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Document 52013XC0629(04)

    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    ABl. C 187 vom 29.6.2013, p. 19–22 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    29.6.2013   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 187/19


    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    2013/C 187/13

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

    EINZIGES DOKUMENT

    VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

    zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel  (2)

    „ACEITE SIERRA DEL MONCAYO“

    EG Nr.: ES-PDO-0005-0797-17.02.2010

    g.U. ( X ) g.g.A. ( )

    1.   Name

    „Aceite Sierra del Moncayo“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Spanien

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

    3.1   Erzeugnisart

    Klasse 1.5

    Fette (Butter, Margarine, Öle usw.)

    3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

    Natives Olivenöl extra, das durch mechanische oder andere physikalische Verfahren gewonnen wird, die keine Veränderung des Öls bewirken und den Geschmack, das Aroma und die Eigenschaften der Frucht, aus der es gewonnen wurde, bewahren. Das Öl wird aus Früchten des Olivenbaums (Olea europea L) der Sorten Empeltre, Arbequina, Negral, Verdial und Royal gewonnen, die in folgenden Anteilen vertreten sind:

    Empeltre: mindestens 70 %

    Arbequina: mindestens 25 %

    mindestens eine der anerkannten, weniger bedeutenden Sorten (Negral, Verdial oder Royal), die zusammen höchstens 5 % ausmachen dürfen.

    Zulässige Höchstwerte für die nativen Olivenöle extra der Ursprungsbezeichnung „Aceite Sierra del Moncayo“

    Säuregehalt

    0,5° oder weniger

    Peroxidindex

    16 meq O2/kg oder weniger

    K232

    höchstens 2,0

    K270

    0,12 oder weniger

    Organoleptische Prüfung

     

    Fehlermedian

    Md = 0

    Fruchtigkeitsmedian

    Mf > 2,5

    Bei der organoleptischen Analyse der Öle „Aceites Sierra del Moncayo“ zeigen sich in deren sensorischem Profil Fruchtigkeitswerte von Mf > 2,5 und Mandelanklänge in einer Ausprägung von mindestens 2,5. Die organoleptischen Merkmale werden durch Bitterkeits- und Schärfeempfindungen mit Höchstwerten von 4,5 ergänzt.

    Der Gehalt an Ölsäure beträgt mindestens 70 %, der Linolsäureanteil von „Aceite Sierra del Moncayo“ weniger als 11 %.

    3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

    Die Oliven müssen in dem in Punkt 4 beschriebenen Gebiet angebaut werden.

    3.4   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs)

    3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

    Die Oliven müssen in dem in Punkt 4 beschriebenen Gebiet angebaut und zu Öl verarbeitet werden.

    3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.

    Zur Bewahrung der typischen Eigenschaften des Erzeugnisses in allen Phasen wird es innerhalb des anerkannten geografischen Gebiets abgefüllt. Auf diese Weise können die Kontrollstellen den gesamten Produktionsablauf vollständig überwachen, und kann auch sichergestellt werden, dass die Endverarbeitung dieses Erzeugnisses in den Händen der im Gebiet ansässigen Erzeuger liegt. Diese wissen am besten über das Verhalten dieser Öle bei den verschiedenen Arbeitsschritten zur Abfüllung Bescheid, also über Fragen wie den Zeitpunkt und die Art des Dekantierens, den Einsatz von Filtern, Kieselgur und Zellulose, die Abfülltemperatur sowie das Verhalten bei Kälte und bei der Lagerung. Dadurch werden die typischen Eigenschaften des Produkts bewahrt.

    Der Abfüller muss über Systeme verfügen, die es gestatten, die Öle der g.U. bei der Abfüllung von anderen Ölen zu trennen, die er gegebenenfalls auch abfüllt.

    Abgefüllt wird in Gebinde mit einem Fassungsvermögen von höchstens 5 Litern aus den folgenden Materialien: Glas, Metall mit für Lebensmittel zugelassener Beschichtung, PET, Glaskeramik oder beschichteter Karton.

    3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung

    Die Etikettierung der Ölgebinde umfasst neben der Handelsbezeichnung das Logo der Ursprungsbezeichnung mit der Angabe „Denominación de Origen Protegida“ (oder „DOP“) „Aceite Sierra del Moncayo“ sowie das Konformitätskennzeichen der zur Kontrollstelle gehörenden Zertifizierungsstelle.

    Image

    Außerdem ist in den Abfüllbetrieben auf den Gebinden eine Konformitätskennzeichnung („Kontrolletikett“) mit alphanumerischem Code so anzubringen, dass eine erneute Verwendung ausgeschlossen und die Rückverfolgbarkeit sichergestellt ist.

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

    Das geografische Gebiet wird durch das Ebrotal und das Gebirgssystem des Moncayo begrenzt und bildet eine morphologisch, geografisch und historisch homogene Einheit, die die Bezirke Tarazona y el Moncayo und Campo de Borja mit über 2 500 Hektar an Olivenhainen in insgesamt 34 Gemeinden umfasst.

