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Document 52015XC0709(01)

    Veröffentlichung eines Änderungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    ABl. C 224 vom 9.7.2015, p. 8–12 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    9.7.2015   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 224/8


    Veröffentlichung eines Änderungsantrags gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    (2015/C 224/08)

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates Einspruch gegen den Änderungsantrag zu erheben (1).

    ANTRAG AUF GENEHMIGUNG EINER NICHT GERINGFÜGIGEN ÄNDERUNG DER PRODUKTSPEZIFIKATION EINER GARANTIERT TRADITIONELLEN SPEZIALITÄT

    Antrag auf Genehmigung einer Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012

    „BELOKRANJSKA POGAČA“

    EU-Nr.: SI-TSG-0107-01317 — 26.2.2015

    1.   Antragstellende Vereinigung und berechtigtes Interesse

    Name der Vereinigung:

    Društvo kmečkih žena Metlika (Landfrauenverein Metlika)

    Anschrift:

    Mestni trg 24

    SI-8330 Metlika

    SLOWENIEN

    Tel.

    +386 31853385

    E-Mail:

    dkz.metlika@gmail.com

    Die Vereinigung, die die Änderung beantragt, hat auch den Antrag auf Eintragung von „Belokranjska pogača“ eingereicht.

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Slowenien

    3.   Rubrik der Produktspezifikation, auf die sich die Änderung bezieht

    Name des Erzeugnisses

    Beschreibung des Erzeugnisses

    Erzeugungsverfahren

    Sonstiges

    Besondere Merkmale des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    Behörden oder Stellen, die die Einhaltung der Produktspezifikation überprüfen

    4.   Art der Änderung(en)

    Gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 4 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 als nicht geringfügig geltende Änderung der Produktspezifikation einer eingetragenen g.t.S.

    5.   Änderung(en)

    1.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    Die Formulierung bezüglich des Mehls muss korrigiert werden. Anstelle von „weiches, weißes Mehl des Typs 500“ sollte es „weißes Weizenmehl“ heißen, da sich gezeigt hat, dass der Teig ungeachtet des verwendeten Mehltyps (fein, grob oder eine Mischung aus beidem) immer dieselben Eigenschaften aufweist. Die Änderung der Formulierung bezüglich des Mehls wird auch im restlichen Text der Spezifikation berücksichtigt.

    Bei der Beschreibung der Einschnitte in „Belokranjska pogača“ muss die Angabe, dass „Belokranjska pogača“ auf der Oberseite „entlang schräger Linien“ eingeschnitten wird, gestrichen werden. Es muss heißen, dass es auf der Oberseite „entlang gerader Linien“ eingeschnitten wird. Diese Art des Einschneidens wird in der Praxis seit Jahren angewendet, wurde in der Spezifikation jedoch falsch beschrieben. Durch Einschnitte mit geraden Linien wird „Belokranjska pogača“ in Quadrate unterteilt (und nicht in Rauten, wie es bei schrägen Linien der Fall ist), in die es leicht gebrochen werden kann.

    Diese Korrektur gilt auch für den restlichen Text der Spezifikation, in dem vom Einschneiden entlang „schräger Linien“ die Rede ist.

    2.   Beschreibung des Verfahrens zur Herstellung des Erzeugnisses

    Das Gewicht der einzelnen Zutaten wird zusätzlich angegeben. Es kann Frischhefe oder Trockenhefe verwendet werden. Bezüglich der benötigten Menge lauwarmen Wassers wird das Wort „ca.“ hinzugefügt; beim Ei wird das Wort „ganzes“ gestrichen und angegeben, dass das Ei geschlagen sein muss, da es zum Bestreichen von „Pogača“ vorgesehen ist.

    Die Formulierung unter der Überschrift „Ansetzen der Hefe“ wird vereinfacht, da die Mengen der einzelnen Zutaten in der Zutatenliste angegeben sind.

    Unter dem Punkt „Anmachen des Teiges“ wird die Formulierung „im zugedeckten Rührgefäß“ gestrichen, da entscheidend ist, dass sich das Volumen des Teiges verdoppelt, und nicht das Gefäß, in dem der Teig aufgeht. Dieser Punkt wird zudem um die Möglichkeit des mechanischen Mischens ergänzt, da „Belokranjska pogača“ auch in Bäckereien hergestellt werden kann.

