Choose the experimental features you want to try

This document is an excerpt from the EUR-Lex website

Document 52013XC0626(05)

    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    ABl. C 180 vom 26.6.2013, p. 21–24 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    26.6.2013   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 180/21


    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    2013/C 180/11

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

    EINZIGES DOKUMENT

    VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

    zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel  (2)

    „CORDERO SEGUREÑO“

    EG-Nr.: ES-PGI-0005-0871-01.04.2011

    g.g.A. ( X ) g.U. ( )

    1.   Name

    „Cordero Segureño“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Spanien

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

    3.1   Erzeugnisart

    Klasse 1.1

    Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch

    3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

    In Form von ganzen Schlachtkörpern, Schlachthälften oder entbeinten oder nicht entbeinten zerlegten Teilen oder in Verkaufseinheiten für den Verbraucher vermarktetes Fleisch von Lämmern (männlich oder weiblich), die von Elterntieren der Rasse Segureño abstammen.

    Die Schlachtkörper weisen folgende Merkmale auf:

    a)

    Gewicht eines ganzen Schlachtkörpers, ohne Kopf und Innereien: 9,0–13,0 kg (nach dem Abhängen);

    b)

    Aufmachung: ganzer Schlachtkörper, ohne Kopf und Innereien, fachgerecht geschlachtet und ausgeblutet und ohne Mängel. Klassifizierung des Schlachtkörpers: Kategorie B und C, Fleischqualität 1a im Sinne der EU-Vorgaben zur Klassifizierung der Schlachtkörper von Schafen (Verordnung (EG) Nr. 1249/2008);

    c)

    Fleischigkeit des Schlachtkörpers: Klasse R und O im Sinne der EU-Vorgaben zur Klassifizierung der Schlachtkörper von Schafen (Verordnung (EG) Nr. 1249/2008);

    d)

    Fettgewebe:

    Fettgewebeanteil an der Außenseite des Schlachtkörpers: Klasse 2 bis 3 im Sinne der EU-Vorgaben zur Klassifizierung der Schlachtkörper von Schafen (Verordnung (EG) Nr. 1249/2008);

    Fettgewebe in Bauch- und Brusthöhle: Klasse 1 bis 2 im Sinne der EU-Vorgaben zur Klassifizierung der Schlachtkörper von Schafen (Verordnung (EG) Nr. 1249/2008) bei männlichen Tieren und Klasse 2 bis 3 bei weiblichen Tieren;

    e)

    Fleischfarbe hellrosa bis rosa.

    3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

    3.4   Futter (nur für tierische Erzeugnisse)

    Die Lämmer werden bis zur Schlachtung mit Schafsmilch gefüttert, die durch ballaststoffreiche Erzeugnisse und pflanzliche Futterzusätze ergänzt wird.

    3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

    Die Lämmer werden in dem abgegrenzten Gebiet geboren und bis zur Schlachtung gehalten. Sie dürfen in jedem zugelassenen Schlachthof geschlachtet bzw. in jedem zugelassenen Zerlegungsbetrieb zerlegt werden.

    3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.

    3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung

    Zu der geschützten geografischen Angabe „Cordero Segureño“ gehören ein Logo oder eine Kennzeichnung, mit der Erzeugnisse mit der g.g.A. kenntlich gemacht werden.

    Schlachtkörper, welche die festgelegten Anforderungen erfüllen, werden mit einem kontinuierlichen Beschriftungssystem vom Nacken bis zur Kruppe auf den Schlachthälften mit unauslöschbarer Lebensmittelfarbe mit der geschützten geografischen Angabe „Cordero Segureño“ markiert und mit einem nummerierten Etikett gekennzeichnet, das an einer der hinteren Extremitäten befestigt wird. Auf diesem Etikett sind das Gewicht und die Kennzeichnung der geschützten geografischen Angabe vermerkt.

    Zerlegte Fleischstücke werden mit einem nummerierten Etikett gekennzeichnet oder markiert, das die Kennzeichnung der geschützten geografischen Angabe „Cordero Segureño“ enthält.

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

    Das mit der g.g.A. definierte Gebiet, in dem traditionell die Schafsrasse Segureño für die Erzeugung von „Cordero Segureño“ gezüchtet wird, befindet sich am Schnittpunkt der Provinzen Albacete, Almería, Granada, Jaén und Murcia in der so genannten östlichen Betischen Kordillere in mindestens 500 m Höhe. Die Höhe ist gleichzeitig der Abgrenzungsfaktor dieses Gebiets, denn sie bestimmt letztendlich die agroklimatischen Verhältnisse und somit auch die Art der Erzeugung. In dem Gebiet liegen insgesamt 144 Orte, die zu den oben genannten Provinzen gehören und im Folgenden nach Autonomer Gemeinschaft, Provinz und Bezirk unterteilt aufgeführt werden:

