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Document 52016XC1013(01)

Veröffentlichung eines Antrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

ABl. C 374 vom 13.10.2016, p. 7–9 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

13.10.2016   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 374/7


Veröffentlichung eines Antrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2016/C 374/07)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

EINZIGES DOKUMENT

LUCQUES DU LANGUEDOC

Nr. EU: FR-PDO-0005-01375 – 24.9.2015

g.U. ( X ) g.g.A. ( )

1.   Name

„Lucques du Languedoc“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Frankreich

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Die Olive mit dem Namen „Lucques du Languedoc“ ist eine grüne, ganze, weder angeschnittene noch gequetschte Olive. Sie wird mittels einer alkalischen Lösung von Bitterstoffen befreit. Dann wird sie in Salzlake gekühlt oder pasteurisiert in den Handel gebracht.

Optisch weisen die Frucht und ihr Kern bestimmte Charakteristika auf: Die Frucht ist von grüner Farbe, ihre Form asymmetrisch und sichelförmig. Das Fleisch hat eine helle Farbe. Der Kern hat die Form einer Mondsichel.

Die Haut ist dünn und ohne Falten. Sie kann eine leichte Höckerung aufweisen.

Geschmacklich zeichnet sich die Olive „Lucques du Languedoc“ durch folgende Merkmale aus:

eine besondere Textur: nach der sensorischen Analysemethode des Internationalen Olivenölrats eine Festigkeit ≥ 2,5 (von 10), eine Fasrigkeit von ≤ 3,5 (von 10) und eine Knackigkeit von ≥ 2 (von 10);

wahrnehmbare Bitterkeit oder Säuerlichkeit: geringfügig oder keine;

leichte Aromen, die an Avocado oder Avocadobutter und mitunter sogar an frische Haselnüsse oder frisches Heu erinnern;

ein mittelstarker Salzgeschmack.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Die Oliven stammen ausschließlich von der Sorte Lucques.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Die Erzeugung, die Ernte und die Verarbeitung der Oliven müssen in dem geografischen Gebiet stattfinden.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Die Pasteurisierung muss, wenn sie vorgenommen wird, in dem geografischen Gebiet durchgeführt werden.

Die Olive „Lucques du Languedoc“ ist ein Erzeugnis, das leicht Schaden nimmt und beim Umgang eine besondere Empfindlichkeit zeigt. Sie muss daher möglichst nahe beim Ernteort in Salzlake eingelegt und dann gegebenenfalls pasteurisiert werden. Die Verpflichtung zur Durchführung der Pasteurisierung in dem Gebiet ist außerdem auch deshalb gerechtfertigt, weil die dortigen Verarbeiter über besondere Kenntnisse bezüglich der organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses und seiner Empfindlichkeit verfügen. So werden dank des Fachwissens der Betriebe in der Produktionskette die Eigenschaften des Erzeugnisses bewahrt, auch nach der Pasteurisierung. Um den Einfluss der Pasteurisierung auf die Qualität des Erzeugnisses in Grenzen zu halten, erlaubt die Durchführung dieses Schrittes in dem Gebiet zudem eine rasche Durchführung der Produktkontrollen.

Die zugelassenen Größen liegen bei höchstens 37 Früchten je 100 Gramm.

Die Partien müssen hinsichtlich Größe und Farbe homogen sein.

Oliven, die unten aufgeführte Mängel aufweisen, machen nicht mehr als 3 % der abgefüllten Oliven aus:

faltige Frucht;

Mängel an der Haut ohne Schädigung des Fleisches;

Schäden, die durch die Olivenfliege verursacht wurden;

Mängel an der Haut aufgrund von Hagel;

anhängende Stiele;

sich färbende Oliven.

3.6.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das geografische Gebiet der Olive „Lucques du Languedoc“ erstreckt sich auf einen Teil der westlichen Hälfte des Départements Aude und den Osten des Départements Hérault. Es wird von den Gemeinden der folgenden Kantone gebildet (amtlicher geografischer Code des Insee mit Stand vom 1. Januar 2015):

Département Aude:

Coursan, Narbonne-1, Narbonne-2, Narbonne-3, Sallèles-d’Aude, Fabrezan (die Gemeinden Luc-sur-Orbieu, Saint-André-de-Roquelongue); Lézignan-Corbières (die Gemeinden Argens-Minervois, Cruscades, Homps, Ornaisons, Tourouzelle); Rieux-Minervois (mit Ausnahme der Gemeinden Cabrespine, Castans, Citou, Lespinassière, Limousis, Trassanel); Sigean (die Gemeinden La Palme, Peyriac-de-Mer, Portel-des-Corbières, Roquefort-des-Corbières, Sigean); Trèbes (die Gemeinden Badens, Blomac, Bouilhonnac, Floure, Marseillette, Trèbes); Villemoustaussou (die Gemeinde Malves-en-Minervois.Aniane).