    Dem Punkt „Formen des Teiges“ werden die Worte „oder eine geeignet beschichtete Fläche“ hinzugefügt, da der Teig auch auf anderen Flächen aufgehen oder gebacken werden kann.

    Zusätzliche Erläuterungen zu den Einschnitten in der Oberfläche werden dem Punkt „Bestreichen, Bestreuen und Einschneiden der Oberfläche“ hinzugefügt, da „Belokranjska pogača“ nur dank dieser Einschnitte nach dem Backen richtig in Quadrate bricht.

    Die Angabe bezüglich des Kümmels wird korrigiert: Der Kümmel darf nicht dem geschlagenen Ei zugesetzt werden, da er sich in dem Fall nicht gleichmäßig über dem Teig verteilt, sondern muss stattdessen auf den bereits mit dem Ei bestrichenen Teig gestreut werden. Anschließend wird der Teig erneut mit Ei bestrichen und mit grobkörnigem Salz bestreut.

    Unter dem Punkt „Backen“ müssen die Backtemperatur und -zeit an die verschiedenen Arten von Backöfen, die von den Herstellern verwendet werden, angepasst werden. Wichtig ist, dass das Enderzeugnis richtig gebacken ist, wie an späterer Stelle unter diesem Punkt beschrieben wird. Der vorhandene Text bezüglich des Backens wird korrigiert, sodass er wie folgt lautet: „‚Belokranjska pogača‘ wird vollständig durchgebacken. Empfohlen wird eine Backzeit von 20 bis 25 Minuten bei einer Temperatur von 200 bis 220 °C. Ungeachtet dieser Empfehlung können Backtemperatur und -zeit je nach Art des Backofens angepasst werden.“

    3.   Besondere Merkmale des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    Wie unter Ziffer 1 (Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels) erläutert, wird auch bei dieser Ziffer die Formulierung „schräge Linien“ in „gerade Linien“ korrigiert.

    4.   Behörden oder Stellen, die die Einhaltung der Produktspezifikation überprüfen

    In Slowenien gibt es derzeit drei Zertifizierungsbehörden, die die Produktkonformität bewerten. Diese sind Bureau Veritas d.o.o., das Institut für Kontrolle und Zertifizierung in der Land- und Forstwirtschaft sowie das Institut für Kontrolle und Zertifizierung der Universität Maribor.

    ANTRAG AUF EINTRAGUNG EINER GARANTIERT TRADITIONELLEN SPEZIALITÄT

    „BELOKRANJSKA POGAČA“

    EU-Nr.: SI-TSG-0107-01317 — 26.2.2015

    „Slowenien“

    1.   Einzutragender Name

    „Belokranjska pogača“

    2.   Art des Erzeugnisses

    2.24 Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren, Kleingebäck

    3.   Gründe für die Eintragung

    3.1.   Es handelt sich um ein Erzeugnis, das

    eine Herstellungsart, Verarbeitungsart oder Zusammensetzung aufweist, die der traditionellen Praxis für jenes Erzeugnis oder Lebensmittel entspricht.

    aus traditionell verwendeten Rohstoffen oder Zutaten hergestellt ist.

    „Belokranjska pogača“ hat eine lange Tradition, und sein Rezept wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Abgesehen vom Rezept zeichnet sich das Brot durch die Art und Weise seiner Zubereitung und Darbietung aus. In die Oberfläche von „Belokranjska pogača“ werden gerade Linien eingeschnitten. Das fertig gebackene Brot kann an diesen Linien gebrochen werden.

    3.2.   Es handelt sich um einen Namen, der

    traditionell für das spezifische Erzeugnis verwendet worden ist.

    die traditionellen oder besonderen Merkmale des Erzeugnisses zum Ausdruck bringt.

    Der Name „Belokranjska pogača“ bringt keine besonderen Merkmale des Produkts zum Ausdruck, sondern wird traditionellerweise zur Beschreibung dieses Produkts verwendet, wie verschiedene Quellen belegen.