     

    Autonome Gemeinschaft Andalusien:

     

    Provinz Almería: Bezirk Almanzora (13 Orte), Bezirk Alto Nacimiento (6 Orte), Bezirk Filabres-Alhamilla (8 Orte), Bezirk Los Vélez (4 Orte)

     

    Provinz Granada: Bezirk Baza (8 Orte), Bezirk Guadix (33 Orte), Bezirk Huéscar (6 Orte)

     

    Provinz Jaén: Bezirk El Condado (8 Orte), Bezirk La Loma y las Villas (6 Orte), Bezirk Norte (3 Orte), Bezirk Sierra de Cazorla (9 Orte), Bezirk Sierra de Segura (13 Orte)

     

    Autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha:

    Provinz Albacete: Bezirk Sierra Segura (10 Orte), Bezirk Sierra Alcaraz (12 Orte)

     

    Autonome Gemeinschaft Murcia

    Provinz Murcia: Bezirk Noroeste (5 Orte)

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

    5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets

    Der schroffe, weitläufige Gebirgsknoten, an dem die Provinzen Albacete, Almería, Granada, Jaén und Murcia aneinander grenzen, bildet das Gebiet, in dem die mit der geschützten geografischen Angabe geschützten Lämmer der Rasse Segureño für die Erzeugung von Schlachtkörpern gezüchtet werden, einschließlich der Gebiete, in denen traditionell die Wandertierhaltung dieser Tiere zur Nutzung von saisonalen Weiden erfolgt. Das Gebiet, das wie bereits erläutert durch seine Höhenlage von 500 m gekennzeichnet ist, weist homogene Gebirgsmerkmale und Witterungsbedingungen in Bezug auf die natürliche Umwelt sowie einheitliche Erzeugungsmethoden auf, welche durch die Höhenlage bedingt und für die Erzielung der Qualitätsstandards des Erzeugnisses von grundlegender Bedeutung sind.

    Das abgegrenzte Gebiet weist wie oben erläutert folgende agroklimatischen Besonderheiten auf:

    Art des Winters nach der agroklimatischen Klassifizierung von Papadakis: Ci (Citrus), Av (Avena cálido) oder av (Avena fresco), im Einzelnen:

    absolute Tiefsttemperatur im kältesten Monat im Schnitt: – 10 °C bis + 7 °C

    Höchsttemperatur im kältesten Monat im Schnitt: + 5 °C bis + 21 °C

    Trockenzeit: maximal 5 Monate

    Kälte- oder Frostperiode: mindestens 5 Monate

    Die besonderen Merkmale im Südosten der spanischen Halbinsel führten zusammen mit der Höhenlage zur Ausbildung sehr strenger agroklimatischer Eigenschaften, die denen eines kalten Tieflands im Sinne der Typisierung von Papadakis entsprechen. Dieses zeichnet sich durch extremes Kontinentalklima mit kalten, strengen Wintern und heißen, trockenen Sommern, erhebliche Temperaturschwankungen im Tagesverlauf und wenige und sehr unregelmäßige Niederschläge aus. Bei den agrologisch kargen, oft ausgewaschenen dunklen Kalkböden ergibt sich so eine kurze Wachstumsperiode auf den Weiden, welche zudem nur wenig produktiv sind.

    Diese speziellen agroklimatischen Bedingungen in dem geografischen Gebiet führten dazu, dass praktisch nur Schafe, und zwar konkret die Schafsrasse Segureño, unter diesen Bedingungen gehalten werden können. Diese in dem Gebiet heimische Schafsrasse, die sich durch ihre große Widerstandsfähigkeit auszeichnet, hat durch die Evolution die für das Überleben unter diesen rauen, unzureichenden Umweltbedingungen erforderlichen Anpassungen ausgebildet.

    Aufgrund der Besonderheiten dieses Gebiets wurde die Aufzucht von Schafen der Rasse Segureño unter Anwendung besonderer Haltungsmethoden an die rauen Bedingungen angepasst. Die Tiere werden extensiv oder semiextensiv gehalten, worunter eine gemischte Haltung der Mutterschafe auf der Weide und auf Getreidefeldern zu verstehen ist, innerhalb deren sich die traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken abspielen. Erwachsene Tiere werden ganzjährig auf der Weide gehalten, wo sie in Unterständen oder manchmal auch auf freiem Feld übernachten. Bei der Weidehaltung werden die spontane, heimische Vegetation in dem Gebiet, Stoppelfelder von Getreide und Futterleguminosen sowie teilweise auch bewässerte Dauerwiesen genutzt, so dass das Potenzial des Erzeugungsgebiets in jeder Jahreszeit ausgeschöpft wird. Die Weidehaltung kann gegebenenfalls durch Futterzusätze ergänzt werden. Einige wenige Betriebe praktizieren die Wandertierhaltung, wobei die Herden innerhalb des geografischen Gebiets große Entfernungen bis zu den traditionellen saisonalen Weiden zurücklegen.

