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Document 52023XC0123(04)

    Veröffentlichung des infolge der Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 geänderten Einzigen Dokuments 2023/C 23/07

    C/2023/564

    ABl. C 23 vom 23.1.2023, p. 24–27 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, GA, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    23.1.2023   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 23/24


    Veröffentlichung des infolge der Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 geänderten Einzigen Dokuments

    (2023/C 23/07)

    Die Europäische Kommission hat die vorliegende geringfügige Änderung gemäß Artikel 6 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 664/2014 (1) der Kommission genehmigt.

    Der Antrag auf Genehmigung dieser geringfügigen Änderung kann in der eAmbrosia-Datenbank der Kommission eingesehen werden.

    EINZIGES DOKUMENT

    „MANTECADAS DE ASTORGA“

    EU-Nr.: PGI-ES-0311-AM01 – 19.2.2021

    G. U. ( ) G. G. A. (X)

    1.   Name

    „Mantecadas de Astorga“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Spanien

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    3.1.    Art des Erzeugnisses

    Klasse 2.3. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren, Kleingebäck

    3.2.    Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

    „Mantecadas de Astorga“ sind ein Feingebäck, das durch Backen eines Teigs aus den Grundbestandteilen Allzweck-Weizenmehl, Hühnereier, Molkereibutter, Schmalz und Zucker hergestellt wird.

    Das Gebäck muss die folgenden morphologischen, organoleptischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften aufweisen:

    a)

    Morphologische Eigenschaften:

    Die „Mantecadas“ werden stets in kleinen, offenen, quadratischen Backförmchen aus lebensmittelechtem Kraftpapier gebacken.

    Beim Backen steigt der Teig auf, und es entsteht ein abgerundetes Gebilde ohne scharfe Kanten, das über den oberen Rand des Backförmchens herabläuft und die „Lágrima de la mantecada“ (Mantecada-Träne) bildet. Dieser Teil des Erzeugnisses kann dunkelbraun, darf aber nicht angebrannt sein.

    Der Boden des Förmchens muss leicht gebräunt, darf aber nicht angebrannt sein.

    Nach dem Backen hat die einzelne „Mantecada“ im Backförmchen ein Gewicht zwischen 25 und 35 g.

    b)

    Organoleptische Eigenschaften:

    Die Oberseite des Erzeugnisses muss fest, goldbraun und abgerundet sein mit sichtbaren Zuckerkörnern auf der Oberfläche.

    Das Backförmchen muss sich leicht vom Gebäck lösen, wobei einige dunkelbraune Krumen haften bleiben dürfen; das Backförmchen darf nicht fettdurchtränkt wirken.

    Das Gebäck muss innen weich und locker sein.

    Die Farbe der Krume kann je nach Farbe der verwendeten Butter und Eier von hellbeige bis gelb variieren.

    Der Geschmack ist überwiegend süß, wobei der Geschmack und das Aroma von Butter und Eiern deutlich zutage treten; der Zucker auf der Oberfläche muss beim Verzehr wahrnehmbar sein. Durch den Fettgehalt der „Mantecada“ entsteht im Mund eine gewisse Feuchte, wodurch das Erzeugnis noch luftiger wirkt. Das Innere des Gebäcks ist weich und liegt glatt am Gaumen.

    c)

    Physikalisch-chemische Eigenschaften:

    Feuchtigkeitsgehalt: mindestens 13 %, höchstens 19 %

    Eiweißgehalt: mindestens 6 %

    Fettgehalt: mindestens 20 %, höchstens 27 %

    Gehalt an Kohlenhydraten (Glucose): mindestens 45 %

    Aschegehalt: höchstens 1,70 %

    Wasseraktivität (aw): mindestens 0,7, höchstens 0,9

    3.3.    Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

    „Mantecadas de Astorga“ werden ausschließlich aus folgenden Zutaten im angegebenen Verhältnis hergestellt: Allzweck-Weizenmehl mit einer Backstärke zwischen 100 und 150 erg und einem Verhältnis P/L zwischen 0,28 und 0,60 (30 % [± 4 %]), Hühnereier in der Schale oder pasteurisiert (23 % [± 3 %]), Fett (23 % [± 3 %]) in Form von Molkereibutter und Schmalz (6 %-7,8 %) und Zucker in Form von Weißzucker (20 % [± 4 %]). Wahlweise können weitere Zutaten in kleineren Mengen zugefügt werden, z. B. Honig, Glucosesirup, Dextrose, Invertzucker oder andere Zucker (höchstens 3 % des Gesamtzuckergehalts) sowie Butteraroma, Feuchthaltemittel, Backtriebmittel, Emulgatoren und zugelassene Konservierungsmittel.

