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Document 52007DC0370

Bericht der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat über die Regelung der Pflanzungsrechte für Rebflächen gemäß Titel II Kapitel I der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates

/* KOM/2007/0370 endg. */

52007DC0370

Bericht der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat über die Regelung der Pflanzungsrechte für Rebflächen gemäß Titel II Kapitel I der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates /* KOM/2007/0370 endg. */


[pic] | KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN |

Brüssel, den 29.6.2007

KOM(2007) 370 endgültig

BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT

über die Regelung der Pflanzungsrechte für Rebflächen gemäß Titel II Kapitel I der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates

INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung 3

2. Neuanpflanzungsrechte 4

2.1. Neuanpflanzungsrechte administrativer Art 4

2.2. Neuanpflanzungsrechte zur Befriedigung der Nachfrage nach Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) und Tafelwein mit geografischer Angabe (g.A.) 4

3. Entwicklung des Produktionspotenzials 6

3.1. Von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte 6

3.2. Reserven von Pflanzungsrechten (oder „System ohne Reserve“) 7

3.3. Bewirtschaftete Rebflächen 10

3.4. Gesamtproduktionspotenzial 11

4. Regularisierung rechtswidriger Pflanzungen 12

BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT

über die Regelung der Pflanzungsrechte für Rebflächen gemäß Titel II Kapitel I der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates

1. EINLEITUNG

Die Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates über die gemeinsame Marktorganisation (GMO) für Wein[1] enthält in Artikel 7 Absatz 3 folgende Bestimmung: „ Die Kommission legt bis zum 31. Dezember 2003 und anschließend in Abständen von drei Jahren dem Europäischen Parlament und dem Rat einen Bericht über die Durchführung dieses Kapitels [d.h. des Kapitels über „Rebpflanzung“] vor. Dem Bericht können gegebenenfalls Vorschläge für die Gewährung weiterer neu geschaffener Pflanzungsrechte beigefügt werden.“ In Übereinstimmung mit dieser Verpflichtung wurde dem Europäischen Parlament und dem Rat Anfang 2004 ein Bericht vorgelegt[2].

Das vorliegende Dokument dient zur Aktualisierung des Berichts aus dem Jahre 2004. Daneben gilt für den vorliegenden Bericht Folgendes:

- Der Bericht zieht für den gesamten Zeitraum seit Anwendung der derzeit gültigen GMO ab 1. August 2000 Bilanz, um Entwicklungen aufzuzeigen und diese zu bewerten.

- Erläuterungen zum Hintergrund und zum Inhalt der Gemeinschaftsvorschriften sind in diesem Bericht nicht noch einmal enthalten. Gegebenenfalls folgt dieser Bericht dem Aufbau des Berichts aus dem Jahre 2004.

- Der Geltungsbereich wurde erweitert und umfasst nun auch die 10 neuen Mitgliedstaaten, die am 1. Mai 2004 beigetreten sind (EU-10). Die neuen Mitgliedstaaten, die am 1. Januar 2007 beigetreten sind, werden jedoch nicht erfasst. Zur besseren Präsentation und weil die Daten für die neuen Mitgliedstaaten lediglich für einen kürzeren Zeitraum vorliegen, enthalten die Schaubilder des vorliegenden Dokuments jedoch nur Daten derjenigen Mitgliedstaaten, die vor 2004 Mitglied der Gemeinschaft waren (EU-15).

Die Mitteilungsdisziplin der Mitgliedstaaten ist in den vergangenen Jahren erheblich besser geworden. Als Ergebnis der durch die Kommissionsdienste durchgeführten Prüfungen (Rechnungsabschlusskontrollen) stimmen nun auch die im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000 der Kommission[3] mitgeteilten Daten stärker mit den von den Mitgliedstaaten geführten Datenbanken (Weinbaukartei) überein.

Auch wenn insgesamt eine verbesserte Verfügbarkeit von Daten festzustellen ist, wurden in einigen Fällen dennoch keine Daten mitgeteilt. Um trotz dieser fehlenden Angaben einen möglichst guten Überblick bieten zu können, wurden in einigen Tabellen und Schaubildern die Zahlen aus dem vorangegangenen oder, falls notwendig, aus dem folgenden Weinwirtschaftsjahr verwendet, um ein ungefähres Bild der Lage und der Tendenzen zur Verfügung stellen zu können. In diesen Fällen sind die aus dem vorangegangenen bzw. folgenden Weinwirtschaftsjahr übernommenen Daten in Kursivschrift angegeben. Folgende anderen Kürzel wurden in den Tabellen verwendet: NR = nicht relevant, NM = nicht mitgeteilt.

