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Document 91999E000195
WRITTEN QUESTION No. 195/99 by Christof TANNERT EU programmes in Namibia
SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 195/99 von Christof TANNERT EU- Programme in Namibia
SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 195/99 von Christof TANNERT EU- Programme in Namibia
ABl. C 341 vom 29.11.1999, p. 67
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SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 195/99 von Christof TANNERT EU- Programme in Namibia
Amtsblatt Nr. C 341 vom 29/11/1999 S. 0067
SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0195/99 von Christof Tannert (PSE) an die Kommission (11. Februar 1999) Betrifft: EU-Programme in Namibia Kann die Kommission darüber Auskunft geben, wann, mit welchem finanziellen Aufwand, in welchem Umfang, in welcher Region und mit welchen Partnern in Namibia: a) das "Animal Disease Control Programme" und b) das von der Europäischen Kommission unterstützte "Livestock-Marketing-Project" durchgeführt wurden bzw. werden. Antwort von Herrn Pinheiro im Namen der Kommission (18. März 1999) Die Unterstützung für den Viehzuchtsektor in Namibia erfolgt im Rahmen der von Namibia selbst festgelegten und durchgeführten sektorbezogenen Politik. Ihre wichtigsten Elemente sind die nachhaltige Entwicklung, die Nachhaltigkeit von Investitionen, die Absicherung und Weiterführung von Aktionen durch nationale Ressourcen sowie die Übertragung der Verantwortung auf die nationalen Veterinärdienste. Diese Politik soll sicherstellen, daß das Einkommen der Kleinbauern steigt und ausreichender Schutz vor Endemien (Tierkrankheiten) sowie auch Kapazität für den Fleischexport vorhanden ist. In diesem Rahmen erhielt Namibia aus dem "SADC"-Regionalprogramm - dem Programm zur Kontrolle von Tierkrankheiten im südlichen Afrika - einen Betrag von mehr als 1,4 Mio. Euro. Dieses Programm läuft derzeit aus. Die nationalen Veterinärdienste sind für die Umsetzung dieses Programms zuständig. Es zielt vor allem auf den Schutz der namibischen Herden vor der Rinder-Pleuropneumonie (CBPP) und der Maul-und Klauenseuche (FMD) ab. Es findet bei fast allen Kleinbauern in den dörflichen Gebieten nördlich des veterinärmedizinischen Zauns Anwendung. Die Finanzierung umfasst vor allem die Lieferung von Impfstoffen. Durch das Programm konnten Studien über den Viehmarkt und die Entwicklung der Viehzucht in den dörflichen Gebieten im Norden des Landes in die Wege geleitet werden. Auch konnte damit ein Dialog über eine nationale Politik zur direkten oder indirekten Finanzierung von Impfkampagnen (Einführung von Schlachtgebühren zur Abdeckung dieser Kosten) zustande gebracht werden. Obwohl Namibia anfangs nicht an dem Programm mit der Bezeichnung "Regionales Tsetse- und Trypanosomiasis-Programm" teilnahm, wurde ein Richtbetrag von 200.000 Euro speziell zu diesem Zweck reserviert, wodurch Namibia Mittel aus diesem Regionalprogramm erhalten konnte. Die nationalen Veterinärdienste sind für die Durchführung dieses Programms zuständig. Das Land hat selbst den grössten Teil der Ausrüstungen und der Veterinärteams finanziert, die an diesen Aktivitäten im eigenen Land teilnehmen. Das Projekt läuft demnächst aus; im Rahmen des nationalen Haushaltes ist sichergestellt, daß die Aktion fortgesetzt wird. Das nationale Projekt mit der Bezeichnung "Livestock-marketing-projekt" in Höhe von 3,75 Mio. Euro war Gegenstand eines am 20. Dezember 1995 unterzeichneten Finanzierungsabkommens. Dieses Projekt findet in den dörflichen Gebieten im Norden Namibias (nördlich des veterinärmedizinischen Zauns) Anwendung; es dient dem allgemeinen Ziel, die Erträge der in diesen Gebieten lebenden Kleinbauern durch Vermarktung ihres Viehbestandes real zu steigern. Das von den nationalen Veterinärdiensten durchgeführte Projekt besteht hauptsächlich aus der Verbesserung oder Schaffung von sieben Quarantänestationen für das Vieh; ihre Standorte befinden sich von West (Kunene) nach Ost (Caprivi) entlang des veterinärmedizinischen Zauns. Die Arbeiten umfassen den Ausbau der Infrastrukturen, des Wohnraums und der Büros, die Verbesserung der Wasserversorgung und den Kauf von Ausrüstungsgegenständen für jede Einheit. Für die Verwaltung dieser Einheiten sind die Veterinärdienste zuständig. Dieses Projekt und die nationale Politik für die Entwicklung dieses Sektors sind kohärent und ergänzen andere Maßnahmen der Gemeinschaft, wodurch auch sichergestellt wird, daß die Ressourcen der Kleinbauern im Norden wachsen; damit wird die Durchführung erleichtert und die Nachhaltigkeit der Programme für die ländliche Entwicklung (Unterstützung der Beratungsdienste, Hilfe für die Genossenschaften und Kleinstprojekte) gesichert; ausserdem werden die regionalen Kampagnen zur Bekämpfung von Tierseuchen durch Schutz vor der Verbreitung von Endemien südlich des veterinärmedizinischen Zauns verstärkt und die Kapazitäten für den Fleischexport aus den Gebieten der kommerziell betriebenen Landwirtschaft des Landes in die Gemeinschaft (im Rahmen des Rindfleisch-Protokolls des Lomé-Abkommens) sowie nach Südafrika garantiert und damit die Einnahme von Devisen gesichert.