Departement Hérault:

Agde, Béziers-2, Béziers-3, Cazouls-lès-Béziers, Frontignan, Lattes, Mèze, Montpellier-1, Montpellier-2, Montpellier-3, Montpellier-4, Montpellier-5, Montpellier – Castelnau-le-Lez, Pézenas, Pignan, Béziers-1 (mit Ausnahme der Gemeinde Valras-Plage); Clermont-l’Hérault (die Gemeinden Aspiran, Bédarieux, Bousquet-d’Orb, Brignac, Canet, Ceyras, Clermont-l’Hérault, Lacoste, Liausson, Mérifons, Mourèze, Nébian, Octon, Paulhan, Saint-Félix-de-Lodez, Salasc, La Tour-sur-Orb, Valmascle, Villemagne-l’Argentière, Villeneuvette); Le Crès (die Gemeinden Le Crès, Vendargues); Gignac (mit Ausnahme der Gemeinden Argelliers, La Boissière); Lodève (die Gemeinden Le Bosc, Brissac, Causse-de-la-Selle, Celles, Fozières, Lauroux, Lavalette, Lodève, Olmet-et-Villecun, Pégairolles-de-Buèges, Pégairolles-de-l’Escalette, Poujols, Le Puech, Saint-André-de-Buèges, Saint-Étienne-de-Gourgas, Saint-Jean-de-Buèges, Saint-Jean-de-la-Blaquière, Saint-Privat, Soubès, Soumont, Usclas-du-Bosc); Lunel (die Gemeinden Saint-Just, Saint-Nazaire-de-Pézan); Mauguio (mit Ausnahme der Gemeinden La Grande-Motte, Palavas-les-Flots, Valergues); Saint-Gély-du-Fesc (die Gemeinden Combaillaux, Murles, Prades-le-Lez, Saint-Clément-de-Rivière, Saint-Gély-du-Fesc, Teyran, Le Triadou, Vailhauquès); Saint-Pons-de-Thomières (mit Ausnahme der Gemeinden Boisset, Cambon-et-Salvergues, Cassagnoles, Castanet-le-Haut, Colombières-sur-Orb, Courniou, Ferrals-les-Montagnes, Ferrières-Poussarou, Fraisse-sur-Agout, Mons, Olargues, Pardailhan, Prémian, Rieussec, Riols, Rosis, Saint-Étienne-d’Albagnan, Saint-Julien, Saint-Martin-de-l’Arçon, Saint-Pons-de-Thomières, Saint-Vincent-d’Olargues, Salvetat-sur-Agout, Le Soulié, Vélieux, Verreries-de-Moussans).

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Besonderheit des geografischen Gebiets

Die natürlichen Faktoren:

Die Besonderheit des geografischen Gebietes der Bezeichnung „Lucques du Languedoc“, welches sich nach Südosten zum Meer hin öffnet und im Norden von Bergen gesäumt ist, beruht auf folgenden Umständen:

Mittlere Höhenlage und besondere Böden: Das Gebiet bildet ein ansteigendes Halbrund, welches von einer Bergkette gebildet wird und zum Mittelmeer hin offen ist. Die Böden sind im Wesentlichen kalkhaltig, durchlässig, wenig hydromorph und eignen sich gut für Olivenbäume der Sorte Lucques.

Oliven mit dem Namen „Lucques du Languedoc“ werden in Höhenlagen von maximal 400 Metern angebaut, vorzugsweise an sonnigen Südlagen mit mäßigem Gefälle oder gegebenenfalls an Nordlagen, vorausgesetzt, der Boden ist besonders günstig, oder auch in alten Obstgärten auf Terrassen mit günstiger Lage zur Sonne.

Mediterranes Klima: Entsprechend der geringen Anzahl von Regentagen ist die Anzahl der Sonnenstunden sehr hoch und schwankt zwischen 2 500 und 2 900 Sonnenstunden im Jahr. Durch die Verbindung dieser beiden Faktoren, zu denen noch zwei Winde hinzukommen — der Mistral aus Nordost und die Tramontana aus Nordwest —, liegen klimatische Verhältnisse vor, welche im Frühling die Bestäubung der Sorte Lucques begünstigen. Denn ihre Blütezeit gehört zu den frühesten, und ihre Bestäubung findet im Laufe des Monats Mai statt, fast 15 Tage früher als bei anderen Sorten.

Menschliche Faktoren:

Der geografische Ursprung der Olive mit der Bezeichnung „Lucques du Languedoc“ liegt am Ausläufer der Hérault-Schlucht. Dies ist die Wiege der Sorte Lucques und der Verarbeitung grüner Oliven im Languedoc.

