebietes merklich. Höhenunterschiede von nur 60 Metern zwischen den Rebflächen können die Reifung um bis zu 10-14 Tage verzögern. Die Blüte der Weinrebe beginnt im Durchschnitt in der dritten Juniwoche (Sommersonnenwende) und ist oft im Juli (vier Wochen nach der Sommersonnenwende) abgeschlossen. Dieser Breitengrad und die Nähe zum kühlen Pazifischen Ozean bringen Wetterschwankungen während der Wachstumsperiode und auch der Lesezeit mit sich. Tatsächlich ist das Wetter im Willamette Valley im Vergleich zu allen anderen Weinbaugebieten an der Westküste der USA ausgesprochen vielfältig. Hinzu kommt, dass die Tageslichtlänge und deren tägliche Veränderungen ausreichen, um bei Pflanzen wie Weinreben eine Photoperioden-induzierte physiologische Reaktion hervorzurufen. Die Hitzesumme und Photoperiode des Willamette Valley setzt den Gebieten, in denen eine gleichmäßige Reifung stattfinden kann, Grenzen. So können nur auf wenigen Flächen oberhalb von 240 Metern oder an Orten mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von mehr als 1 300 mm oder mit nördlicher Ausrichtung erfolgreich Reben angebaut werden. Flächen, auf denen erfolgreich in gleichbleibender Qualität erzeugt wird, finden sich in Hanglagen, die so ausgerichtet sind, dass die Sonne auf das Laub der Reben fällt und im Frühjahr die Böden erwärmt. Es handelt sich um ein Weinbaugebiet, in dem Sorten für warmes Klima wie Cabernet Sauvignon nicht durchgängig reifen. Tatsächlich ist es eines der wenigen Weinbaugebiete mit kühlem Klima, in dem zuerst auf den Hängen und nicht etwa in der kälteren Talmulde gepflanzt wurde.

    Menschliche Einflüsse und stilistische Optionen: Das Willamette Valley liegt am nördlichen Rand jener Zone, in der kühle Klimasorten, die für Still- oder Qualitätsschaumweine wichtig sind (z. B. Pinot noir, Pinot Meunier und Chardonnay), in gleichbleibender Qualität reifen können. Aufgrund dieser besonderen Lage nehmen die Still- und Qualitätsschaumweine ihre aufregenden, einzigartigen Eigenschaften an, die wiederum den Winzern entscheidende stilistische Optionen bieten. Üblicherweise blühen die Pflanzen zur Sommersonnenwende, sodass die für Qualitätsschaumweine bestimmten Weintrauben Mitte bis Ende September und jene für Stillweine Ende September bis Mitte Oktober reifen. Hanglagen ermöglichen warme Temperaturinversionen am frühen Abend, sodass die den Reben atmen können, bevor die kühlen Temperaturen der späten Nacht und des frühen Morgens eintreten. Zudem erlauben Hanglagen — neben den Makrounterschieden zwischen Anbauzonen — den Winzern, die Lese nach Ausrichtung oder Höhenlage zu staffeln, um die jeweiligen Fruchtaromen noch besser zur Geltung zu bringen und den Besonderheiten der jeweiligen Wachstumsperiode Rechnung zu tragen.

    In dieser nördlichen Randzone können Variationen im Geschmack durch kleine Veränderungen im Weinberg ausgelöst werden, durch Klone, Wurzelstöcke, Abstände, Ausrichtung, Höhenlage und sogar die Arbeit des Winzers. Unterschiede zwischen benachbarten Weinbergen können stilistische Vielfalt in Qualitätsschaum- und Stillweinen ergeben.

    Die für Qualitätsschaumweine bestimmten Trauben prägen im Willamette Valley komplexe, reife Fruchtaromen aus, ohne ihren hohen natürlichen Säuregehalt zu verlieren. Sie können jeweils zum Zeitpunkt der optimalen Reife gelesen werden, wenn sich die Winzer von niedrigeren in höhere Lagen vorarbeiten. Werden Reben am Rande der gleichmäßigen Reifung angebaut, entstehen komplexe, köstliche Fruchtaromen. Schaumweine aus den Sorten Pinot noir und Chardonnay werden im Willamette Valley seit den frühen 1980er-Jahren hergestellt. Heute gibt es mehr als 100 Erzeuger von Schaumweinen nach traditioneller Methode, und die Produktion wächst weiter, sowohl was die Anzahl der Erzeuger als auch das Volumen betrifft.

