EUR-Lex Access to European Union law

Back to EUR-Lex homepage

This document is an excerpt from the EUR-Lex website

Document 92002E000038

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0038/02 von Luciano Caveri (ELDR) an die Kommission. Staudamm von Valgrisenche.

ABl. C 205E vom 29.8.2002, p. 60–61 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

European Parliament's website

92002E0038

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0038/02 von Luciano Caveri (ELDR) an die Kommission. Staudamm von Valgrisenche.

Amtsblatt Nr. 205 E vom 29/08/2002 S. 0060 - 0061


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0038/02

von Luciano Caveri (ELDR) an die Kommission

(23. Januar 2002)

Betrifft: Staudamm von Valgrisenche

In den 50er Jahren wurde trotz des Protests der autonomen Region Aosta-Tal, die auf das Risiko dieses Projekts hingewiesen hatte, da bei einigen der Berge, die den künstlichen See umgeben, Erdrutschgefahr bestand im Tal von Valgrisenche (Aosta-Tal) ein gigantischer Staudamm in Betrieb genommen. Es handelt sich um eine Bogengewichtsstaumauer mit einer Krone von 394 m Länge und 5 m Breite.

Nach der Tragödie von Vajont in Venetien, bei der am 9. Oktober 1963 in einer gewaltigen Flutwelle 1909 Menschen ums Leben kamen, da der Damm nach einem Erdrutsch gebrochen war, beschloss die Elektrizitätsgesellschaft, vom Entwässerungskanal Gebrauch zu machen und das Staubecken zu entleeren.

Geblieben ist die gigantische Mauer über dem kleinen Bergdorf, mit all ihren negativen Auswirkungen auf Umwelt und Landschaftsbild. Seit einiger Zeit wird die Möglichkeit geprüft, das in dieser Größe nicht mehr benötigte Bauwerk abzureißen, um die Bergregion zu renaturieren, und nur den Entwässerungskanal zu erhalten.

Könnte die Kommission mitteilen, ob dies im Rahmen einer gesonderten EU-Maßnahme möglich ist bzw. ob bereits ausgewiesene Mittel ausschöpft werden können?

Antwort von M. Barnier im Namen der Kommission

(7. März 2002)

Das einheitliche Planungsdokument (EPPD), das für das nach Ziel 2 der Strukturfonds förderfähige Aosta-Tal für den Programmzeitraum 2000-2006 erstellt wurde, ist auf eine soziale sowie wirtschaftliche Umstrukturierung mit dem Zweck ausgerichtet, die dortigen Unternehmen insbesondere im Tourismusbereich wettbewerbsfähiger zu machen. Die beiden Prioritäten des EPPD sind die Verbesserung und die Angebotsverbreiterung der Handwerksbetriebe sowie technische Hilfestellung. Innerhalb dieser Prioritäten ist es nicht möglich, für den Abriss des Staudamms bei Valsgrisenche finanzielle Unterstützung zu gewähren.

Gemäß der Verordung (EG) 1655/2000 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Juli 2000 über das Finanzierungsinstrument für die Umwelt (LIFE)(1) fällt die Anfrage des Herrn Abgeordneten nicht in den Anwendungsbereich dieses Finanzierungsinstruments. Tatsächlich liegt das Aosta-Tal nicht in einem besonderen Schutzgebiet im Sinne des europäischen Netzes Natura 2000, es erfuellt damit nicht die Voraussetzung für eine Förderung nach LIFE-Natur. Weiterhin kann auch mangels eines innovativen Vorhabens nach LIFE-Umwelt keinerlei finanzielle Unterstützung gewährt werden.

(1) ABl. L 192 vom 28.7.2000.

Top