    3.4.    Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

    Alle Erzeugungsschritte, d. h. das Aufschäumen des Fetts, das Schlagen der Eier und des Zuckers, die Zubereitung des Teigs, das Einfüllen, das Bestreuen der Oberfläche mit Zucker und das Backen, erfolgen in dem unter Nummer 4 definierten geografischen Gebiet.

    3.5.    Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    Das Erzeugnis muss im (registrierten) Herstellungsbetrieb in Holzkisten, Dosen oder Kartons verpackt werden, entweder in Fertigpackungen oder lose in Kunststoffbeuteln. Die Verpackungen können auf verschiedene Weise verschlossen werden.

    3.6.    Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    Alle Verpackungen, in denen das Erzeugnis zum Verzehr ausgeliefert wird, müssen mit einem nummerierten Zertifizierungsetikett versehen sein, auf dem das EU-Zeichen für g. g. A. und der Name „Mantecadas de Astorga“ sowie das eigene Logo der g. g. A. erscheinen müssen.

    Die Etiketten sind im Verpackungsbetrieb so anzubringen, dass sie nicht wiederverwendet werden können.

    Das eigene Logo der g. g. A. ist:

    Image 1

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

    Das Erzeugnis, für das die geschützte geografische Angabe „Mantecadas de Astorga“ gelten soll, wird in den Gemeinden

    Astorga, Brazuelo, San Justo de la Vega und Valderrey in der Provinz León hergestellt und verpackt.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

    Der Schutz des Namens „Mantecadas de Astorga“ wurde aufgrund des Ansehens des Erzeugnisses beantragt, das auf einer bestimmten Herstellungsmethode und dem traditionellen Rezept beruht, die für das abgegrenzte geografische Gebiet spezifisch sind und auch heute noch verwendet werden.

    Menschliche Faktoren, insbesondere die Tätigkeit der „Cajilleras“ (Förmchenmacherinnen), haben in hohem Maße zur Beliebtheit des Erzeugnisses beigetragen. Diese Frauen fertigten die „Cajillas“ an, die Papierförmchen, in denen die „Mantecadas“ typischerweise gebacken wurden. Die „Cajilleras“ sind in der ummauerten Altstadt von Astorga auf einem Wandbild von 2016 dargestellt, einer Kopie eines Fotos aus dem Jahr 1927, vor der alle Besucherinnen und Besucher stehen bleiben, um Fotos davon zu machen. Dies belegt die enge Verbindung zwischen den „Mantecadas“ und der Stadt.

    Die Eigenschaften des Erzeugnisses sind auch auf seinen geografischen Ursprung zurückzuführen, d. h. auf das spezifische lokale Know-how, dank dessen das traditionelle Rezept auch heute noch verwendet wird. Die größte Besonderheit bei der Herstellung von „Mantecadas“ ist die Verwendung von Butter, durch die sich das Erzeugnis von anderem spanischem Biskuitgebäck („Bollos“, „Bizcochos“ und „Magdalenas“) unterscheidet, das in der Regel mit anderen Fetten und/oder Ölen hergestellt wird, und die ihm seine gelbe Farbe und den charakteristischen Duft nach Butter verleiht.

    Wichtig ist auch das Rezept, das je nach den verwendeten Mengen an Eiern und Butter und aufgrund des besonderen, bis zum heutigen Tage von Generation zu Generation weitergegebenen Know-hows jedes Bäckers in Bezug auf die optimale Zusammensetzung und die anzuwendende Methode unterschiedlich ist.

    Eine weitere Besonderheit sind schließlich das Einfüllen der Masse in die Förmchen und das Backen bei mittlerer Temperatur, das für das Überlaufen der Masse und die Bildung der „Mantecada-Träne“ sorgt.

    Neuere Verweise auf das Ansehen von „Mantecadas de Astorga“:

    Am 15. Juli 2021 wurde in der Sendung „España Directo“ (34 m, 30 s) der RTVE (Radiotelevisión Española) über die „Mantecadas“ berichtet. Diese wurden beschrieben als Süßware, die der Stadt Astorga in der Provinz León zu internationaler Bekanntheit verholfen hat, und es wurde gezeigt, wie das Gebäck nach einem Rezept hergestellt wird, das über 200 Jahre alt ist und immer noch verwendet wird (https://www.rtve.es).

    Das Ansehen der „Mantecadas“ von León wird auch in einem am 13. Oktober 2017 im „Condé Nast Traveler“ erschienenen Artikel mit dem Titel „Por qué León debería ser Capital Gastronómica 2018“ (Warum León die Gastronomie-Hauptstadt 2018 sein sollte) hervorgehoben, in dem zugunsten von León argumentiert wird: „wegen seines ‚Botillo del Bierzo‘, seiner ‚Cecina de León‘, seines ‚Lechazo‘, seiner ‚Ternera del Bierzo‘, seiner ‚Mantecadas de Astorga‘, (…)“.