    4.   Beschreibung

    4.1.   Beschreibung des Erzeugnisses, das den unter Ziffer 1 angegebenen Namen führt, unter anderem mit den wichtigsten physikalischen, chemischen, mikrobiologischen oder organoleptischen Eigenschaften, die die besonderen Merkmale des Erzeugnisses zum Ausdruck bringen (Artikel 7 Absatz 2 der vorliegenden Verordnung)

    „Belokranjska pogača“ hat die Form eines flachen, runden Brotes und wird nach einem besonderen Rezept hergestellt. Es wird aus weißem Weizenmehl und lauwarmen Wasser unter Zugabe von Salz und aufgegangener Hefe zubereitet. „Belokranjska pogača“ ist rund mit einem Durchmesser von ungefähr 30 cm, in der Mitte 3 bis 4 cm, am Rand 1 bis 2 cm hoch und auf der Oberseite entlang gerader, Quadrate bildender Linien im Abstand von ungefähr 4 cm eingeschnitten, mit geschlagenem Ei bestrichen und mit Kümmel sowie grobkörnigem Salz bestreut. Gebacken hat es eine gleichmäßige Kruste ohne Blasen und einen typischen, markanten Geruch und Geschmack nach Kümmel und Salz.

    Am besten schmeckt es warm. Das Gebäck wird nicht geschnitten, sondern an den Einschnitten gebrochen.

    4.2.   Beschreibung der von den Erzeugern anzuwendenden Methode zur Herstellung des Erzeugnisses, das den unter Ziffer 1 angegebenen Namen führt, einschließlich gegebenenfalls der Art und der Merkmale der verwendeten Rohstoffe oder Zutaten und der Zubereitungsmethode des Erzeugnisses (Artikel 7 Absatz 2 der vorliegenden Verordnung)

    Zutaten:

     

    500 g weißes Weizenmehl

     

    ca. 300 ml lauwarmes Wasser

     

    2 Teelöffel (15 g) Salz

     

    20 g Frischhefe oder 7 g Trockenhefe

     

    ½ Teelöffel (6 g) Zucker

     

    geschlagenes Ei zum Bestreichen von „Pogača“

     

    1 Prise (2 g) Kümmel

     

    1 Prise (7 g) grobkörniges Meersalz

    Zubereitung des Teiges für „Belokranjska pogača“

    Ansetzen der Hefe:

    Die Hefe, 3 Löffel weißes Weizenmehl, 50 ml lauwarmes Wasser und den Zucker zu einer dickflüssigen Masse vermengen und diese so lange aufgehen lassen, bis sie ihr Volumen mehr als verdoppelt hat.

    Anmachen des Teiges:

    Aus dem weißen Weizenmehl, dem lauwarmen Wasser und der aufgegangenen Hefe wird eine Mischung hergestellt. Diese wird 8 bis 10 Minuten oder so lange geknetet, bis ein glatter, nicht zu harter Teig entsteht, der nicht an den Händen haften bleiben darf. Der Teig muss sodann so lange aufgehen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Der Teig kann auch mechanisch gemischt werden.

    Formen des Teiges für „Belokranjska pogača“:

    Der aufgegangene Teig wird auf ein gefettetes Backblech oder eine andere geeignet beschichtete Fläche gekippt und mit den Händen bis auf einen Durchmesser von 30 cm ausgebreitet und auf eine zum Rand hin abnehmende Dicke von 1 bis 2 cm gedrückt. Der Teig darf den Seitenrand des Backblechs nicht berühren und muss am Rand flacher sein als in der Mitte.

    Bestreichen, Bestreuen und Einschneiden der Oberfläche:

    Der Teig wird im Abstand von jeweils ungefähr 4 cm von einer zur anderen Seite bis hinunter zum Backblech gerade eingeschnitten. Es sollten sieben Einschnitte vorgenommen werden: einer in der Mitte und drei auf jeder Seite. Danach wird der Teig mit geschlagenem Ei bestrichen, mit Kümmel bestreut und nochmals mit Ei bestrichen. Der zubereitete Teig wird sodann mit einer Prise grobkörnigen Meersalzes bestreut.

    Backen:

    „Belokranjska pogača“ wird vollständig durchgebacken. Empfohlen wird eine Backzeit von 20 bis 25 Minuten bei einer Temperatur von 200 bis 220 °C. Ungeachtet dieser Empfehlung können Backtemperatur und -zeit je nach Art des Backofens angepasst werden.