    Die reifen Fruchtaromen, der hohe natürliche Säuregehalt und der niedrige Alkoholgehalt der Mitte September gelesenen Weintrauben ergeben komplexe, hochwertige, langlebige Schaum- und Stillweine. Das Willamette Valley steht aufgrund seiner hohen nördlichen Breite, der Nähe zum kühlen Ozean, der im Regenschatten liegenden Rebflächen am Hang, der dynamischen Photoperiode und der Tatsache, dass Rebsorten aus wärmeren Klimazonen hier nicht reifen können, für einen einzigartigen „neuen“ Stil nordamerikanischer Weine.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geografische Angabe zwar primär durch die natürlichen Einflüsse, die eine einzigartige und außergewöhnliche Region schaffen, gerechtfertigt ist, die sekundären Merkmale des Willamette Valley — die es neben den physischen Merkmalen von anderen Weinbaugebieten unterscheiden — jedoch auf die menschlichen Einflüsse zurückzuführen sind: außergewöhnlicher Fokus, Zusammenarbeit, methodische Genauigkeit und fachliche Forschung sowie organisatorische Ansätze, die weltweit auf Interesse gestoßen und zu Kontakten geführt haben, darunter die branchenweite Zusammenarbeit, z. B. das erste International Cool Climate Symposium im Jahr 1984 und die viel beachtete International Pinot Noir Celebration, die seit 34 Jahren alle Erzeuger von Pinot noir weltweit willkommen heißt. Die ausgeprägte Zusammenarbeit und die gleichbleibend hohe Qualität der Erzeugnisse haben eine Anhängerschaft entstehen lassen und allgemein zum Ansehen der Region beigetragen.

    Andere Sorten sind hier aus ähnlichen Gründen erfolgreich wie Pinot noir, aber Pinot noir ist der Spitzenreiter in Sachen Bekanntheit. Medien, Wissenschaft, Fachkreise und Verbraucher kennen alle die auf der Grundlage von Pinot noir erzeugten Weine aus dem Willamette Valley, sowohl die Still- als auch die Schaumweine. Die Anerkennung ist breit und international. Beispielhaft sei angeführt, dass Weine aus dem Willamette Valley vor zwei Jahren im Rahmen der Decanter World Wine Awards mit der Platin- und der Best-in-Show-Medaille ausgezeichnet wurden, Robert Parker Jr. anerkennt, dass „Oregon endlich sein enormes Potenzial ausschöpft“, und Isaac Asimov von der New York Times feststellt: „Das Willamette Valley ist ein Ort, an dem die Ideale des Pinot noir — Finesse und Anmut — in gleichbleibender Qualität angetroffen werden können.“

    9.   Sonstige Bedingungen

    Praktisch alle Weine aus dem Willamette Valley sind sortenspezifisch und müssen gemäß den Gesetzen und Verordnungen des Staates Oregon (OAR 845 OLCC Regulations) zu mindestens 90 % aus der jeweiligen Sorte bestehen.

    Die Herkunft des Weins muss genau angegeben werden; wenn auf dem Etikett ein amerikanisches Weinbaugebiet (American Viticultural Area — AVA) angegeben ist, muss der Wein in der Flasche zu mindestens 95 % aus dem betreffenden AVA stammen.

    Alle Weine aus dem Willamette Valley müssen in Oregon vinifiziert und zur Abfüllung vorbereitet werden; mit dieser Anforderung werden Qualität und Herkunft der Trauben gewährleistet, da es wichtig ist, dass diese anspruchsvollen Weine sorgfältig behandelt werden und die Zusammenarbeit bei der Veredelung des Weins im Weinbaugebiet selbst erleichtert wird. Wenn auf dem Etikett „Willamette Valley AVA“ als Ursprungsbezeichnung angegeben ist, muss der Wein gemäß den Kennzeichnungsvorschriften des Bundes [Code Federal Regulation, Title 27 CFR 4.25(e)(3)(iv)] vollständig in Oregon hergestellt sein („fully finished“). In den Vorschriften des TTB ist „vollständig hergestellter“ Wein als Wein definiert, der „zur Flaschenabfüllung bereit ist, mit Ausnahme von Kellerbehandlung und Verschnitt, wobei es nicht zu einer Änderung von Klasse und Art kommen darf“.

    Link zur Produktspezifikation

    https://assets.simpleviewinc.com/simpleview/image/upload/v1/clients/willametteor/2020_02_GUIDELINES_FOR_PROTECTED_GEOGRAPHICAL_INDICATION_Willamette_Valley_091718_add_092519_100819_030520_7d32ebb7-96f1-4049-b608-d3838347b797.pdf


    (1)  ABl. L 347 vom 20.12.2013, S. 671.


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