    Das Erzeugnis ist in verschiedenen amtlichen Katalogen von Qualitätslebensmitteln aufgeführt, wie dem vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung 1996 veröffentlichten „Inventario Español de Productos Tradicionales“ (Spanisches Inventar traditioneller Erzeugnisse) und dem von der Regierung der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León veröffentlichten „Inventario de Productos Agroalimentarios de Calidad de Castilla y León“ (Inventar von Qualitätsagrarlebensmitteln von Kastilien und León) von 2001.

    Im Jahr 2006 stellte Correos, der spanische Universalpostdienstleister, einen Sonderstempel zum Gedenken an den zweiten Jahrestag der Zuerkennung des Status einer g. g. A. für „Mantecadas de Astorga“ mit einem eigenen Logo und einem eigenen Symbol aus.

    Darüber hinaus gibt es zahlreiche historische Verweise auf „Mantecadas de Astorga“:

    Die erste bibliografische Referenz stammt aus dem 18. Jahrhundert und nennt als mögliche Quelle des Rezepts für „Mantecadas de Astorga“ den Hofkonditor Juan de la Mata, „der aus Matalavilla in der Gemeinde Sil de Arriba, Montañas, im Königreich León und der Diözese Oviedo stammt“ und dessen Buch „Arte de Repostería“ (Die Kunst der Konditorei), das 1747 von António Martín in Madrid veröffentlicht wurde, das Rezept enthält. Eine neuere Ausgabe wurde 1992 von La Olmeda, Burgos, veröffentlicht.

    In den Archiven der Diözese von Astorga sind Aufzeichnungen aus dem Jahr 1805 aufbewahrt, in denen die „Mantecadas de Astorga“ als von den Konditoren Máximo Matheo und Francisco Calbo hergestelltes Weihnachtsgebäck genannt werden.

    Es gibt zahlreiche Quellen, wonach das Rezept von einer Nonne aus dem Kloster Sancti Spiritus in Astorga stammt, die später das Kloster verließ und das Erzeugnis bekannt machte. Einigen Quellen zufolge handelte es sich möglicherweise um María Josefa Gonzáles Prieto, die am 9. November 1851 Tomás Rubio heiratete.

    Das „Diccionario Doméstico. Tesoro de las familias o Repertorio Universal de Conocimientos útiles“ (Haushaltswörterbuch, Familien-Thesaurus und Kompendium von nützlichem Wissen) von Don Balbino Cortés y Morales (1876) enthält ein Rezept für „Mantecadas de Astorga“, die als berühmte Süßware bezeichnet werden.

    Im „Bailly-Bailliere Almanac“ von 1891, in dem auf Seite 1495 auf die Stadt Astorga Bezug genommen wird, heißt es, es gebe in Astorga zwölf „Mantecada“-Fabriken.

    Im „Riera Almanac“ von 1901 wird auf Seite 1167 auf elf „Mantecada“-Fabriken in Astorga verwiesen.

    Der neue „Bailly-Bailliere Almanac“ von 1916 erwähnt auf Seite 3179 neun „Mantecada“-Hersteller in Astorga und enthält sogar Werbung für zwei von ihnen. Von Astorga heißt es, dass die Stadt „für die Herstellung von Schokolade und ,Mantecadas‘ bekannt“ sei.

    Nach Angaben der Handelskammer der Stadt wurden im Jahr 1930 188 710 kg „Mantecadas des Astorga“ mit der Bahn (Eisenbahngesellschaft F. C. Norte y Oeste) befördert.

    Benito Pérez Galdós (1843-1920) erwähnt in „Fortunata y Jacinta“ (1886-87), einem seiner repräsentativsten Romane, die „Mantecadas de Astorga“ und den Landstrich der Maragatería:

     

    „(...) Von außen erblickte Jacinta bis zum ersten Stockwerk pyramidenförmig aufgestapelte Fässer Oliven, Altäre aus Schachteln mit Marzipan, Trophäen von Rosinen und Triumphbögen, die mit Dattelbüscheln geschmückt waren. (...) Weiter entfernt waren von seiner Heiligkeit Papst Pius IX. gesegnete ‚Mantecadas von Astorga‘. (...)“

     

    „(…) Don Pedro Manuel de Jáuregui (…). Dieser stammte aus der Provinz León und erhielt Kisten von Eiern und anderen Geflügelprodukten. (...) In der Weihnachtszeit empfing Jáuregui auch Sendungen von ‚Mantecadas von Astorga‘, und alle Handelsreisenden aus der Maragatería, die sich in Madrid aufhielten, kamen für die Bestellung und Zahlung in sein Haus. (…)“

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

    https://www.itacyl.es/documents/20143/342640/1_%2830-09-20%29+3+-+Pliego+Mant++Modif.pdf/4cf68d91-ad5e-f535-f31f-1a901b22ee85?t=1603287920636


    (1)  ABl. L 179 vom 19.6.2014, S. 17.


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