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Document 52013JC0009
JOINT REPORT TO THE EUROPEAN PARLIAMENT AND THE COUNCIL Macao Special Administrative Region: Annual Report 2012
GEMEINSAMER BERICHT AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Sonderverwaltungsregion Macau: Jahresbericht 2012
GEMEINSAMER BERICHT AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Sonderverwaltungsregion Macau: Jahresbericht 2012
/* JOIN/2013/09 final */
GEMEINSAMER BERICHT AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Sonderverwaltungsregion Macau: Jahresbericht 2012 /* JOIN/2013/09 final */
GEMEINSAMER BERICHT AN DAS EUROPÄISCHE
PARLAMENT UND DEN RAT Sonderverwaltungsregion Macau: Jahresbericht
2012 Einleitung Seit der Übergabe Macaus an die Volksrepublik
China vor 13 Jahren haben die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten
die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der
Sonderverwaltungsregion (SVR) Macau im Rahmen des Grundsatzes „Ein Land – zwei
Systeme“ genauestens mitverfolgt. Um der 1999 gegenüber dem Europäischen
Parlament eingegangenen Verpflichtung nachzukommen, wird ein Jahresbericht über
die Entwicklungen vorgelegt. Der vorliegende Bericht ist der elfte seiner Art
und bezieht sich auf das Jahr 2012. Die Beziehungen zwischen der Europäischen
Union und der SVR Macau stützen sich auf gemeinsame Werte, ein europäisches Erbe
und gemeinsame Interessen in Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Kultur. Im
Jahr 2012 haben sich die bilateralen Beziehungen im Rahmen des Abkommens
über Handel und Zusammenarbeit weiterentwickelt. Das Abkommen wurde 1992
unterzeichnet und trat am 1. Januar 1993 in Kraft. Die EU erkennt an, dass der Grundsatz „Ein
Land – zwei Systeme“ im Jahr 2012 im Einklang mit dem Grundgesetz der SVR
Macau zufriedenstellend angewandt wurde und die Grundrechte und -freiheiten der
Bevölkerung Macaus geachtet wurden. Die Wirtschaftspolitik folgte weiterhin
marktorientierten Prinzipien auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit. Die
Förderung der Transparenz und verantwortungsvollen Staatsführung zählten noch
immer zu den Schwerpunktbereichen, in denen einige Fortschritte zu verzeichnen
waren. Das politische Regierungssystem Macaus entwickelte sich stärker in
Richtung Demokratie. Die EU hofft diesbezüglich auf weitere Fortschritte und
letztlich auf allgemeine Wahlen nicht nur für das Amt des Regierungschefs,
sondern auch für die Legislativversammlung. Politische Entwicklung 2012 war Chui Sai On im dritten Jahr
Regierungschef der SVR Macau. In seiner Jahresansprache vom 15. November
erklärte er, dass die Regierung von Macau das stetige Wirtschaftswachstum im
Laufe des Jahres erfolgreich aufrechterhalten konnte und die notwendige
Diversifizierung der Wirtschaft ermöglichte, mit der das Ziel, sich zu einem
weltweiten Tourismus- und Freizeitzentrum zu entwickeln, verwirklicht werden
soll. Die Regierung hielt weiter an dem politischen Grundsatz „der Mensch an
erster Stelle“ und ihrer Absicht fest, die Früchte der wirtschaftlichen
Entwicklung mit allen Menschen der Region zuteilen und deren Lebensstandard zu
erhöhen. Der Regierungschef versprach, die Vorteile Macaus vollständig auszuschöpfen,
um eine adäquate Diversifizierung der Wirtschaft zu beschleunigen. Nach öffentlichen Konsultationen und Annahme