    Liste der Gemeinden: Alcalá de Moncayo, Añón de Moncayo, El Buste, Los Fayos, Grisel, Litago, Lituénigo, Malón, Novallas, San Martín de la Virgen de Moncayo, Santa Cruz de Moncayo, Tarazona, Torellas, Trasmoz, Vera de Moncayo, Vierlas, Agón, Ainzón, Alberite de San Juan, Albeta, Ambel, Bisimbre, Borja, Bulbuente, Bureta, Fréscano, Fuendejalón, Magallón, Maleján, Mallén, Novillas, Pozuelo de Aragón, Tabuenca und Talamantes.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

    5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets

    Das Produktionsgebiet der geschützten Öle wird durch das Ebrotal und das Gebirgssystem des Moncayo begrenzt.

    Es liegt in einem Übergangsgebiet zwischen den weiten Ebenen der Ebroterrassen und dem iberischen Gebirge. Die dazugehörigen Gemeinden liegen in den Einzugsgebieten der Flüsse Queiles und Huecha, die aufgrund ihrer besonderen Boden- und Klimabedingungen ein einzigartiges Gebiet darstellen.

    Die Oliven werden bei einem Reifegrad, der eine frühe Ernte gestattet, direkt vom Baum geerntet. Bei den Olivenbäumen in diesem Gebiet wird der traditionelle Trockenfeldanbau eingesetzt.

    Die traditionelle Bewirtschaftung brachte auch den Anbau von weniger verbreiteten Sorten mit sich, die in einer Selbstversorgungswirtschaft zum Verzehr für den Eigenbedarf gedacht waren.

    Es herrschen harte Materialien aus Kalkstein und Konglomeraten vor.

    Sämtliche Böden sind tief und weisen aufgrund der allgemeinen Verbreitung von Calciumcarbonat basische pH-Werte auf. Weitere gemeinsame Merkmale aller Böden sind ihre mehrheitlich lockere Struktur und ihr geringer Anteil an organischem Material.

    Das geografische Gebiet wird durch ein großes, ebenes Steppengebiet gebildet, das kontinentales Mittelmeerklima mit mittleren Niederschlagswerten von 450-467 mm/Jahr aufweist, wobei der Großteil der Niederschläge auf Herbst und Frühjahr entfällt.

    Die mittlere Temperatur liegt zwischen 7 °C und 14 °C. Die stärkste Sonneneinstrahlung mit Höchstwerten von 40 °C und Sommergewittern tritt im Juli und August auf, und die kältesten Monate sind Dezember bis Februar mit Temperaturen bis zu – 16 °C im Februar.

    In den Wetterstationen des Gebiets wurden mittlere Verdunstungswerte von 600 bis 750 mm/Jahr beobachtet. Zusammen mit den Niederschlagswerten in den beiden Flusseinzugsgebieten tritt eindeutig zu Tage, dass ein Wasserdefizit besteht.

    Aufgrund des Druckunterschieds zwischen Kantabrischem Meer und Mittelmeer tritt der für dieses Gebiet charakteristische, als „Cierzo“ bezeichnete kalte und trockene Wind auf. Der „Cierzo“ ist im Winter und zu Beginn des Frühjahrs häufiger, führt aufgrund seiner Stärke und Dauer zu einem starken Temperatursturz und bewirkt eine niedrigere gefühlte Temperatur und das Austrocknen der Böden, was für die Landwirtschaft in dieser Gegend seit jeher typisch ist (Cuadrat, J. M., 1999).

    Der „Cierzo“ verhindert Nebel- und Reifbildung, was sich sehr günstig auf die Olivenpflanzungen auswirkt.

    5.2   Besonderheit des Erzeugnisses

    Im geografischen Gebiet werden die Olivensorten Empeltre, Arbequina, Negral, Verdial und Royal angebaut. Diese Sorten haben sich über die Jahrhunderte hinweg dank natürlicher Selektion perfekt an die Bedingungen im Gebiet angepasst und dort gehalten. Das Ergebnis ist ein mehrere Sorten umfassendes Endprodukt mit besonderen Eigenschaften, die es in keinem anderen Olivenanbaugebiet gibt.

    Bei der Ernte weisen diese Sorten einen Reifeindex von 3 bis 6 auf.

    Beim Olivenöl „Aceite Sierra del Moncayo“ entfallen auf die Sorte Empeltre mindestens 70 %, auf die Sorte Arbequina höchstens 25 % und auf die weniger bedeutenden Sorten höchstens 5 %; dies ist ein exklusiver Verschnitt, wie es ihn so nur in diesem Gebiet gibt.

