This document is an excerpt from the EUR-Lex website
Document 52003DC0148
Communication from the Commission to the Council, the European Parliament, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions - Adapting e-business policies in a changing environment: The lessons of the Go Digital initiative and the challenges ahead
Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen - Anpassung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs an ein sich wandelndes Umfeld: Die Lehren aus der Initiative "GoDigital" und die künftigen Herausforderungen
Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen - Anpassung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs an ein sich wandelndes Umfeld: Die Lehren aus der Initiative "GoDigital" und die künftigen Herausforderungen
/* KOM/2003/0148 endg. */
Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen - Anpassung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs an ein sich wandelndes Umfeld: Die Lehren aus der Initiative "GoDigital" und die künftigen Herausforderungen /* KOM/2003/0148 endg. */
MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DEN RAT, DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN - Anpassung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs an ein sich wandelndes Umfeld: Die Lehren aus der Initiative "GoDigital" und die künftigen Herausforderungen Inhalt Einleitung 1. NUTZUNG VON IKT UND ELEKTRONISCHEM GESCHÄFTSVERKEHR DURCH EUROPÄISCHE KMU 1.1. Verbreitung von IKT-Infrastruktur und elektronischem Handel 1.2. Vom elektronischen Handel zum elektronischen Geschäftsverkehr: Eine neue Herausforderung für KMU 1.3. Der Bedarf an umfassenden Indikatoren für den elektronischen Geschäftsverkehr 2. EIN NEUES KONZEPT FÜR DIE POLITIK IM BEREICH DES ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHRS - DIE NOTWENDIGKEIT QUANTITATIVER ZIELVORGABEN 2.1. Besser angepasste und innovativere Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU 2.2. Die Notwendigkeit besserer Zielvorgaben für die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs 2.3. Die neuen Aufgaben der Politik zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU 3. FAZIT ANHANG: Statistischer Überblick 1. Die von Eurostat durchgeführten Befragungen von Unternehmen in der Gemeinschaft zur IKT-Nutzung 2. Befragung und Anzeiger der Beobachtungsstelle e-Business W@tch Einleitung Die Europäische Kommission hat im Jahr 2001 die Initiative "GoDigital" gestartet, die KMU dabei helfen sollte, das Internet besser als Instrument für ihre Geschäftstätigkeit zu nutzen. In dieser Mitteilung wird der heutige Stand der Verbreitung von Informations- und Kommuni kationstechnologien (IKT) und des elektronischen Geschäftsverkehrs ("E-Business") in euro päischen Unternehmen, namentlich KMU, dargestellt. Außerdem wird untersucht, welche Herausforderungen an die Politik sich aus dieser Situation ergeben. Was hat sich in den letzten Jahren geändert und was ist künftig zu tun, um KMU zu helfen, die Digitaltechnik zu nutzen? Zwar wird eingeräumt, dass noch viel zu tun ist, um die KMU zur Nutzung der IKT zu bewegen, die wichtigste Aufgabe der Politik wird heute aber nicht mehr darin gesehen, KMU ans Netz zu bringen, sondern vielmehr darin, die IKT wirksam und produktiv in Geschäftsabläufe einzubinden. Hier sind die KMU gegenüber größeren Unternehmen noch immer im Rückstand. Dieser Rückstand birgt aber die Gefahr in sich, dass sie beim Wettbewerb das Nachsehen haben und dass die Gesamtproduktivität langsamer wächst. Mit anderen Worten, für die Politik bedeutet dies, dass sie ihren Schwerpunkt vom elektronischen Handel ("E-Commerce") auf ein holistischeres Konzept des elektronischen Geschäftsverkehrs ("E-Business") verlagert, das nicht nur den Kauf und Verkauf über das Internet, sondern auch die produktive Nutzung der IKT umfasst. Dies hat seinen Niederschlag im Aktionsplan eEurope 2005 gefunden, der ein günstiges Umfeld für den elektronischen Geschäftsverkehr schaffen soll. Der elektronische Geschäftsverkehr ist hier definiert als E-Commerce (Online-Kauf und -Verkauf) kombiniert mit der Umstrukturierung von Geschäftsabläufen, um digitale Technologien optimal einsetzen zu können. Das neue Ziel besteht darin, den Einstieg in den elektronischen Geschäftsverkehr zu fördern, um durch In vestitionen in die IKT die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu verbessern sowie Produktivität und Wachstum zu steigern. Die auch künftig vorrangige Digitalisierung der Wirtschaft würde die zur Integration der europäischen Märkte unternommenen Anstrengungen ergänzen, Diese Neuausrichtung der Politik auf die völlige Einbindung des elektronischen Geschäftsverkehrs in das normale Geschäftsleben sollte von den vielen regionalen und nationalen Initiativen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs mitgetragen werden, damit das in Lissabon gesetzte Ziel, bis zum Jahr 2010 die Union zur wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaft der Welt zu machen, verwirklicht werden kann. Damit die KMU wirksam bei der Umstellung ihrer Geschäftstätigkeit unterstützt werden, müssen die entsprechenden Maßnahmen auf nationaler oder regionaler, wenn nicht gar lokaler Ebene getroffen werden. Im Rahmen der Initiative "GoDigital" wurden zahlreiche an KMU gerich tete Initiativen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs untersucht und an unter schiedlichen Effizienzkriterien gemessen. Dabei wurden 19 Beispiele bewährter Verfahren für die Förderung der Bewusstseinsbildung und die Vereinfachung der Internetnutzung für KMU ermittelt. Die Akzentverlagerung hin zur elektronischen Geschäftstätigkeit stellt jedoch die Politik zugunsten der KMU vor neue Aufgaben, die durch künftige Initiativen in diesem Bereich zu bewältigen sind. Diese Mitteilung der Kommission enthält die neuesten verfügbaren Statistiken zur Nutzung der IKT und des elektronischen Geschäftsverkehrs in den KMU sowie die wesentlichen Aufgaben der Politik auf nationaler und europäischer Ebene in diesem Bereich. Ihr liegen die Ergebnisse der Bestandsaufnahme der einschlägigen regionalen und nationalen Politiken und die denkbar modernsten Initiativen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zugrunde. Angestrebt wird, Politikänderungen auf nati onaler und europäischer Ebene zu bewirken, indem für künftige Aktionen ein Strategierahmen und geeignetere politische Ziele vorgegeben werden, die auf die praktische Notwendigkeit europäischer Unternehmen, ihre Geschäftsvorgänge zu ändern, zugeschnitten sind. Indem sie diese Fragen behandelt, geht die Mitteilung auf die Forderung des Rats "Industrie und Ener gie" ein, "den Dialog zu intensivieren, regelmäßig Erfahrungen auszutauschen, spezifische Zielsetzungen für den elektronischen Geschäftsverkehr festzulegen und bewährte Verfahren gemeinsam anzuwenden" [1]. [1] Schlussfolgerungen des Rates "Industrie und Energie" 9938/02 vom 6. Juni 2002 1. NUTZUNG VON IKT UND ELEKTRONISCHEM GESCHÄFTSVERKEHR DURCH EUROPÄISCHE KMU Als der Aktionsplan eEurope 2002 verabschiedet wurde, lagen nur wenige Statistiken zum elektronischen Handel und zur IKT-Nutzung durch europäische Unternehmen und vor allem KMU vor. Aus diesem Grund enthält der Aktionsplan GoDigital [2] eine spezielle Maßnahme zur Messung des Verbreitungsgrades der IKT und des elektronischen Geschäfts verkehrs. Diese Maßnahme mündete in die Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den elektro nischen Geschäftsverkehr ("e-Business W@tch [3]"), die die Eurostat-Befragungen zum elektronischen Handel und zur IKT-Nutzung durch Unternehmen ergänzt. Die wichtigsten Ergebnisse dieser beiden statistischen Quellen sind im folgenden Kapitel kurz zusammengefasst und im Anhang näher ausgeführt. [2] KOM(2001)136 endg. vom 13.3.2001, Mitteilung "Den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen", Maßnahme 2: Messung des Verbreitungsgrades von IKT- und E-Business [3] http://www.ebusiness-watch.org/ marketwatch 1.1. Verbreitung von IKT-Infrastruktur und elektronischem Handel Die Basisausstattung mit IKT-Infrastruktur und der Zugang zum Internet sind nicht mehr als wesentliche Hindernisse für die Verbreitung des elektronischen Handels in Europa zu betrachten. Laut Eurostat werden in über 90 % der Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten Computer genutzt, und knapp 80 % dieser Unternehmen haben einen Internetanschluss, während bei Großunternehmen (d.h. Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten) dieser Wert praktisch 100 % erreicht. Außerdem hat e-Business W@tch festgestellt, dass bei Klein unternehmen (0-49 Beschäftigte) die Lage insgesamt vergleichbar ist. Mitte 2002 setzten über 90 % der Kleinunternehmen Computer ein und über 80 % hatten Zugang zum Internet. Da die meisten Unternehmen nun einen Internetanschluss haben, hat sich die Verwendung von E-Mail und Websites in der Geschäftswelt praktisch überall durchgesetzt. Diesbezüglich gibt es keine größeren Unterschiede mehr zwischen Großunternehmen und KMU. Indikatoren auf Grundlage der Internetanbindung als solcher zeigen keine größeren Unter schiede zwischen Sektoren oder Regionen mehr auf. Einige regionale Unterschiede bestehen jedoch weiterhin. So hinken namentlich kleine Unternehmen in Italien, Spanien und Grie chenland bei der Internetanbindung hinterher, sind jedoch im Begriff aufzuholen. Wichtiger aber ist, dass den Zahlen der e-Business W@tch zufolge bei der Qualität der Internetan bindung weiterhin wesentliche Unterschiede bestehen. Über ein Viertel der Kleinunternehmen haben noch immer über eine Analogmodem-Wählverbindung Zugang zum Internet. Groß unternehmen hingegen verfügen über Standleitungsverbindungen mit einer höheren Band breite (nur etwa die Hälfte ist mit weniger als 2Mbps angeschlossen). Der Anteil der Unternehmen, die über eine Übertragungsgeschwindigkeit von mehr als 2 Mbps verfügen, könnte daher künftig als einfach zu erfassender Maßstab für den Erfolg der infra strukturbezogenen Politiken dienen. Tabelle 1: Nutzungsquoten von KMU (10-249 Beschäftigte) und Großunternehmen (ab 250 Beschäftigten) (2001 und 2002) >PLATZ FÜR EINE TABELLE> Während der Einsatz von Basis-IKT und der Zugang zum Internet zunehmend gängig sind, bleibt beim elektronischen Handel die Kluft zwischen den Mitgliedstaaten im Norden und im Süden der Union bestehen und vertieft sich sogar. Laut den Eurostat-Befragungen von 2001 und 2002 halten die nordischen Mitgliedstaaten ihre Wachstumsraten aufrecht. So hat sich insbesondere der Anteil der Unternehmen, die Käufe per Internet tätigen, in einigen Fällen fast verdoppelt. Während in diesen Ländern über 45 % der Unternehmen online kaufen, sind es in den südlichen Mitgliedstaaten nur etwa 10 % der Unternehmen, die das Internet für diese einfache, aber äußerst kosteneffiziente Form des elektronischen Handels nutzen. Die Unternehmen aus den übrigen Mitgliedstaaten liegen näher bei den Zahlen in Skandinavien, wenn auch mit niedrigeren Zuwachsquoten. Am beindruckendsten ist die Entwicklung in Österreich. Dort hat sich der Anteil des elektronischen Handels fast verdoppelt, was deutlich macht, dass für den elektronischen Handel weiterhin ein Wachstumspotenzial vorhanden ist, das die Unternehmen in den meisten Mitgliedstaaten nur weiter auszuschöpfen brauchen. Die Entwicklung des elektronischen Handels in Europa folgt keinem einheitlichen Schema. In der Regel liegt das Verhältnis zwischen dem Anteil von Unternehmen, die online kaufen, und dem entsprechenden Anteil von Unternehmen, die online verkaufen, bei über 2:1. Zudem nutzen KMU beide Richtungen dieser Form des Handels, besonders aber den Verkauf, in geringerem Umfang als Großunternehmen. Allerdings lässt sich kaum einschätzen, in welchem Umfang das Internet überhaupt als zusätzlicher Vertriebsweg genutzt werden kann. Im Jahr 2002 haben weniger Unternehmen online verkauft als im Jahr 2001, was die Schwierigkeit deutlich macht, kommerziell lebensfähige Geschäftsmodelle zu implementieren. