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Document 62021CA0077

    Rechtssache C-77/21: Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 20. Oktober 2022 (Vorabentscheidungsersuchen des Fővárosi Törvényszék — Ungarn) — Digi Távközlési és Szolgáltató Kft./Nemzeti Adatvédelmi és Információszabadság Hatóság (Vorlage zur Vorabentscheidung – Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten – Verordnung [EU] 2016/679 – Art. 5 Abs. 1 Buchst. b und e – Grundsatz der „Zweckbindung“ – Grundsatz der „Speicherbegrenzung“ – Einrichtung einer Datenbank zur Durchführung von Tests und Behebung von Fehlern aus einer bestehenden Datenbank – Weiterverarbeitung der Daten – Vereinbarkeit der Weiterverarbeitung dieser Daten mit den Zwecken der ursprünglichen Erhebung – Speicherdauer nach Maßgabe dieser Zwecke)

    ABl. C 472 vom 12.12.2022, p. 10–10 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, GA, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    12.12.2022   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 472/10


    Urteil des Gerichtshofs (Erste Kammer) vom 20. Oktober 2022 (Vorabentscheidungsersuchen des Fővárosi Törvényszék — Ungarn) — Digi Távközlési és Szolgáltató Kft./Nemzeti Adatvédelmi és Információszabadság Hatóság

    (Rechtssache C-77/21) (1)

    (Vorlage zur Vorabentscheidung - Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten - Verordnung [EU] 2016/679 - Art. 5 Abs. 1 Buchst. b und e - Grundsatz der „Zweckbindung“ - Grundsatz der „Speicherbegrenzung“ - Einrichtung einer Datenbank zur Durchführung von Tests und Behebung von Fehlern aus einer bestehenden Datenbank - Weiterverarbeitung der Daten - Vereinbarkeit der Weiterverarbeitung dieser Daten mit den Zwecken der ursprünglichen Erhebung - Speicherdauer nach Maßgabe dieser Zwecke)

    (2022/C 472/11)

    Verfahrenssprache: Ungarisch

    Vorlegendes Gericht

    Fővárosi Törvényszék

    Parteien des Ausgangsverfahrens

    Klägerin: Digi Távközlési és Szolgáltató Kft.

    Beklagte: Nemzeti Adatvédelmi és Információszabadság Hatóság

    Tenor

    1.

    Art. 5 Abs. 1 Buchst. b der Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung)

    ist dahin auszulegen, dass

    der darin vorgesehene Grundsatz der „Zweckbindung“ es dem Verantwortlichen nicht verwehrt, in einer zu Testzwecken und zur Behebung von Fehlern eingerichteten Datenbank personenbezogene Daten zu erfassen und zu speichern, die zuvor erhoben und in einer anderen Datenbank gespeichert wurden, wenn diese Weiterverarbeitung mit den konkreten Zwecken vereinbar ist, für die die personenbezogenen Daten ursprünglich erhoben wurden, was anhand der in Art. 6 Abs. 4 dieser Verordnung genannten Kriterien und sämtlicher Umstände des Einzelfalls zu beurteilen ist.

    2.

    Art. 5 Abs. 1 Buchst. e der Verordnung 2016/679

    ist dahin auszulegen, dass

    der darin vorgesehene Grundsatz der „Speicherbegrenzung“ es dem Verantwortlichen verwehrt, in einer zu Testzwecken und zur Behebung von Fehlern eingerichteten Datenbank personenbezogene Daten, die zuvor für andere Zwecke erhoben worden waren, länger zu speichern als für die Durchführung dieser Tests und die Behebung dieser Fehler erforderlich ist.


    (1)  ABl. C 182 vom 10.5.2021.


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