durch den Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses und der
Legislativversammlung wurde Anhang II des Grundgesetzes in Bezug auf die
Methode zur Wahl des Regierungschefs und zur Zusammensetzung der
Legislativversammlung der SVR Macau geändert. Die Anzahl der Mitglieder der
Legislativversammlung wurde von 29 auf 33 erhöht. Es gibt jetzt zwei neue
Mandate aus geografischen Wahlkreisen und zwei neue, direkt gewählte, den
funktionalen Wahlkreisen zugewiesene Mandate. Diese Änderung wird vor der Wahl
zur Legislativversammlung im September 2013 in Kraft treten. Die Anzahl
der Mitglieder des Ausschusses zur Wahl des Regierungschefs wurde von 300 auf
400 erhöht und bildet die Grundlage für die nächste Wahl des Regierungschefs im
Jahr 2014. Insgesamt stellt diese Entwicklung nur einen bescheidenen,
allerdings positiven Schritt in Richtung Stärkung der demokratischen
Staatsführung der SVR Macau dar. Die Meinungsfreiheit wird in Macau im
Allgemeinen geachtet. Die Print- und elektronischen Medien geben eine Vielzahl
von Meinungen wieder. Es herrscht jedoch zunehmend der Eindruck, dass die
Medien eine Selbstzensur ausüben. Da die Medien in Macau in großem Maße von
Zuschüssen der Regierung abhängig sind, wurde Berichten zufolge bei der
Einstellung von Journalisten den (vermeintlichen) Interessen der Regierung
Rechnung getragen. Es herrscht Versammlungsfreiheit, allerdings gab es
Berichte, denen zufolge die Strafverfolgungsbehörden zu restriktiv vorgingen.
Im Einklang mit dem Grundgesetz achtete und schützte Macau die Freiheit der
Religion und der Weltanschauung. Es lagen keine Berichte vor, dass es aufgrund
der Zugehörigkeit zu einer Religion, einer Weltanschauung oder wegen der
Ausübung bestimmter Praktiken zu Missbrauch oder Diskriminierungen kam. Die
Regierung erkannte, dass sich das Problem des Menschenhandels zunehmend
verschärft, und bemühte sich verstärkt um die Zusammenarbeit mit internationalen
Partnern, darunter der EU, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Förderung der Transparenz und der
verantwortungsvollen Staatsführung war weiterhin ein vorrangiges Anliegen, wie
an mehreren Aufsehen erregenden Fällen von Korruption zu erkennen war.
Seit 2012 wird die SVR Macau nicht mehr in dem
Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International aufgeführt. Grund
dafür ist eine interne Veränderung in der Methodik, die nicht mit Macau
zusammenhängt. Im Jahr 2011 wurde Macau auf diesem Index mit 5,1 geführt
(10 wird für das Land mit der größten Transparenz vergeben). Im Jahr 2012
berichtete die Kommission für Korruptionsbekämpfung, dass von den 804 im
Jahr 2011 bearbeiteten Fällen 350 zu Strafverfahren führten. Dies stellt
eine erhebliche Verringerung gegenüber den 768 im Jahr 2009
eingeleiteten Strafverfahren dar und zeigt, dass sich die Transparenz in Macau
stetig verbessert. Die Legislativversammlung beriet über einen Vorschlag der
Regierung für ein Gesetz über die Angabe von Vermögen und Beteiligungen. Darin
wird vom Führungspersonal aller staatlichen Organe die Offenlegung sämtlicher
lokaler und nichtlokaler Vermögenswerte verlangt. Das Gesetz wurde am
4. Januar 2013 verabschiedet. Wirtschaftliche Entwicklung Das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich 2012
in Macau deutlich: Das BIP nahm real um 9,9 % zu[1] (im
