92000E2227

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2227/00

von Raffaele Costa (PPE-DE) an die Kommission

(3. Juli 2000)

Betrifft: Kann das Fahren mit Abblendlicht die Anzahl der Unfälle senken?

Eine vor kurzem von einigen US-Universitäten abgefaßte und von einem Forschungszentrum in Paris übernommene Studie hat nachgewiesen, daß das ständige Fahren auch am Tage mit Abblendlicht die Anzahl der Unfälle um 16 % senkt.

Hat die Kommission Kenntnis davon, sind Studien vorgenommen worden, oder beabsichtigt sie, dies zu tun?

Antwort von Frau de Palacio im Namen der Kommission

(11. September 2000)

Die vorliegenden Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit des Betriebs von Tagfahrleuchten zur Verringerung der Unfallhäufigkeit werden von der Kommission laufend überprüft. Die Ergebnisse der umfangreichen Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet sind nicht endgültig, sie zeigen aber, dass sich der Betrieb von Tagfahrleuchten positiv auf die Sicherheit aller Straßenverkehrsteilnehmer auswirken würden und dass die Auswirkungen direkt proportional zu der Helligkeit des Umgebungslichtes sind. Die Schätzung darüber, inwieweit sich dies auf die Verringerung der Unfallhäufigkeit auswirken würde, fallen sehr unterschiedlich aus und sind immer noch Gegenstand zahlreicher theoretischer Debatten. Die angesprochene Studie trägt zu dieser Beurteilung bei.

Die Kommission kommt daher zu dem Schluss, dass der Betrieb von Tagfahrleuchten wahrscheinlich eine kostenwirksame Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr sein könnte, die Vorteile jedoch nicht so bedeutend wären, wie beispielsweise diejenigen, die sich durch eine Herabsetzung der Geschwindigkeit, geringeren Alkoholkonsum oder das häufigere Anlegen der Sicherheitsgurte erzielen ließen. Auf die Bedeutung, die die Kommission diesen Maßnahmen beimisst, wird in der neuesten Mitteilung der Kommission über Prioritäten für die Sicherheit des Straßenverkehrs in der EU(1) näher eingegangen.

Darüber hinaus wird sich der Betrieb von Tagfahrleuchten auch finanziell in Form eines höheren Kraftstoffverbrauchs niederschlagen. Schätzungen der Kommission zufolge liegen der maximale zusätzliche Kraftstoffverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen bei 1,5 % bis 2,0 %, wobei dies in gewissem Maße von der technischen Spezifikation der jeweiligen Tagfahrleuchten abhängt.

(1) KOM(2000) 125.