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Document 52020XC0508(04)

Veröffentlichung einer Mitteilung über die Genehmigung einer Standardänderung der Produktspezifikation eines Namens im Weinsektor gemäß Artikel 17 Absätze 2 und 3 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/33 der Kommission 2020/C 156/05

PUB/2020/221

ABl. C 156 vom 8.5.2020, p. 11–20 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

8.5.2020   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 156/11


Veröffentlichung einer Mitteilung über die Genehmigung einer Standardänderung der Produktspezifikation eines Namens im Weinsektor gemäß Artikel 17 Absätze 2 und 3 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/33 der Kommission

(2020/C 156/05)

Die Veröffentlichung der vorliegenden Mitteilung erfolgt gemäß Artikel 17 Absatz 5 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/33 der Kommission (1).

MITTEILUNG ÜBER DIE GENEHMIGUNG EINER STANDARDÄNDERUNG

„Alpes-Maritimes“

PGI-FR-A1148-AM02

Datum der Mitteilung: 10.2.2020

BESCHREIBUNG UND BEGRÜNDUNG DER GENEHMIGTEN ÄNDERUNG

1.   Beschreibung der Weine

In Kapitel I Nummer 3-3 „Beschreibung der Weine“ sowie unter Nummer 7.2 „Besonderheit der Erzeugnisse“ der Spezifikation der g. g. A. „Alpes-Maritimes“ wurde die Beschreibung der Weine ergänzt, um die Farbe der Weine und ihre organoleptischen Merkmale näher zu präzisieren.

Diese Präzisierungen wurden auch in das Einzige Dokument unter dem Abschnitt „Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet“ und „Beschreibung des Weines/der Weine“ eingefügt.

2.   Rebsortenbestand

Unter Kapitel I Nummer 5 der Spezifikation wurden die Sorten Artaban N, Floreal B, Monarch N, Muscaris B, Prior N, Solaris B, Soreli B, Souvignier Gris B, Vidoc N und Voltis B in die Liste der für die Erzeugung von Weinen mit der g. g. A. „Alpes-Maritimes“ ausgewählten Sorten aufgenommen.

Es handelt sich dabei um Sorten, die als resistent gegenüber Trockenheit und dem Befall durch Kryptogame gelten. Sie ermöglichen es, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern; gleichzeitig entsprechen sie genau den Sorten, die für die Erzeugung von Weinen mit der g. g. A. verwendet werden. Durch sie verändern sich die Merkmale der g. g. A.-Weine nicht.

Der Abschnitt „Wichtigste Keltertraubensorten“ des Einzigen Dokuments wurde um diese Sorten ergänzt.

3.   Geografisches Gebiet

In Kapitel I Nummer 4.1 der Produktspezifikation wurde die Beschreibung des geografischen Gebiets formell überarbeitet.

Der Jahrgang des „Code géographique“, eines landesweiten Ortsverzeichnisses, in dem die zur g. g. A. gehörenden Gemeinden nach Departements verzeichnet sind, wird explizit angegeben. Maßgebend ist der „Code géographique“ für das Jahr 2018.

Diese Änderung wirkt sich nicht auf das Einzige Dokument aus.

EINZIGES DOKUMENT

1.   Name des Erzeugnisses

Alpes-Maritimes

2.   Art der geografischen Angabe

g. g. A. — geschützte geografische Angabe

3.   Kategorien von Weinbauerzeugnissen

1.

Wein

5.

Qualitätsschaumwein

4.   Beschreibung des Weines/der Weine

Nicht schäumende Rot-, Rosé- und Weißweine

Die geschützte geografische Angabe „Alpes-Maritimes“ umfasst stille Rot-, Rosé- und Weißweine.

Die Stillweine mit der geschützten geografischen Angabe „Alpes-Maritimes“ weisen einen Alkoholgehalt von mindestens 9 % vol. auf.

