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Document 62003TJ0052

Urteil des Gerichts erster Instanz (Dritte Kammer) vom 8. Juli 2008.
Knauf Gips KG gegen Kommission der Europäischen Gemeinschaften.
Wettbewerb - Kartelle - Gipsplattenmarkt - Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird - Akteneinsicht - Einheitliche und fortgesetzte Zuwiderhandlung - Zurechnung - Geldbuße - Leitlinien für das Verfahren zur Festsetzung von Geldbußen - Zusammenarbeit im Verwaltungsverfahren.
Rechtssache T-52/03.

Sammlung der Rechtsprechung 2008 II-00115*

ECLI identifier: ECLI:EU:T:2008:253





Urteil des Gerichts (Dritte Kammer) vom 8. Juli 2008 – Knauf Gips/Kommission

(Rechtssache T‑52/03)

„Wettbewerb – Kartelle – Gipsplattenmarkt – Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird – Akteneinsicht – Einheitliche und fortgesetzte Zuwiderhandlung – Zurechnung – Geldbuße – Leitlinien für das Verfahren zur Festsetzung von Geldbußen – Zusammenarbeit im Verwaltungsverfahren“

1.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Wahrung der Verteidigungsrechte – Akteneinsicht – Umfang – Weigerung, ein belastendes Dokument zu übermitteln – Folgen für die Beweislast des betroffenen Unternehmens (Art. 81 Abs. 1 EG; Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 19 Abs. 1) (vgl. Randnrn. 43-47, 67, 70)

2.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Anhörungen – Verpflichtung des Anhörungsbeauftragten, einen Abschlussbericht über die Wahrung des Rechts auf Anhörung zu erstellen – Umfang (Beschluss 2001/462 der Kommission, Art. 15 und 16) (vgl. Randnrn. 122-123, 125-126)

3.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Wahrung der Verteidigungsrechte – Verletzung wegen unzureichender Sprachkenntnisse der mit dem Verfahren befassten Beamten – Ausschluss (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 136-138)

4.                     Wettbewerb – Kartelle – Beeinträchtigung des Wettbewerbs – Beurteilungskriterien – Wettbewerbswidriger Zweck – Feststellung ausreichend (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 161-162, 172, 175)

5.                     Wettbewerb – Kartelle – Beeinträchtigung des Wettbewerbs – Vereinbarung über die Schaffung eines Informationsaustauschsystems – Unzulässigkeit auf einem oligopolistischen Markt – Widerlegbare Vermutung (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 187-190, 260-262)

6.                     Wettbewerb – Kartelle – Abgestimmte Verhaltensweise – Begriff – Parallelverhalten – Vermutung für eine Abstimmung – Grenzen (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 216, 222)

7.                     Wettbewerb – Kartelle – Abgestimmte Verhaltensweise – Begriff – Mit der Pflicht jedes Unternehmens, sein Marktverhalten selbständig zu bestimmen, unvereinbare Koordinierung und Zusammenarbeit – Erhalt von Informationen eines Wettbewerbers über dessen künftiges Marktverhalten durch einen Wirtschaftsteilnehmer (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 275-280)

8.                     Wettbewerb – Kartelle – Vereinbarungen und abgestimmte Verhaltensweisen, die eine einheitliche Zuwiderhandlung darstellen – Beweis – Nachweis durch eine Reihe einzelner Ausprägungen der Zuwiderhandlung – Zulässigkeit (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 309-310)

9.                     Wettbewerb – Kartelle – Vereinbarungen und abgestimmte Verhaltensweisen, die eine einheitliche Zuwiderhandlung darstellen – Unternehmen, denen eine Zuwiderhandlung in Form der Teilnahme an einem Gesamtkartell zur Last gelegt werden kann – Kriterien (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 312, 315-316, 320, 413)

10.                     Wettbewerb – Kartelle – Unternehmen – Begriff – Wirtschaftliche Einheit – Zurechnung der Zuwiderhandlungen – Konzern ohne eigene Rechtspersönlichkeit (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 340-342, 350-351)