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass viele Erzeugnisse für den elektronischen Handel einfach nicht geeignet und etwaige Konflikte zwischen unterschiedlichen Vertriebswegen manchmal schwer zu lösen sind. Infolgedessen sollten sich die politischen Entscheidungsträger nur mit äußerstem Bedacht daran machen, Zielvorgaben für den Online-Verkauf aufzustellen. Hingegen sollte erwartet werden, dass praktisch alle Unternehmen aus dem Einstieg in den elektronischen Geschäftsverkehr profitieren können. Dies gilt namentlich für die sogenannten MRO-Waren und -Dienstleistungen (maintenance, repair, operation). Bei Geschäften zwischen Unternehmen, den sogenannten "B2B-Geschäften" (business to business), gewinnt offensichtlich die Entstehung von elektronischen Marktplätzen auch für KMU zunehmend an Bedeutung. Anders als bei den klassischen Online-Verkaufskata logen einzelner Unternehmen sind auf elektronischen Marktplätzen mehrere Käufer und mehrere Anbieter/Zulieferer vertreten. Laut e-Business W@tch nutzten im Jahr 2002 etwa 5 % der euro päischen Unternehmen in den vier größten Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich, Verei nigtes Königreich und Italien) elektronische Marktplätze, und weitere 3 % beabsichtigen, dies im Jahr 2003 zu tun. Großunternehmen tendieren eher dazu, elektronische Marktplätze zu nutzen, die KMU werden aber in vielen Fällen nachziehen müssen. Insgesamt geht von den elektronischen Markt plätzen noch eine recht geringe Wirkung aus. In einigen Sektoren jedoch, z.B. chemische Industrie, Fahrzeugbau und IKT-Dienste, haben die elektronischen B2B-Marktplätze ein deutig Auftrieb. Dies macht deutlich, wie wichtig eine fundierte sektorale Analyse ist, bevor eine Politik zur Förderung des elektronischen Geschäftverkehrs in KMU konzipiert werden kann. Die wirtschaftlichen Zwänge, die Unternehmen zur Anpassung bewegen, sind je nach Sektor unterschiedlich stark. In einigen Sektoren wie IKT-Dienste, Unternehmensdienste, Elektronik sowie Medien- und Druckindustrie kauft bereits ein sehr hoher Anteil der Unternehmen on line, und diese Form von Geschäften wird bald die Regel werden. Diese sektoralen Unterschiede erklären weitgehend, weshalb sich der elektronische Geschäftsverkehr in den Mitgliedstaaten unterschiedlich rasch verbreitet. Eine Gesamtstatistik gibt deswegen nur unzureichend Aufschluss über die Art und Bedeutung der an die Politik gerichteten Herausforderungen. Unternehmen machen sich auf unterschiedlichen Märkten unterschiedlich heftig Konkurrenz. Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs werden nur dann Wirkung zeigen, wenn sie gezielt auf sektor- und regionsspezifische Problemlagen eingehen. 1.2. Vom elektronischen Handel zum elektronischen Geschäftsverkehr: Eine neue Herausforderung für KMU Der elektronische Handel, also Online-Kauf und -Verkauf, ist ein wichtiger Bestandteil des elektronischen Geschäftsverkehrs. Bis vor kurzem konzentrierten sich die Statistiken darauf, diese neue Form von Geschäften zu messen und zu beschreiben. Um die politischen Maß nahmen ermitteln zu können, die geeignet sind, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu steigern, ist bei solchen Untersuchungen stärker zu berücksichtigen, in welcher Weise die stärkere Nutzung der IKT dazu beiträgt, Produktivitäts- und Effizienzzuwächse zu erzielen. Hierfür genügt es eindeutig nicht, sich allein auf den elektronischen Handel zu konzentrieren. Während die KMU beim Anteil der IKT-Nutzung und der Internetanbindung generell auf zuschließen scheinen, ist es für sie offenbar noch immer schwieriger und teurer als für Großunternehmen, die neuen Technologien einzusetzen. Dies zeigt sich darin, dass die Kosten für Humankapital, Wartung der IT-Infrastruktur und Pflege der Website des Unternehmens im Verhältnis höher liegen. Nach den Statistiken der Beobachtungsstelle e-Business W@tch hat sich die Kluft zwischen kleinen und großen Unternehmen nun auf den Bereich der komplexeren Anwendungen des elektronischen Geschäfts verkehrs verlagert. Diesen Zahlen zufolge haben weniger als 10 % der Kleinunternehmen, die online verkaufen, den Bestellvorgang vollständig in die internen Geschäftsabläufe eingegliedert, während dies bei einem Drittel der Großunternehmen der Fall ist. Die Statistiken machen auch deutlich, dass derzeit die komplexeren Lösungen für den elektro nischen Geschäftsverkehr, die den Unterbau für elektronische Geschäftsprozesse bilden, überwiegend von Großunternehmen genutzt werden. Knapp ein Drittel der Großunternehmen haben ein elektronisches System für das Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management (CRM)) implementiert, während weniger als 10 % der Kleinunter nehmen und wenig mehr der mittleren Unternehmen in diese neue Form der elektronischen Geschäftstätigkeit investiert haben. 13 % der Großunternehmen verwalten außerdem ihre betrieblichen Materialfluesse elektronisch (Supply Chain Management (SCM)), gemessen an nur 3 % der KMU. Eine wesentliche Frage lautet hier, ob die KMU solche ausgefeilten elektronischen Systeme überhaupt brauchen, und ob es nicht weniger kostspielige Alternativlösungen gibt, mit denen sich Geschäftsprozesse elektronisch verknüpfen ließen. Hieraus ist zu schließen, dass die Gefahr, dass sich beim einfachen Internetzugang und bei der Internetnutzung eine Kluft zwischen kleinen und großen Unternehmen auftut, heute kein vordringliches politisches Thema mehr sein dürfte. Nun geht es vielmehr darum, in welchem Maße sich die KMU des elektronischen Geschäftsverkehrs bedienen müssen. Ausschlaggebend hierfür ist, inwieweit sich ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den Einstieg in den elektronischen Geschäftsverkehr steigern lässt. Im Mittelpunkt künftiger politischer Erörterungen sollte daher eher die Frage stehen, wie man KMU am besten beim Wandel zum elektronischen Unternehmen unterstützen kann, und weniger, wie der elektronische Handel zu fördern ist. Bei der Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs muss der Realität des Wirtschaftslebens Rechnung getragen werden. Hierzu zählen die Schwierigkeiten, die KMU oft haben, wenn es darum geht, ihre internen Abläufe zu ermitteln und neu zu organisieren, aber auch die höheren relativen Kosten für IKT-Investitionen sowie die Probleme, Fachpersonal im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zu finden und die Fertigkeiten der Mitarbeiter im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs auszubauen. 1.3. Der Bedarf an umfassenden Indikatoren für den elektro nischen Geschäftsverkehr Politische Maßnahmen sollten auf einer fundierten Wirtschaftsanalyse und der eindeutigen Identifizierung der Probleme basieren, die gelöst werden müssen. Deshalb sollte das gesamte einschlägige statistische Material kohärent ausgewertet werden, um ein vollständiges Bild zu liefern. Der in der Liste der Benchmarking-Indikatoren für den Aktionsplan eEurope 2005 [4] genannte "Index für den elektronischen Geschäftsverkehr" soll den Bereitschaftsgrad der Unternehmen in Bezug auf den elektronischen Geschäftsverkehr messen. Hinter diesem Index steht ein wesentlich umfassenderes Konzept als lediglich der elektronische Handel. Hier betrifft der elektronische Geschäftsverkehr externe und interne Unternehmensprozesse und umfasst nicht nur die Kommunikation nach außen und Transaktionsfunktionen sondern auch den betriebsinternen Informationsfluss. [4] Entschließung des Rates über die Umsetzung des Aktionsplans eEurope 2005, 5197/03 (OR.en), 28.1.2003 Der Index für den elektronischen Geschäftsverkehr ist als ein erster Anlauf zu sehen, für die Verbreitung des elektronischen Geschäftsverkehrs einen besseren Maßstab auf der Grundlage verfügbarer, zuverlässiger und ver gleichbarer einschlägiger Daten bereitzustellen. Anzustreben ist, besonders diejenigen Komponenten des elektronischen Geschäftsverkehrs zu ermitteln, die sich messbar auf Produktivität und Wachstum auswirken und somit direkt mit dem Ziel von Lissabon zusammenhängen, bis 2010 die wettbewerbsfähigste wissensbasierte Wirtschaft zu werden. Die ersten Ergebnisse des Index für den elektronischen Geschäftsverkehrs werden im zweiten Halbjahr 2003 vorliegen. Einige Mitgliedstaaten haben zusätzlich eigene Initiativen in die Wege geleitet, um innovative Indikatoren für die "digitale Bereitschaft" zu erarbeiten, die zur Formulierung von Politiken und deren Benchmarking eingesetzt werden können. Das Ministerium für Handel und Industrie des Vereinigten Königreiches beispielsweise hat im Rahmen der Initiative "UK online for business" eine komplexe Klassifizierung für Tätigkeiten im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs entwickelt. Die Klassifizierung umfasst eine Reihe von Indikatoren für die IKT-Nutzung. Dabei werden Punkte danach vergeben, wie "komplex" diese Technologien in dem Unternehmen genutzt werden. Die Mitgliedstaaten werden angehalten, diesem Beispiel zu folgen und ihren Beitrag zur Aufstellung geeigneter Indikatoren und - infolgedessen - Ziele für die Politiken im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zu leisten. 2. EIN NEUES KONZEPT FÜR DIE POLITIK IM BEREICH DES ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHRS - DIE NOTWENDIGKEIT QUANTITATIVER ZIELVORGABEN In den letzten Jahren wurden im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zahlreiche Initiativen eingeleitet, um die KMU ans Netz zu bringen. Heute ergeben sich neue Herausforderungen, so dass es notwendig wird, die laufenden Initiativen zu überprüfen und neu auf die Erleichterung des Strukturwandels auszurichten. Zu diesem Zweck sind klare politische Ziele aufzustellen und, wann immer möglich, quantitative Zielvorgaben festzulegen, um für mehr Effizienz zu sorgen und die erzielten Ergebnisse ständig überwachen zu können. 