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Document 32015R0245

Verordnung (EU) 2015/245 der Kommission vom 16. Februar 2015 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates für die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) im Hinblick auf das Verzeichnis der sekundären Zielvariablen 2016 zum Zugang zu Dienstleistungen Text von Bedeutung für den EWR

ABl. L 41 vom 17.2.2015, p. 11–20 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

Legal status of the document In force

ELI: http://data.europa.eu/eli/reg/2015/245/oj

17.2.2015   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

L 41/11


VERORDNUNG (EU) 2015/245 DER KOMMISSION

vom 16. Februar 2015

zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates für die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) im Hinblick auf das Verzeichnis der sekundären Zielvariablen 2016 zum Zugang zu Dienstleistungen

(Text von Bedeutung für den EWR)

DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION —

gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,

gestützt auf die Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Juni 2003 für die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) (1), insbesondere auf Artikel 15 Absatz 2 Buchstabe f,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1)

Mit der Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 wurde ein gemeinsamer Rahmen für die systematische Erstellung europäischer Statistiken über Einkommen und Lebensbedingungen geschaffen. Damit soll sichergestellt werden, dass vergleichbare und aktuelle Querschnitt- und Längsschnittdaten über Einkommen sowie über den Umfang und die Zusammensetzung von Armut und sozialer Ausgrenzung auf nationaler und auf europäischer Ebene zur Verfügung stehen.

(2)

Gemäß Artikel 15 Absatz 2 Buchstabe f der Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 werden in jedem Jahr Durchführungsmaßnahmen zur Spezifikation der sekundären Zielgebiete und -variablen verabschiedet, die in dem Jahr in die Querschnittkomponente von EU-SILC aufzunehmen sind. Daher müssen Durchführungsmaßnahmen für die Spezifikation der sekundären Zielvariablen und ihrer Identifikatoren für das Modul 2016 über den Zugang zu Dienstleistungen verabschiedet werden.

(3)

Die in dieser Verordnung vorgesehenen Maßnahmen stehen im Einklang mit der Stellungnahme des Ausschusses für das Europäische Statistische System —

HAT FOLGENDE VERORDNUNG ERLASSEN:

Artikel 1

Die sekundären Zielvariablen und ihre Identifikatoren für das Modul 2016 über den Zugang zu Dienstleistungen, ein Teil der Querschnittkomponente von EU-SILC, entsprechen der Liste im Anhang.

Artikel 2

Diese Verordnung tritt am zwanzigsten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.

Brüssel, den 16. Februar 2015

Für die Kommission

Der Präsident

Jean-Claude JUNCKER


(1)  ABl. L 165 vom 3.7.2003, S. 1.


ANHANG

Für die Zwecke dieser Verordnung werden Einheiten, Datenerhebungsmodi und Bezugszeiträume wie folgt definiert:

1.   Einheit

Die Zielvariablen beziehen sich auf verschiedene Arten von Einheiten:

 

Die Variablen in Bezug auf die Bezahlbarkeit von Kinderbetreuungsdiensten, den ungedeckten Bedarf an derartigen Diensten und die Gründe für ihre Nichtinanspruchnahme, die Bezahlbarkeit formaler Aus- und Weiterbildung, medizinische Versorgung, die Anwesenheit pflegebedürftiger Personen und alle Variablen in Zusammenhang mit erhaltener häuslicher Pflege gelten für den Haushalt und beziehen sich auf den Haushalt insgesamt.

 

Angaben zum ungedeckten Bedarf an formaler Aus- und Weiterbildung, zum Hauptgrund für die Nichtbeteiligung an formaler Aus- und Weiterbildung, zu lebenslangem Lernen, zu geleisteter häuslicher Pflege und zu den pro Woche geleisteten Stunden häuslicher Pflege sind für jedes einzelne derzeitige Haushaltsmitglied vorzulegen oder, sofern zutreffend, für alle ausgewählten Auskunftspersonen ab 16 Jahren.

 

Angaben zur Bezahlung von Kinderbetreuung, zum Anteil der getragenen Kosten und wer diese übernimmt oder dazu beiträgt, sind von der Auskunftsperson des Haushalts für jedes Kind von 0 bis 12 Jahren zu machen.

 

Angaben zu Ausgaben für Studiengebühren für formale Aus- und Weiterbildung, zum Anteil der getragenen Kosten und wer diese übernimmt oder dazu beiträgt, sind von der Auskunftsperson des Haushalts für jedes Haushaltsmitglied zu machen.

2.   Datenerhebungsmodus

Der Datenerhebungsmodus für die Variablen auf Haushaltsebene oder die Variablen in Bezug auf die einzelnen Haushaltsmitglieder (auch die Variablen zu Kindern), für die Angaben auf Haushaltsebene gemacht werden, ist die persönliche Befragung der Auskunftsperson des Haushalts.

Der Datenerhebungsmodus für die Variablen, die bei den einzelnen Haushaltsmitgliedern erhoben werden, ist die persönliche Befragung aller derzeitigen Haushaltsmitglieder im Alter ab 16 Jahren oder, falls zutreffend, jeder ausgewählten Auskunftsperson.

