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Document 92001E000528

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0528/01 von José García-Margallo y Marfil (PPE-DE) an die Kommission. Wirtschaftsvorausschätzungen.

ABl. C 350E vom 11.12.2001, p. 20–21 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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92001E0528

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0528/01 von José García-Margallo y Marfil (PPE-DE) an die Kommission. Wirtschaftsvorausschätzungen.

Amtsblatt Nr. 350 E vom 11/12/2001 S. 0020 - 0021


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0528/01

von José García-Margallo y Marfil (PPE-DE) an die Kommission

(22. Februar 2001)

Betrifft: Wirtschaftsvorausschätzungen

Am 19. Januar erklärte das Kommissionsmitglied Solbes, daß die Erdölpreise unter den Erwartungen liegen und sich die Entwicklung des Wechselkurses für den Euro gegenüber den Arbeitshypothesen, die die Grundlage für die Ausarbeitung der im November von der Kommission erstellten makroökonomischen Vorausschätzungen darstellen verbessert hat.

Wie und in welcher Höhe werden diese Änderungen die gemeinschaftlichen makroökonomischen Größen beeinflussen?

Antwort von Herrn Solbes Mira im Namen der Kommission

(20. Juni 2001)

Die am 22. November 2000 veröffentlichten Vorausschätzungen der Kommission gingen u.a. von der Annahme aus, daß der durchschnittliche Ölpreis im Jahr 2001 bei 30 USD/Barrel Brent und der Wechselkurs bei 0,90 USD/EUR liegen würde. Bislang (d.h. bis zum 13. März) war der Ölpreis im Jahr 2001 um etwa 12 % niedriger und der Wechselkurs USD/EUR um 3 % höher als zuvor angenommen.

Diese Veränderungen des Ölpreises und Wechselkurses sind nicht besonders signifikant und liegen innerhalb der normalen Schwankungsbreite für diese Variablen. Sollte diese Situation auch während des restlichen Teils des Jahres anhalten, so würde sich dies nur in begrenztem Maße auf die Wirtschaftsleistung der Gemeinschaft auswirken.

So dürfte insbesondere:

- die Inflation geringer sein als sonst bei unveränderten Wechselkursen und Ölpreisen. Berücksichtigt man allein die direkten Auswirkungen auf die Brennstoffpreise (und lässt etwaige sekundäre Effekte auf andere Verbraucherpreise unberücksichtigt), so könnte für 2001 ein leichter Rückgang des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) um etwa 0,1 % bis 0,2 % erwartet werden. Der stärkere Euro würde diese Auswirkung auf die maßgebliche Inflationsrate noch leicht verstärken;

- was das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anbelangt, so gehen von einem niedrigeren Ölpreis einerseits Impulse auf das Realeinkommen der privaten Haushalte und die Unternehmensrentabilität und damit auf Verbrauch und Investitionen aus. Andererseits drückt ein höherer Wechselkurs aber auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure und vermindert daher Ausfuhren und Wachstum. Wie sich der veränderte Ölpreis und der veränderte Wechselkurs auf das BIP-Wachstum im Jahr 2001 per saldo auswirken werden, ist somit einigermaßen ungewiss.

Die Ölpreis- und Wechselkursänderungen sind aber nicht die einzigen neuen Faktoren im außenwirtschaftlichen Umfeld der EU-Wirtschaft. So war vor allem zum Zeitpunkt der letzten Wirtschaftsprognosen der Kommission das volle Ausmaß der amerikanischen Konjunkturverlangsamung seit Ende letzten Jahres noch nicht erkennbar.

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