Choose the experimental features you want to try

This document is an excerpt from the EUR-Lex website

Document 62010CA0112

    Rechtssache C-112/10: Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 17. November 2011 (Vorabentscheidungsersuchen des Hof van Cassatie van België — Belgien) — Procureur-generaal bij het hof van beroep te Antwerpen/Zaza Retail BV (Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 — Insolvenzverfahren — Eröffnung eines Partikularinsolvenzverfahrens — Im anwendbaren nationalen Recht festgelegte Voraussetzungen, die die Eröffnung eines Hauptinsolvenzverfahrens verhindern — Gläubiger, der befugt ist, die Eröffnung eines Partikularinsolvenzverfahrens zu beantragen)

    ABl. C 25 vom 28.1.2012, p. 7–8 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    28.1.2012   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 25/7


    Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 17. November 2011 (Vorabentscheidungsersuchen des Hof van Cassatie van België — Belgien) — Procureur-generaal bij het hof van beroep te Antwerpen/Zaza Retail BV

    (Rechtssache C-112/10) (1)

    (Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 - Insolvenzverfahren - Eröffnung eines Partikularinsolvenzverfahrens - Im anwendbaren nationalen Recht festgelegte Voraussetzungen, die die Eröffnung eines Hauptinsolvenzverfahrens verhindern - Gläubiger, der befugt ist, die Eröffnung eines Partikularinsolvenzverfahrens zu beantragen)

    (2012/C 25/11)

    Verfahrenssprache: Niederländisch

    Vorlegendes Gericht

    Hof van Cassatie van België

    Parteien des Ausgangsverfahrens

    Kläger: Procureur-generaal bij het hof van beroep te Antwerpen

    Beklagte: Zaza Retail BV

    Gegenstand

    Vorabentscheidungsersuchen — Hof van Cassatie van België — Auslegung von Art. 3 Abs. 4 Buchst. a und b der Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 des Rates vom 29. Mai 2000 über Insolvenzverfahren (ABl. L 160, S. 1) — Internationale Zuständigkeit für die Eröffnung des Konkursverfahrens — Zuständigkeit des Gerichts nicht des Mitgliedstaats, in dessen Gebiet der Schuldner den Mittelpunkt seiner hauptsächlichen Interessen hat, sondern des Mitgliedstaats einer der Niederlassungen des Schuldners — Begriffe „die Bedingungen, die. vorgesehen sind“ und „Gläubiger“

    Tenor

    1.

    Der Ausdruck „die Bedingungen, die … vorgesehen sind“ in Art. 3 Abs. 4 Buchst. a der Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 des Rates vom 29. Mai 2000 über Insolvenzverfahren, der auf die Voraussetzungen verweist, die nach den Rechtsvorschriften des Mitgliedstaats, in dessen Gebiet der Schuldner den Mittelpunkt seiner hauptsächlichen Interessen hat, die Eröffnung eines Hauptinsolvenzverfahrens in diesem Staat verhindern, ist dahin auszulegen, dass er sich nicht auf die Voraussetzungen bezieht, nach denen bestimmte Personen aus dem Kreis derjenigen ausgeschlossen sind, die befugt sind, die Eröffnung eines solchen Verfahrens zu beantragen.

    2.

    Der Begriff „Gläubiger“ in Art. 3 Abs. 4 Buchst. b der genannten Verordnung, der den Kreis der Personen bezeichnet, die befugt sind, die Eröffnung eines unabhängigen Partikularverfahrens zu beantragen, ist dahin auszulegen, dass er die Behörde eines Mitgliedstaats, die nach dessen nationalem Recht den Auftrag hat, im Allgemeininteresse zu handeln, aber weder als Gläubiger noch im Namen und für Rechnung der Gläubiger eingreift, nicht umfasst.


    (1)  ABl. C 113 vom 1.5.2010.


    Top