Unter Alter ist das Alter bei Ablauf des Einkommensbezugszeitraums zu verstehen.

Aufgrund der Art der zu erfassenden Informationen sind nur persönliche Befragungen zulässig (ausnahmsweise Proxy-Interviews, wenn die zu befragenden Personen vorübergehend abwesend oder nicht in der Lage sind zu antworten).

3.   Bezugszeitraum

Die Zielvariablen beziehen sich auf zwei Arten von Bezugszeiträumen:

 

die letzten zwölf Monate: für Variablen in Bezug auf den ungedeckten Bedarf an formaler Aus- und Weiterbildung und die Gründe für ihre Nichtinanspruchnahme, lebenslanges Lernen und die Inanspruchnahme und Bezahlung von Gesundheitsdienstleistungen;

 

wie üblich: für alle anderen Variablen.

4.   Datenübermittlung

Die sekundären Zielvariablen sollten der Kommission (Eurostat) in der Datei für Haushaltsdaten (H-Datei), in der Datei für Registerdaten (R-Datei) und in der persönlichen Datei (P-Datei) nach den primären Zielvariablen übermittelt werden.

MODUL 2016 ZUM ZUGANG ZU DIENSTLEISTUNGEN: LISTE DER ZIELVARIABLEN

Identifikator der Variablen

Werte

Zielvariable

Kinderbetreuung

RC010

 

Ausgaben für formale Kinderbetreuung

 

1

Ja

 

2

Nein

RC010_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 4

Keine formale Betreuung für dieses Kind

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

RC020

 

Anteil der für formale Kinderbetreuung getragenen Kosten

 

1

Voller Preis (alle Kosten)

 

2

Reduzierter Preis (von Staat, Arbeitgeber, privater Person usw. subventioniert)

 

9

Weiß nicht

RC020_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (RC010 = 2)

 

– 4

Keine formale Betreuung für dieses Kind

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

RC030

 

Wer übernimmt die Kosten der formalen Kinderbetreuung oder trägt dazu bei

 

1

Staat oder lokale Behörden

 

2

Arbeitgeber

 

3

Andere Stellen (z. B. Kirche, gemeinnützige Einrichtung)

 

4

Private Personen, die nicht Haushaltsmitglieder sind

 

5

Andere

 

9

Weiß nicht

RC030_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (RC020 = 1)

 

– 4

Keine formale Betreuung für dieses Kind

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

HC040

 

Bezahlbarkeit von Kinderbetreuungsdiensten

 

1

Sehr schwierig

 

2

Schwierig

 

3

Relativ schwierig

 

4

Relativ leicht

 

5

Leicht

 

6

Sehr leicht

HC040_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 4

Keine Kosten für Kinderbetreuung im Haushalt

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

HC050

 

Ungedeckter Bedarf an formaler Kinderbetreuung

 

1

Ja

 

2

Nein

HC050_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

HC060

 

Hauptgrund, warum formale Kinderbetreuung, nicht (stärker) in Anspruch genommen wird

 

1

Kann es sich nicht leisten

 

2

Keine freien Plätze

 

3

Freie Plätze, aber nicht in der Nähe

 

4

Freie Plätze, aber Öffnungszeiten nicht geeignet

 

5

Freie Plätze, aber Qualität der verfügbaren Dienste nicht zufriedenstellend

 

6

Sonstige Gründe

HC060_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC050 = 2)

 

– 5

Keine Kinder von 0 bis 12 Jahren im Haushalt

Formale Aus- und Weiterbildung

RC070

 

Ausgaben für Studiengebühren

 

1

Ja

 

2

Nein

RC070_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 4

Person nimmt nicht an formaler Aus- und Weiterbildung teil

RC080

 

Anteil der gezahlten Studiengebühren

 

1

Voller Preis (alle Kosten)

 

2

Reduzierter Preis (von Staat, Arbeitgeber, privater Person usw. subventioniert)

 

9

Weiß nicht

RC080_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (RC070 = 2)

 

– 4

Person nimmt nicht an formaler Aus- und Weiterbildung teil

RC090

 

Wer übernimmt die Kosten der Studiengebühren/oder trägt dazu bei

 

1

Staat oder lokale Behörden

 

2

Arbeitgeber

 

3

Andere Stellen (z. B. Kirche, gemeinnützige Einrichtung)

 

4

Private Personen, die nicht Haushaltsmitglieder sind

 

5

Andere

 

9

Weiß nicht

RC090_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (RC080 = 1)

 

– 4

Person nimmt nicht an formaler Aus- und Weiterbildung teil

HC100

 

Bezahlbarkeit formaler Aus- und Weiterbildung

 

1

Sehr schwierig

 

2

Schwierig

 

3

Relativ schwierig

 

4

Relativ leicht

 

5

Leicht

 

6

Sehr leicht

HC100_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 4

Keine Kosten für formale Aus- und Weiterbildung im Haushalt

 

– 5

Niemand im Haushalt nimmt an formaler Aus- und Weiterbildung teil

PC110

 

Ungedeckter Bedarf an formaler Aus- und Weiterbildung

 

1

Ja

 

2

Nein

PC110_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

 

– 4

Person nimmt derzeit an formaler Aus- und Weiterbildung teil

PC120

 

Hauptgrund für die Nichtbeteiligung an formaler Aus- und Weiterbildung

 

1

Kann es sich nicht leisten

 

2

Nicht für Kurs oder Programm zugelassen

 

3

Zeitmangel (Stundenplan, familiäre Verpflichtungen usw.)