Die Sorte Lucques stellt im Vergleich zu den anderen lokalen Sorten höhere Ansprüche an die Temperatur (die Sorte verträgt Kälte nur schlecht), die Wind- und Bestäubungsverhältnisse (der Baum ist nicht selbstbefruchtend und daher auf Fremdbestäubung angewiesen).

Trotz der beim Anbau zu berücksichtigenden Besonderheiten waren die Qualität der erzielten Erzeugnisse, die Verbundenheit der Bauern mit diesem Baum und seinen Früchten und später auch die beim Export der Oliven erzielten Gewinne ausreichende Beweggründe, um lokal begrenzt den Anbau dieser Sorte weiter zu betreiben, ohne dabei ihre Ausdehnung auf andere Regionen Frankreichs zu erlauben.

Die Olive „Lucques du Languedoc“ wird traditionell grün geerntet, da sie so leichter zu konservieren ist, als wenn sie bereits schwarz ist. Sie hat eine sehr dünne Haut, welche große Behutsamkeit verlangt, sowohl bei der Ernte (von Hand) als auch bei der Verarbeitung (langes Einlegen in Natronlauge, Spülen und Einlegen in Salzlake unter Vermeidung von Stößen nach der als „reduzierte Milchsäuregärung“ bekannten Methode). Die perfekte Beherrschung dieses Verfahrens haben die Olivenverarbeiter des Languedoc im Laufe der Zeit erworben, und dadurch erhält diese Olive ihren einzigartigen Charakter.

Besonderheit des Erzeugnisses

Die Olive „Lucques du Languedoc“ ist eine ganze, grüne Tafelolive. Jede Partie Oliven ist nach Größe verlesen, somit homogen in der Größe ebenso wie in der Farbe.

Geschmacklich zeichnet sich die Olive „Lucques du Languedoc“ durch eine besondere Textur aus: Die Olive ist fest, aber nicht knackig. Sie enthält wenig Fasern. Kennzeichnend für sie sind leichte Aromen, die an Avocado oder Avocadobutter und mitunter sogar an frische Haselnüsse oder frisches Heu erinnern, und ein mittelstarker Salzgeschmack.

Außerdem unterscheidet sich die Olive „Lucques du Languedoc“ von anderen Oliven dadurch, dass sie eine asymmetrische Form und ihr Kern die Form einer Mondsichel hat.

Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Eigenschaften des Erzeugnisses

Die Olive „Lucques du Languedoc“ findet gerade in ihrem geografischen Gebiet, das ganz besondere natürliche Charakteristika aufweist, seit Jahrhunderten ideale Verhältnisse vor, welche ganz natürlich die Spezialisierung im Languedoc befördert haben.

Damit sich die Olive „Lucques du Languedoc“ entfalten kann, müssen für den Baum am besten ganz spezielle klimatische Bedingungen vorliegen. Zu diesen gehören der Mistral und die Tramontana, die zusammen den Erfolg der kritischen und extrem kurzen Bestäubungsphase (Windbestäubung innerhalb von 2 bis 3 Tagen) ermöglichen. Diese Sorte ist also besonders gut an die klimatischen Verhältnisse des geografischen Gebietes angepasst.

Diese besonderen natürlichen Bedingungen verleihen in Verbindung mit dem Wissen der Olivenbauern der Olive „Lucques du Languedoc“ ihre besonderen Eigenschaften: So ermöglicht es das regelmäßige Zurückschneiden der Bäume, Früchte zu ernten, deren Größe für die Verarbeitung geeignet ist. Da die grünen Oliven „Luques du Languedoc“ von Hand geerntet werden, bleiben sie trotz ihrer feinen und empfindlichen Haut unversehrt. Schließlich werden den Oliven mittels einer alkalischen Lösung die Bitterstoffe entzogen, wobei die als „reduzierte Milchsäuregärung“ bekannte Methode zum Einsatz kommt. Deren Intensität und die Einlegedauer hängen von den jeweils zu behandelnden Oliven ab. Auch beim Einlegen in Salzlake wird besonders auf die Salzkonzentration geachtet, um den charakteristischen Geschmack der „Lucques du Languedoc“ zu bewahren.

Durch diese Verarbeitung der Oliven, welche im Laufe der Jahre immer professioneller geworden ist, ist es möglich, Oliven mit ganz besonderer Textur und charakteristischen Aromen zu erhalten.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der vorliegenden Verordnung)

https://info.agriculture.gouv.fr/gedei/site/bo-agri/document_administratif-6b536fcc-24f9-46c4-ac48-f03ca2b93099/telechargement


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


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