    Die traditionelle Aufzucht der Lämmer ist ebenfalls durch die geschilderten agroklimatischen Bedingungen und die Verfügbarkeit geeigneter Futterressourcen bedingt. So müssen die Lämmer in Dauerstallhaltung getrennt von den Muttertieren aufgezogen und gefüttert werden, während letztere weiden. Die Lämmer werden bis zur Schlachtung grundsätzlich mit Schafsmilch gefüttert, die ausschließlich für diesen Zweck verwendet wird, und erhalten ergänzend dazu ballaststoffreiche und pflanzliche Futterzusätze. Diese Zufütterung bedeutet für die Erzeuger einen hohen finanziellen Aufwand für die Fütterung der Lämmer, weshalb die Schlachtkörper des „Cordero Segureño“ zur Senkung der Ausgaben von Lämmern mit niedrigem Lebendgewicht stammen.

    5.2   Besonderheit des Erzeugnisses

    Das Lammfleisch der g.g.A. stammt von männlichen oder weiblichen Lämmern, deren Elterntiere ausschließlich der Schafsrasse Segureño angehören.

    Von diesen Lämmern werden traditionell Schlachtkörper mit einem Gewicht von 9 kg bis 13 kg mit sehr guter Fleischigkeit (Fleischigkeitsklasse R oder O) gewonnen, deren Fleisch hellrosa bis rosa ist und die einen optimalen Fettgewebeanteil außen und intramuskulären Fettanteil aufweisen.

    Das Fleisch ist aufgrund des besonderen intramuskulären Fettanteils dieser Tiere zart und saftig und hat wegen des niedrigen Schlachtgewichts keinen talgigen Geruch oder Geschmack.

    5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.)

    Der Antrag auf Anerkennung des „Cordero Segureño“ als g.g.A. ist durch dessen besondere Eigenschaften begründet.

    Lämmer der Rasse „Cordero Segureño“ wachsen relativ schnell, weil sie vollständig mit der Milch der Muttertiere gefüttert werden, die ausschließlich für die Fütterung der Lämmer verwendet wird. So werden Schlachtkörper mit guter Fleischigkeit erzielt, wobei die Herkunftsrasse der Lämmer der entscheidende Faktor für diese Fleischigkeit ist.

    Die Farbe des Lammfleischs von „Cordero Segureño“ wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst, die eng mit den agroklimatischen Bedingungen in dem Gebiet zusammenhängen. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die obligatorische Dauerstallhaltung der Lämmer und ihre Fütterung mit Schafsmilch und nicht durch Beweidung erhaltenen ballaststoffreichen Erzeugnissen. All dies sorgt für ein geringes Gewicht der Schlachtkörper bei der Schlachtung, was eine besondere Art von Muskelfaser begünstigt, die dem Fleisch seine für diese Lämmer typische Farbe von hellrosa bis rosa verleiht und das Fleisch nicht talgig schmecken oder riechen lässt.

    Das Gleiche gilt für die Menge und die Art des Fettgewebes an den Schlachtkörpern und im Fleisch. Der Fettgewebeanteil außen sowie in der Brust- und Bauchhöhle der Schlachtkörper hängt sehr stark von deren Gewicht ab. Ein höheres Schlachtkörpergewicht bedeutet automatisch auch einen höheren Fettgewebeanteil, insbesondere bei den Schlachtkörpern weiblicher Tiere. Ein anderer Faktor, der in Bezug auf die Art des Fetts zu berücksichtigen ist, ist, dass sowohl die Rasse der Lämmer als auch die Art der Muskelfasern gewährleisten, dass das Fleisch einen optimalen intramuskulären Fettanteil aufweist, so dass es besonders zart und saftig ist.

    Aufgrund all dieser Faktoren eignet sich die Schafsrasse Segureño besonders gut als Fleischrasse, da die Lämmer einen hohen Schlachtkörperertrag haben, ein optimales Schlachtgewicht erreicht werden kann und verglichen mit anderen Lämmern der gleichen Gewichtsklasse einzigartige Eigenschaften von hoher Qualität vorliegen, die von den Verbrauchern besonders geschätzt werden.

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

    (Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006) (3)

    http://www.magrama.gob.es/es/alimentacion/temas/calidad-agroalimentaria/PLIEGO_IGP_cordero_segure%C3%B1o_11-10-12_tcm7-224398.pdf


    (1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.

    (2)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12. Ersetzt durch die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012.

    (3)  Vgl. Fußnote 2.


    Top