Vergleich zu einem steilen Wachstum von 21,9 % im Jahr 2011). Grund
hierfür war eine weniger eindrucksvolle Zunahme der Exporte von
Glücksspieldiensten und der Ausgaben von Touristen aufgrund eines schwächeren
Wachstums der chinesischen Wirtschaft. Insgesamt reisten 28 Millionen
Touristen nach Macau; dies entspricht einem knappen Zuwachs von 0,3 % im
Vergleich zu der Anzahl der Touristen im Jahr 2011. Bis zu 60 % der
Touristen kamen aus dem chinesischen Mutterland. Private Konsumausgaben und
Investitionen hielten sich auf einem relativ guten Niveau. Der Inflationsdruck
war 2012 mit 6,1 % hoch. Trotz der Wachstumsverlangsamung konnte Macau die
Position als weltgrößter Kasinomarkt, die sie seit 2006 innehat, auch 2012
halten. Die jährlichen Glücksspieleinnahmen stiegen um 13,5 % und
erreichten einen Rekord von 304 Mrd. Patacas[2] (29,6 Mrd. EUR). 2012 lag das BIP bei 611 930 Patacas
pro Kopf (59 635 EUR[3]),
wodurch Macau weltweit unter den führenden zehn Staaten rangiert. Gleichzeitig
belief sich das durchschnittliche Monatseinkommen im vierten Quartal 2012
auf 12 000 Patacas (rund 1 169 EUR). Viele Bürger in Macau
haben Probleme, Wohnraum zu erschwinglichen Preisen zu finden, und ältere Menschen
befinden sich häufig in einer prekären Situation. Im November kündigte der
Regierungschef in seiner Jahresansprache an, dass das 2008 eingeführte
Bargeld-Bonussystem zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung
beibehalten würde. Der entsprechende Betrag soll für alle Personen mit
ständigem Wohnsitz in der SVR auf 8 000 Patacas (780 EUR)
erhöht, außerdem sollen die Ausgaben für Sozial-, Bildungs- und medizinische
Leistungen angehoben werden. Das Leistungspaket umfasst einen Gutschein für
medizinische Versorgung in Höhe von 600 Patacas (58 EUR), Senkung der
Einkommenssteuer um 30 %, Steuervergünstigungen, Freistellung von der
Stempelgebühr, Beihilfen und Monatsrenten für ältere Menschen,
Bildungszuschüsse, Zuschüsse für die Stromrechnung, Unterstützung für Familien
mit niedrigem Einkommen und Finanzspritzen für die zentralen Sparkonten. Dem
Gesundheitswesen wurden 10 Mrd. Patacas (970 Mio. EUR) für
den Aufbau eines effizienteren Systems der medizinischen Versorgung und eines
Netzes für die primäre Gesundheitsversorgung zugewiesen, um bis spätestens 2020
alle in der SVR ansässigen Personen mit kostenlosen medizinischen und
fachärztlichen Dienstleistungen zu versorgen. Glücksspiele sind als wirtschaftlicher
Grundpfeiler Macaus wichtiger denn je: Sie machten über 40 % des BIP aus.
Noch vor einem Jahrzehnt waren es weniger als 30 %. Im Glücksspielsektor
(im engeren Sinn) sind 23 %[4]
der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt. Werden Sektoren wie
Fremdenverkehrsdienstleistungen, der Einzelhandel oder das mit dem Glücksspiel
zusammenhängende Baugewerbe mit einbezogen, liegt diese Zahl wohl bei über
70 %. 2012 wurden 83 % der Steuereinnahmen[5] von der Glücksspielsteuer
generiert. Die wirtschaftliche Diversifizierung über den
Glücksspielsektor hinaus bleibt ein erklärtes Ziel der Regierung von Macau. Es
waren einige Maßnahmen erforderlich, um wirtschaftliche Aktivitäten außerhalb
des Glücksspielsektors zu entwickeln wie die MICE-Branche (Meetings,
Incentives, Conventions and Exhibitions) und die Kultur- und Kreativwirtschaft.
