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Document 52021XC1001(07)

Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel 2021/C 398/18

C/2021/7056

ABl. C 398 vom 1.10.2021, p. 36–39 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

1.10.2021   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 398/36


Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2021/C 398/18)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

EINZIGES DOKUMENT

„Увс чацаргана/Uvs chatsargana“

EU-Nr.: PGI-MN-02143 – 2. Juni 2016

g. U. ( ) g. g. A. (X)

1.   Name(n) [der g. U. oder der g. g. A.]

„Увс чацаргана/Uvs chatsargana“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Mongolei

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.6: Obst, Gemüse und Getreide, frisch oder verarbeitet

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

„Увс чацаргана/Uvs chatsargana“, d. h. Sanddorn aus Uws, bezeichnet Beeren mit dem lateinischen Namen Hippophae rhamnoides. Es handelt sich um eine Zuchtform einer Blühpflanze aus der Familie der Elaeagnaceae.

„Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ kann verschiedene Farben aufweisen: Meist sind die Beeren gelb oder orange gefärbt, können jedoch auch rötlich, beige oder bordeaux sein.

Sie zeichnen sich durch einen charakteristischen Geruch und eine charakteristische Größe aus und weisen eine längliche oder knollenähnliche Form auf. Die länglichen Beeren haben eine Länge von 11 bis 13 mm und eine Breite von 8 bis 10 mm. Die runden Beeren (Knollen) haben einen Durchmesser von 6 bis 9 mm. Je nach Form wiegen sie zwischen 0,3 und 0,8 g (50-96 g/100 Früchte).

Das Fruchtfleisch ist saftig, hat einen niedrigen pH-Wert und zeichnet sich durch einen aromatischen Geruch und einen säuerlichen Geschmack aus.

Die Samen sind weiß, braun, schwarz oder glänzend braun mit einer Länge von 4-7 mm, einer Breite von 2-3 mm und einem Gewicht von etwa 13 g je 1000 Samen.

Darüber hinaus sind die Beeren je nach Erntezeit im Herbst oder Winter entweder saftig und somit für die Saftherstellung geeignet, oder weisen einen hohen Fettsäureanteil auf und werden daher zu Öl verarbeitet. Die physikalischen und organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses sind nachstehend aufgeführt (Tabelle 1).

Tabelle 1

Physikalische und organoleptische Eigenschaften

Art

Geschmack

Geruch

Gewicht (in g)

länglich

gelb

süß und sauer

sauer

0,6-0,8

länglich

orange

ölig

aromatisch

0,6-0,8

knollenförmig

gelb

süß

sauer

0,3-0,4

knollenförmig

orange

sauer, ölig

sauer

0,3-0,4

Sanddorn aus Uws vereint fruchtige, säuerliche und subtil süße Aromen.

Alle Teile von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ (Samen, Fruchtfleisch und Schale) sind besonders reich an Fettsäuren und weisen einen hohen Anteil an Carotin, Vitamin B1 und Vitamin C auf (siehe nachstehende Tabelle).

Tabelle 2

Nährstoffe im Fruchtfleisch (Frischgewicht):

Nr.

Nährstoffe

Angabe in

Mindestmenge in Sanddorn aus Uws

1

Fette

%

2,50

2

Proteine

%

1,4

3

Vitamin C

(mg/kg)

128

4

Vitamin B1

(mg/kg)

0,84

5

Kohlenhydrate

%

8,9

6

Säure

%

0,75

7

Wasseranteil

%

78,13

8

Carotine

mg/100 g

2,32

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Alle Erzeugungsschritte, von der Anpflanzung bis zur Ernte, müssen im abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Auf den abgepackten Erzeugnissen müssen folgende Informationen angegeben sein: Ausgangsstoffe des Erzeugnisses, Name des Erzeugnisses, Name und Anschrift des Herstellers, Seriennummer, Menge und Paketnummer des Erzeugnisses, Herstellungsdatum, Lagerzeit und Ende des Lagerzeitraums, Lagerzustand und Nährwerte.

Die Verpackungen und Behältnisse des Erzeugnisses müssen den Namen „УВС ЧАЦАРГАНА“ und folgende Logos (in englischer und mongolischer Sprache) aufweisen:

Image 1

Image 2

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das geografische Erzeugungsgebiet von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ besteht aus 10 Verwaltungsbezirken (Sums) der Provinz Uws im Nordwesten der Mongolei. Hierbei handelt es sich um die Sums Davst, Sagil, Türgen, Ulaangom, Tarialan, Naranbulag, Malchin, Züüngovi, Khyargas und Tes. Sie liegen durchschnittlich 50 km vom Uws-Nuur-Becken entfernt.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Zwischen der Qualität von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ und seinem geografischen Ursprung besteht ein enger ursächlicher Zusammenhang.

