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Document 92001E000697

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0697/01 von Eurig Wyn (Verts/ALE) an die Kommission. Mutterkuh-Prämien.

ABl. C 350E vom 11.12.2001, p. 30–31 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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92001E0697

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0697/01 von Eurig Wyn (Verts/ALE) an die Kommission. Mutterkuh-Prämien.

Amtsblatt Nr. 350 E vom 11/12/2001 S. 0030 - 0031


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0697/01

von Eurig Wyn (Verts/ALE) an die Kommission

(8. März 2001)

Betrifft: Mutterkuh-Prämien

Teilt die Kommission die Ansicht, nach der der jüngste Siebenpunkteplan für das VK sich ungünstig auf die Rindfleischerzeugung im Vereinigten Königreich und insbesondere in Wales auswirken würde? Angesichts des Vorschlags, die Anzahl der leistungsfähigen Mutterkühe, die für die Mutterkuh-Prämie in Frage kommen, zu verringern, wird das VK mit 18 % seines Mutterkuhbestandes gegenüber lediglich 11 % Anteil an der EU-Gesamtproduktion an Rindfleisch unverhältnismäßig stark betroffen sein.

Hält auch die Kommission es für unbillig, daß das VK diese Änderungen vornehmen muß, obwohl dort bereits ein System mit einer Altersgrenze von über 30 Monaten existiert, durch das während der letzten fünf Jahre Tiere vom Markt genommen wurden?

Schließt sich die Kommission auch der Ansicht an, daß der Abbau des Mutterkuhbestandes am Markt sich negativ auf die Verbraucher auswirken wird, weil dadurch die Menge des für den europäischen Verbraucher erzeugten höherwertigen Rindfleisches verringert wird?

Ist es nicht widersinnig, auch weiter die Rindfleischproduktion aus Milchkuhherden zu verstärken, in denen BSE viel häufiger aufgetreten ist?

Wird die Kommission den Plan für die Kälberschlachtprämie noch einmal überdenken? Dieser Plan kann zu geringeren Kosten durchgeführt werden, als die anderen von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen, z.B. die Änderung am Mutterkuhprogramm. Dadurch werden die weniger wertvollen Tiere vom Markt genommen, und dies wird sich auch rascher in der Rückkehr zu einem ausgewogenen Markt auswirken.

Antwort von Herrn Fischler im Namen der Kommission

(2. Mai 2001)

Die Vorschläge der Kommission sind sowohl kurz- als auch längerfristig angelegt und beinhalten Maßnahmen zur Förderung der Erzeugung von höherwertigem Rindfleisch.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen bezüglich der Mutterkuhprämie sind insbesondere darauf ausgerichtet, durch künftige Produktionsbeschränkungen das Marktgleichgewicht zu stützen. Damit diese Maßnahmen voll zum Tragen kommen, müssen sie in der ganzen Gemeinschaft angewandt werden.

Da die Rind- und Kalbfleischerzeugung im Wesentlichen von der Zahl der Kühe abhängt, kann mit der Zahl der Mutterkühe auch die künftige Fleischerzeugung reduziert werden. Bei der Ausarbeitung der Maßnahmen wurde trotzdem darauf geachtet, daß sich ihre Auswirkungen auf die Einkommen der Landwirte in Grenzen halten. Eine Mindestzahl von Färsen sichert dem Landwirt eine Prämie in unveränderter Höhe und sorgt zugleich dafür, daß weniger Kälber geboren werden.

Die Zahl der Milchkühe richtet sich nach der einzelbetrieblichen Referenzmenge für Milch. Die Kälberschlachtprämie wäre deshalb eine Möglichkeit, die vermarkteten Fleischmengen kurzfristig zu reduzieren. In der Praxis ist diese Lösung allerdings nicht durchsetzbar. Die Kommission erinnert daran, daß zahlreiche Tierschutzorganisationen eine solche Prämie bereits heftig kritisiert haben und auf dem Europäischen Rat von Berlin Einvernehmen erzielt wurde, daß für eine solche Maßnahme gegebenenfalls nur eine Finanzierung über einzelstaatliche Beihilfen in Betracht kommt.

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