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Die Wirtschaft Europas: Bilanz 2006 - Stärkung der Euro-Zone
In ihrer Mitteilung zieht die Kommission eine Bilanz der Wirtschaft der EU im Jahr 2006. Sie beschreibt die Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht, beispielsweise der Wettbewerbsdruck im Zeitalter der Globalisierung, und zeigt Wege zur Stärkung der Euro-Zone durch wirksame politische Maßnahmen auf. Abschließend werden in der Mitteilung die Erfahrungen der ersten Jahre der Euro-Zone dargestellt.
RECHTSAKT
Mitteilung der Kommission: Die Wirtschaft der Union - Bilanz 2006. Wirtschaftspolitische Prioritäten zur Stärkung der Euro-Zone [KOM(2006) 714 - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].
ZUSAMMENFASSUNG
Die Mitteilung stellt die vorrangig notwendige Maßnahmen dar, mit denen ein reibungsloses Funktionieren der Euro-Zone gesichert und deren Rolle in der Weltwirtschaft gestärkt werden soll. Die Europäische Kommission strebt eine intensivere politische Koordination und verbesserte Lenkungs- und Entscheidungsstrukturen an, insbesondere durch die Wachstums- und Beschäftigungsstrategie in den Mitgliedstaaten, die der Euro-Zone angehören.
Der Weg zu einer stärkeren Euro-Zone
Die Zukunft wird neue Herausforderungen für die Euro-Zone mit sich bringen; die globalen Märkte werden tief greifende Veränderungen erleben, so beispielsweise eine Intensivierung des Wettbewerbsdrucks bzw. die Schrumpfung von Exportmärkten. Die Europäische Kommission hält es für unabdingbar, dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft der Euro-Zone auf künftige Störungen flexibel und widerstandsfähig reagieren kann. Hierzu muss sie in der Lage sein, ein starkes, anhaltendes Wachstum auf internationalen Märkten zu schaffen, auf denen sich einige andere Triebkräfte der Weltwirtschaft möglicherweise abschwächen. Damit ließen sich die internationalen Märkte offen halten und ein kräftiges Wachstum aufrechterhalten.
Um die Euro-Zone zu stärken, verfolgt die Europäische Kommission folgende Ziele:
Strukturreformen beschleunigen und die Integration fördern. Die Strukturreformen können das Wachstumspotenzial verbessern und die Fähigkeit der Mitgliedstaaten, auf Erschütterungen zu reagieren, spürbar verbessern. Außerdem sind sie notwendig, um den längerfristigen Herausforderungen der Alterung der Bevölkerung und globaler wirtschaftlicher Veränderungen zu begegnen. Eine umfassendere und gleichmäßigere Integration der Finanzmärkte kann eine signifikante Steigerung des Wohlstands bewirken und den Anpassungsprozess harmonischer gestalten.
Stärkung der Haushaltslage und Verbesserung der Qualität der einzelstaatlichen Haushalte. Die Haushaltspolitik kann einen Beitrag zu effizienter Anpassung und nachhaltigem Wachstum leisten. Die Kommission ist der Auffassung, dass die politischen Entscheidungsträger konjunkturell „gute Zeiten" besser nutzen und eine mittelfristige Anpassung gemäß dem Stabilitäts- und Wachstumspakt betreiben müssen.
Verstärkte Koordination innerhalb und außerhalb der Euro-Zone. Der Euro hat zu einer wesentlich größeren gegenseitigen Abhängigkeit der Mitgliedstaaten der Euro-Zone geführt, nicht zuletzt aufgrund der Geschwindigkeit und des Ausmaßes der Finanzströme. Die auf nationaler und europäischer Ebene zur Verfügung stehenden Instrumente zur politischen Koordinierung sind damit von grundlegender Bedeutung für die Förderung einer effizienten Funktionsweise der Euro-Zone. Die Kommission ist der Ansicht, dass die Koordinierung der Haushaltspolitik im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspakts weiter verbessert werden muss.
Die Erweiterung der Euro-Zone fördern. Die Einführung des Euro in den Mitgliedstaaten, die der Euro-Zone noch nicht beigetreten sind, kann stimulierende Impulse für Handel und Wirtschaftswachstum geben und diese Volkswirtschaften vor Turbulenzen an internationalen Märkten schützen.
Die Bürger überzeugen. Selbst eine durchdachte Lenkung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) durch die Politik wird nicht ausreichen, wenn die Botschaft nicht beim Bürger ankommt. Die Bürger haben, wie die Kommission betont, in vielfältiger Weise von der Währungsunion profitiert, vor allem durch stabile Preise und eine fortschreitende Integration. Dennoch zeigen Meinungsumfragen, dass die Bürger den praktischen Nutzen des Euro zwar anerkennen, die daraus erwachsenden Vorteile jedoch weniger deutlich wahrnehmen. Die Kommission möchte den Bürgern aufzeigen, dass die Mitgliedschaft in der Währungsunion einen Weg zur deutlichen und dauerhaften Steigerung des Lebensstandards sowie zu wirtschaftlicher und finanzieller Stabilität bietet.
Die Erfahrungen der ersten Jahre der Euro-Zone
Bereits im Vorfeld der Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) 1999 wurden die Vorbereitungen von einer Debatte über die Vorteile und Kosten des Euro und die erforderlichen Voraussetzungen für einen Erfolg des Euro begleitet. Damals prophezeiten viele, dass die Wirtschafts- und Währungsunion nicht lebensfähig sein würde. Diese pessimistischen Prognosen haben sich nicht bewahrheitet. Die Europäische Kommission verweist darauf, dass:
Allerdings hat zwar die Euro-Zone insgesamt sehr gut auf diese Erschütterungen reagiert, doch haben die einzelnen Mitgliedstaaten die Erschütterungen, denen sie ausgesetzt waren, nicht immer so flexibel aufgefangen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Die Kommission stellt fest, dass die Euro-Zone im Allgemeinen nicht in der Lage war, hohes Wirtschaftswachstum und hohe Beschäftigung in dauerhafter Form zu erreichen. Die in der Euro-Zone weiterhin bestehenden Unterschiede hinsichtlich Wirtschaftswachstum und Inflation sowie die Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz lassen sich anhand folgender Faktoren erklären:
Wirksame politische Maßnahmen als Beitrag zur Funktionsfähigkeit der Euro-Zone
Die Europäische Kommission stellt fünf politische Überlegungen vor, mit denen sich die Funktion der Währungsunion verbessern ließe:
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission, Generaldirektion (GD) Wirtschaft und Finanzen (EN).
Letzte Änderung: 08.02.2007