Der vorliegende Bericht will sich ausschließlich auf die Darstellung der Faktenlage beschränken und gibt keinerlei Empfehlungen für politische Maßnahmen ab. Er bietet jedoch nützliche Hintergrundinformationen für die laufende Debatte über die Reform der GMO für Wein, welche durch die Mitteilung der Kommission vom 22. Juni 2006[4] angestoßen wurde.

2. NEUANPFLANZUNGSRECHTE

2.1. Neuanpflanzungsrechte administrativer Art

Die Neuanpflanzungsrechte administrativer Art sind in Artikel 3 Absatz 1 Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 festgelegt. Zwischen 2000 und 2006 wurden folgende Neuanpflanzungsrechte gemäß dieser Bestimmung gewährt:

Tabelle 1. Fläche zusätzlich gewährter Neuanpflanzungsrechte

(ha) | Enteignung | Flurbereinigung | Weinbauversuche | Erzeugung von Edelreisern | Eigener Verbrauch | Gesamt |

Tschechien | 0,00 | 117,99 | 4,34 | 0,00 | 0,00 | 122,33 |

Deutschland | 0,00 | 4,95 | 7,84 | 0,00 | 0,63 | 13,42 |

Spanien | 182,58 | 282,75 | 36,55 | 92,55 | 0,00 | 594,43 |

Frankreich | 16,29 | 18,30 | 19,17 | 61,36 | 0,00 | 115,12 |

Italien | 19,28 | 5,02 | 97,83 | 151,07 | 4 292,21 | 4 565,41 |

Portugal | 0,00 | 0,00 | 0,80 | 27,73 | 0,00 | 28,53 |

Slowakei | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 617,00 | 0,00 | 617,00 |

Gesamt | 218,15 | 429,02 | 166,54 | 949,70 | 4 292,84 | 6 056,25 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 2.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Im oben genannten Zeitraum wurden in Griechenland, Zypern, Luxemburg, Ungarn, Malta, Österreich und Slowenien keinerlei Pflanzungsrechte administrativer Art gewährt.

2.2. Neuanpflanzungsrechte zur Befriedigung der Nachfrage nach Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) und Tafelwein mit geografischer Angabe (g.A.)

Von der gemäß Artikel 6 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 für neu geschaffene Pflanzungsrechte festgesetzten „Quote“ konnten die Mitgliedstaaten bis spätestens 31. Juli 2003 Neuanpflanzungsrechte für Flächen erteilen, die zur Erzeugung von Qualitätswein b.A. oder Tafelwein, der mit einer geographischen Angabe bezeichnet wird, bestimmt waren, sofern die Erzeugung des betreffenden Weins aufgrund seiner Qualität anerkanntermaßen weit geringer als die Nachfrage war (siehe Artikel 3 Absatz 2 bis Absatz 5 und Artikel 6 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999). Die Inanspruchnahme der für neu geschaffene Pflanzungsrechte festgesetzten „Quote“ zu diesem Zweck ist in Tabelle 2 angegeben.

Tabelle 2 . Ausübung der neu geschaffenen Pflanzungsrechte zur Pflanzung von Rebflächen, um Qualitätswein sowie Tafelwein mit geografischer Angabe zu erzeugen

Neuanpflanzungsrechte (Art. 3.2 der V. 1493/1999) (ha) | „Quote“ (Art. 6.1 der V. 1493/1999) (ha) | Ausschöpfung in Prozent (%) |

Deutschland | 471 | 1 534 | 31 |

Griechenland | 1 098 | 1 098 | 100 |

Spanien | 17 107 | 17 355 | 99 |

Frankreich | 9 377 | 13 565 | 69 |

Italien | 3 688 | 12 933 | 29 |

Luxemburg | 0 | 18 | 0 |

Österreich | 0 | 737 | 0 |

Portugal | 3 041 | 3 760 | 81 |

Gesamt | 34 783 | 51 000 | 68 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 2.2 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000 und Artikel 6 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999. |

Die Aufschlüsselung der ausgeübten Neuanpflanzungsrechte ist in Tabelle 3 angegeben.