2.1. Besser angepasste und innovativere Maßnahmen zur Förderung des elektro nischen Geschäftsverkehrs in KMU Die Rolle der Behörden bei der Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs besteht hauptsächlich darin, günstige Rahmenbedingungen für den elektronischen Geschäftsverkehr der Unternehmen zu schaffen. Am hilfreichsten für die Unternehmen ist ein zuverlässiges, stabiles und offenes Unternehmensumfeld, das es ihnen erleichtert, in den elektronischen Geschäftsverkehr einzusteigen. Durch ein für den elektronischen Geschäftsverkehr günstiges Umfeld werden Hindernisse für den Marktzugang abgebaut und die Kosten und Risiken der IKT-Investitionen verringert. Die KMU brauchen insbesondere - einen stabilen Rechtsrahmen vor allem für den grenzüberschreitenden Handel; - die vollständige Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und infolgedessen einen preisgünstigeren, besseren und schnelleren Internetzugang; - elektronische Behördendienste, die die verwaltungsbedingten Gemeinkosten der Unternehmen verringern und somit für diese den Anreiz schaffen würden, in den elektronischen Geschäftsverkehr einzusteigen. Auf europäischer und auf einzelstaatlicher Ebene wurde bereits viel getan, um diese grund legenden politischen Aufgaben bewältigen zu können. Der Rechtsrahmen für den elektro nischen Geschäftsverkehr ist weitgehend vorhanden, und die Liberalisierung der Telekom munikationsmärkte schreitet in ganz Europa rapide voran. Der Aktionsplan eEurope bietet den Rahmen, innerhalb dessen Leistungen der "Regierung am Netz" sowie Breitbandinfrastruktur und -anwendungen gefördert werden. Neben diesen "horizontalen" Politikinitiativen sind Maßnahmen, die speziell die Nutzung der IKT und des elektronischen Geschäftsverkehrs in den KMU fördern sollen, vonnöten, um in allen Mitgliedstaaten die vollständige Einbindung der IKT in Geschäftsabläufe zu beschleunigen. Wie die Kommission in ihrer Mitteilung über die "Industriepolitik in einem erweiterten Europa" [5] betont hat, besteht eine wesentliche Herausforderung für die EU darin, für die weite Verbreitung und effiziente Nutzung der IKT in allen Industriezweigen und Dienstleistungsbranchen auch und besonders in den KMU, dem Rück grat der europäischen Wirtschaft, zu sorgen. Die Nutzung und Verbreitung der IKT in KMU ist für die Wettbewerbs fähigkeit der gesamten EU-Wirtschaft entscheidend. [5] KOM (2002) 714 vom 11.12.2002: Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament "Industriepolitik in einem erweiterten Europa" Den Statistiken zufolge ist sich die Mehrheit der europäischen Unternehmen generell der Herausforderungen und Chancen bewusst, die mit der neuen, elektronischen Form des Geschäftsverkehrs verbunden sind. In vielen Fällen wurden sich die Unternehmen in einem ersten Schritt der Möglichkeiten bewusst und gingen ans Netz; danach nutzten sie das Netz für die Informationsvermittlung an Kunden und Geschäftspartner. Der nächste Schritt besteht nun in der Einrichtung interaktiver Geschäftsabläufe, einschließlich elektronischer Transaktionen. Letztendlich wird es notwendig werden, die Geschäftsabläufe als Ganzes anzupassen, um den Informationsfluss zu automatisieren und virtuelle Unternehmensnetze einzurichten. Die meisten - großen und kleinen - Unternehmen sind jedoch von dieser letzten Vision noch weit entfernt. Die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs muss der Entwicklung der Unternehmen folgen, auf die sie zugeschnitten ist. Bis vor kurzem beispielsweise waren viele Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs darauf ausgerichtet, den KMU die Bedeutung einer Internetanbindung bewusst zu machen. Nachdem dieses Ziel inzwischen in vielen Regionen weitgehend verwirklicht ist, muss sich die Politik zugunsten der KMU entsprechend anpassen. In Einzelfällen, beispielsweise, um den KMU die wirksame Nutzung der elektronischen Marktplätze und des elektronischen Beschaffungswesens zu erleichtern, mögen bewusstseinsbildende Maßnahmen noch ihre Berechtigung haben, sie reichen aber nicht aus, um die Hemm- und Hindernisse für eine produktivere IKT-Nutzung aus dem Weg zu räumen. Vermittelt wird nicht mehr die Notwendigkeit eines Internetanschlusses sondern vielmehr die Notwendigkeit der Einbeziehung des elektronischen Geschäftsverkehrs. Abbildung 1: Von der Bewusstseinsbildung zur Umstellung - die zunehmende digitale Reife >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Hervorzuheben ist, dass sich die digitale Reife der KMU in den einzelnen Mitgliedstaaten, Regionen und Wirtschaftszweigen unterscheidet, wie die Statistiken eindeutig belegen. Die Politik muss speziell auf die Situation der Zielunternehmen zugeschnitten sein. Politische Maßnahmen, die sich für Regionen mit geringerer digitaler Reife eignen, dürften mit Sicherheit ungeeignet sein für Regionen, in denen bereits komplexere Technologien ange wendet werden. Diese unterschiedlichen Entwicklungsstadien erschweren zwar die Konzep tion einer europaweit anwendbaren Politik, andererseits birgt dies aber auch ein enormes Potenzial, um aus bewährten Verfahren zu lernen und beispielsweise eine Maßnahme, die sich zuvor in einem anderen Mitgliedstaat oder einer anderen Region bewährt hat, anzupassen. Die Mandatsträger in den Mitgliedstaaten und Regionen werden somit dazu angehalten, sich mit ihren Amtskollegen in anderen Regionen in Verbindung zu setzen und aktiv zu prüfen, welche Modelle vertieft werden können. Angesichts der zeitlichen Verschiebung bei der Verbreitung des elektronischen Geschäftsverkehrs in Europa dürften beispielsweise die in den nordischen Ländern verfolgten Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäfts verkehrs bald für die südlichen Mitgliedstaaten interessant werden. Um den Dialog zwischen den Mitgliedstaaten in Gang zu bringen, arbeitet die Kommission derzeit an der Errichtung eines europäischen Netzes für die Unterstützung von KMU beim elektronischen Geschäfts verkehr [6]. Ziel ist es, die Personen zusammenzubringen, die auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene die Strategien im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs konzi pieren, um den Erfahrungs- und Informationsaustausch zu fördern und auf der Grundlage gemeinsam festgelegter Prioritäten für die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs ihre Strategien besser aufeinander abzustimmen. Die Mitgliedstaaten sind gebeten, die Initiative dadurch zu unterstützen, dass sie alle Träger wichtiger Initiativen auf nationaler und regionaler Ebene aufrufen, sich an diesem Netz zu beteiligen. [6] Das Europäisches Netz für die Unterstützung von Unternehmen beim elektronischen Geschäftsverkehr ist Teil des Aktionsplans eEurope 2005. Weitere Auskünfte sind auf folgender Website zu finden: http://europa.eu.int/comm/enterprise/ict/ policy/e-bus-snfsme.htm 2.2. Die Notwendigkeit besserer Zielvorgaben für die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs Die Aufstellung spezifischer, messbarer, erreichbarer, realistischer und terminierter Zielvorgaben hat sich als eine der wohl schwierigsten Aufgaben erwiesen, wie die vergleichende Studie über die nationalen und regionalen Politiken im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs gezeigt hat. Die erste Generation der an die KMU gerichteten Maßnahmen zur Förderung der Nutzung der IKT und des elektronischen Geschäftsverkehrs verfolgte überwiegend allgemeine Ziele wie "Anzahl der KMU mit Internetanschluss", "Anzahl zu schulender Beschäftigter" oder "Beratung von KMU in Tagen". In dem Maße, in dem die Maßnahmen eine komplexere Nutzung des elektronischen Geschäftsverkehrs und schließlich dessen volle Einbindung in die normalen Geschäftsabläufe fördern, wird es immer schwieriger, gleichzeitig aber auch immer wichtiger, Ziele und geeignete quantitative und qualitative Vorgaben für diese Maßnahmen aufzustellen. Mit den bislang modernsten Maßnahmen, die einige Mitgliedstaaten im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs getroffen haben, vollzieht sich die Verlagerung weg von der allgemeinen Förderung der Nutzung der IKT und der Instrumente des elektronischen Geschäftsverkehrs und hin zur Unterstützung der KMU, die die Möglichkeiten der IKT bei der Umstellung, Automatisierung und Straffung von Geschäftsabläufen voll ausschöpfen wollen. Hierfür sind häufig komplexere Politikinstrumente vonnöten. So werden die KMU beispielsweise bei der Aufstellung von Plänen für die Implementierung des elektronischen Geschäftsverkehrs unterstützt, oder ihnen wird der Zugang zu IKT-Lösungen erleichtert, die ihrem speziellen Bedarf entsprechen. Im Idealfall lägen solchen KMU-Fördermaßnahmen der zweiten Generation auch klare Ziele und Vorgaben zugrunde, anhand deren sich die Ergebnisse messen ließen. Damit wäre gewährleistet, dass die Maßnahmen tatsächlich dem Bedarf der KMU genügen. Angesichts der Komplexität dieses Bereichs und der mangelnden Erfahrung mit der Förderung des über den Internetanschluss hinausgehenden elektronischen Geschäftsverkehrs ist es allerdings nicht einfach, Zielvorgaben aufzustellen. Voraussichtlich muss mit einer Mischung aus quantitativen und qualitativen Zielvorgaben versucht werden, die Komplexität der Nutzung des elektronischen Geschäftsverkehrs und weniger die eigentliche Nutzung des Internet bzw. dessen Nutzung für den elektronischen Handel zu erfassen. In einem so dynamischen Umfeld wie dem des elektronischen Geschäftsverkehrs müssen die entsprechenden Maßnahmen flexibel bleiben, weshalb die Ziele und Vorgaben möglicher weise ständig angepasst werden müssen. So bietet ein etwa mangelndes allgemeines Internet-Bewusstsein keinen Anlass mehr zu größerer Besorgnis. Den meisten KMU ist durchaus bewusst, dass der elektronische Geschäftsverkehr ein wichtiger Teil ihres Unternehmens ist oder bald wird, insbesondere bei ihren Beziehungen zu größeren Unternehmen. Folglich sollten die Vorgaben für die Bewusstseinsbildung und die Schulung neu festgelegt und stärker auf komplexere Anforderungen zugeschnitten werden, wie eine stärkere Sensibilisierung für die Chancen und Gefahren der Beteiligung an elektronischen Marktplätzen und die Fokussierung auf die Managerschulung. Die Rahmenbedingungen für den elektronischen Geschäftsverkehr sind einem ständigen Wandel unterworfen. Im Zuge dieser Entwicklung und aufgrund der praktischen Erfahrung der Mitgliedstaaten mit dem höchsten technologischen Entwicklungsstand sollten die künftigen Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs insbesondere auf die folgenden Herausforderungen gerichtet sein: - Die Kenntnisse und Fähigkeiten von Unternehmensleitern im Bereich des elektro nischen Geschäftsverkehrs für KMU verbessern; - dafür sorgen, dass den KMU angemessene Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr zur Verfügung stehen; - den KMU die wirksame Beteiligung an elektronischen Marktplätzen und Unternehmensnetzen erleichtern. Diese Herausforderungen stellen sich sicherlich nicht in allen Mitgliedstaaten, Beitritts- und Bewerberländern zur gleichen Zeit und in gleicher Weise. Das Ziel eines gemeinsamen Strategierahmens, wie er nachstehend beschrieben ist, ist es, die Neuausrichtung der Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zu erleichtern, damit diese an die sich wandelnden Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden können. Nur wenn die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in den KMU europaweit verbessert wird, tragen diese hinreichend dazu bei, das Ziel von Lissabon zu verwirklichen. Der Mitteilung über Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften [7] zufolge ist die mangelhafte Nutzung der IKT in Unternehmensprozessen einer der Hauptgründe für die geringeren Produktivitätszuwächse der EU gemessen an den Vereinigten Staaten von Amerika. Dies sollte Impulse für koordinierte Maßnahmen zur Förderung der produktiven Nutzung der IKT geben. [7] KOM(2002) 262 endg., Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über "Produktivität: Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften und Unternehmen", Brüssel, 21.5.2002 Schaubild 2: Ein Rahmen für die speziell auf KMU zugeschnittene Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs - Aufgaben und Ziele >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Im Rahmen des vom Europäischen Rat in Lissabon eingeführten, offenen Verfahrens der Koordinierung der Politik sollen die Kommission und die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, aus bewährten Verfahren lernen und bessere Maßnahmen im Lichte aller beteiligten Faktoren treffen. Die Mitteilung über ein besseres Unternehmensumfeld [8] spiegelt die Ergebnisse der ersten gemeinsamen Bemühungen wider, eine Reihe quantitativer Zielvorgaben auf der geeignetsten geografischen Ebene der Unternehmenspolitik aufzustellen. Einige Mitglied staaten haben solche Vorgaben auch für Maßnahmen zur Verbesserung des IKT-Zugangs auf gestellt (siehe nachfolgende Tabelle 2), was zu begrüßen ist. Viele dieser Zielvorgaben sind jedoch noch zu allgemein formuliert und somit keine hinreichende Antwort auf das sich wan delnde Umfeld des elektronischen Geschäftsverkehrs. [8] KOM (2002) 610, Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über die "Verbesserung des Unternehmensumfelds", 