    „Belokranjska pogača“ muss hellbraun gebacken, die Kruste von einheitlicher Farbe, knusprig und blasenfrei sein. Die Krume muss einheitlich porös sein und darf weder Wasserringe noch Salz- oder Mehlklümpchen aufweisen oder klebrig sein. In der Mitte muss das Brot 3 bis 4 cm, am Rand 1 bis 2 cm dick sein. Es muss gleichmäßig mit Kümmel und Salz bestreut sein. „Belokranjska pogača“ muss den ihm eigentümlichen Geruch und Geschmack nach Kümmel und Salz aufweisen.

    4.3.   Beschreibung der wichtigsten Faktoren, die den traditionellen Charakter des Erzeugnisses ausmachen (Artikel 7 Absatz 2 der vorliegenden Verordnung)

    „Belokranjska pogača“ hat sich in der Bela Krajina (Weißkrain) durch Übergabe von Generation zu Generation als traditionelle Spezialität erhalten. In die Region haben es aller Wahrscheinlichkeit nach die Uskoken gebracht, die sich an hoch gelegenen Hängen auf der Weißkrainer Seite des Gorjanci-Gebirges (Sichelbergs, Žumberak-, Uskoken-Gebirges) ansiedelten.

    Für den Ursprung dieses flachen Brotes liegen schriftliche und mündliche Nachweise vor. Die schriftlichen Quellen sind spärlicher.

    Der Volksgutsammler, bekannte Schriftsteller und Reisende Janez Trdina aus Dolenjska (Unterkrain) wanderte gerne im erwähnten Gebiet, lernte die Menschen, die auf der Sonnenseite des Gorjanci-Gebirges lebten, kennen und schrieb über sie. „Belokranjska pogača“ wurde so in seinem Buch Bajke in povesti o Gorjancih (Sagen und Erzählungen über das Gorjanci-Gebirge) (1882) erwähnt.

    Im Volkslied heißt es: „dajte mu pogače, da mu noga poskače …“ (Gebt ihm Pogatschen, und er spring‘ aus den Latschen …), wenn die Kinder den „Zeleni Jurij“ (Grünen Georg) rufen und von Haus zu Haus ziehen, ein Brauch, den auch der Möttlauer Volksgutsammler und Philologe Ivan Navratil beschrieben hat. Navratil beschreibt in seinem Buch „Kresovanje v Metliki“ (Johannisfest in Möttlau) (1849) das flache Weißbrot, das die Einheimischen „Pogača“ nennen.

    „Pogača“ wird auch in der „Enciklopedija jugoslovanske kuhinje“ (Enzyklopädie der jugoslawischen Küche) (1967) von dem Verfasser L. Simeonovič erwähnt.

    In „Etnološka topografija slovenskega etničnega ozemlja — 20. stoletje“ (Völkerkundliche Topografie des slowenischen ethnischen Gebiets — 20. Jahrhundert) (1994) schreibt die Völkerkundlerin M. Balkovec, die in Metlika/Möttlau im Weißkrainischen Museum tätig war, über „Belokranjska pogača“.

    Ksenja Vitkovič Khalil beschreibt „Belokranjska pogača“ in ihrem Buch „Nerajska prehrana“ (Nerajecer Kost) (1999) unter der Bezeichnung „prostača“ (eine einfache Variante von „pogača“). „Belokranjska pogača“ wird ferner im „Leksikon Cankarjeve založbe“ (Lexikon des Cankar-Verlags) (1973) und im Buch von Minka Vasičeva „Dobra kuharica“ (Die gute Köchin) (1902) erwähnt.

    „Pogača“ hat in der Weißkrain eine lange, von Generation zu Generation weitergegebene Tradition, denn es ist eine Spezialität der Region. Hausfrauen, die für den Hausgebrauch im Brotbackofen Brot buken, buken immer „Pogača“ für die Kinder mit, die dieses warm essen können, während das Brot erst abkühlen musste, bevor sie es essen konnten.

    Dies gilt auch heutzutage noch, denn die Hausfrauen bereiten „Pogača“ zu und bieten es den Gästen, die sie zu sich nach Hause eingeladen haben, als Willkommensgruß an und ebenso den Feriengästen auf Bauernhöfen. Es wird auch zum Wein gereicht. Die Alten sagen, „Pogača“ sauge den Wein auf und deshalb mache der Alkohol den Menschen nicht betrunken.


    (1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


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