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Document 62016CA0408

    Rechtssache C-408/16: Urteil des Gerichtshofs (Achte Kammer) vom 6. Dezember 2017 (Vorabentscheidungsersuchen der Curtea de Apel Bucureşti — Rumänien) — Compania Naţională de Administrare a Infrastructurii Rutiere SA, vormals Compania Naţională de Autostrăzi şi Drumuri Naţionale din România SA/Ministerul Fondurilor Europene — Direcţia Generală Managementul Fondurilor Externe (Vorlage zur Vorabentscheidung — Öffentliche Aufträge — Richtlinie 2004/18/EG — Geltungsbereich — Verordnung [EG] Nr. 1083/2006 — Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Europäischer Sozialfonds und Kohäsionsfonds — Finanzierungsvertrag für den Bau einer Autobahn, der mit der Europäischen Investitionsbank vor dem Beitritt des Mitgliedstaats zur Europäischen Union geschlossen wurde — Begriff der Unregelmäßigkeit im Sinne der Verordnung Nr. 1083/2006)

    ABl. C 52 vom 12.2.2018, p. 9–9 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    12.2.2018   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 52/9


    Urteil des Gerichtshofs (Achte Kammer) vom 6. Dezember 2017 (Vorabentscheidungsersuchen der Curtea de Apel Bucureşti — Rumänien) — Compania Naţională de Administrare a Infrastructurii Rutiere SA, vormals Compania Naţională de Autostrăzi şi Drumuri Naţionale din România SA/Ministerul Fondurilor Europene — Direcţia Generală Managementul Fondurilor Externe

    (Rechtssache C-408/16) (1)

    ((Vorlage zur Vorabentscheidung - Öffentliche Aufträge - Richtlinie 2004/18/EG - Geltungsbereich - Verordnung [EG] Nr. 1083/2006 - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Europäischer Sozialfonds und Kohäsionsfonds - Finanzierungsvertrag für den Bau einer Autobahn, der mit der Europäischen Investitionsbank vor dem Beitritt des Mitgliedstaats zur Europäischen Union geschlossen wurde - Begriff der Unregelmäßigkeit im Sinne der Verordnung Nr. 1083/2006))

    (2018/C 052/11)

    Verfahrenssprache: Rumänisch

    Vorlegendes Gericht

    Curtea de Apel Bucureşti

    Parteien des Ausgangsverfahrens

    Klägerin: Compania Naţională de Administrare a Infrastructurii Rutiere SA, vormals Compania Naţională de Autostrăzi şi Drumuri Naţionale din România SA

    Beklagter: Ministerul Fondurilor Europene — Direcţia Generală Managementul Fondurilor Externe

    Tenor

    1.

    Die Richtlinie 2004/18/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. März 2004 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge, Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge, insbesondere ihr Art. 15 Buchst. c ist dahin auszulegen, dass sie dem entgegensteht, dass nach der Regelung eines Mitgliedstaats die speziellen Kriterien, die in den Bestimmungen des Leitfadens der Europäischen Investitionsbank für die Vergabe öffentlicher Aufträge vorgesehen sind und den Bestimmungen dieser Richtlinie nicht entsprechen, auf ein Verfahren zur Vergabe eines öffentlichen Auftrags anzuwenden sind, das nach dem Beitritt dieses Mitgliedstaats zur Union zur Verwirklichung eines Projekts eingeleitet wurde, das auf der Grundlage eines vor dem Beitritt mit der Europäischen Investitionsbank geschlossenen Finanzierungsvertrags begonnen worden war.

    2.

    Art. 9 Abs. 5 und Art. 60 Buchst. a der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates vom 11. Juli 2006 mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 sind dahin auszulegen, dass ein Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge wie das im Ausgangsverfahren fragliche, in dem strengere Kriterien als die in der Richtlinie 2004/18 vorgesehenen angewandt wurden, nicht als in vollständigem Einklang mit dem Unionsrecht durchgeführt anzusehen ist und nicht für eine rückwirkend gewährte nicht rückzahlbare europäische Finanzierung in Betracht kommt.

    Art. 2 Nr. 7 der Verordnung Nr. 1083/2006 ist dahin auszulegen, dass die Anwendung strengerer Kriterien für die Vorauswahl der Bieter als die in der Richtlinie 2004/18 vorgesehenen eine „Unregelmäßigkeit“ im Sinne dieser Bestimmung darstellt, die die Vornahme einer finanziellen Berichtigung nach Art. 98 dieser Verordnung rechtfertigt, soweit nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Anwendung der strengeren Kriterien Auswirkungen auf den Haushalt des betreffenden Fonds hatte, was zu prüfen Sache des vorlegenden Gerichts ist.


    (1)  ABl. C 383 vom 17.10.2016.


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