Aufgrund von Infrastrukturengpässen, des Fehlens zusätzlicher
Unternehmenscluster und mangelnder Humanressourcen wurden bei der
Diversifizierung jedoch nur begrenzte Fortschritte erzielt. Der letzte Faktor
war ein grundlegendes Problem, da der Glücksspielsektor und damit verbundene
Branchen andere Wirtschaftszweige weiterhin bei der Anwerbung von
Arbeitskräften überbieten. Die Arbeitslosenquote fiel im vierten
Quartal 2012 auf 1,9%, den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Um das rasche Wachstum der Kasino-Branche zu
dämpfen, hat die Regierung der SVR weiterhin verschiedene Kontrollmaßnahmen
eingeführt, u. a. die Deckelung der Anzahl der Glücksspieltische bis 2013
auf 5 500 und die Begrenzung des durchschnittlichen jährlichen Zuwachses
auf 3 % in den nächsten zehn Jahren. Ende 2012 waren 5 485
Spieltische in Betrieb. Um Jugendliche von Glücksspielen fernzuhalten, wurde ab
November 2012 das Mindestalter für den Zutritt zu Kasinos von 18 auf
21 Jahre angehoben. Um Infrastrukturengpässe zu beheben und die
Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten, vereinbarte Macau mit der
Zentralregierung, auf der Insel Hengqin in der benachbarten Gemeinde Zhuhai
(chinesisches Mutterland) ein Grundstück zu pachten, das zu einer
Sonderwirtschaftszone entwickelt werden soll. Die Regierung von Macau schloss
den Bau von Kasinos in diesem Gebiet aus; sie wird sich dort vielmehr auf
andere Branchen wie Technologiedienstleistungen und die Kreativwirtschaft
konzentrieren. Auf dem Gebiet wird sich auch der neue Campus der Universität
von Macau befinden, der im Jahr 2013 fertig gestellt werden soll. Dieser
von Macau für die Universität gepachtete Teil wird bis zum Jahr 2049 unter
der Hoheitsgewalt Macaus stehen. Am 12. Oktober wurden von der
Legislativversammlung der SVR Macau Maßnahmen zur Eindämmung der Spekulationen
auf dem Immobilienmarkt angenommen. Mit diesen Maßnahmen wird die besondere
Stempelgebühr für Transaktionen mit Wohnimmobilien, die im Juni 2011 für
Läden, Büros und Parkplätze eingeführt wurde, ausgeweitet. Letztere waren in
jüngster Zeit zum Gegenstand von Spekulationen geworden, als – teilweise
infolge der Beruhigung des Finanzmarktes in den USA – heißes Geld auf den Markt
kam. Die besondere Stempelgebühr wurde im ersten Jahr auf 20 % und im
zweiten Jahr auf 10 % festgelegt. Unternehmen und ausländische Käufer
müssen darüber hinaus noch weitere 10 % zahlen. Am 2. Juli 2012 wurde der 9. Zusatz
zur Vereinbarung über eine engere Wirtschaftspartnerschaft (CEPA) zwischen
China und Macau unterzeichnet. Am 1. Januar 2013 traten 48 neue
Liberalisierungsmaßnahmen für Dienstleistungen in Kraft. Von den derzeit
160 Dienstleistungssektoren im chinesischen Mutterland stehen 149 nunmehr
in Macau ansässigen Dienstleistern offen. Der Warenverkehr wurde 2006 mit dem
Zusatz II vollständig liberalisiert. Der jüngste Zusatz war auf die
Erleichterung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit und auf Zugeständnisse für
in Hengqin niedergelassene Unternehmen aus Macau ausgerichtet. Die europäischen
Unternehmen verfolgen auch weiterhin mit großem Interesse die mit CEPA und der
Sonderwirtschaftszone Hengqin im Zusammenhang stehenden Entwicklungen, da diese
Initiativen Investitionsmöglichkeiten mit dem chinesischen Mutterland bieten. Neben der wirtschaftlichen Integration mit der
Pearl River Delta-Region hat Macau seine Vermittlerrolle zwischen China und den
portugiesischsprachigen Ländern im Rahmen des Macau-Forums für Wirtschafts- und
