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Document 92000E000931

    SCHRIFTLICHE ANFRAGE P-0931/00 von Eija-Riitta Korhola (PPE-DE) an die Kommission. Beteiligung von Forschungspartnern aus Entwicklungsländern an durch die Gemeinschaft finanzierten Umweltforschungsprogrammen.

    ABl. C 374E vom 28.12.2000, p. 188–189 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

    European Parliament's website

    92000E0931

    SCHRIFTLICHE ANFRAGE P-0931/00 von Eija-Riitta Korhola (PPE-DE) an die Kommission. Beteiligung von Forschungspartnern aus Entwicklungsländern an durch die Gemeinschaft finanzierten Umweltforschungsprogrammen.

    Amtsblatt Nr. 374 E vom 28/12/2000 S. 0188 - 0189


    SCHRIFTLICHE ANFRAGE P-0931/00

    von Eija-Riitta Korhola (PPE-DE) an die Kommission

    (22. März 2000)

    Betrifft: Beteiligung von Forschungspartnern aus Entwicklungsländern an durch die Gemeinschaft finanzierten Umweltforschungsprogrammen

    Schlüssel für den Fortschritt in den Entwicklungsländern ist die Möglichkeit, sich selbst an der Entwicklungsarbeit sowohl bei der Ermittlung des Problems als auch bei der Suche nach Lösungen zu beteiligen. Bisher ist auf Gemeinschaftsebene bei Wissenschafts- und Technologieprojekten für Entwicklungsländer dieser Gesichtspunkt schlecht berücksichtigt worden.

    Die gemeinschaftlichen Rahmenprogramme erstrecken sich nicht auf die Entwicklungsländer. Das bedeutet, daß beispielsweise nordafrikanische Partner sich an wissenschaftlichen und technologischen Umweltprojekten nicht beteiligen können. Es gibt zwar keine Hindernisse für ihre Forschungstätigkeit, jedoch gibt es keine Finanzierungsmöglichkeiten, und die Entwicklungsländer werden ohne die Möglichkeit, Mittel zu beschaffen, in die Konsortien nicht als Partner aufgenommen.

    Weshalb ist das nicht möglich, während beispielsweise auch die Beteiligungsmöglichkeiten Rußlands ausgeweitet worden sind?

    Ist diese Frage u.a. unter dem Gesichtspunkt betrachtet worden, welche Auswirkungen beispielsweise die Probleme der Wüstenbildung in Nordafrika oder die Probleme des Mittelmeers auf die EU haben?

    Ist die EU bereit, über die Bereitstellung finanzieller Mittel den lokalen Wissenschaftlern mehr Verantwortung zu übertragen, damit auch nach dem Weggang der finanzierenden Partner die Arbeit weitergeführt wird? Ist die EU ferner bereit zu gewährleisten, daß Projekte nicht ohne Beteiligung lokaler Wissenschaftler umgesetzt werden?

    Antwort von Herrn Busquin im Namen der Kommission

    (14. April 2000)

    Die Kommission teilt die Meinung der Frau Abgeordneten über die Bedeutung der Forschung für die Entwicklung der Entwicklungsländer sowie über die Notwendigkeit, daß die Forschung von der Nachfrage bestimmt und auf die Entwicklungsproblematik dieser Länder ausgerichtet sein muß.

    Die Teilnahme der Entwicklungsländer an den thematischen Programmen des Fünften Rahmenprogramms erfolgt zwar ohne Finanzierungsmöglichkeit durch die Gemeinschaft (was auch für Rußland gilt), aber diese Öffnung ist bereits ein Fortschritt gegenüber dem Vierten Rahmenprogramm, das den Entwicklungsländern nur teilweise offenstand.

    Im Rahmen des horizontalen Programms Sicherung der internationalen Stellung der Gemeinschaftsforschung (INCO) sind hingegen zwei Möglichkeiten eigens den Entwicklungsländern vorbehalten: die Aktion INCO-DEV, die insbesondere die wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit zwischen der Gemeinschaft und allen Entwicklungsländern fördern soll, und die Aktion INCO-MED, die nur die assoziierten Mittelmeerländer betrifft und für diese Region typischen Themengebieten gewidmet ist. Die Problematik Wasser in ihrer gesamten Tragweite, einschließlich der Wüstenbildung, ist eins der zentralen Themen von INCO-MED.

    Durch diese beiden Aktionen werden die betreffenden Regionen dank eines ständigen Dialogs mit ihren Vertretern nicht nur bei der Festlegung der zu fördernden Gebiete der Zusammenarbeit einbezogen, sondern auch in den Auswahlprozeß der Vorschläge eingebunden, in dessen Rahmen die Vorhaben insbesondere auf ihre Bedeutung für die Entwicklung der Region hin geprüft werden.

    Außerdem lassen die Durchführungsmodalitäten der Programme INCO-DEV und INCO-MED Initiativen aus Entwicklungsländern nicht nur zu, sondern fördern sie aktiv. In jedem Fall ist die Beteiligung von Wissenschaftlern aus diesen Ländern auf einer ausgewogenen Grundlage eine Bedingung für die Förderfähigkeit der im Zuge dieser Programme eingereichten Vorschläge.

    Eins der Ziele ist nämlich der Ausbau der Forschungskapazitäten dieser Drittländer durch von ihnen und der Gemeinschaft gemeinsam durchgeführte Forschung, um sie über das Vorhaben hinaus in den Stand zu versetzen, immer mehr Verantwortung für ihre Entwicklung zu übernehmen.

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