Tabelle 3. Fläche der erteilten Neuanpflanzungsrechte zur Befriedigung der Nachfrage nach Qualitätswein und Tafelwein mit geografischer Angabe

2000/2001 bis 2002/2003 | Qualitätswein (ha) | Tafelwein mit g.A. (ha) | GESAMT (ha) | % Qualitätswein |

Deutschland | 471 | 0 | 471 | 100 |

Griechenland | 362 | 736 | 1 098 | 33 |

Spanien | 16 126 | 981 | 17 107 | 94 |

Frankreich | 6 875 | 2 502 | 9 377 | 73 |

Italien | 3 423 | 265 | 3 688 | 93 |

Luxemburg | 0 | 0 | 0 | – |

Österreich | 0 | 0 | 0 | – |

Portugal | 2 456 | 585 | 3 041 | 81 |

Gesamt | 29 714 | 5 069 | 34 783 | 85 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 2.2 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Gemäß der Beitrittsakte[5] wurden Tschechien neu geschaffene Pflanzungsrechte mit einer Fläche von 385,23 Hektar zur Erzeugung von Qualitätswein b.A. gewährt. Diese mussten der Reserve zugeteilt werden.

Gemäß derselben Beitrittsakte wurden Malta neu geschaffene Pflanzungsrechte zur Erzeugung von Qualitätswein b.A. bis zu einer bewirtschafteten Gesamtrebfläche von 1 000 ha zugeteilt. Der Teil dieser Rechte, der im Weinwirtschaftsjahr 2005/2006 noch nicht ausgeübt worden war, musste der Reserve zugeteilt werden.

3. ENTWICKLUNG DES PRODUKTIONSPOTENZIALS

3.1. Von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte

Der Flächenumfang der von Erzeugern gehaltenen Wiederbepflanzungsrechte gemäß Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 und Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000 sind in Tabelle 4 und im Schaubild 1 angegeben.

Tabelle 4. Von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte

(ha) | 2000/2001 | 2001/2002 | 2002/2003 | 2003/2004 | 2004/2005 | 2005/2006 |

Tschechien | NR | NR | NR | 0 | 154 | 192 |

Deutschland | 3 900 | 4 235 | 4 184 | 4 366 | 4 436 | 4 285 |

Griechenland | 2 376 | 2 376 | 560 | 1 682 | 1 206 | 987 |

Spanien | 74 189 | 83 315 | 80 949 | 82 814 | 88 475 | 88 412 |

Frankreich | 45 094 | 47 611 | 51 942 | 44 823 | 43 749 | 43 702 |

Italien | 42 056 | 44 448 | 41 103 | 47 748 | 46 502 | 52 465 |

Zypern | NR | NR | NR | 467 | 596 | 596 |

Luxemburg | 0 | 0 | 0 | 12 | 0 | 0 |

Ungarn | NR | NR | NR | 12 509 | 13 525 | 14 266 |

Malta | NR | NR | NR | 0 | 0 | 0 |

Österreich | 12 592 | 12 695 | 5 313 | 5 501 | 8 897 | 9 030 |

Portugal | 12 809 | 10 737 | 12 045 | 13 541 | 17 124 | 17 124 |

Slowenien | NR | NR | NR | 0 | 276 | 251 |

Slowakei | NR | NR | NR | 0 | 500 | 500 |

Teilsumme EU-15 | 193 016 | 205 417 | 196 097 | 200 488 | 210 390 | 216 004 |

Teilsumme EU-10 | NR | NR | NR | 12 976 | 15 051 | 15 805 |

Gesamt | 193 016 | 205 417 | 196 097 | 213 463 | 225 441 | 231 809 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 7.2 und ggf. Tabelle 7.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Schaubild 1. Von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte (in ha, EU-15)

[pic]

3.2. Reserven von Pflanzungsrechten (oder „System ohne Reserve“)

Gemäß Artikel 5 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 schaffen die Mitgliedstaaten eine nationale Reserve und/oder gegebenenfalls regionale Reserven von Pflanzungsrechten. Abweichend davon kann sich ein Mitgliedstaat dafür entscheiden, das Reservesystem nicht anzuwenden, wenn er nachweisen kann, dass er in seinem gesamten Hoheitsgebiet über ein effizientes System für die Verwaltung von Pflanzungsrechten verfügt (siehe Artikel 5 Absatz 8 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999).