Bei Stillweinen werden die Schwellen- oder Grenzwerte für den vorhandenen Alkoholgehalt (nur bei Schaumweinen), den Gesamtalkoholgehalt, den Gesamtsäuregehalt, die flüchtige Säure, den Gesamtschwefeldioxidgehalt und die Kohlensäure (bei Schaumweinen) durch die gemeinschaftlichen Vorschriften geregelt.

Die Rotweine sind i. d. R. tanninbetont, rassig und wuchtig. Ihr Farbspektrum reicht von rubinrot bis tief granatrot mit lilafarbenen Reflexen.

Die Roséweine sind, je nach Verschnitt, entweder blumig oder fruchtig und würzig und von einer kräftigen Struktur am Gaumen; ihre Frische verdanken sie hauptsächlich den Rebsorten Grenache N und Cinsault N. Ihre Farbe ist leuchtend rosa mit lachsrosafarbenen Reflexen.

Die Weißweine sind komplex und elegant und durch ein blumiges und an Zitrusfrüchte erinnerndes Aroma geprägt. Sie vereinen Finesse, Fruchtigkeit und Lebendigkeit und sind von einer blassgelben Farbe mit grünlichem Schimmer oder goldglänzend und klar.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in Vol.-%)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in Vol.-%)

 

Mindestgesamtsäure

 

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Maximaler Gesamtschwefeldioxidgehalt (in Milligramm pro Liter)

 

Qualitätsschaumweine

Die geschützte geografische Angabe „Alpes-Maritimes“ ist Qualitätsschaumweinen in den Farben Rot, Rosé und Weiß vorbehalten.

Die Perlage der Qualitätsschaumweine ist fein und elegant und geht mit einer angenehmen Frische sowie — je nachdem, welche Rebsorten bei der Cuvée verwendet wurden — blumigen oder fruchtigen Aromen einher. Die roséfarbenen Qualitätsschaumweine werden hauptsächlich aus den Rebsorten Grenache N und Mourvèdre N gewonnen, während die weißen Schaumweine vorwiegend aus Vermentino B und Sémillon B erzeugt werden. Sie sind fruchtig und blumig und erinnern hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften an Stillweine.

Bei Qualitätsschaumweinen werden die Schwellen- oder Grenzwerte für den vorhandenen Alkoholgehalt, den Gesamtalkoholgehalt, den Gesamtsäuregehalt, die flüchtige Säure, den Gesamtschwefeldioxidgehalt und die Kohlensäure (nur bei Schaumweinen) durch die gemeinschaftlichen Vorschriften geregelt.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in Vol.-%)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in Vol.-%)

 

Mindestgesamtsäure

 

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Maximaler Gesamtschwefeldioxidgehalt (in Milligramm pro Liter)

 

5.   Weinbereitungsverfahren

a.   Wesentliche önologische Verfahren

Spezifisches önologisches Verfahren

Die Weine müssen hinsichtlich der önologischen Verfahren alle Verpflichtungen auf Unionsebene und des Gesetzbuchs für Landwirtschaft und Seefischerei (Code rural et de la pêche maritime) einhalten.

b.   Höchsterträge

120 Hektoliter je Hektar

6.   Abgegrenztes geografisches Gebiet

Traubenlese, Weinbereitung und Ausbau für Weine mit der geschützten geografischen Angabe „Alpes-Maritimes“ erfolgen im Departement Alpes-Maritimes.

