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Document 62019CA0336
Case C-336/19: Judgment of the Court (Grand Chamber) of 17 December 2020 (request for a preliminary ruling from the Grondwettelijk Hof — Belgium) — Centraal Israëlitisch Consistorie van België and Others v Vlaamse Regering (Reference for a preliminary ruling — Protection of animals at the time of killing — Regulation (EC) No 1099/2009 — Article 4(1) — Obligation to stun animals before they are killed — Article 4(4) — Derogation in the context of ritual slaughter — Article 26(2) — Power of Member States to adopt national rules aimed at ensuring more extensive protection of animals in the case of ritual slaughter — Interpretation — National legislation requiring, in the case of ritual slaughter, stunning which is reversible and cannot cause death — Article 13 TFEU — Charter of Fundamental Rights of the European Union — Article 10 — Freedom of religion — Freedom to manifest religion — Limitation — Proportionality — Lack of consensus among the Member States of the European Union — Discretion afforded to Member States — Principle of subsidiarity — Validity — Differing treatment of ritual slaughter and the killing of animals during hunting or recreational fishing activities and cultural or sporting events — No discrimination — Articles 20, 21 and 22 of the Charter of Fundamental Rights)
Rechtssache C-336/19: Urteil des Gerichtshofs (Große Kammer) vom 17. Dezember 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Grondwettelijk Hof — Belgien) — Centraal Israëlitisch Consistorie van België u. a./Vlaamse Regering (Vorlage zur Vorabentscheidung – Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung – Verordnung [EG]) Nr. 1099/2009 – Art. 4 Abs. 1 – Pflicht, Tiere vor der Tötung zu betäuben – Art. 4 Abs. 4 – Ausnahme im Rahmen der rituellen Schlachtung – Art. 26 Abs. 2 – Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, nationale Vorschriften zu erlassen, die einen umfassenderen Schutz von Tieren bei der rituellen Schlachtung bezwecken – Auslegung – Nationale Regelung, die für die rituelle Schlachtung eine Betäubung vorschreibt, die umkehrbar und nicht geeignet ist, den Tod herbeizuführen – Art. 13 AEUV – Charta der Grundrechte der Europäischen Union – Art. 10 – Religionsfreiheit – Freiheit, seine Religion zu bekennen – Beschränkung – Verhältnismäßigkeit – Fehlender Konsens zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union – Den Mitgliedstaaten zuerkannter Wertungsspielraum – Subsidiaritätsprinzip – Gültigkeit – Unterschiedliche Behandlung der rituellen Schlachtung und der Tötung von Tieren bei der Jagd oder bei der Fischerei sowie bei kulturellen oder Sportveranstaltungen – Keine Diskriminierung – Art. 20, 21 und 22 der Charta der Grundrechte)
Rechtssache C-336/19: Urteil des Gerichtshofs (Große Kammer) vom 17. Dezember 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Grondwettelijk Hof — Belgien) — Centraal Israëlitisch Consistorie van België u. a./Vlaamse Regering (Vorlage zur Vorabentscheidung – Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung – Verordnung [EG]) Nr. 1099/2009 – Art. 4 Abs. 1 – Pflicht, Tiere vor der Tötung zu betäuben – Art. 4 Abs. 4 – Ausnahme im Rahmen der rituellen Schlachtung – Art. 26 Abs. 2 – Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, nationale Vorschriften zu erlassen, die einen umfassenderen Schutz von Tieren bei der rituellen Schlachtung bezwecken – Auslegung – Nationale Regelung, die für die rituelle Schlachtung eine Betäubung vorschreibt, die umkehrbar und nicht geeignet ist, den Tod herbeizuführen – Art. 13 AEUV – Charta der Grundrechte der Europäischen Union – Art. 10 – Religionsfreiheit – Freiheit, seine Religion zu bekennen – Beschränkung – Verhältnismäßigkeit – Fehlender Konsens zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union – Den Mitgliedstaaten zuerkannter Wertungsspielraum – Subsidiaritätsprinzip – Gültigkeit – Unterschiedliche Behandlung der rituellen Schlachtung und der Tötung von Tieren bei der Jagd oder bei der Fischerei sowie bei kulturellen oder Sportveranstaltungen – Keine Diskriminierung – Art. 20, 21 und 22 der Charta der Grundrechte)
ABl. C 53 vom 15.2.2021, p. 7–7
(BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)
15.2.2021 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 53/7 |
Urteil des Gerichtshofs (Große Kammer) vom 17. Dezember 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Grondwettelijk Hof — Belgien) — Centraal Israëlitisch Consistorie van België u. a./Vlaamse Regering
(Rechtssache C-336/19) (1)
(Vorlage zur Vorabentscheidung - Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung - Verordnung [EG]) Nr. 1099/2009 - Art. 4 Abs. 1 - Pflicht, Tiere vor der Tötung zu betäuben - Art. 4 Abs. 4 - Ausnahme im Rahmen der rituellen Schlachtung - Art. 26 Abs. 2 - Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, nationale Vorschriften zu erlassen, die einen umfassenderen Schutz von Tieren bei der rituellen Schlachtung bezwecken - Auslegung - Nationale Regelung, die für die rituelle Schlachtung eine Betäubung vorschreibt, die umkehrbar und nicht geeignet ist, den Tod herbeizuführen - Art. 13 AEUV - Charta der Grundrechte der Europäischen Union - Art. 10 - Religionsfreiheit - Freiheit, seine Religion zu bekennen - Beschränkung - Verhältnismäßigkeit - Fehlender Konsens zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union - Den Mitgliedstaaten zuerkannter Wertungsspielraum - Subsidiaritätsprinzip - Gültigkeit - Unterschiedliche Behandlung der rituellen Schlachtung und der Tötung von Tieren bei der Jagd oder bei der Fischerei sowie bei kulturellen oder Sportveranstaltungen - Keine Diskriminierung - Art. 20, 21 und 22 der Charta der Grundrechte)
(2021/C 53/07)
Verfahrenssprache: Niederländisch
Vorlegendes Gericht
Grondwettelijk Hof
Parteien des Ausgangsverfahrens
Kläger: Centraal Israëlitisch Consistorie van België u. a., Unie Moskeeën Antwerpen VZW, Islamitisch Offerfeest Antwerpen VZW, JG, KH, Executief van de Moslims van België u. a, Coördinatie Comité van Joodse Organisaties van België — Section belge du Congrès juif mondial et Congrès juif européen VZW u. a
Beklagter: Vlaamse Regering
Beteiligte: LI, Waalse Regering, Kosher Poultry BVBA u. a., Global Action in the Interest of Animals VZW (GAIA)
Tenor
1. |
Art. 26 Abs. 2 Unterabs. 1 Buchst. c der Verordnung (EG) Nr. 1099/2009 des Rates vom 24. September 2009 über den Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung ist im Licht von Art. 13 AEUV und Art. 10 Abs. 1 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union dahin auszulegen, dass er der Regelung eines Mitgliedstaats, die im Rahmen der rituellen Schlachtung ein Verfahren einer Betäubung vorschreibt, die umkehrbar und nicht geeignet ist, den Tod des Tieres herbeizuführen, nicht entgegensteht. |
2. |
Die Prüfung der dritten Vorlagefrage hat nichts ergeben, was die Gültigkeit von Art. 26 Abs. 2 Unterabs. 1 Buchst. c der Verordnung Nr. 1099/2009 in Frage stellen könnte. |