7.11.2002 Tabelle 2: Quantitative Zielvorgaben für Maßnahmen zur Erleichterung des Zugangs zu den IKT >PLATZ FÜR EINE TABELLE> Im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs werden die KMU heute mit anderen Prob lemen konfrontiert als noch vor einigen Jahren. Diese Mitteilung soll die Mitgliedstaaten bewegen, ihre Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zu überprüfen und sich freiwillig auf politischer Ebene neue Zielvorgaben zu setzen sowie spezielle politische Initiativen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs zu verfeinern. Während die politischen Zielvorgaben in den Anzeiger zur Unternehmenspolitik (Enterprise Policy Scoreboard) aufgenommen und nach den vereinbarten Verfahren überwacht werden sollten, sollen, wie nachstehend dargestellt, die detaillierteren Leistungskriterien die Wirksamkeit spezieller Maßnahmen steigern. Sie sind jedoch auch wichtig, um einfacher einschlägige bewährte Verfahren staatlicher Behörden und - durch eine Ex-post-Bewertung - die praktische Wirkung der Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs ermitteln können. Die Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, Vorgaben für die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs aufzustellen, wann immer dies sinnvoll und möglich ist. Dies spiegelt sich in den Schlussfolgerungen des Rates "Industrie und Energie" [9] wider, in denen dieser die Mitgliedstaaten und die Kommission auffordert, "den Dialog zu intensivieren, regelmäßig Erfahrungen auszutauschen, spezifische Zielsetzungen für den elektronischen Geschäftsverkehr festzulegen und bewährte Verfahren gemeinsam anzuwenden" und "sicherzustellen, dass wirksame Koordinierungsmechanismen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene vorhanden sind, und spezifische Ziele für Politiken und Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in Übereinstimmung mit dem Aktionsplan eEurope 2005 festzulegen". Derartige Zielvorgaben werden auf unterschiedlichen Ebenen festgelegt: [9] Schlussfolgerungen des Rates "Industrie und Energie", 9938/02 vom 6. Juni 2002. - Auf politischer Ebene in Form allgemeiner Zielvorgaben, um den Wandel zur wissensbasierten Wirtschaft weiter zu erleichtern und zu fördern. Die oben für Deutschland genannte Zielvorgabe, dass "20 % der KMU bis zum Jahr 2005 eine Strategie im Digitalbereich" aufgestellt haben sollen, ist ein gutes Beispiel für solche politischen Zielvorgaben. Es liegt auf der Hand, dass die Verwirklichung dieses Ziels nicht direkt an eine oder mehrere öffentliche politische Initiativen gekoppelt ist, sondern vielmehr von einer Vielfalt Faktoren und Markttrends abhängt. Bei diesen Zielvorgaben sind die politischen Orientierungen des Rates, des Europäischen Parlaments, des Ausschusses der Regionen und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses in Bezug auf die Initiative "GoDigital" und die Mitteilung der Kommission über die Auswirkungen der E-Economy auf die Unternehmen in Europa [10] zu berücksichtigen. [10] Mitteilung: "Auswirkungen der E-Economy auf die Unternehmen in Europa: Analyse der wirtschaftlichen Aspekte und Einfluesse auf die Politik"[KOM(2001) 711]; Mitteilung: "Den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen" [KOM(2001) 136]; Schlussfolgerungen des Rates "Industrie und Energie", 9938/02 vom 6. Juni 2002; Bericht des Europäischen Parlaments über die Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament: "Auswirkungen der E-Economy auf die Unternehmen in Europa: Analyse der wirtschaftlichen Aspekte und Einfluesse auf die Politik" [Endg. A5-0434/2002]; Stellungnahme des Ausschusses der Regionen zu der Mitteilung "Den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen" [KOM-6/032]; Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zur der Mitteilung "Den KMU den Weg zum elektronischen Handel ebnen" [INT/106]; - Auf einer operationellen Ebene, um auf KMU-spezifische Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in möglichst großem Umfang das sogenannte SMART-Prinzip anzuwenden. Das bedeutet, dass solche Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert (nach dem Englischen: Specific, Measurable, Attainable, Realistic und Time-related) sein müssen. Darüber hinaus sollten sie sich direkt auf spezielle politische Tätigkeiten beziehen. Darin unterscheiden sie sich eindeutig von allgemein formulierten politischen Zielvorgaben, die von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Als geeignetes Beispiel für SMART-Zielvorgaben auf regionaler Ebene sei das nachstehend dargestellte finnische Modell "Elektronischer Geschäftsverkehr für KMU in Südkarelien" genannt: Tabelle 3: Das finnische Modell "Elektronischer Geschäftsverkehr für KMU in Südkarelien" >PLATZ FÜR EINE TABELLE> Quelle: Erläuterung im Workshop über die "Aufstellung von Zielvorgaben für die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs", 16. und 17. Januar 2003 2.3. Die neuen Aufgaben der Politik zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU Der allgemeine Rahmen für die Politik im Bereich des elektro nischen Geschäftsverkehrs (siehe Schaubild 2) dürfte die Aufstellung neuer, höher gesteckter Zielvorgaben für spezielle Maßnahmen zugunsten von KMU vereinfachen, ohne vorwegzunehmen, welche Maßnahmen die Mitgliedstaaten und Regionen ergreifen sollten und welche Zielvorgaben sie aufstellen. Er muss an die unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst und in Bezug auf die konkret zu verwirklichenden Zielsetzungen verfeinert werden. Somit dient er lediglich als Bezugsrahmen für künftige Erörterungen über denkbare künftige Zielvorgaben für Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU. Außerdem sollte durchweg der allgemeine Grundsatz beachtet werden, dass grenzüberschreitende Geschäfte vereinfacht werden sollen. Aufgabe 1: Die Kenntnisse von Unternehmensleitern und die Fähigkeiten der Arbeitskräfte im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs verbessern Die erfolgreiche Implementierung des elektronischen Geschäftsverkehrs in einem Unter nehmen geht mit der Herausforderung einher, sämtliche Komponenten des elektronischen Geschäftsverkehrs richtig zu integrieren, um die Informationsverarbeitung zu automatisieren. Für zahlreiche Unternehmen und besonders für KMU bedeutet dies, dass sie ihre derzeitigen Geschäftsabläufe völlig umgestalten, anpassen und optimieren müssen; dies ist eindeutig eine Aufgabe der Unternehmensleitung. Wie stark einzelne Wirtschaftszweige vom elektronischen Geschäftsverkehr geprägt sind, hängt hauptsächlich von der Vorstellungskraft der Unter nehmer und den daraus folgenden strategischen Entscheidungen über die Technologienutzung ab. Welche wirtschaftliche Wirkung die IKT und der elektronische Geschäftsverkehrs erzie len, wird nicht allein von der verfügbaren Technologie bestimmt, sondern vor allem dadurch, wie Unternehmen umstrukturiert werden, um sich die Möglichkeiten des elektronischen Geschäftsverkehrs zunutzen zu machen. Zwar verfügen kleinere Unternehmen zumeist nicht über das IKT-Fachwissen größerer Organisationen, ihr Vorteil besteht jedoch in ihrer größeren Flexibilität, Entscheidungen zu treffen und durchzuführen. Damit aber die Unternehmensleitung diesen Vorteil nutzen und einfacher fachlich fundierte Entscheidungen über die Einbeziehung der IKT und des elektronischen Geschäftsverkehrs in die gängigen Geschäftsabläufe treffen kann, muss sie hinreichend mit der Problematik vertraut sein. Nachdem nun dies als wesentlicher Faktor für die effiziente Implementierung des elektronischen Geschäftsverkehr in europäischen KMU erkannt wurde, soll ten die öffentlichen Maßnahmen Instrumente einsetzen, mit denen sich die Kenntnisse von Unternehmensleitern im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs aufbauen, fördern und verbessern lassen. Dies schließt neben Kenntnissen sowohl der für die Zwecke des elektronischen Geschäftsverkehrs genutzten Technologien als auch der notwendigen Umstellung der Geschäftsabläufe außerdem fundierte, realistische Vorstellungen dar über ein, wie sich die Einbettung dieser Technologien in die gesamte Wertschöpfungskette auf die Wirtschaft niederschlagen wird. Außerdem müssen die KMU ständig das Fachwissen ihrer Beschäftigten auf den neuesten Stand bringen, um Aufgaben im Zusammenhang mit den neuen IKT und dem elektronischen Geschäftsverkehr sowie dem damit verbundenen organisatorischen Wandel bewältigen zu können. Den KMU aber fällt es generell besonders schwer, Regelungen für die ständige Weiterbildung ihrer Beschäftigten einzuführen, das sie oft meinen, sich die Kosten der Schu lung und die damit einhergehenden Opportunitätskosten nicht leisten zu können. Deswegen verlassen sich kleine Unternehmen zumeist darauf, dass ihre Beschäftigten durch praktische Anwendung und Selbststudium lernen. Die Verfügbarkeit geeigneter elektronischer Lerntech niken und -anwendungen, die traditionelle Formen des Lernens ergänzen würden, gewinnt daher für KMU besondere Bedeutung, damit diese den Erwerb der von ihrem Personal verlangten Fähigkeiten steuern können. Solche Probleme lassen sich durch entsprechende Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs lösen, indem der Zugang zu Wissensquellen, die Unternehmen praktische Unterstützung leisten können, vereinfacht wird. Dies umfasst beispielsweise einen besseren Transfer von Wissen aus Einrichtungen mit Erfahrung bei der Unterstützung von Unter nehmen an KMU, Anreize für KMU, professionelle Dienste in den Bereichen IT und elektro nischer Geschäftsverkehr in Anspruch zu nehmen, die Werbung für bewährte Verfahren und die praktische Unterstützung von KMU bei der Verbesserung der Fertigkeiten ihrer Beschäf tigten im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs. Ziel 1.1: Den Transfer von Wissen in KMU durch deren Unterstützungsnetze verbes sern Die an KMU gerichteten Maßnahmen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs sollten vorzugsweise über vertraute Interessenverbände und Multiplikatoren laufen, wie Handelskammern, Branchenverbände, Unterstützungsnetze für KMU, Euro-Info-Zentren, Kompetenzzentren oder sonstige Sondereinrichtungen. Als Vertrauensträger der KMU können diese Stellen ihre Zielgruppe wirk sam erreichen und Informationen über Marktentwicklungen effizient weitergeben. In der Regel fungieren die Unterstützungsnetze als einziger Ansprechpartner für KMU ("one-stop-shop"), der ihnen Auskunft zu praktisch allen Fragen im Rahmen ihrer Geschäfts tätigkeit erteilt, einschließlich Auskünfte und Beratung in rechtlichen, technischen und markt bezogenen Fragen. Auch wenn Fragen in den Bereichen IKT und elektronischer Geschäftsverkehr bei ihrer Beratungstätigkeit einen immer breiteren Raum einnehmen, kann doch nicht von ihnen erwartet werden, dass sie spezialisierte, professionelle Dienstleister ersetzen, wenn es darum geht, KMU dabei zu helfen, ihre individuellen Strategien im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs zu erarbeiten und umzusetzen. Die Entscheidungsträger in KMU, die die sen Grad digitaler Reife erreicht haben, müssen sich darüber im Klaren sein, dass der elektro nische Geschäftsverkehr eine tiefgreifende Umstrukturierung ihres Unternehmens erforderlich machen kann, wenn sie ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit durch die neuen Technologien steigern wollen. Letztendlich liegt die Verantwortung für die Umgestaltung der Geschäftsprozesse bei den KMU selbst. Zentren für den elektronischen Geschäftsverkehrs könnten jedoch dazu beitragen, die Verbreitung moderner Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr zu erleichtern. Hier können die Unterstützungsnetze auch als Vermittler zwischen KMU und