7.   Wichtigste Rebsorten

Sauvignon Gris G — Fié Gris

Ugni Blanc B

Piquepoul Noir N

Cabernet-Sauvignon N

Téoulier N

Muscat Ottonel B — Muskateller, Moscato

Mauzac B

Gascon N

Mérille N

Mouyssaguès

Saint-Pierre Doré B

Gros Manseng B

Gewürztraminer Rs

Voltis B

Solaris B

Colombard B

Plant Droit N — Espanenc

Chatus N

Liliorila B

Gamay N

Persan N

Pinot Gris G

Terret Blanc B

Counoise N

Elbling B

Plant de Brunel N

Carcajolo N

Colombaud B — Bouteillan

Gamay de Bouze N

Muresconu N — Morescono

Gamaret

Sacy B

Muscat Cendré B — Muskateller, Moscato

Graisse B

Fuella Nera N

Baroque B

Sauvignon B — Sauvignon Blanc

Bourboulenc B — Doucillon Blanc

Tannat N

Montils B

Semillon B

Muscardin N

Riesling B

Soreli B

Valdiguié N

Piquepoul Blanc B

Roussette d’Ayze B

Mondeuse Blanche B

Meunier N

Lledoner Pelut N

Aramon Gris G

Murvècher N — Monastrell

Lauzet B

Joubertin

Aubin Vert B

Carcajolo Blanc B

Arinarnoa N

Petit Courbu B

Etraire de la Dui N

Prior N

Corbeau N — Douce Noire

Prunelard N

Grenache Blanc B

Muscaris B

Riminèse B

Petit Manseng B

Verdesse B

Couderc Noir N

Ondenc B

Piquepoul Gris G

Clarin B

Clairette B

Noir Fleurien N

Monerac N

Artaban N

Cot N — Malbec

Rivairenc N — Aspiran Noir

Chardonnay B

Arbane B

Mollard N

Select B

Souvignier Gris Rs

Chenanson N

Gouget N

Viognier B

Blanc Dame B

Brachet N — Braquet

Aramon N

Terret Gris G

Syrah N — Shiraz

Béclan N — Petit Béclan

Muscat à petits grains roses Rs — Muskateller, Moscato

Courbu B — Gros Courbu

Muscat à petits grains rouges Rg — Muskateller, Moscato

Folle Blanche B

Aubin B

Folignan B

Carignan Blanc B

Bouillet N

Portan N

Négret de Banhars N

Tourbat B

Jurançon Noir N — Dame Noire

Codivarta B

Pinot Noir N

Varousset N

Castets N

Auxerrois B

Tibouren N

Mancin N

Béquignol N

Bachet N

Carignan N

Roublot B

Villard Blanc B

Perdea B

Morrastel N — Minustellu, Graciano

Rosé du Var Rs

Muscat à petits grains blancs B — Muskateller, Moscato

Ekigaïna N

Duras N

Terret Noir N

Seinoir N

Aubun N — Murescola

Grassen N — Grassenc

Durif N

Calitor N

Arrouya N

Molette B

Pascal B

Floreal B

Oberlin Noir N

Picardan B — Araignan

Mourvaison N

Marselan N

Arriloba B

Feunate N

Saint-Macaire N

Melon B

Villard Noir N

Tressot N

Merlot N

Mondeuse N

Marsanne B

Barbaroux Rs

Segalin N

Muscadelle B

Claverie B

Gramon N

Roussanne B

Furmint B

Macabeu B — Macabeo

Monarch N

Petit Meslier B

Chenin B

Grenache N

Crouchen B — Cruchen

Portugais Bleu N

Carmenère N

Caladoc N

Raffiat de Moncade B

Aligoté B

Genovèse B

Knipperlé B

Orbois B

Brun Fourca N

Semebat N

Tempranillo N

Muscat de Hambourg N — Muskateller, Moscato

Précoce de Malingre B

Cabernet Blanc B

Brun Argenté N — Vaccarèse

Listan B — Palomino

Cinsaut N — Cinsault

Sylvaner B

Courbu Noir N

Aranel B

Muscat d’Alexandrie B — Muskateller, Moscato

Egiodola N

Alicante Henri Bouschet N

Jurançon Blanc B

Camaralet B

Pineau d’Aunis N

Meslier Saint-François B — Gros Meslier

Négrette N

Servanin N

Grolleau Gris G

Précoce Bousquet B

Nielluccio N — Nielluciu

Saint Côme B

Gringet B

Chasan B

Altesse B

Biancu Gentile B

Müller-Thurgau B

Grenache Gris G

Pagadebiti B

Milgranet N

Maréchal Foch N

