92001E3604

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3604/01

von Salvador Garriga Polledo (PPE-DE) an die Kommission

(8. Januar 2002)

Betrifft: Vereinheitlichung der Abrechnungssysteme

Finanzexperten beklagen die Ineffizienz der europäischen Ver- und Abrechnungssysteme, empfehlen jedoch, den Märkten die Initiative zu Modernisierung dieser Systeme zu überlassen.

Allerdings scheint nun der Moment gekommen zu sein, die Fragmentierung einer Struktur zu beseitigen, die für die Integration der Finanzmärkte unverzichtbar ist, wenn es beispielsweise darum geht, die Fristen einer Börsentransaktion zu bestätigen, die Verpflichtungen der am Geschäft beteiligten Parteien zu formulieren, Käufern Wertpapiere auszuhändigen und Zahlungen an Verkäufer weiterzuleiten.

Wann hält die Kommission den Zeitpunkt für gekommen, die sich nunmehr als notwendig erweisenden Schritte zu ergreifen, um die aufgrund von steuerlichen und anderen Vorschriften bestehenden Barrieren abzubauen, die die Konsolidierung des Sektors verhindern, der mit drei bzw. vier verschiedenen Verrechnungssystemen arbeiten muss?

Antwort von Herrn Bolkestein im Namen der Kommission

(25. Februar 2002)

Die Kommission teilt die Auffassung des Herrn Abgeordneten, dass ohne kosteneffiziente Verrechnungs- und Abwicklungssysteme der volle Nutzen eines integrierten Finanzmarktes in Europa nicht erschlossen werden kann. Im Einklang mit den Schlussfolgerungen des Berichtes des Ausschusses für die Regulierung der Wertpapiermärkte glaubt die Kommission, dass der Markt die wichtigste Rolle bei der Gestaltung dieses Prozesses haben sollte.

Die Kommission wird in den kommenden Monaten eine Bekanntmachung über Verrechnungs- und Abwicklungssysteme herausgeben. Darin wird ihr Vorgehen gegenüber diesen wichtigen Systemen dargelegt werden. Sie wird die Form eines Konsultationspapieres haben und alle Beteiligten um ihre Mitwirkung am Entscheidungsfindungsprozess bitten, um herauszufinden, wie die öffentlichen Gremien am wirksamsten an der Errichtung eines effizienteren Abwicklungsumfeldes in der Union in Zukunft mitwirken können.

Die Gruppe Giovannini der Finanzmarktexperten wird einen weiteren Bericht zu dieser Frage zu einem späteren Zeitpunkt dieses Jahres vorlegen.