Tabelle 5 gibt an, welche Mitgliedstaaten ein Reservesystem anwenden und auf welcher Ebene es angesiedelt ist.

Tabelle 5. Reservesysteme

Nationale Reserve | Regionale Reserven | „System ohne Reserve“ |

Tschechien | ja | nein | nein |

Deutschland[6] | nein | ja | ja |

Griechenland | ja | nein | nein |

Spanien | ja | ja | nein |

Frankreich | ja | nein | nein |

Italien | nein | ja | nein |

Zypern | ja | nein | nein |

Luxemburg | nein | nein | ja |

Ungarn | nein | nein | ja |

Malta | ja | nein | nein |

Österreich | ja | ja | nein |

Portugal | ja | nein | nein |

Slowenien | ja | nein | nein |

Slowakei | ja | nein | nein |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten. |

Alle neuen Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Ungarn haben das System der nationalen Reserve eingeführt. Ungarn hat sich für das „effiziente System“ entschieden.

Tabelle 6 gibt die Flächenbeträge der bestehenden Pflanzungsrechte in den Reserven an.

Tabelle 6. Bestehende Pflanzungsrechte in den nationalen/regionalen Reserven

(ha) | 2000/2001 | 2001/2002 | 2002/2003 | 2003/2004 | 2004/2005 | 2005/2006 |

Tschechien | NR | NR | NR | 385 | 385 | 263 |

Deutschland | 65 | 200 | 178 | 165 | 207 | 235 |

Griechenland | 0 | 0 | 0 | 4 161 | 3 129 | 555 |

Spanien | 4 448 | 7 457 | 6 242 | 7 789 | 8 913 | 11 519 |

Frankreich | 0 | NM | NM | 6 286 | 7 580 | 9 475 |

Italien | 109 | 658 | 2 780 | 8 679 | 7 671 | 6 173 |

Zypern | NR | NR | NR | 2 000 | 1 998 | 1 998 |

Luxemburg | NR | NR | NR | NR | NR | NR |

Ungarn | NR | NR | NR | NR | NR | NR |

Malta | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | NM |

Österreich | 50 | 50 | 7 745 | 7 396 | 7 756 | 7 965 |

Portugal | 206 | 206 | 208 | 590 | 590 | 606 |

Slowenien | NR | NR | NR | 5 609 | 4 249 | 4 148 |

Slowakei | NR | NR | NR | 2 037 | 1 052 | 1 052 |

Teilsumme EU-15 | 4 878 | 8 571 | 17 153 | 35 066 | 35 846 | 36 528 |

Teilsumme EU-10 | NR | NR | NR | 10 031 | 7 684 | 7 460 |

Gesamt | 4 878 | 8 571 | 17 153 | 45 097 | 43 529 | 43 988 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 7.2 und ggf. Tabelle 7.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Schaubild 2. Pflanzungsrechte in der Reserve (in ha, EU-15)

[pic]

Die in Tabelle 4 (von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte) enthaltenen Zahlen und stärker noch die Zahlen in Tabelle 6 (Pflanzungsrechte in der Reserve) und Tabelle 9 (Gesamtpflanzungsrechte) zeigen eine zunehmende Tendenz zur Ansammlung von Pflanzungsrechten. Dies könnte ein Hinweis auf ein verringertes Interesse der Erzeuger an der Pflanzung sein. Es könnte jedoch auch ein Hinweis auf die begrenzte Erteilung von Genehmigungen für Neuanpflanzungsrechte bzw. Wiederbepflanzungsrechte in einigen Mitgliedstaaten aufgrund der ungünstigen Marktsituation sein. Ein weiterer Grund für die Zunahme der in der Reserve gehaltenen Pflanzungsrechte könnte die Zuteilung von neu geschaffenen Pflanzungsrechten an die Reserve sein.