Rivairenc Blanc B — Aspiran Blanc

Bouquettraube B

Bouchalès N

Goldriesling B

Aramon Blanc B

Rivairenc Gris G — Aspiran Gris

Cabernet Franc N

Mayorquin B

Pinot Blanc B

Grolleau N

Mauzac Rose Rs

César N

Vermentino B — Rolle

Vidoc N

Petit Verdot N

8.   Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge

Besonderheit des geografischen Gebiets und des Erzeugnisses

Das geografische Gebiet der geschützten geografischen Angabe „Alpes-Maritimes“ liegt im Südosten Frankreichs in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, wo es an das Mittelmeer grenzt und sich über das gesamte Departement Alpes-Maritimes erstreckt. Es wird in erster Linie durch die ungemeine Vielfalt seiner Landschaften geprägt. Der landwirtschaftlich genutzte Bereich des Departements findet sich einerseits in der Nähe des Küstenstreifens, wo die zunehmende Bebauung eine Konkurrenz darstellt, weiterhin in den bis ins Gebirge reichenden Tälern sowie auf den Hängen mit der stärksten Sonneneinstrahlung. In diesen Hanglagen wechseln sich traditionell Rebanlagen und Olivenhaine ab, während die Täler stärker auf den Blumen- oder Gemüseanbau ausgerichtet sind.

Die Produktion von Weinen mit der geschützten geografischen Angabe „Alpes-Maritimes“ stammt aus einem eher kleinen Weinanbaugebiet (weniger als 50 Hektar beanspruchte Flächen), das über unterschiedlich große, in den Händen verschiedener kleiner Betriebe liegende Gebiete zerstreut ist (Gemeinden Nizza, Saint Jeannet, Saint-Paul-de-Vence).

Seine tieferen Erdschichten verdankt das im Herzen der provenzalischen Alpen gelegene und den Ostrand des provenzalischen Kalkmassivs bildende Weinanbaugebiet (und insbesondere das Anbaugebiet in Nizza und Umgebung) den Umbrüchen des Pliozän, als eine Verschiebung in Richtung Südprovence dieses große Meer hervorbrachte. Die daraus hervorgegangenen Sedimentablagerungen werden von mächtigen Konglomeraten abgedeckt, den sogenannten Konglomeraten des Pliozän-Var-Deltas. Die Landschaften des Gebiets bilden sich — im Zuge eines neuerlichen Abkippens der Provence — in der Nach-Tertiärzeit heraus. Die Kippbewegung verläuft dieses Mal in westliche Richtung, hebt die Konglomerate auf eine Höhe von bis zu 600 m — und bringt so die heutigen Steilhänge hervor.

Die aus diesen Formationen hervorgegangenen Böden bestehen aus Nagelfluh aus Kalk- und Sandstein sowie aus Kieselsteinen, die aus der Erosion der angrenzenden Alpenmassive entstanden. Bei den ton- und kalkhaltigen Dolomitböden der Lérins-Inseln handelt es sich um eine bemerkenswerte Ausnahme.

Die Rebflächen sind auf Höhen von bis zu 400 Metern zu finden. Dort wurden sie nahezu ausschließlich auf in nord-südliche Richtung ausgerichteten Hängen sowie, seltener, auf Hügelplateaus mit Ost- oder Westlagen und stets auf im Blick auf die Traubenlese sorgsam ausgesuchten Parzellen angelegt. Die Reben wachsen auf engen, vom Menschen geschaffenen Terrassen oder auf treppenförmigen Anlagen (den sogenannten Restanques), die aus einem Gemisch aus Kieselgestein und sehr hellem groben Sand (Nagelfluh) bestehen und gelegentlich von feinen Lehmbahnen durchzogen sind.

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 830 mm, die Sonneneinstrahlung ist mit 2 820 Stunden pro Jahr hoch.