 

4

Keine geeigneten Kurse oder Programme im Angebot

 

5

Sonstige Gründe

PC120_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (PC110 = 2)

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

 

– 4

Person nimmt derzeit an formaler Aus- und Weiterbildung teil

Lebenslanges Lernen

PC130

 

Beteiligung an Aus- und Weiterbildung in Verbindung mit Hobbys

 

1

Ja

 

2

Nein

PC130_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

PC140

 

Beteiligung an Aus- und Weiterbildung in Verbindung mit Berufstätigkeit

 

1

Ja

 

2

Nein

PC140_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

PC150

 

Hauptgrund für die Nichtbeteiligung an Aus- und Weiterbildung in Verbindung mit Berufstätigkeit

 

1

Kann es sich nicht leisten

 

2

Nicht interessiert

 

3

Zeitmangel (Stundenplan, familiäre Verpflichtungen usw.)

 

4

Keine geeigneten Kurse oder Programme im Angebot

 

5

Wird vom Arbeitgeber nicht angeboten

 

6

Sonstige Gründe

PC150_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (PC140 = 1)

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

Gesundheitsversorgung

HC160

 

Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen

 

1

Ja

 

2

Nein

HC160_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

HC170

 

Ausgaben für Gesundheitsdienstleistungen

 

1

Ja

 

2

Nein

HC170_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC160 = 2)

HC180

 

Bezahlbarkeit von Gesundheitsdienstleistungen

 

1

Sehr schwierig

 

2

Schwierig

 

3

Relativ schwierig

 

4

Relativ leicht

 

5

Leicht

 

6

Sehr leicht

HC180_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 4

Keine Kosten für Gesundheitsdienstleistungen im Haushalt

Häusliche Pflege

HC190

 

Anwesenheit von Personen im Haushalt, die aufgrund langfristiger körperlicher oder geistiger Erkrankungen, Behinderungen oder altersbedingter Probleme auf Hilfe angewiesen sind

 

1

Ja

 

2

Nein

HC190_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

HC200

 

Erhaltene professionelle häusliche Pflege

 

1

Ja

 

2

Nein

HC200_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC190 = 2)

HC210

 

Stundenzahl der pro Woche erhaltenen professionellen häuslichen Pflege

 

1

Weniger als 10 Stunden pro Woche

 

2

Mindestens 10 aber weniger als 20 Stunden pro Woche

 

3

20 Stunden pro Woche oder mehr

HC210_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC200 = 2)

HC220

 

Ausgaben für professionelle häusliche Pflege

 

1

Ja

 

2

Nein

HC220_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC200 = 2)

HC230

 

Bezahlbarkeit professioneller häuslicher Pflege

 

1

Sehr schwierig

 

2

Schwierig

 

3

Relativ schwierig

 

4

Relativ leicht

 

5

Leicht

 

6

Sehr leicht

HC230_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC220 = 2)

HC240

 

Ungedeckter Bedarf an professioneller häuslicher Pflege

 

1

Ja

 

2

Nein

HC240_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC190 = 2)

HC250

 

Hauptgrund, warum professionelle häusliche Pflege nicht (stärker) in Anspruch genommen wird

 

1

Kann es sich nicht leisten

 

2

Wird von Person, die diese Pflege benötigt, abgelehnt

 

3

Häusliche Pflege wird nicht angeboten

 

4

Qualität der verfügbaren Pflegedienste nicht zufriedenstellend

 

5

Sonstige Gründe

HC250_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (HC240 = 2)

PC260

 

Geleistete Pflege oder Unterstützung

 

1

Ja — nur für Haushaltsmitglieder

 

2

Ja — nur für Personen, die nicht Haushaltsmitglieder sind

 

3

Ja — für Haushaltsmitglieder und für Personen, die nicht Haushaltsmitglieder sind

 

4

Nein

PC260_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson

PC270

 

Stundenzahl der pro Woche geleisteten Pflege oder Unterstützung

 

1

Weniger als 10 Stunden pro Woche

 

2

Mindestens 10 aber weniger als 20 Stunden pro Woche

 

3

20 Stunden pro Woche oder mehr

PC270_F

1

Ausgefüllt

 

– 1

Fehlt

 

– 2

Entfällt (PC260 = 4)

 

– 3

Nicht ausgewählte Auskunftsperson


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