3.3. Bewirtschaftete Rebflächen

Tabelle 7. Bewirtschaftete Rebflächen

(ha) | 2000/2001 | 2001/2002 | 2002/2003 | 2003/2004 | 2004/2005 | 2005/2006 |

Tschechien | NR | NR | NR | 19 262 | 19 107 | 19 081 |

Deutschland | 104 211 | 103 527 | 103 122 | 102 714 | 102 483 | 102 432 |

Griechenland | 77 589 | 77 589 | 80 794 | 64 778 | 66 284 | 66 682 |

Spanien | 1 124 433 | 1 115 322 | 1 120 568 | 1 116 950 | 1 104 512 | 1 099 765 |

Frankreich | 902 908 | 907 669 | 896 155 | 893 073 | 897 067 | 879 859 |

Italien | 772 513 | 768 995 | 748 680 | 728 213 | 726 985 | 730 439 |

Zypern | NR | NR | NR | 16 811 | 15 047 | 13 068[7] |

Luxemburg | 1 342 | 1 342 | 1 309 | 1 293 | 1 300 | 1 299 |

Ungarn | NR | NR | NR | 87 017 | 86 000 | 85 260 |

Malta | NR | NR | NR | 710 | 840 | 910 |

Österreich | 50 456 | 50 350 | 51 136 | 51 030 | 50 988 | 50 681 |

Portugal | 238 073 | 240 265 | 241 119 | 239 952 | 236 704 | 238 831 |

Slowenien | NR | NR | NR | 16 351 | 16 597 | 16 704 |

Slowakei | NR | NR | NR | 21 047 | 21 531 | 21 531 |

Teilsumme EU-15 | 3 271 525 | 3 265 059 | 3 242 884 | 3 198 002 | 3 186 324 | 3 169 988 |

Teilsumme EU-10 | NR | NR | NR | 161 197 | 159 122 | 156 554 |

Gesamt | 3 271 525 | 3 265 059 | 3 242 884 | 3 359 199 | 3 345 446 | 3 326 542 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 7.2 und ggf. Tabelle 7.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Der Umfang der bewirtschafteten Rebflächen ist in den berücksichtigten Jahren stetig zurückgegangen. Die Zunahme der Gesamtrebfläche in der EU in 2003/2004 lässt sich auf die Erweiterung der Gemeinschaft zurückführen. Seither hat sich jedoch die abnehmende Tendenz weiter fortgesetzt.

Die in Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 vorgesehene Rodungsmaßnahme hat möglicherweise zu diesem Rückgang beigetragen: Diese Maßnahme wurde in relativ großem Umfang in Deutschland (zwischen 2000/2001 und 2005/2006 wurden 1 514 Hektar gerodet), Frankreich (zwischen 2000/2001 und 2005/2006 wurden 15 340 Hektar gerodet), Zypern (2004/2005 wurden 1 979 Hektar gerodet) und Ungarn (2005/2006 wurden 3 574 Hektar gerodet) durchgeführt[8].

Der Rückgang der tatsächlich bewirtschafteten Flächen kann außerdem, genau wie die bei Erzeugern zunehmende Verfügbarkeit von Wiederbepflanzungsrechten, teilweise auf die verstärkt im Rahmen der Regelung zur Umstrukturierung und Umstellung durchgeführten Rodungen zurückgeführt werden.

Die Abnahme der tatsächlich bewirtschafteten Flächen übersteigt jedoch die Zunahme bei den Wiederbepflanzungsrechten. Dies zeigt, dass anscheinend Flächen aufgegeben werden, ohne dass die Erzeuger Rodungsprämien erhalten bzw. Wiederbepflanzungsrechte beantragen. Dies ist ein weiterer Hinweis auf die ungünstige Marktsituation im Weinsektor. Diese Annahme wird wohl auch durch die zum Gesamtproduktionspotenzial verfügbaren Daten gestützt (siehe Tabelle 8).

3.4. Gesamtproduktionspotenzial

Tabelle 8 gibt das gesamte gemeinschaftliche Produktionspotenzial an, einschließlich tatsächlich bewirtschafteter Flächen und sämtlicher Pflanzungsrechte, egal ob diese von einem Erzeuger gehalten werden oder ob sie einer Reserve zugeteilt sind.