Eine wesentliche Rolle für das Klima des Weinbaugebiets spielt zudem das Var-Tal. Denn entlang der Flusshänge dieses Tals kann der Wind zirkulieren, sodass die Weinberge nachts und bis in die Morgenstunden mit den aus den Alpen herab wehenden Nordwinden und gegen Abend mit der aus östlicher Richtung wehenden Meeresbrise versorgt werden. Obgleich die Möglichkeit, alle Rebsorten anbauen zu können, eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Weinbaubetriebe spielt, da so die Nachfrage nach ausgefallenen Verschnitten bedient werden kann, zählt das Engagement der Winzer für den Erhalt ortstypischer, zur Herstellung von Rotweinen genutzter Rebsorten, wie z. B. Braquet N, Fuella Nera N, Grassen N oder Mourvaison N zu den Besonderheiten dieser geschützten geografischen Angabe. Die aus den Rebsorten Braquet N und Fuella Nera N gewonnenen Weine altern ausgesprochen gut. Mit Rebsorten wie Mourvèdre N, Cinsault N, Carignan N, aber auch Grenache N oder Alicante N findet sich daneben ein Sortenbestand, der überall in der Provence verbreitet ist.

Aus dieser Bandbreite „schwarzer“ Rebsorten erzeugen die Weingüter tanninbetonte, rassige und wuchtige Rotweine.

Die zur Roséherstellung vorgenommenen Verschnitte bringen Weine hervor, die entweder blumig oder fruchtig und würzig sind, am Gaumen eine kräftige Struktur zeigen und dennoch stets durch eine angenehme Frische bestechen.

Die Weißweine werden im Wesentlichen aus der Rebsorte Vermentino B gewonnen, die vor Ort unter der Bezeichnung „Rolle“ geläufig ist. Sie sind komplex und elegant, ihre Aromen sind blumig und erinnern an Zitrusfrüchte. Häufig altern sie ausgesprochen gut. In den Verschnitt der Weine können weitere Rebsorten, wie beispielsweise Roussanne B, Clairette B, Bourboulenc B und Chardonnay B, einfließen.

Die roséfarbenen Qualitätsschaumweine werden hauptsächlich aus den Rebsorten Grenache N und Mourvèdre N gewonnen, während die weißen Schaumweine vorwiegend aus Vermentino B und Sémillon B erzeugt werden. Sie sind fruchtig und blumig und erinnern hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften an Stillweine.

Ursächlicher Zusammenhang

In diesem Weinbaugebiet, das maßgeblich durch sein geografisches Umfeld und seine vielfältigen und kontrastreichen — von der Mittelmeerküste bis zum Hochgebirge reichenden — Landschaften geprägt ist, verbinden sich typische Eigenschaften eines provenzalischen Weinbaugebiets mit einigen nördlichen Einflüssen. Der Einfluss von Meer und Gebirge, Sonne und kaltem Wind wie auch der markante Kontrast zwischen Nord- und Südhängen prägt neben den Reben und Olivenbäumen auch die hier lebenden Menschen.

Die vorteilhaft ausgerichteten Hänge, die Böden, die den Reben dank ihrer guten Entwässerungskapazität günstige Anpflanz- und Wachstumsbedingungen bieten und zugleich Schutz vor Schäden durch die Sommergewitter bieten, das für gute Reifebedingungen sorgende und Pilzbefall vorbeugende sonnige und windige Klima — all diese Faktoren sind der gedeihlichen Entwicklung der Rebanlagen zuträglich. Die besonderen klimatischen Bedingungen ermöglichen einen langsamen Reifeprozess, der unabdingbar ist, um Weiß-, Roséweine sowie Schaumweine zu erzeugen, die sich durch Frische und Eleganz auszeichnen. Auch der wuchtige und tanninbetonte Charakter der Rotweine ist auf diese Faktoren zurückzuführen.

Begünstigt wurde der Weinbau zudem von der Lage der Weinberge, deren Entfernung zur Küste weit genug war, um Schutz vor dem Einfall wandernder Völker zu bieten, während sie sich zugleich nah genug am Meer befinden, um die Entwicklung von Handelsbeziehungen zu ermöglichen.