IKT-Dienstleistern tätig werden. Sie können den KMU helfen, eine optimale Strategie für den elektronischen Geschäftsverkehr zu entwerfen, und sie erforderlichenfalls an höher spezialisierte Berater verweisen. Um eine solche Beratung leisten zu können, müssen die Unterstützungsnetze für KMU ihrerseits über fundierte Kenntnisse im Bereich IKT und elektronischer Geschäftsverkehr verfügen und organisatorisch in der Lage sein, zusätzliche Ressourcen heranzuziehen oder die KMU an die benötigten Fachleute zu verweisen. Unterstützungsnetze spielen eine sehr wichtige Rolle, wenn es darum geht, KMU über die Problematik und die möglichen Alternativen zu informieren, ihnen diese transparent darzustellen und ihnen schließlich zu empfehlen, wo sie erforderlichenfalls weitere Unterstützung mit detaillierten Auskünften oder Beratung erhalten können. Solche Auskünfte sollten von besonderen Ausbildern und Beratern in Sachen elektronischer Geschäftsverkehr erteilt werden, deren spezielle Schulung es ihnen ermöglicht, die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen zu erkennen, und die so gezielt praktische Unterstützung leisten zu können. Die fortlaufende Schulung der Ausbilder ist wichtig, um sicherzustellen, dass dieses Fachwissen kontinuierlich zur Verfügung steht. Einige Mitgliedstaaten und Regionen unternehmen weitere Anstrengungen, um die KMU bei der Integration von Prozessen des elektronischen Geschäfts verkehrs zu unterstützen, indem sie ihnen Anreize dafür geben, die Dienste von in den Bereichen IT und elektronischer Geschäftsverkehr tätigen, professionellen Beratern ihrer Wahl in Anspruch zu nehmen, die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Strategie im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs unterstützen. Die KMU gebotenen Anreize für die Einho lung professioneller Ratschläge reichen von einer Erstattung von 50 % der Kosten für einen Unternehmensberater (bis zu einer Hoechstanzahl von Beratungstagen) bis zu besonderen Steuererleichterungen für Beratungsdienste in diesem Bereich. Solche öffentlichen Maßnahmen sollten jedoch mit äußerster Umsicht getroffen werden, um den Markt nicht da durch zu verzerren, dass beispielsweise kostenlos Unternehmensdienste angeboten werden, für die bereits ein kommerzieller Anbieter am Markt ist, oder dass bestimmte Berater in die sem Bereich gegenüber ihren Konkurrenten bevorzugt werden. Außerdem sind die Wettbewerbsbestimmungen zu beachten. Tätigkeiten // * Einrichtung und Aufrechterhaltung eines Unterstützungsnetzes für KMU mit klar abgegrenzter Zielsetzung, das den sektor- und regionalspezifischen Bedürfnissen des KMU-Bestands Rechnung trägt. * Förderung der Vernetzung und des Erfahrungsaustauschs zwischen Kompetenz zentren für den elektronischen Geschäftsverkehr auf regionaler, nationaler und euro päischer Ebene. * Einrichtung eines Ausbilder-Schulungsprogramms in den Unterstützungsnetzen für KMU, um Ausbilder im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs weiterzu bilden. * Schaffung von finanziellen Anreizen, um die Umstellung von KMU auf den elektro nischen Geschäftsverkehr zu erleichtern, indem ihnen die Möglichkeit geboten wird, die Dienste von professionellen Beraterunternehmen in den Bereichen IT und elektronischer Geschäftsverkehr in Anspruch zu nehmen. Mögliche Ziel vor gaben // * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die bezuschusste professionelle Unternehmens dienste in Anspruch nehmen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der in Unterstützungsnetzen für KMU tätigen Berater in Sachen elektronischer Geschäftsverkehr, die an den Ausbilder-Schulungspro grammen teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die das Unterstützungsnetz kontaktieren und von diesem Beratung und Anleitung im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs erhalten. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die an Veranstaltungen des Unterstützungsnetzes zum Thema elektronischer Geschäftsverkehr teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die aufgrund einer Beratung durch ein Unter stützungsnetz für KMU Anwendungen im Bereich des elektronischen Geschäfts verkehrs einführen und nutzen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die aufgrund einer Beratung durch die Unter stützungsnetze für KMU einen Plan für die Umstellung auf den elektronischen Geschäftsverkehr aufstellen. * Zu erreichende Anzahl der Kompetenzzentren für den elektronischen Geschäftsverkehr, die mit regionaler oder nationaler Unterstützung an dem europäischen KMU-Unter stützungsnetz für den elektronischen Geschäftsverkehr mitwirken. Ziel 1.2: Bewährte Praktiken der KMU im Bereich des elektronischen Geschäfts verkehrs fördern und verbreiten Damit die Entscheidungsträger in KMU sachkundig über ihre Strategie für den elektronischen Geschäftsverkehr entscheiden können, müssen sie hinreichend und korrekt über die Auswirkungen des elektronischen Geschäftsverkehrs informiert sein. Dies schließt auch eine realistische Kosten-Nutzen-Analyse der potenziellen Umstellung auf den elektronischen Geschäftsverkehr ein. Die derzeit verfügbaren Informationen über bewährte Verfahren sind einseitig auf Großunternehmen ausgerichtet. Viele verfügbare Beispiele und Fallstudien für elektronischen Geschäftsverkehr rühren von großen oder gar weltweit tätigen Unternehmen her und dürften daher von kleinen Unternehmen als für sie irrelevant ignoriert werden. Fallstudien finden sehr viel mehr Beachtung, wenn sie nur einen Wirtschaftszweig, eine Region oder ein Land sowie Unternehmen einer Größenordnung betreffen. Außerdem sind Großunternehmen bei der Nutzung des elektronischen Geschäftsverkehrs oder anderer neuer Technologien in der Regel Pioniere, das heißt, sie gehen ein höheres Risiko ein, dürften jedoch auch am meisten vom potenziellen Gewinn profitieren. Aus Scheu vor dem Risiko und aufgrund mangelnder Information schrecken kleinere Unternehmen oft vor einer Strategie für den elektronischen Geschäftsverkehr zurück, die sie unter anderen Umständen verfolgen würden. Werden aufgrund solcher Überlegungen Fallstudien vorgestellt, die aus bewährten Verfahren kleiner Unternehmen ausgewählt wurden, und wird erklärt, wie diese Verfahren zum Erfolg geführt wurden, so lässt sich eine Sensibilisierung der KMU erreichen und idealerweise die Bereitschaft auslösen, dem Beispiel zu folgen. Aus den Beispielen soll ten die neuesten Erkenntnisse darüber, wie sich Anwendungen des elektronischen Geschäfts verkehrs erfolgreich integrieren lassen, hervorgehen. Außerdem sollte möglichst eingehend beschrieben sein, auf welchem Wege ein Unternehmen seine Zielvorgaben erreicht hat. Die vergleichende Studie der nationalen und regionalen Maßnahmen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU hat gezeigt, dass - unabhängig vom Entwicklungs stand der E-Economy eines Landes oder einer Region - die Förderung bewährter Verfahren z.B. durch Werbung bei Veranstaltungen, Preisverleihungen oder einfach die Verteilung von Informationsmaterial wesentlicher Bestandteil der Politik zur Entwicklung des elektronischen Geschäftsverkehrs ist und bleibt. Empfohlen wird jedoch, dass die Träger einschlägiger Initi ativen durch den grenzüberschreitenden Austausch von bewährten Verfahren und Erfah rungen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs enger zusammenarbeiten und sich vernetzen. Tätigkeiten // * Zusammentragen von bewährten, von KMU entwickelten Verfahren des elektro nischen Geschäftsverkehrs und deren weite Verbreitung (über das Internet und in gedruckter Form). * Verstärkung der grenzüberschreitenden Vernetzung und des grenzüberschreitenden Austauschs von Beispielen bewährter Verfahren unterschiedlicher Politiken im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs. * Durchführung von Workshops zum elektronischen Geschäftsverkehr für KMU, bei denen bewährte Verfahren vorgestellt werden und Berater für den elektronischen Geschäftsverkehr zugegen sind. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl der KMU, die an Veranstaltungen zur Verbreitung bewährter Verfahren des elektronischen Geschäftsverkehrs für KMU teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl von KMU, die Websites mit bewährten Verfahren des elektronischen Geschäftsverkehrs für KMU besuchen. Ziel 1.3: Die Qualifikation von KMU im Bereich des elektronischen Geschäfts verkehrs verbessern Für KMU ist es in der Regel schwieriger als für Großunternehmen, IKT- und E-Business-Fachleute einzustellen, damit diese die erforderlichen organisatorischen Veränderungen vornehmen und gleichzeitig ihre Beschäftigten soweit zu schulen, dass sie über die für die Implementierung dieser Veränderungen benötigten Fertigkeiten verfügen. Ein wesentlicher Faktor der erfolgreichen Implementierung von E-Strategien in Unternehmen ist die Verbesserung der digitalen Kompetenz der Arbeitskräfte insgesamt. Dies lässt sich auf verschiedenen Wegen erreichen, am wirksamsten ist jedoch zumeist eine Kombination aus unterschiedlichen Formen des Lernens ("gemischtes Lernen"), die Online- und Präsenzelemente, d.h. üblicherweise konventionellen Unterricht, eigenständiges Lernen und Lernen in der Praxis umfasst. Großunternehmen legen häufig spezielle Programme für die ständige IT-Fortbildung auf, indem sie entweder eigene Lehrprogramme durchführen oder ihre Beschäftigten in die IT-Kurse von Berufsbildungseinrichtungen schicken. Kleinere Unternehmen können solche Möglichkeiten oft nicht anbieten und sind darauf angewiesen, dass ihre Beschäftigten in der Praxis oder eigenständig lernen. Deswegen gewinnen geeignete elektronische Lern techniken und -anwendungen, die traditionelle Formen des Lernens ergänzen, für KMU besondere Bedeutung, damit diese die von ihrem Personal verlangten Fähigkeiten steuern können. Inzwischen wurden in allen Mitgliedstaaten zahlreiche Initiativen und Programme eingeleitet, um dem drohenden Qualifikationsmangel entgegenzuwirken und die Qualifikationsgrundlage der Arbeitskräfte zu verbessern [11]. Durch politische Maßnahmen ließe sich das lebensbegleitende Lernen in KMU weiter unterstützen. Hierzu zählen beispielsweise Gutscheine, die es den Beschäftigten von KMU ermöglichen, an speziellen IT- und E-Business-Management-Kursen teilzunehmen, oder die Unterstützung der Entwicklung von Technologien und Anwendungen für das elektronische Lernen sowie die Sensibilisierung hierfür. Außerdem könnte zwischen allen maßgeblichen Beteiligten ein Dialog über die Bescheinigung der durch informelles und praktisches Lernen erworbenen Kenntnisse in Gang gebracht werden. Außerdem sind die Wettbewerbsbestimmungen zu beachten. [11] Im Jahr 2001 hat die Kommission die Gruppe zur Beobachtung der IKT-Kenntnisse eingesetzt, der Fachleute im Bereich der digitalen Fertigkeiten aus den Mitgliedstaaten angehören, die sich mit der Frage der mangelnden digitalen Fertigkeiten befasst und mögliche Gegenmaßnahmen auf nationaler Ebene ermittelt und beschrieben haben. Am Ende ihrer Arbeit stand ein Schlussbericht über den elektronischen Geschäftsverkehr und IKT-Kenntnisse in Europa. Siehe http://europa.eu.int/comm/enterprise/ict/ policy/ict-skills/es-br.pdf Tätigkeiten // * KMU dazu bewegen, an der ständigen Weiterbildung im IKT-Bereich teilzuhaben. * Das Bewusstsein für den Nutzen schärfen, den die Beschäftigten von KMU aus dem elektronischen Lernen ziehen können. * KMU Anreize bieten, Methoden des elektronischen Lernens für die Schulung ihrer Beschäftigten zu nutzen. * Eine engere Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Bildungseinrichtungen, Anbietern elektronischer Lernprogramme und KMU fördern, um das Verständnis für die Bedürfnisse von KMU im Bereich des elektronischen Lernens zu verbessern und folglich geeignete Anwendungen in diesem Bereich zu entwickeln. * Die ständige Weiterentwicklung der Fertigkeiten im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU durch informelles Lernen, die Verbreitung bewährter Verfahren und Wissensaustausch erleichtern. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Anteil der KMU, die an Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der digitalen Fertig keiten teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Anteil der KMU, die Methoden des elektronischen Lernens verwenden. Aufgabe 2: Den Zugang zu Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr für KMU verbessern Für viele Unternehmen und besonders für KMU besteht in den nächsten Jahren die wichtigste Herausforderung darin, den elektronischen Geschäftsverkehr weiter in ihre Geschäftsabläufe einzubinden. Dabei wird das ehrgeizige Ziel verfolgt, den elektronischen Geschäftsverkehr nicht länger getrennt von der Gesamtgeschäftsstrategie zu betrachten. Er soll vielmehr Teil der normalen Geschäftsabläufe werden, die zunehmend von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützt und auf elektronischen Netzen abgewickelt werden. Besonders auf KMU kommt somit eine schwierige Aufgabe zu, da die Implementierung und Pflege der erforderlichen Anwendungen mit beträchtlichen Kosten verbunden sind. Zwar sind die Kosten für die Erstinvestitionen in die IKT-Ausrüstung in jüngster Zeit deutlich zurück gegangen, die Pflege- und Wartungskosten jedoch sind für viele KMU weiterhin ein kritischer Faktor. Die Ungewissheit über die Rendite der Erstinvestition und die steigenden Kosten der Wartungsdienste könnten deren Investitionsbereitschaft dämpfen. Außerdem müssen sich KMU darauf einstellen, Fremdfirmen mit IKT-Dienste zu betrauen, und für die durch den elektronischen Geschäftsverkehr bedingten organisatorischen Änderungen gerüstet sein. Derartige spezialisierte IKT-Dienste werden aber möglicherweise nicht in allen Regionen zu tragbaren Preisen angeboten. KMU richten an IKT-Anwendungen andere Ansprüche als Großunternehmen. Sie brauchen kosteneffiziente Lösungen, die schnell eingerichtet und eingesetzt werden können, deren Umfang variierbar ist, die interoperabel und erschwinglich sind und die vorzugsweise of Lösungen mit offenen Quellcodes beruhen. Obwohl IKT-Dienstleister in der Regel verein fachte Versionen für kleine Unternehmen anbieten, die von ihren IT-Lösungen weniger kom plexe oder sektorspezifische Funktionen erwarten, sind die Kostenschwelle und die mit der Implementierung dieser Lösungen verbundenen organisatorischen Herausforderungen noch immer beträchtlich. Ziel 2.1: Die Ergebnisse von Forschungsarbeiten über Technologien im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs besser nutzen Viele KMU befinden sich in einem Dilemma. Einerseits soll die Verwaltungssoftware für den elektronischen Geschäftsverkehr schnell implementiert und von einem zügigen Lernprozess begleitet sein, andererseits aber muss dies zu hinreichend erschwinglichen Preisen geschehen, damit die Investition gegenwärtig zu rechtfertigen ist. Die große Frage lautet, ob genügend erschwingliche Lösungen für KMU verfügbar sind, die dem herkömmlichen Bedarf der Unternehmen in Bereichen wie Kunden-/Lieferantenbeziehungsmanagement, Buchführung, Berichterstattung und Logistik gerecht werden und mit den entsprechenden Lösungen der Lieferanten und Kunden kompatibel sind. Solche IT-Lösungen müssen sicher, vertrauenswürdig und kompatibel und mit dem Rechtsrahmen vereinbar sein, in dem die Unternehmen tätig sind. Zwar hat die Politik nur einen geringen Einfluss auf die Art der am Markt angebotenen IT-Lösungen, Forschungsarbeiten aber können dazu beitragen, die Entwicklung von speziell auf KMU zugeschnittenen Versionen zu stimulieren, indem benutzerfreundliche, erschwingliche und kompatible technische Lösungen für KMU entwickelt werden. Besonderen Nutzen können KMU aus der Teilnahme als Technologienutzer an Forschungsprogrammen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs ziehen, da sie so die Chance haben, mit großen IKT-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um die Anforderungen der Benutzer zu formulieren, die entwickelten Technologien zu testen und in ihrem realen Unternehmensumfeld vollen Nutzen daraus zu ziehen. In ihrem 6. Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration (RP6) legt die Europäische Gemeinschaft großen Wert auf die Mitwirkung kleiner und mittlerer Unternehmen. Mindestens 15 % der Mittel für die sieben vorrangigen Themenbereiche des spezifischen Programms "Integration und Stärkung des Europäischen Forschungsraums" (1700 Mio. EUR) wird KMU zugute kommen. Weitere 430 Mio. EUR sind für horizontale For schungsarbeiten mit Mitwirkung von KMU vorgesehen. Folglich stehen in den kommenden vier Jahren insgesamt knapp 2200 Mio. EUR zu Verfügung. Dies ist weltweit das umfangreichste Finanzinstrument zur Förderung von Forschung und Innovation in den KMU. Ein weiterer Teil des Budgets für das 6. Rahmenprogramm wird auf die Förderung der Entwicklung von Software mit offenen Quellcodes und interoperablen Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr verwendet werden. Dies dürfte sich kostenmindernd auf die Implementierung von Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr auswirken und die Einstiegsschwelle senken. Solche offenen und interoperablen Lösungen sollten primär KMU zugute kommen, da sie auch deren Einbindung in Netze des elektronischen Geschäftsverkehrs und den elektronischen Austausch erleichtern werden. Das von der Europäischen Gemeinschaft mit dem 6. Rahmenprogramm gegebene positive Signal, der Entwicklung von KMU-freundlichen IKT-Lösungen einen hohen Stellenwert beizumessen, könnte durch die Forschungsprogramme der Mitgliedstaaten weiter verstärkt werden. Allerdings müssen die Forschungsergebnisse die KMU besser erreichen. Deshalb sollte die Zusammenarbeit zwischen Forschungsprogrammen auf nationaler und gemeinschaftlicher Ebene sowie den Unterstützungsnetzen für KMU verbessert werden, um die Kluft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu überwinden. Tätigkeiten // * Einleitung von FTE-Projekten, die sich mit der Nutzung von Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr in KMU und deren Interessenverbänden befassen. * Verbesserung der Nutzung der Ergebnisse von FTE-Projekten, u.a. durch Schaffung spezieller Instrumente für den Wissenstransfer und die Schulung, damit die Beschäftigten von KMU die IKT schnell und kosteneffizient einsetzen und nutzen können. * Aktivierung bestehender Unterstützungsnetze für KMU und KMU-Interessen verbände, damit diese die Ergebnisse von FTE-Projekten (Technologie und Wissen) durch die Verbreitung bewährter Verfahren und gezielte Schulungsmaßnahmen weitergeben. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die als Nutzer in FTE-Projekten mitwirken. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der (an FTE-Projekten beteiligten) KMU, die nach Ablauf der Demonstrationsphase die Ergebnisse der FTE-Projekte in ihrem realen Unternehmensumfeld einsetzen. Ziel 2.2: Die Bildung von regionalen Clustern zwischen IKT-Dienstleistern und KMU fördern Den IKT-Anbietern fällt eine wichtige Rolle bei der Aufgabe zu, die KMU ans Netz zu brin gen. Die meisten europäischen KMU nehmen die Dienste lokaler IKT-Anbieter in Anspruch. Einiges deutet jedoch darauf hin, dass die IKT-Dienstleister oft den speziellen Ansprüchen kleiner Unternehmen nicht gerecht werden. Dies geht zum einen darauf zurück, dass vielen KMU nicht recht klar ist, was der elektronische Geschäftsverkehr leisten und wie dieser Nutzen erzielt werden kann, und zum anderen darauf, dass namentlich die in speziellen Fach bereichen tätigen IKT-Dienstleister oft nicht wissen, welche Bedürfnisse und Erwartungen die KMU an den elektronischen Geschäftsverkehr richten. In einigen europäischen Regionen wurden wirksame Mechanismen eingerichtet, um die KMU und die IKT-Dienstleister zusammenzubringen und die Vernetzung und den konstruktiven Dialog zwischen ihnen zu fördern. Auf der Basis dieser positiven Erfahrung sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Bildung von regionalen Clustern zwischen KMU und IKT-Dienstleistern zu unterstützen. Dabei sind die Wettbewerbsbestimmungen zu beachten. Tätigkeiten // * Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen IKT-Dienstleistern, KMU und KMU-Interessenverbänden, um die Vernetzung und den Wissens- und Erfahrungs austausch voranzutreiben und so speziell für KMU geeignete Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr zu erarbeiten. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl der KMU und der IKT-Dienstleister, die an regionalen oder lokalen Netzwerken beteiligt sind. * Zu erreichende Anzahl der KMU, die sich als Folge der Netzwerksarbeit der Möglichkeiten der IKT besser bewusst sind. * Zu erreichende Anzahl der IKT-Dienstleister die als Folge der Netzwerksarbeit maßgeschneiderte Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr anbieten. Ziel 2.3: Die Interoperabilität des elektronischen Geschäftsverkehrs durch nationale Prüfstände fördern Die Vision vollständig automatisierter Liefer- und Nachfrageketten lässt sich nur mit der Mitwirkung der KMU verwirklichen. Allerdings dürften die meisten KMU gar nicht die Mittel haben, der technologischen Entwicklung zu folgen oder gar zu beschließen, kostspielige und oft experimentelle technische Lösungen zu erproben, ohne über ein Konzept und klare Angaben zur Rendite zu verfügen. Unternehmen und besonders KMU brauchen einen Fahrplan für ihr Unternehmen und direkt anwendbare Beispiele für praktische Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr. Ein nationaler Prüfstand oder, noch besser, ein nationales Testnetz von Prüfständen für den elektronischen Geschäftsverkehr, das vorzugsweise auf Software-Lösungen mit offenen Quellcodes beruht, böte den KMU ein praktisches Forum, um ihre elektronischen Geschäftsabläufe zu entwickeln. Ziel sollte es sein, Gemeinschaften mit vollständig funktionsfähigen Netzen für den elektronischen Geschäftsverkehr zu schaffen, an denen öffentliche und private Unternehmen beteiligt sind und die anderen Gemeinschaften als Modell dienen können. Erfolgreich abgewickelt und für Lernzecke dokumentiert würde eine solche Initiative das Vertrauen in den elektronischen Geschäftsverkehr steigern und anderen Interessenten den Weg weisen. Nur ein holistischer Ansatz, der alle wichtigen Komponenten des elektronischen Geschäftsverkehrs einbezieht, kann dessen vollen Nutzen deutlich machen. Die Implementierung einer derart ehrgeizigen Aufgabe ist in erster Linie Sache des Privatsektors, der dabei von Unternehmensverbänden und Normierungsstellen unterstützt werden kann. Regionale und nationale staatliche Behörden können aber eine wichtige Rolle spielen, indem sie die verschiedenen Wirtschaftsbeteiligten zusammenbringen und eine Konsensfindung stimulieren. Dabei sollte der grenzüberschreitenden Dimension des elektronischen Geschäftsverkehrs hineichend Rechnung getragen werden, um eine Zersplitterung der Märkte zu vermeiden, die sich ergeben würde, wenn auf nationaler Ebene verschiedene interoperable Systeme eingerichtet würden. Aus diesem Grund sollten die verschiedenen Prüfstände für die Interoperabilität auf europäischer Ebene eng zusammenarbeiten, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Geschäftspraktiken festzulegen, die soweit wie möglich vom privaten und vom öffentlichen Sektor zu beachten sind. Tätigkeiten // * Auswahl regionaler und nationaler Prüfstände, die Software mit offenen Quellcodes erproben, mit dem Ziel, große Gemeinschaften für den elektronischen Geschäftsverkehrs zu gründen, die als Modell für Unternehmen und öffentliche Behörden dienen können. * Entwicklung eines Gemeinschaftsmodells für den elektronischen Geschäftsverkehr, das sich aus den jeweils notwendigen Komponenten zusammensetzt. * Entwicklung einer Beurteilungsmethode, mit der die Unternehmensgemein schaften ihren Reifegrad in Bezug auf den elektronischen Geschäftsverkehr ermitteln und die Schritte treffen können, die erforderlich sind, um sich zu einer Gemeinschaft für den elektronischen Geschäftsverkehr weiter zu entwickeln. Mögliche Ziel vorgaben // * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der Unternehmen, die an regionalen oder nationalen Prüfständen für Interoperabilität mitwirken. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der Unternehmen, die elektronische Signaturen verwenden, Online-Steuererklärungen ausfuellen oder sich am elektronischen Beschaffungswesen beteiligen. Aufgabe 3: Den KMU die wirksame Beteiligung an Unternehmensnetzen erleichtern Elektronische Geschäftsabschlüsse auf spezialisierten elektronischen Marktplätzen für Unter nehmen - den sogenannten elektronischen B2B-Marktplätzen - können eine effiziente und kosteneffiziente Form des Handels mit Waren und Dienstleistungen im In- und Ausland dar stellen. Indem sie Online-Gemeinschaften von Käufern und Verkäufern schaffen, verein fachen die elektronischen Marktplätze über große geografische Gebiete hinweg Geschäfte mit zuvor unbekannten Geschäftspartnern. Dadurch lassen sich durch höhere Markttransparenz und einen effizienteren Transaktionsprozess Kosten einsparen. Viele KMU begegnen elektronischen Marktplätzen und der Teilnahme an virtuellen Kooperationsnetzen weiterhin mit Skepsis. Manchmal allerdings dürften die KMU gar nicht die Wahl haben, ob sie an solchen Netzen teilhaben wollen oder nicht, da Großunternehmen immer mehr Geschäfte ausschließlich auf elektronischem Weg abwickeln. Zudem beschaffen Behörden zunehmend Waren und Dienstleistungen auf elektronischem Weg. Deshalb müssen die KMU geistig und technologisch dafür gerüstet sein, sich an elektronischen Marktplätzen einschließlich elektronischer Versteigerungen zu beteiligen und größeren Nutzen aus der besseren Ver netzung durch elektronische Medien zu ziehen. Durch Maßnahmen speziell für KMU lässt sich deren Bewusstsein schärfen und sie können - unter Berücksichtigung der für KMU bestehenden wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Hindernisse - besser über die wirk samste Nutzung von Internettools informiert werden. Ziel 3.1: Die Beteiligung von KMU an elektronischen B2B-Marktplätzen fördern Elektronische B2B-Marktplätze können den KMU wichtige Gelegenheiten bieten, um auf neue Märkte vorzudringen und neue Geschäftspartner zu finden. Vor allem im Bereich des Online-Beschaffungswesens könnte die Nutzung von elektronischen Marktplätzen demnächst bei zahlreichen Produkten die Regel werden. In einigen Wirtschaftszweigen, in denen Groß unternehmen elektronische Marktplätze für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen einrichten, können die zuliefernden KMU gezwungen sein, sich daran zu beteiligen, wenn sie weiter im Geschäft bleiben wollen. Im Allgemeinen nutzen KMU die Internetplattformen von Großunternehmen oder unabhän gigen Betreibern. Deshalb brauchen sie neutrale, unvoreingenommene Auskünfte über beste hende elektronische B2B-Marktplätze mit zuverlässigen Zahlen über deren wirtschaftliche Bedeutung und die geltenden Handelsbestimmungen, um die für sie vorteilhafteste Lösung wählen zu können. Zudem sind Zuverlässigkeit und Vertrauen in elektronische Transaktionen ein wesentlicher Faktor, um KMU die Beteiligung an elektronischen B2B-Marktplätzen zu erleichtern. In diesem Kontext hat sich gezeigt, dass die sogenannten "reverse auctions" oder "umgekehrten Versteigerungen" (Ausschreibungen eines Einkäufers, bei dem das niedrigste Preisgebot den Zuschlag erhält) bei vielen KMU Unbehagen auslösen [12]. [12] Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen über "B2B Internet trading platforms: Opportunities and barriers for KMU - A first assessment" [SEK(2002) 1217] Der Selbstregulierung fällt bei der Förderung fairer, zuverlässiger Geschäftspraktiken im neuen elektronischen Umfeld eine wesentliche Rolle zu. Die Aufstellung von Verfahrens kodizes ist definitionsgemäß Sache der Marktbeteiligten. Sie sollten niemanden ausgrenzen, auf dem Konsens aller wichtigen Beteiligten beruhen und vorzugsweise auf europäischer Ebene erarbeitet werden, um so zur Vollendung des Binnenmarktes beizutragen. Elektro nische Marktplätze können grenzüberschreitende Transaktionen erleichtern und dadurch dem Binnenmarkt zusätzliche Impulse geben. Um grenzüberschreitende elektronische Transaktio nen zu erleichtern, sollten die nationalen Wirtschaftsverbände und die Unterstützungsnetze im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs über die geltenden Rechtsvorschriften informieren und dabei die laufenden gemeinschaftlichen Initiativen angemessen berücksich tigen. Tätigkeiten // * Förderung von Informationskampagnen und Schulungen speziell zum Thema Nutzen und Risiken der Beteiligung von KMU an elektronischen B2B-Marktplätzen. * Durch neutrale Information über elektronische B2B-Marktplätze, Geschäftspartner, Geschäftsfälle, Rechtsvorschriften und Verhaltenskodizes für faire Geschäfts praktiken auf elektronischen B2B-Marktplätzen diese stärker ins Bewusstsein rücken. * Impulse für die Einrichtung von Feedback-Mechanismen wie "Hotlines" geben, über die sich KMU über eine ungerechte Behandlung auf elektronischen B2B-Markt plätzen beschweren können, und geeignete Unterstützung bei der Verfolgung solcher Beschwerden leisten. * Grenzüberschreitende elektronische Transaktionen erleichtern, indem die KMU über die im elektronischen Geschäftsverkehr in jedem Mitgliedstaat geltenden Rechts vorschriften informiert werden. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl der KMU, die an maßgeschneiderten Informationskam pagnen und Schu lungen zum Thema elektronische B2B-Marktplätze teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl der KMU, die die von öffentlich finanzierten Initiativen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs angebotenen Informationsdienste zum Thema elektronische B2B-Marktplätze in Anspruch nehmen. * Zu erreichende Anzahl der nationalen/regionalen Initiativen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs, die Querverbindungen zu europäischen Initiativen im Bereich der Dienstleistungen für den elektronischen Geschäftsverkehr, wie dem Rechtsportal für den elektronischen Geschäftsverkehrs (ELEAS-Projekt [13]), unterhalten. [13] http://europa.eu.int/comm/enterprise/ict/ policy/legal-portal/eleas-proposal.pdf Ziel 3.2: Die Beteiligung von KMU am elektronischen öffentlichen Beschaffungs wesen fördern Viele Mitgliedstaaten wenden bereits elektronische Techniken für das öffentliche Beschaffungswesen auf nationaler Ebene an. Durch das Rechtssetzungspaket mit den Richtlinien für das öffentliche Beschaffungswesen, die im Verlauf dieses Jahres verabschiedet werden sollen, werden auf Gemeinschaftsebene klare Bestimmungen für die elektronische Abwicklung der Beschaffungsverfahren aufgestellt. Dies wird dem elektronischen öffentlichen Beschaffungswesen in ganz Europa neuen Schwung verleihen. Die Implementierung elektronischer Verfahren für das öffentliche Beschaffungswesen wird sich tiefgreifend sowohl auf die Nachfrage als auch auf die Art und Weise auswirken, wie der öffentliche Sektor seine Beschaffungen vornimmt. Elektronische Ausschreibungen, elektronische Marktplätze und elektronische Versteigerungen sind einige der Funktionen, die die öffentlichen Behörden in dem Maße, in dem sie in den elektronischen Geschäftsverkehr einsteigen, zunehmend einsetzen werden. Das elektronische Beschaffungswesen bietet potenziell den KMU mehr Möglichkeiten auf regionaler, nationaler und gemeinschaftlicher Ebene. KMU, die traditionell den öffentlichen Sektor beliefern oder die am Einstieg in diesen Markt interessiert sind, müssen sich an dieses neue Umfeld anpassen und die neuen Instrumente anwenden lernen. Wenn sie die neuen Verfahren und die für die Angebotsabgabe erforderliche technische Infrastruktur nicht kennen, laufen sie Gefahr, von den Möglichkeiten des öffentlichen Beschaffungswesens ausgeschlossen zu werden. Die Politik muss hier eine wichtige Rolle übernehmen. Erstens, indem Regelungen geschaffen werden, die transparent, zuverlässig und wirksam sind und KMU nicht benachteiligen. Zweitens, indem spezielle Informations- und Schulungskam pagnen durchgeführt werden, um besonders KMU zu informieren und anzuleiten, damit sie sich wirksam an solchen elektronischen Beschaffungsvorgängen beteiligen können. Besondere Aufmerksamkeit ist hierbei auf die Branchen zu richten, die traditionell bei den digitalen Fähigkeiten hinterherhinken und denen es daher besonders schwer fällt, sich auf das neue Umfeld einzustellen. Ebenso wichtig ist es, dass die Systeme für das elektronische Beschaffungswesen so ausgelegt sind, dass die Unternehmen sich allmählich an das neue Umfeld anpassen können. Tätigkeiten // * Durchführung spezieller Informationskampagnen und Einleitung des Dialogs mit den KMU, damit bei der Implementierung des künftigen Rechtsrahmens für das elektronische Beschaffungswesen die technische Infrastruktur, die für die Beteiligung der KMU am elektronischen Beschaffungswesen erforderlich ist, besser ermittelt werden kann und um maximale Möglichkeiten und Gewinne aus der Digitalisierung des Beschaffungsprozesses zu ziehen. * Durchführung spezieller Schulungsprogramme zusammen mit Wirtschaftsorgani sationen, KMU-Verbänden, Unterstützungsnetzen für KMU u.a. um den KMU zu helfen, sich mit dem elektronischen Beschaffungswesen vertraut zu machen und aktiv am neuen elektronischen Geschäftsverkehr teilzuhaben. Mögliche Zielvor gaben // * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die an Schulungsmaßnahmen im Bereich des elektronischen öffentlichen Beschaffungswesens, dessen Technologien und Systeme teilnehmen. * Zu erreichende Anzahl/zu erreichender Prozentsatz der KMU, die sich mit den Regeln für das elektronische öffentliche Beschaffungswesen vertraut machen. * Marktanteil von KMU am elektronischen öffentlichen Beschaffungswesen in Prozent Ziel 3.3: Virtuelle KMU-Kooperationsnetze fördern Anwendungen für den elektronischen Geschäftsverkehr bieten KMU neue Möglichkeiten, um Kooperationsnetze aufzubauen. In einigen Sektoren haben KMU, die auf unterschiedliche Abschnitte der Produktionskette spezialisiert waren, damit begonnen, Kooperationsnetze ein zurichten, und so durch größenbedingte Einsparungen und mehr Effizienz insgesamt Kosten eingespart. IKT-gestützte Kooperationsnetze werden für viele KMU bei der Gestaltung ihres künftigen Geschäftsmodells und bei ihren Aussichten, wettbewerbsfähig zu bleiben, eine wichtige Rolle spielen. KMU-Kooperationsnetze können auf elektronischen Marktplätzen für Verkaufs- oder Kaufzwecke als virtuelle Unternehmenseinheiten auftreten. Sie können sich außerdem sehr effizient auf elektronische Märkte für das öffentliche Beschaffungswesen spezialisieren. Beispiele für Kooperationsnetze finden sich u.a. in der Holzverarbeitungsindustrie in Norditalien und Österreich, wo sich mehrere Unternehmen zu Netzen zusammengeschlossen haben, um ihre Produkte gemeinsam zu vermarkten. Viele dieser Kooperationsnetze sind auf der regionalen Ebene angesiedelt. In ihnen arbeiten ehemalige Konkurrenten eng zusammen und treten auf dem Markt als neue Einheit auf. Dies setzt voraus, dass die KMU ihren tiefverwurzelten Widerstand dagegen aufgeben, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Außerdem war es besonders im traditionellen Handel und Handwerk Teil der Geschäftsstrategie, den gesamten Produktionsprozess einschließlich der Komponenten im eigenen Betrieb zu belassen, statt Teile davon an Fremdfirmen zu vergeben. Dies kann der Bildung von Kooperationsnetzen im Wege stehen, die in der Regel eingerichtet werden, damit kleine Unternehmen sich spezialisieren können. Kleinere Unter nehmen können sich daher im Zwiespalt zwischen dem eher traditionellen unternehmerischen Selbstverständnis und ihrer Rolle in einem Netz des elektronischen Geschäftsverkehrs befinden. Die Einrichtung von Netzen des elektronischen Geschäftverkehrs für KMU kann durch politische Maßnahmen unterstützt werden, beispielsweise in Form von Zuschüssen für Pilotprojekte, in deren Rahmen kleinere Unternehmen erproben, wie sie Gewinn aus einem Kooperationsnetz ziehen können, ohne dabei ein übermäßig großes Risiko einzugehen. Dies darf jedoch keinesfalls den Markt dadurch stören, dass eine Unternehmensgemeinschaft einem anderen gegenüber bevorzugt wird oder indem einigen elektronischen Marktplätzen indirekte Beihilfen gewährt werden. Außerdem müssen die Wettbewerbsbestimmungen beachtet werden. Tätigkeiten // * Förderung von Kooperationsplattformen, auf denen KMU online kaufen und ver kaufen. * Einleitung von Pilotprojekten für KMU-Kooperationsnetze. Mögliche Ziel vorgaben // * Zu erreichende Anzahl der KMU, die infolge der öffentlichen Förderung KMU-Kooperationsplattformen für den Online-Kauf und -Verkauf nutzen. * Zu erreichende Anzahl der KMU, die an Pilotprojekten für KMU-Kooperationsnetze teilnehmen. 