11.                     Wettbewerb – Gemeinschaftsvorschriften – Zuwiderhandlungen – Zurechnung – Zum Zeitpunkt der Zuwiderhandlung für den Betrieb des Unternehmens verantwortliche juristische Person (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 354-355)

12.                     Wettbewerb – Geldbußen – Entscheidung, mit der Geldbußen verhängt werden – Begründungspflicht – Umfang – Angabe der Beurteilungsgesichtspunkte, die es der Kommission ermöglicht haben, Schwere und Dauer der Zuwiderhandlung zu ermitteln – Ausreichende Angabe (Art. 253 EG; Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 369, 371, 374, 407)

13.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Konkrete Auswirkungen auf den Markt (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A Abs. 1) (vgl. Randnrn. 388, 391-392, 394, 398)

14.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere der Zuwiderhandlung – Horizontales Preiskartell – Besonders schwere Zuwiderhandlung (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A) (vgl. Randnrn. 407-411, 413)

15.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Keine Notwendigkeit, den Umsatz der an derselben Zuwiderhandlung oder an früheren, ähnlichen Zuwiderhandlungen beteiligten Unternehmen zu berücksichtigen und die Geldbußen proportional zu diesem Umsatz festzusetzen (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 421-424)

16.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Dauer der Zuwiderhandlung – Verstöße von langer Dauer – Automatische Erhöhung des Ausgangsbetrags um 10 % pro Jahr – Ermessen der Kommission (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 B Abs. 1) (vgl. Randnr. 436)

17.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Dauer der Zuwiderhandlung – Erhöhung des Ausgangsbetrags der Geldbuße – Berücksichtigung der schwankenden Intensität der Zuwiderhandlung – Ausschluss (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 B) (vgl. Randnr. 438)

18.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere und Dauer der Zuwiderhandlung – Erhöhung des Ausgangsbetrags wegen der Dauer der Zuwiderhandlung – Doppelte Berücksichtigung der Schwere der Zuwiderhandlung – Ausschluss (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A und B) (vgl. Randnr. 443)

19.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Höchstbetrag – Berechnung – Unterscheidung zwischen dem Endbetrag und dem Zwischenbetrag der Geldbuße – Folgen (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 452-455)

20.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Nichtverhängung oder Herabsetzung der Geldbuße als Gegenleistung für eine Zusammenarbeit des beschuldigten Unternehmens – Erforderlichkeit eines Verhaltens, das es der Kommission erleichtert hat, die Zuwiderhandlung festzustellen – Beantwortung eines Auskunftsverlangens – Ausschluss (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 11 Abs. 1, 2, 4 und 5 und Art. 15 Abs. 2; Mitteilung 96/C 207/04 der Kommission) (vgl. Randnr. 464)

21.                     Wettbewerb – Geldbußen – Ermessen der Kommission – Umfang – Befugnis zur Festlegung der Zahlungsmodalitäten der Geldbußen – Festsetzung von Verzugszinsen – Festsetzung eines anhand des Zinssatzes der Europäischen Zentralbank errechneten Zinssatzes durch die Kommission – Zulässigkeit (Verordnung Nr. 17 des Rates, Art. 15 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 493, 495-499)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung der Entscheidung 2005/471/EG der Kommission vom 27. November 2002 bezüglich eines Verfahrens zur Durchführung von Artikel 81 [EG] gegen BPB plc, Gebrüder Knauf Westdeutsche Gipswerke KG, Société Lafarge SA und Gyproc Benelux NV (Sache COMP/E‑1/37.152 – Gipsplatten) (ABl. 2005, L 166, S. 8) oder, hilfsweise, auf Herabsetzung der gegen die Klägerin verhängten Geldbuße

Tenor

1.

Die Klage wird abgewiesen.

2.

Die Knauf Gips KG trägt die Kosten.

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