Handelskooperation weiter ausgebaut. Die Zentralregierung hat der SVR Macau
ihre Unterstützung bei den Bemühungen, eine Drehscheibe für die internationale
Tourismus- und Freizeitbranche sowie eine Geschäfts- und Handelsplattform
zwischen China und den portugiesischsprachigen Ländern zu werden, zugesagt. Zusammenarbeit zwischen der EU und Macau Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen der EU
und Macau war der Besuch von Macaus Regierungschef Chui Sai-On am
10. Januar 2012 in der EU, in dessen Verlauf er von Präsident Barroso
empfangen wurde. 2012 wurde auch der 20. Jahrestag der Unterzeichnung des
Abkommens über Handel und Zusammenarbeit zwischen der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft und Macau begangen. Der bilaterale Handel zwischen der EU und
Macau nahm im Laufe des Jahres 2012 stetig zu. In den ersten neun Monaten des
Jahres stiegen die EU-Exporte nach Macau um 17 % auf
282 Mio. EUR[6]
an, da Macaus Importnachfrage aufgrund ihrer soliden Wirtschaft zunahm. Es
handelt sich hierbei um einen wachsenden Markt für Luxusgüter, Feinkost, Weine
und Fahrzeuge, da Kasino-Betreiber Einkommensströme aus anderen Branchen als
dem Glücksspiel wie Luxus-Shopping entwickeln. Seit 2009 hat die EU im Handel
mit Macau Überschüsse verzeichnet (192 Mio. EUR in den ersten neun
Monaten des Jahres 2012) und war nach China mit einem Anteil von 23 %[7] aller Einfuhren im Jahr 2012
ihr zweitgrößter Importlieferant. Mehr Zusammenarbeit zwischen der EU und Macau,
einschließlich der Zusammenarbeit in neuen Bereichen von gemeinsamem Interesse
wie Kultur und Umweltschutz, ist weiterhin ein ganz wesentliches Ziel für beide
Parteien. Dies wurde während der konstruktiven Gespräche auf dem Jahrestreffen
des Gemeinsamen Ausschusses EU-Macau am 4. Dezember 2012 in Macau nochmals
bekräftigt. Auf der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses
überprüften beide Seiten die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen,
einschließlich im Bereich Handel und Investitionen. Beide Seiten zogen
bezüglich der Kooperationstätigkeiten Bilanz, u. a. über das Programm für
die Zusammenarbeit im Rechtswesen, das Schulungsprogramm für Dolmetscher in
Macau und die Tätigkeiten, die in Macau im Rahmen des „European Union Business
Information Programme“ für Hongkong und Macau (EUBIP) stattfinden. Sie
erörterten ferner die Zusammenarbeit in Steuersachen und führten einen
Meinungsaustausch über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der
Besteuerung von Zinserträgen unter Berücksichtigung der jüngsten
internationalen Entwicklungen im Bereich des Informationsaustauschs zwischen
den Steuerbehörden und der Notwendigkeit, weltweit gleiche Ausgangsbedingungen
zu schaffen. Das horizontale Abkommen zwischen Macau und
der Europäischen Union über bestimmte Aspekte von Luftverkehrsdiensten wurde am
Rande der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses im Jahr 2011 paraphiert. Die
Verfahren für seine förmliche Unterzeichnung wurden planmäßig durchgeführt,
nachdem der Text ins Chinesische und Portugiesische übersetzt worden war. Die Tätigkeiten im Rahmen von EUBIP, die von
der Europäischen Kommission kofinanziert und von der Europäischen Handelskammer
in Hongkong verwaltet werden, wurden fortgesetzt. Dank EUBIP konnten die
Verbindungen zwischen Unternehmen der EU und Macaus erfolgreich ausgebaut
werden. Im Laufe des Jahres wurden Veranstaltungen zu den Themen Schutz der
