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Document C2019/050/07

    Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen — Neue EIBURS-Forschungszuschüsse aus dem Wissensprogramm des EIB-Instituts

    ABl. C 50 vom 8.2.2019, p. 9–10 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    8.2.2019   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 50/9


    Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen

    Neue EIBURS-Forschungszuschüsse aus dem Wissensprogramm des EIB-Instituts

    (2019/C 50/07)

    Das EIB-Institut stellt mit seinem Wissensprogramm Forschungszuschüsse über verschiedene Kanäle bereit, darunter

    EIBURS, das Förderprogramm der EIB für Universitätsforschung.

    Im Rahmen von EIBURS vergibt das EIB-Institut Zuschüsse an Fakultäten und universitätsnahe Forschungszentren in der EU, in Kandidatenländern oder in potenziellen Kandidatenländern. Voraussetzung ist, dass sich die Einrichtungen mit Forschungsthemen befassen, die für die Europäische Investitionsbank (EIB) von besonderem Interesse sind. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Auswahlverfahren erhalten interessierte Fakultäten oder Forschungsinstitute mit anerkanntem Know-how auf dem ausgewählten Gebiet EIBURS-Zuschüsse von maximal 100 000 Euro jährlich über einen Zeitraum von drei Jahren. Die ausgewählten Vorschläge sollen konkrete Leistungen umfassen, deren Lieferung Gegenstand eines Vertrags mit der EIB sein wird.

    Für das akademische Jahr 2019/2020 können im Rahmen des EIBURS-Programms Vorschläge für das folgende neue Forschungsthema eingereicht werden:

    „Finanzielle Inklusion in der Zukunft: Die Rolle der FinTechs und der Digitalisierung“

    Die Diskussion über die Einkommensungleichheit ist in den letzten Jahren zwar etwas abgeebbt, dennoch hat das Thema nicht an Relevanz verloren. Anhaltend große Einkommensunterschiede gefährden das soziale Gefüge der europäischen Gesellschaft und erfordern eine angemessene Antwort. Eine geeignete langfristige Lösung bestünde darin, den am stärksten benachteiligten Mitgliedern der Gesellschaft die Chance zu geben, unternehmerische Ambitionen zu verwirklichen. Finanzielle Inklusion bedeutet, Arbeitslosen oder anderen schwachen Gruppen der Gesellschaft Zugang zu finanziellen und nicht finanziellen Produkten und Dienstleistungen zu geben. Sie ist ein Instrument, um Armut zu lindern und Einkommensungleichheiten zu beseitigen. Der Bereich der finanziellen Inklusion steht heute verstärkt unter Beobachtung und wird aus verschiedenen Gründen kritisiert: Er erreicht keine neuen Zielgruppen, und die Kreditzinsen sind oft so hoch, dass die Ziele in Bezug auf die Armutsbekämpfung aus Sicht der Beobachter kaum mehr effizient erreicht werden können.

    Deswegen soll im Rahmen dieses Forschungsprojekts untersucht werden, inwiefern Technologie- und Finanzinnovationen den Bereich der finanziellen Inklusion effizienter machen können. Die Forschungsvorschläge sollten eine Strategie beinhalten, die die folgenden Elemente behandelt:

    1.

    Das disruptive Potenzial von Technologie- und Finanzinnovationen

    Ein umfassender, ausführlicher und vollständiger Überblick über das Potenzial von Technologie- und Finanzinnovationen, disruptive Veränderungen bei den Mechanismen der finanziellen Inklusion zu bewirken, damit der Sektor besser zur Erreichung der sozialpolitischen Ziele beitragen kann.

    Der Schwerpunkt sollte vor allem darauf liegen, wie Technologie- und Finanzinnovationen Finanzinstituten dabei helfen können, bestimmte Zielgruppen der Sozialpolitik besser zu erreichen, z. B. Unternehmerinnen, Migrantinnen und Migranten, vom formalen Finanzsystem ausgeschlossene Personen, die ländliche Bevölkerung und soziale Unternehmen.

    Konkret zu behandelnde Themen: Wie würde die Nutzung von Finanztechnologien/Finanzinnovationen Folgendes beeinflussen:

    Kommunikation/Interaktion mit Kunden

    Schulungen und Mentoring

    Zinsfestsetzung für Kredite

    Screeningverfahren

    Kreditbeantragung

    Wiedereinbringung von Krediten

    finanzielle Rentabilität

    besserer Nachweis der sozialen Rendite, um ihre Bekanntheit zu steigern

    2.

    Einsatz von Finanzinnovationen (Finanztechnologien) im Bereich der finanziellen Inklusion

    Idealerweise würden die unter 1. genannten disruptiven Innovationen in einem nächsten Abschnitt empirisch dokumentiert (Geschichte, Entwicklung und aktuelle Situation).

    Eine Vergleichsanalyse verschiedener europäischer Regionen/Länder wäre begrüßenswert.

    Dokumentation des aktuellen Digitalisierungsstands von Finanzinstituten, die in den Bereichen Mikrofinanz, soziales Unternehmertum und Unternehmertum von Migranten tätig sind.

    Eine Reihe von Fallstudien sollten die unter 1. aufgeführten disruptiven Mechanismen illustrieren.

    3.

    Nachweis der kausalen Wirkung von Finanzinnovationen: Wie effizient trägt der Bereich der finanziellen Inklusion zur Erreichung der sozialpolitischen Ziele bei?

    Auf der Grundlage der unter 1. aufgeführten theoretischen Mechanismen und der unter 2. gesammelten und dokumentierten Daten sollte der Forschungsvorschlag eine Methodik skizzieren, mit der sich die Wirkung von Technologie- und Finanzinnovationen auf ein für den Sektor relevantes strategisches Ziel quantifizieren lässt (z. B. Kreditzugang für finanziell gefährdete Gruppen, Anzahl der Migranten, die als Unternehmer tätig sind).

    Bei der empirischen Methodik kann entweder ein Mikro- oder ein Makroansatz (oder beides) verfolgt werden. Das Ziel sollte jedoch in jedem Fall sein, eine kausale Wirkung zu identifizieren.

    Der Einsatz von Finanzinnovationen im Bereich der finanziellen Inklusion ist für die EIB-Gruppe ein sehr wichtiges Thema. Dies lässt sich daran ablesen, dass sich die Europäische Investitionsbank, der Europäische Investitionsfonds und das EIB-Institut in diesem Bereich stark einbringen. Die EIB-Gruppe ist optimal aufgestellt, um auf den schnellen Wandel des Marktumfelds, etwa den Eintritt von FinTechs, zu reagieren und dazu beizutragen, dass der soziale Nutzen effizienter erreicht wird.

    Vorschläge sind bis zum 15. April 2019 um 24.00 Uhr (MEZ) in englischer Sprache einzureichen. Später eingereichte Vorschläge können nicht berücksichtigt werden. Vorschläge sind per E-Mail zu übermitteln an:

    Events.EIBInstitute@eib.org

    Ausführlichere Informationen über das EIBURS-Auswahlverfahren sowie über das EIB-Institut finden Sie auf der Website http://institute.eib.org/.


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