Dass sich der Weinbau trotz der Konkurrenz durch andere Erzeugnisse — insbesondere durch den nach dem Zweiten Weltkrieg sehr einträglichen Anbau der „Nizza-Nelke“ — nach und nach erholte, war der Beharrlichkeit einiger Winzerfamilien zu verdanken, denen es gelungen war, alte und ortstypische Rebsorten zu erhalten, die für das Gebiet sehr charakteristisch sind und sich gut an die vorherrschenden Bedingungen angepasst haben.

An der Côte d’Azur wird der Weinbau von einem guten Dutzend Familienbetrieben aufrechterhalten. Ihre Jahresproduktion an Stillweinen beläuft sich auf rund 600 bis 700 hl, die sich zu 50 % auf Rotweine, zu 35 % auf Weißweine und zu 15 % auf Roséweine verteilen. Von der Qualität der Weine zeugt seit 1979 ihre Anerkennung als „Vin de Pays“ (Landwein). Bei Schaumweinen beläuft sich die Jahresproduktion auf 3 000 bis 4 000 Flaschen.

Den Weinen mit der geschützten geografischen Angabe ist es gelungen, ihren einzigartigen Charakter darzustellen und ihren Bekanntheitsgrad auszubauen. Als bemerkenswertes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Produktion der Lérins-Mönche mit ihrer Palette geschätzter und hochwertiger Weine zu nennen. Der ausgezeichnete Ruf der Weine aus dem Anbaugebiet „Alpes-Maritimes“ wird ferner durch die solide wirtschaftliche Lage der Erzeuger belegt, die ihre Produkte zu 70 % in der Region — d. h. im Flaschenverkauf an eine vorwiegend touristische Kundschaft bei einträglichen Stückpreisen von 8 bis 10 EUR —, zu 20 % im Inland und zu 10 % im Export absetzen.

9.   Weitere wesentliche Bedingungen (Verpackung, Kennzeichnung, sonstige Anforderungen)

Rechtsrahmen:

Nationale Rechtsvorschriften

Art der sonstigen Bedingung:

Zusätzliche Bestimmungen für die Kennzeichnung

Beschreibung der Bedingung:

Die geschützte geografische Angabe „Alpes-Maritimes“ kann durch den Namen einer oder mehrerer Rebsorten ergänzt werden.

Die geschützte geografische Angabe „Alpes-Maritimes“ kann durch den Zusatz „primeur“ oder „nouveau“ ergänzt werden. Die Begriffe „primeur“ oder „nouveau“ sind Stillweinen vorbehalten.

Das Etikett trägt das Bildzeichen g. g. A der Europäischen Union, wenn die Angabe „Indication géographique protégée“ (geschützte geografische Angabe) durch den traditionellen Begriff „Vin de Pays“ (Landwein) ersetzt wird.

Rechtsrahmen:

Nationale Rechtsvorschriften

Art der sonstigen Bedingung:

Ausnahme von der Erzeugung in dem abgegrenzten geografischen Gebiet

Beschreibung der Bedingung:

Das Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft, für das in Bezug auf die Bereitung und den Ausbau der Weine mit der g. g. A. „Alpes-Maritimes“ eine Ausnahmeregelung gilt, besteht aus den an das geografische Gebiet angrenzenden Verwaltungsbezirken; dabei handelt es sich um:

das Arrondissement Draguignan (im Südwesten an der Grenze zum Departement Var); die Arrondissements Barcelonnette und Castellane (im Westen an der Grenze zum Departement Alpes-de-Haute-Provence).

Link zur Produktspezifikation

https://info.agriculture.gouv.fr/gedei/site/bo-agri/document_administratif-d665acec-e3bc-4cf1-b3b9-2e571e3bf214


(1)  ABl. L 9 vom 11.1.2019, S. 2.


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