Rechte am geistigen Eigentum, Wirtschaftspartnerschaft und Handelsbeziehungen
zwischen der EU und China, einschließlich Macaus, organisiert. Das Programm
förderte außerdem die Teilnahme der EU an den beiden wichtigsten
Veranstaltungen in Macau, dem Investitionsforum und dem Macau-Forum zur
internationalen Zusammenarbeit im Umweltbereich und der damit zusammenhängenden
Ausstellung. Die Teilnahme der EU, neben den EU-Mitgliedstaaten und den
europäischen Unternehmen, mit einem gemeinsamen EU-Pavillon an diesen beiden
Veranstaltungen sorgte für eine hohe Sichtbarkeit der EU. Sie diente ferner als
hervorragende Plattform zur Vernetzung von Unternehmen in Macau und Besuchern
vom chinesischen Mutterland und war eine gute Gelegenheit, die Unternehmen aus
der EU vorzustellen. Das Programm EUBIP endete im November 2012; ein
Folgeprogramm wird 2013 eingeleitet. Am 1. September 2012 wurde das
Macau-EU-Hochschul-Programm eingeleitet. Es wird von einem Konsortium
durchgeführt, das sich aus der Universität Macau, dem Institut für Europäische
Studien in Macau und EU-Partnern zusammensetzt. Ziel des Programms ist die
Förderung der Forschung an Hochschulen, die Entwicklung von
Sensibilisierungsmaßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit der EU und der Ausbau
der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Hochschuleinrichtungen der EU. Die EU und Macau erneuerten ihre
Zusammenarbeit bei der Berufsausbildung zweisprachiger Dolmetscher
(chinesisch-portugiesisch). Am 21. November 2012 unterzeichneten der
Generaldirektor des Gemeinsamen Dolmetsch- und Konferenzdienstes der Union und
der Staatssekretär für Verwaltung und Justiz von Macau eine Vereinbarung über
die Erhöhung der Anzahl qualifizierter Dolmetscher, um den Bedarf der
Verwaltung von Macau aufgrund der chinesisch-portugiesischen Sprachregelung zu
decken. Im Rahmen des Programms werden Dolmetscher fünf Monate lang in Macau
und Brüssel geschult. Am 4. Dezember 2012 wurde am Sitz der
Europäischen Kommission in Brüssel eine Fotoausstellung über Macau mit dem
Titel „Bridging Time“ eröffnet. Die EU wird auch künftig ihre Beziehungen zur
SVR Macau pflegen, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen intensivieren,
die Zusammenarbeit mit Unternehmen und der Zivilgesellschaft stärken und
Austausch- und Mobilitätsmaßnahmen zugunsten der Bevölkerung von Macau fördern.
Die verschiedenen Austauschmaßnahmen und Dialoge zwischen der EU und Macau
werden auch 2013 fortgesetzt. Die EU erwartet insbesondere eine Ausweitung der
Maßnahmen im Zusammenhang mit dem kulturellen Austausch, der Zusammenarbeit
zwischen Hochschulen, der ökologischen und rechtlichen Zusammenarbeit sowie der
Zusammenarbeit im Hinblick auf Macaus Ziel der Diversifizierung der Wirtschaft. [1] Quelle: Soweit nicht anders vermerkt handelt es sich bei
allen Wirtschaftsdaten um offizielle Angaben, die vom Amt für Statistik und
Erhebungen der Regierung der SVR Macau veröffentlicht wurden. [2] Quelle: Aufsichts- und Koordinationsbüro für Glücksspiel
der Regierung der SVR Macau. [3] 2012 lag der Wechselkurs EUR/Patacas durchschnittlich
bei 10,2612. [4] Quelle: Erhebung über die Beschäftigung 4.Q/2012, Amt
für Statistik und Erhebungen der Regierung der SVR Macau. [5] Quelle: Finanzdienstleistungsbehörde der Regierung der
SVR Macau. Die Angaben für 2012 betrafen lediglich den Zeitraum von Januar
bis November 2012. [6] Quelle: Eurostat. [7] Quelle: Amt für Statistik und Erhebungen der Regierung
der SVR Macau.