3. FAZIT Diese Mitteilung befasst sich mit der Notwendigkeit, die Politik im Bereich des elektronischen Geschäftverkehrs auf neue Aufgabenstellungen auszurichten. Die Mitgliedstaaten und Regionen werden gebeten, ihre Strategien zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU zu überarbeiten, indem sie sich neue, innovativere Ziele in diesem Bereich stecken. - Erstens sollten auf politischer Ebene die quantitativen Zielvorgaben für die IKT und den elektronischen Geschäftsverkehr, die im offenen Konsultationsprozess ermittelt und im Anzeiger für Unternehmenspolitik veröffentlicht wurden, weiter ergänzt und erforderlichenfalls von den Mitgliedstaaten überprüft werden. Allgemeine Bezugnahmen auf den Internetzugang von KMU sollten möglichst spezifiziert werden, um deutlicher das Erfordernis widerzuspiegeln, die Nutzung einer weiter entwickelten Infrastruktur und die produktivere Nutzung der IKT durch europäische Unternehmen zu fördern. Die wesentlichen Aufgaben in diesem Zusammenhang lauten: Verbesserung der Kenntnisse der Unternehmensleiter im Bereich des elektro nischen Geschäftsverkehrs, Verfügbarkeit KMU-freundlicher Lösungen für den elektronischen Geschäftsverkehr und bessere Nutzung von komplexen Anwendungen für den elektronischen Geschäftsverkehr seitens der KMU. Die Mitgliedstaaten wer den daher aufgefordert, ihre politischen Zielvorgaben für die IKT und den elektro nischen Geschäftsverkehr an die Elemente des Index für den elektronischen Geschäftsverkehr anzupassen, die in der Liste der Benchmarking-Indikatoren für den Aktionsplan eEurope 2005 aufgeführt sind. - Zweitens sollten auf operationeller Ebene die speziell an die KMU gerichteten Initiativen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs möglichst auf klaren quantitativen und qualitativen Zielvorgaben beruhen, die es ermöglichen, ihre praktische Wirkung zu messen. Solche Maßnahmen sind nur wirksam, wenn die Mitgliedstaaten sie eng überwachen und regelmäßig den vorab aufgestellten Leistungsindikatoren gegenüberstellen. Angesichts des sich ständig wandelnden Umfelds für den elektronischen Geschäftsverkehr muss die einschlägige Politik für KMU ebenfalls angepasst werden, um den neuen Herausforderungen gerecht werden zu können. - Drittens käme ein besserer Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedstaten und den Regionen der Wirksamkeit der Politik im Bereich des elektronischen Geschäfts verkehrs zugute. Das von der Kommission als Teil des Aktionsplans eEurope 2005 eingerichtete europäische Netz für die Unterstützung von KMU beim elektronischen Geschäftsverkehr bildet eine Plattform, auf der die regionalen, nationalen und gemeinschaftlichen Träger von Initiativen zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs zusammenkommen, um Erfahrungen aus zutauschen und auf freiwilliger Basis die künftigen politischen Prioritäten und Zielvorgaben zu vereinbaren. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, diese Initiative rückhaltlos zu unter stützen, indem sie Informationen und Erfahrungen im Bereich der Politik zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs weitergeben. Diese Mitteilung sollte als ein weiterer Schritt zur Stimulierung des Prozesses gesehen werden, der uns dem ehrgeizigen Ziel, die Union bis zum Ende des Jahrzehnts zur wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Wirtschaft der Welt zu machen, das sich der Europäische Rat im März 2003 in Lissabon gesetzt hat, näher bringt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich die Mitgliedstaaten weiter um eine effizientere Politik für den elektronischen Geschäftsverkehr in KMU bemühen. Klare, ehrgeizige Zielvorgaben tragen wesentlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen bei. Als Folgemaßnahme zu dieser Mitteilung legt die Kommission Ende 2004 einen Fortschrittsbericht über die Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs in KMU vor. Darin wird sie insbesondere untersuchen, welche Zielvor gaben durch die Mitgliedsstaaten aufgestellt wurden um die Inanspruchnahme des elektronischen Geschäftsverkehrs weiter zu fördern und welche Fortschritte hierbei erzielt wurden. Außerdem soll geprüft werden, inwieweit erfolgreiche Strategien im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs als Folge der Zusammenarbeit mit dem europäischen Netz für die Unterstützung von KMU beim elektronischen Geschäftsverkehr weiter verbreitet wurden. ANHANG: Statistischer Überblick 1. Eurostat-Befragungen von Unternehmen in der Gemeinschaft zur IKT-Nutzung [14] [14] Mit der aktiven Unterstützung der Kommission hat Eurostat im Jahr 2001 eine Pilotbefragung gestartet, um zu ermitteln, in welchem Umfang die europäischen Unternehmen den elektronischen Geschäftsverkehr und die IKT nutzen. Diese Umfrage wurde zusammen mit den nationalen statistischen Ämtern der EU-Mitgliedstaaten und in Abstimmung mit entsprechenden Arbeiten der OECD durchgeführt. Im Rahmen dieser Umfrage wurden über 100 000 europäische Unternehmen in 13 Mitgliedstaaten (und Norwegen) kontaktiert. Die Antwortquote betrug knapp 50 %. Die Umfrage wurde im Jahr 2002 in allen 15 Mitgliedstaaten (bei einer Stichprobe von über 135 000 Unternehmen) wiederholt und wird in den kommenden Jahren regelmäßig durchgeführt werden. Tabelle 1: Verbreitungsquoten in KMU (10-249 Beschäftigte) und Großunternehmen (250+ Beschäftigte) (2001 und 2002) >PLATZ FÜR EINE TABELLE> Quelle: Pilotumfragen der Europäischen Gemeinschaft zum elektronischen Geschäftsverkehr und zur IKT-Nutzung durch Unternehmen (2001). Befragung von Unternehmen in der Gemeinschaft zur IKT-Nutzung (2002) (Zahlen von Eurostat vom 4.3.2003). Anmerkungen: 1. NACE-Sektoren DGHIJK wenn nichts Anderes angegeben (D-Verarbeitendes Gewerbe, G - Handel, H - Gastgewerbe, I - Verkehr und Nachrichtenübermittlung, J - Kredit- und Versicherungsgewerbe, K - Erbringung von Dienstleistungen über wiegend für Unternehmen). 2001: Sektor H (Gastgewerbe) = NACE 55.1 ... 55.5. (55.1 = Hotels; 55.2 = Campingplätze und andere kurzfristige Beher bergungsmöglichkeiten, 55.3 = Restaurants 55.4 = Bars, 55.5 = Kantinen und Caterer). 2002: Sektor H (Gastgewerbe) = NACE 55.1 ... 55.2 (55.1 = Hotels und Motels mit Restaurant; 55.2 = Campingplätze und andere kurzfristige Beherbergungsmöglichkeiten). 2001: Sektor J (Kredit- und Versicherungsgewerbe) = NACE 65 ...67 (65 = Kreditgewerbe ohne Versicherungsgewerbe und Pensionskassen, 66 = Versicherungsgewerbe und Pensionskassen ohne Pflichtsozialversicherung, 67 = mit dem Kredit gewerbe verbundene Tätigkeiten). 2002: Sektor J (Kredit- und Versicherungsgewerbe) = NACE 67 (mit dem Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten). 2. 2001: Käufe/Verkäufe per Internet oder andere Netze. 2002: Käufe/Verkäufe nur per Internet aufgrund des inzwischen geänderten Fragebogens. 3. Prozentsätze sind nach Unternehmensgrößen gewichtet - d.h. "...% der KMU oder Großunternehmen" 4. Liegen für einen Zeitraum oder ein Land keine Zahlen vor, bleibt das Feld leer - Entfällt: Bislang keine Daten verfügbar. 2. Befragung und Anzeiger der Beobachtungsstelle e-Business W@tch [15] [15] Die Kommission hat gegen Ende 2001 die europäische Beobachtungsstelle für den elektronischen Geschäftsverkehr (e-Business W@tch) eingerichtet, die überwachen und untersuchen soll, in welchem Umfang der elektronische Geschäftsverkehr in den einzelnen Sektoren der europäischen Wirtschaft Verbreitung findet. Außerdem soll sie eine fundierte Wirtschaftsanalyse vorlegen, aus der hervorgeht, wie sich der elektronische Geschäftsverkehr auf sektoraler Ebene auswirkt. Die Ergebnisse der e-Business W@tch werden regelmäßig in Quartalsberichten vorgelegt und in zwei Berichten zusammengefasst, die in einem Anzeiger der Indikatoren für den elektronischen Geschäftsverkehr und auf der entsprechenden Website (www.ebusiness-watch.org) veröffentlicht werden. Schaubild 1: IKT-Infrastruktur 1.a >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 1.b >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 1.c >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 1.d >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 1.e >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 1.f >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Quelle: e-Business W@tch (Befragung von 9264 Unternehmen, Berichtszeitraum Juni/Juli 2002) Vgl.: http://www.ebusiness-watch.org Schaubild 2: Indikatoren für den elektronischen Handel 2.a >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 2.b >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 2.c >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 2.d >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 2.e >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 2.f >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Quelle: e-Business W@tch (Befragung von 9264 Unternehmen, Berichtszeitraum Juni/Juli 2002) Vgl.: http://www.ebusiness-watch.org Schaubild 3: Indikatoren für den Integrationsgrad des elektronischen Geschäfts verkehrs 3.a >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 3.b >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 3.c >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 3.d >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> 3.e >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> // 3.f >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Quelle: e-Business W@tch (Befragung von 9264 Unternehmen, Berichtszeitraum Juni/Juli 2002) Vgl.: http://www.ebusiness-watch.org Schaubild 4: Beteiligung an elektronischen B2B-Marktplätzen >VERWEIS AUF EIN SCHAUBILD> Quelle: e-Business W@tch (Befragung des Zeitraums JuniJuli2002) - Berechnungsgrundlage: alle Unternehmen (EU4, gewichtet nach Arbeitsplätzen) Cf. http://www.ebusiness-watch.org Schaubild 5: Größe der für IT- und Internet zuständigen Abteilung (Personal je 1000 Beschäftigte) >PLATZ FÜR EINE TABELLE> Schaubild 6: Vom Mangel an IT-Qualifikationen sind vorwiegend KMU betroffen >PLATZ FÜR EINE TABELLE>