Tabelle 8. Gemeinschaftliches Produktionspotenzial

(ha) | 2000/2001 | 2001/2002 | 2002/2003 | 2003/2004 | 2004/2005 | 2005/2006 |

Tschechien | NR | NR | NR | 19 647 | 19 647 | 19 647 |

Deutschland | 108 419 | 108 065 | 107 578 | 107 332 | 107 158 | 106 976 |

Griechenland | 80 016 | 80 016 | 81 354 | 71 718 | 71 302 | 71 243 |

Spanien | 1 216 007 | 1 213 221 | 1 211 149 | 1 209 093 | 1 201 931 | 1 199 696 |

Frankreich | 949 389 | 957 220 | 951 123 | 944 182 | 948 396 | 933 036 |

Italien | 822 932 | 819 380 | 799 937 | 790 622 | 786 644 | 796 701 |

Zypern | NR | NR | NR | 19 278 | 17 641 | 15 6627 |

Luxemburg | 1 342 | 1 342 | 1 309 | 1 305 | 1 300 | 1 299 |

Ungarn | NR | NR | NR | 99 526 | 99 525 | 99 526 |

Malta | NR | NR | NR | 1000 | 1000 | 1000 |

Österreich | 63 098 | 63 094 | 64 244 | 63 928 | 67 641 | 67 676 |

Portugal | 254 848 | 252 115 | 254 847 | 254 083 | 254 418 | 254 164 |

Slowenien | NR | NR | NR | 21 960 | 21 122 | 21 103 |

Slowakei | NR | NR | NR | 23 084 | 23 083 | 23 083 |

Teilsumme EU-15 | 3 496 051 | 3 494 454 | 3 471 542 | 3 442 263 | 3 438 790 | 3 430 791 |

Teilsumme EU-10 | NR | NR | NR | 184 494 | 182 017 | 180 021 |

Gesamt | 3 496 051 | 3 494 454 | 3 471 542 | 3 626 757 | 3 620 807 | 3 610 812 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 7.2 und ggf. Tabelle 7.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Tabelle 8 belegt eine leichte Abnahme des Gesamtproduktionspotenzials im Zeitraum von 2000 bis 2006. Dies gilt sowohl für die Gesamtsumme als auch für die meisten Mitgliedstaaten; bei einigen Mitgliedstaaten ist das Produktionspotenzial jedoch gleich geblieben. Genau wie im Falle der bewirtschafteten Rebflächen liegt der Grund für die Zunahme des Produktionspotenzials in 2003/2004 in der Erweiterung der Gemeinschaft im Jahre 2004. Dies ist ein Beleg dafür, dass das Reservesystem dazu beigetragen hat, das Produktionspotenzial auf einem mehr oder weniger stabilen Niveau zu halten, indem es verhindert hat, dass tatsächlich nicht ausgeübte Pflanzungsrechte verfallen.

Die in Tabelle 9 angegebenen Gesamtpflanzungsrechte stellen die Summe aus folgenden Rechten dar: Erzeugern zugeteilte neue Rechte, die jedoch noch nicht ausgeübt wurden; von Erzeugern gehaltene Wiederbepflanzungsrechte; neue Rechte, die darauf warten, der Reserve zugeteilt zu werden (Artikel 3 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999); sowie in der Reserve gehaltene bestehende Rechte.

