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Katastrophenversicherungen

Die EU hat im Zuge ihrer Gesamtstrategie zur Anpassung an den Klimawandel und mit Blick auf zunehmende Anzahl an Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Katastrophen eine Debatte ins Rollen gebracht, um zu bewerten, inwieweit der Versicherungsmarkt auf Vorfälle dieser Art vorbereitet ist.

RECHTSAKT

Grünbuch - Versicherung gegen Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Katastrophen (COM(2013) 213 final vom 16.4.2013 - nicht im Amtsblatt veröffentlicht).

ZUSAMMENFASSUNG

Zwischen 1980 und 2011 hat Europa aufgrund verschiedener Naturkatastrophen, wie z. B. Überschwemmungen, Sturz- und Sturmfluten, Waldbrände und Erdbeben, bis zu 445 Mrd. EURan finanziellen Mitteln eingebüßt und somit gezeigt, dass die Europäische Union (EU) durch fast alle Arten von Naturkatastrophen gefährdet ist.

In Anbetracht der Tatsache, dass solche Katastrophenin Zukunft noch häufiger auftreten könnten , erstellte die Europäische Kommission im Jahr 2013 ein Grünbuch, um eine Debatte zu diesem Thema in Gang zu setzen. Dieses Dokument gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Katastrophenversicherungen und stellt außerdem die Frage, ob ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, ob eine Verbesserung notwendig ist und ob die EU diesbezüglich Maßnahmen einleiten sollte.

Versicherungen: ein Instrument des Risikomanagements

Das Grünbuch zielt darauf ab, den Wissensstand der in der Versicherungsbranche beschäftigten Arbeitnehmer zugunsten der Katastrophenversicherungen zu verbessern. Es unterstreicht, wie wichtig die Entwicklung einer Kultur der Vorsorgemaßnahmen und des Wissens über Risikomanagement ist.

Die derzeitige Forschung zeigt, dass es nur einen sehr kleinen Markt für Katastrophenversicherungen in den EU-Staaten gibt und dass die Menschen und Unternehmen oft die tatsächlichen Kosten für Versicherungen unterschätzen.

Dieser Sachverhalt ist für die EU von besonderem Interesse, da Katastrophen auch über Grenzen hinaus große Auswirkungen haben und womöglich Gebiete in Nachbarländern gefährden können.

Auch wenn die Kosten für schwere Katastrophen nur in einem Gebiet oder einem Land anfallen: Sollten sie nur unzureichend durch Versicherungen abgedeckt sein, dann hat der betroffene Staat hohe Kosten und Belastungen zu tragen.

Einen Markt für Katastrophenversicherungen schaffen

Das Grünbuch legt einige Methoden dar, um einen Markt für Katastrophenversicherungen aufzubauen. Dies sind unter anderem:

  • eine Bündelung verschiedener Szenarien in einem einzigen Versicherungsvertrag, z. B. Feuer und Sturm oder Feuer und Überschwemmung. Da die in einer Police gebündelten Schäden voneinander unabhängig sind, wird das Gesamtrisiko des Eintritts eines bestimmten Schadensfalls gemindert;
  • die Einführung einer Pflichtversicherung für Katastrophen, die dem Problem entgegenwirken würde, dass Personen ihren Besitz durch das Unterschätzen der Risiken nicht ausreichend versichern. Hier ist auch noch das Problem zu nennen, dass Personen, die befürchten, einem Risiko ausgesetzt zu sein, sehr hohe Beiträge zahlen müssen, da es keinen ausreichend großen Kundenstamm gibt und dadurch die Preise sehr hoch sind;
  • um den Druck auf die RegierungenVersicherer auftreten oder staatlich geführte Versicherungspools einführen der Mitgliedstaaten zu verringern, schlägt die EU schlägt vor, dass Regierungen möglicherweise selbst alsVersicherer auftreten oder staatlich geführte Versicherungspools einführen . Die Einrichtung von Katastrophenversicherungspools würde es dem Versicherungsmarkt erlauben, seine Risikotragfähigkeit auszubauen.

Schließlich legt das Grünbuch noch dar, wie Versicherer Anreize schaffen könnten, um Risikobewusstsein und -vermeidung zu fördern, so dass Verbraucher ihren Besitz versichern und ihre Gefährdung verringern. Diese beinhalten Ermäßigungen für Personen, die bei der Versicherung ihres Besitzes gegen bestimmte Vorfälle vorangehen, was wiederum zu einem vermehrten Abschluss solcher Verträge führen könnte.

Letzte Änderung: 10.04.2014

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