    Stichprobenmessungen des Ölsäuregehalts ergeben einen zulässigen Mindestwert von 70 %, was die Werte andere Öle und Sorten übertrifft (Internationaler Olivenrat, World Olive Encyclopedia). Ferner ist der mittlere Linolsäuregehalt geringer als der, der bei Untersuchungen der Sorten Empeltre und Arbequina aus anderen Olivenanbaugebieten ermittelt wurde. Durch die zulässigen Mindestwerte von 70 % an Ölsäure und den niedrigen Linolsäuregehalt (zulässiger Höchstwert: 11 %) ist das Olivenöl stark ungesättigt und dadurch sehr haltbar.

    Die Olivenöle „Aceites Sierra del Moncayo“ weisen niedrige Werte beim Oxidationszustand und eine langsame Selbstoxidation auf, was bei dem für diese Olivenöle typischen molaren Extinktionskoeffizienten K270 Werte von unter 0,12 bedeutet.

    Das Öl „Aceite Sierra del Moncayo“ weist in seinem sensorischen Profil Fruchtigkeitswerte von mindestens 2,5 und Mandelanklänge in einer Ausprägung von mindestens 2,5 auf. Die organoleptischen Merkmale werden durch Bitterkeits- und Schärfeempfindungen mit Höchstwerten von 4,5 ergänzt, die den Fruchtigkeitsmedian um höchstens 2 Punkte übersteigen, wodurch das Öl einen ausgeglichenen Charakter erhält.

    5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.)

    Der kalkhaltige und tiefe Boden sowie die niedrige jährliche Niederschlagsmenge, die warmen Sommer, die langen Frostperioden und der ständige „Cierzo“ sorgen für ein Ökosystem, in dem sich durch natürliche Auslese die perfekt an die Umgebung angepassten Sorten des „Aceite Sierra del Moncayo“ erhalten haben (Rallo et al., 2005).

    Es ist hervorzuheben, dass das geografische Gebiet ein Übergangsgebiet zwischen Anbaugebieten mit jeweils einer vorherrschenden Sorte bildet. Es liegt zwischen den mehrheitlich von der Sorte Arbequina geprägten Anbaugebieten Kataloniens und denen der Sorte Empeltre in Bajo Aragón. Als einzigartige Ergänzung kommen hier die weniger verbreiteten Sorten Negral, Verdial und Royal vor, die in einer Selbstversorgungswirtschaft zum Verzehr für den Eigenbedarf gedacht waren.

    Die Boden- und Klimabedingungen (Regen außerhalb der Erntezeit, wenig Regen während des Heranreifens, hohe Sommer- und niedrige Wintertemperatur sowie die Bodenbeschaffenheit) wirken sich auf die Säurezusammensetzung dieser Olivenöle aus und sorgen für eine stärkere Konzentration an Ölsäure (Civantos, 1999) mit Werten über 70 %; durch die frühzeitige Ernte liegt der Linolsäuregehalt unter 11 %, was sich in einer stärkeren Unsättigung niederschlägt, durch die diese Olivenöle besonders oxidationsbeständig sind (World Olive Encyclopedia, 1996).

    Der „Cierzo“ verhindert Fröste, die eine schädliche Oxidation der Frucht auslösen. Daher weisen die gewonnenen Olivenöle einen niedrigen Oxidationszustand mit K270-Werten unter 0,12 auf.

    Die Werte des Reifeindex bei diesen Sorten beruhen auf einer traditionell frühzeitigen Ernte, die direkt am Baum erfolgt. Dadurch erreicht das Öl „Aceite Sierra del Moncayo“ Fruchtigkeitsgrade, die über den Anforderungen der organoleptischen Beschreibung liegen.

    Trockene Böden mit basischen pH-Werten, geringe Niederschläge und die Sortenmischung sorgen dafür, dass das Öl „Aceite Sierra del Moncayo“ sensorische Profile mit Fruchtigkeitswerten über 2,5 und Mandelanklänge in einer Ausprägung von mindestens 2,5 aufweist.

    Schließlich rufen die beschriebenen Umgebungsbedingungen beim Heranreifen der Oliven Trocken- und Ernährungsstress hervor, der die sensorischen Ausprägungen des Öls verstärkt (Civantos et al., 1999) und merkliche und ausgewogene Bitterkeits- und Schärfeempfindungen verursacht, die den Fruchtigkeitsmedian der „Aceites Sierra del Moncayo“ um höchstens 2 Punkte übersteigen.

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation

    (Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 (3))

    http://www.aragon.es/estaticos/GobiernoAragon/Departamentos/AgriculturaGanaderiaMedioAmbiente/AgriculturaGanaderia/Areas/08_Calidad_Agroalimentaria/02_Alimentos_calidad_diferenciada/Pliego_aceite_moncayo_09_12.pdf


    (1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.

    (2)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12. Ersetzt durch die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012.

    (3)  Vgl. Fußnote 2.


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