Das geografische Gebiet liegt in der Provinz Uws. Es ist vom bis zu 4000 m hohen Altaigebirge umgeben und bildet in seinem Zentrum eine weite Ebene, in der auch der Salzsee Uws Nuur liegt, bei dem es sich um die Überreste eines ehemaligen Meeres handelt. Wie auch im Toten Meer leben im Uws-See keine Fische oder anderen Lebewesen. Vielmehr sind insbesondere am Ufer großflächige Salzablagerungen zu finden.

Die Böden des Uws-Nuur-Beckens haben eine spezielle Zusammensetzung mit einem extrem hohen Anteil an austauschbarem CaO, MgO und K20.

Die Niederschlagsmenge im Uws-Nuur-Becken ist gering, wodurch der Calciumgehalt im Wasser und im Boden hoch ist. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge wird auf 161,5 mm pro Jahr geschätzt, wobei es durchschnittlich 7 Monate im Jahr gar nicht regnet. Durch diese geringe Niederschlagsmenge wird das Calcium in den Böden gehalten, da es nicht weggespült wird. Im Gegensatz zu den geringen Niederschlägen ist die Zahl der Sonnenstunden sehr hoch.

Der Schnee, der die Gebirge im Süden und Westen im Winter bedeckt, schmilzt aufgrund der Höhenlage im Frühjahr und Sommer nur langsam. Dann führen unzählige Bäche und Flüsse Schmelzwasser bis zu den Anbauflächen und füllen unterirdische Wasserbecken. Im Laufe der Schneeschmelze verfügen die Anbaugebiete über einen relativ ausgewogenen Wasserzufluss, was dem Wachstum von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ und der Qualität der Beeren zugutekommt.

„Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ wächst in einer sehr schwierigen natürlichen Umgebung, in der die Temperaturen zwischen + 36 °C im Sommer und -49,6 °C im Winter schwanken. Um diesen außergewöhnlich großen Temperaturschwankungen standhalten zu können, entwickelte „Увс чацаргана/UVS chatsargana“ zum Selbstschutz einen hohen Ölgehalt sowie einen hohen Gehalt an Carotin und anderen Stoffen. In einer Studie wurde festgestellt, dass „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ 2,5 Mal so viel Palmitinsäure enthält wie Sanddorn aus anderen Regionen der Mongolei.

Die Plantagen von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ dienen dem Umweltschutz in der Region, da sie Sandverwehungen und Wüstenbildung verhindern.

Die Besonderheiten des Bodens des Uws-Beckens, nämlich sein Gehalt an Calcium und anderen Elementen, sowie die besonders schwierigen klimatischen Bedingungen beeinflussen die Landwirtschaft um den Uws-See und wirken sich auch auf die Eigenschaften von „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ aus. So fällt der Ertrag bei den Beeren höher aus als in anderen mongolischen Provinzen (namentlich in den Provinzen Töv und Selenge). Die Beeren, bei denen alle Teile (Samen, Fruchtfleisch und Schale) ölhaltig sind, weisen einen besonders hohen Ölgehalt, viele Vitamine (wie Vitaminen C, B1 und B6) sowie Carotine auf. Dank der vielen Sonnenstunden entwickeln die Beeren zudem ein vollmundiges Aroma.

Ursprünglich handelt es sich bei Sanddorn um eine wildwachsende Beere. Historisch zieht das traditionelle Nomadenleben der mongolischen Bevölkerung eine spezielle Ernährung nach sich. Diese bestand hauptsächlich aus Milchprodukten und Fleisch. Infolgedessen litten viele Mongolen unter Mangelernährung, insbesondere einer Unterversorgung mit Vitaminen. Es stellte sich heraus, dass im westlichen Teil der Mongolei in der Region Uws, in der Sanddorn endemisch war und auf dem Speiseplan stand, die Menschen gesünder waren als anderswo. Dies ist einer der Gründe dafür, dass 1960 mit der Erforschung von wildwachsendem Sanddorn begonnen wurde und mehrere ausgewählte Sorten in Teilen der Provinz Uws angepflanzt wurden.

Dank seiner besonderen Eigenschaften und Nährstoffe genießt „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene ein hohes Ansehen.

So werden die Besonderheiten insbesondere vor Ort, aber auch international geschätzt, insbesondere in Japan und Korea, wo „Увс чацаргана/Uvs chatsargana“ als Ausgangsstoff für Bio-Säfte und Kosmetik verwendet wird (Quelle: „Linking people, places and products“ (Menschen, Orte und Produkte zusammenbringen), Tsiiregsen Enkh-Amgalan, 2009).

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 668/2014 der Kommission)


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


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