Tabelle 9. Gesamtpflanzungsrechte

(ha) | 2000/2001 | 2001/2002 | 2002/2003 | 2003/2004 | 2004/2005 | 2005/2006 |

Tschechien | NR | NR | NR | 385 | 540 | 566 |

Deutschland | 4 208 | 4 538 | 4 456 | 4 619 | 4 675 | 4 543 |

Griechenland | 2 427 | 2 427 | 560 | 6 941 | 5 018 | 4 562 |

Spanien | 91 574 | 97 899 | 90 581 | 92 143 | 97 419 | 99 931 |

Frankreich | 46481 | 49 551 | 54 968 | 51 109 | 51 329 | 53 177 |

Italien | 50 419 | 50 385 | 51 257 | 62 410 | 59 659 | 66 262 |

Zypern | NR | NR | NR | 2 467 | 2 594 | 2 594 |

Luxemburg | 0 | 0 | 0 | 12 | 0 | 0 |

Ungarn | NR | NR | NR | 12 509 | 13 525 | 14 266 |

Malta | NR | NR | NR | 290 | 160 | 90 |

Österreich | 12 642 | 12 745 | 13 108 | 12 897 | 16 653 | 16 995 |

Portugal | 16 775 | 11 850 | 13 728 | 14 131 | 17 714 | 15 333 |

Slowenien | NR | NR | NR | 5 609 | 4 524 | 4 399 |

Slowakei | NR | NR | NR | 2 037 | 1 552 | 1 552 |

Teilsumme EU-15 | 224 526 | 229 395 | 228 658 | 244 261 | 252 466 | 260 803 |

Teilsumme EU-10 | NR | NR | NR | 23 297 | 22 895 | 23 467 |

Gesamt | 224 526 | 229 395 | 228 658 | 267 558 | 275 361 | 284 270 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 7.2 und ggf. Tabelle 7.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Ausgehend von einem durchschnittlichen gemeinschaftlichen Ertrag von 53 hl/ha[9] erhält man ein Produktionspotenzial von rund 15 Millionen Hektolitern.

4. REGULARISIERUNG RECHTSWIDRIGER PFLANZUNGEN

Artikel 2 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 legt die Möglichkeit zur Regularisierung von vor dem 1. September 1998 unter Verstoß gegen Gemeinschaftsvorschriften gepflanzten Rebflächen fest. In Tabelle 10 sind die Flächen angegeben, für die ein Regularisierungsantrag gestellt wurde.

Tabelle 10. Regularisierung rechtswidriger Pflanzungen

(ha) | Regularisiert | Regularisierung abgelehnt | Wird noch geprüft | Gesamt festgestellte rechtswidrige Pflanzungen |

Deutschland | 2 | 2 | 0 | 4 |

Griechenland | 8 141 | 0 | 4 128 | 12 268 |

Spanien | 43 470 | 11 079 | 540 | 55 088 |

Frankreich | 270 | 173 | 0 | 444 |

Italien | 753 | 6 | 51 846 | 52 604 |

Portugal | 60 | 0 | 39 | 100 |

Gesamt | 52 696 | 11 259 | 56 552 | 120 507 |

Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000. |

Luxemburg und Österreich haben mitgeteilt, dass sie keinerlei Regularisierungsanträge erhalten haben. Die genannte Bestimmung gilt nicht für die neuen Mitgliedstaaten (EU-10).

In Artikel 2 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 ist festgelegt, dass die Regularisierungsverfahren bis zum 31. Juli 2002 abgeschlossen sein müssen; einige Mitgliedstaaten sind jedoch bei der Anwendung der Gemeinschaftsvorschriften auf Schwierigkeiten gestoßen. Auf Ersuchen der Mitgliedstaaten hat die Kommission die genannte Frist verlängert: gemäß der entsprechenden endgültigen Änderung[10] endet die Möglichkeit zur Regularisierung am 31. Dezember 2007.

[1] ABl. L 179 vom 14.7.1999, S. 1.

[2] KOM(2004) 161 endg. vom 12.3.2004.

[3] Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Wein hinsichtlich des Produktionspotentials (ABl. L 143 vom 16.6.2000, S. 1).

[4] KOM(2006) 319 endg. vom 22.6.2006.

[5] Akte über die Bedingungen des Beitritts der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Republik Slowenien und der Slowakischen Republik und die Anpassungen der die Europäische Union begründenden Verträge - Anhang II: Liste nach Artikel 20 der Beitrittsakte - 6. Landwirtschaft - A. Rechtsvorschriften im Agrarbereich (ABl. L 236 vom 23.9.2003, S. 346-380).

[6] Deutschland verfügt über ein gemischtes System: bestimmte Regionen verfügen über Reserven, andere Regionen verfügen über ein „effizientes System“.

[7] Für Zypern wurden für das Weinwirtschaftsjahr 2005/2006 noch keine Daten mitgeteilt; die für das genannte Weinwirtschaftsjahr hier enthaltene Zahl gibt die im vorangegangen Jahr mitgeteilten bewirtschafteten Rebflächen abzüglich der gerodeten Flächen wieder.

[8] Quelle: Mitteilungen der Mitgliedstaaten gemäß Tabelle 3.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000.

[9] Durchschnittsertrag der EU-25 in den vergangenen fünf Jahren.

[10] Verordnung (EG) Nr. 1216/2005 (ABl. L 199 vom 27.9.2005, S. 32).

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