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Document 52004DC0336

    Mitteilung der Kommission an den Rat - Folgemaßnahmen zum Weißbuch ,Neuer Schwung für die Jugend Europas". Vorschlag für gemeinsame Zielsetzungen im Bereich ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" gemäß der Entschließung des Rates vom 27. Juni 2002 zu dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa

    /* KOM/2004/0336 endg. */

    52004DC0336

    Mitteilung der Kommission an den Rat - Folgemaßnahmen zum Weißbuch ,Neuer Schwung für die Jugend Europas". Vorschlag für gemeinsame Zielsetzungen im Bereich ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" gemäß der Entschließung des Rates vom 27. Juni 2002 zu dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa /* KOM/2004/0336 endg. */


    MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DEN RAT - Folgemaßnahmen zum Weißbuch ,Neuer Schwung für die Jugend Europas". Vorschlag für gemeinsame Zielsetzungen im Bereich ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" gemäß der Entschließung des Rates vom 27. Juni 2002 zu dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa

    INHALTSVERZEICHNIS

    1. Einleitung

    1.1. Folgemaßnahmen zum Weißbuch Jugend

    1.2. Wissensbasierte Jugendpolitiken

    2. Gemeinsame ziele für die Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren"

    2.1. Ziel 1 - Vorhandenes Wissen in prioritären Bereichen der Jugendpolitik (Partizipation, Information und Freiwilligentätigkeit) soll erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    2.2. Ziel 2 - In einem zweiten Schritt soll vorhandenes Wissen in weiteren für die Jugendpolitik relevanten prioritären Bereichen erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    2.3. Ziel 3 - Die Anwendung geeigneter Methoden und Instrumente soll die Qualität, Vergleichbarkeit und Relevanz des Wissens im Bereich der Jugendpolitik gewährleisten.

    2.4. Ziel 4 - Austausch, Dialog und Netzwerke sollen ermöglicht und gefördert werden, um das Wissen in diesem Bereich allgemein bekannt zu machen und zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.

    3. Mechanismen der Umsetzung und Weiterverfolgung

    1. Einleitung

    1.1. Folgemaßnahmen zum Weißbuch Jugend

    Allgemeiner Hintergrund

    Die vorliegende Mitteilung schließt an das von der Kommission am 21. November 2001 angenommene Weißbuch über Jugendpolitik [1] und die Entschließung des Rates vom 27. Juni 2002 zu einem neuen Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit an [2]. In dieser Entschließung fordert der Rat die Anwendung der offenen Methode der Koordinierung in vier Prioritäten: ,Partizipation", ,Information", ,Freiwilligentätigkeit" junger Menschen sowie ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren". Diesem Auftrag entsprechend schlug die Kommission zunächst gemeinsame Ziele für die Partizipation und Information junger Menschen vor [3], die der Rat in seiner Entschließung vom 25. November 2003 [4] billigte.

    [1] Weißbuch der Kommission ,Neuer Schwung für die Jugend Europas", KOM(2001) 681 endg.

    [2] Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten vom 27. Juni 2002 zu dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa (2002/C 168/02).

    [3] Mitteilung der Kommission an den Rat, Folgemaßnahmen zum Weißbuch ,Neuer Schwung für die Jugend Europas" - Vorschlag für gemeinsame Zielsetzungen im Bereich der Partizipation und Information der Jugendlichen gemäß der Entschließung des Rates vom 27. Juni 2002 zu dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa. KOM(2003) 184 endg. vom 11. April 2003.

    [4] Entschließung des Rates vom 25. November 2003 über gemeinsame Zielsetzungen für die Partizipation und Information der Jugendlichen (2003/C 295/04).

    In der vorliegenden Mitteilung schlägt die Kommission gemeinsame Ziele für die Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" vor. Der Vorschlag beruht auf der Auswertung eines Fragebogens [5], den die Mitgliedstaaten und Beitrittsländer beantwortet haben. Die Fragen bezogen sich auf die jeweils eigene Situation und die Erwartungen, die diese Länder an die europäische Ebene stellen. Der Vorschlag spiegelt den gemeinsamen Nenner der Antworten wider.

    [5] Der Fragebogen wurde in Absprache mit den Mitgliedstaaten, den Beitrittsländern sowie dem Jugendforum und einer Gruppe von Sachverständigen ausgearbeitet. Er wurde an die Mitgliedstaaten, die Beitrittsländer und die drei Kandidatenländer - Bulgarien, Rumänien und die Türkei - verschickt. Letztere konnten den Fragebogen auf freiwilliger Basis ausfuellen.

    Das Europäische Jugendforum und eine Gruppe von Forschern wurden bei der Ausarbeitung des Vorschlags für gemeinsame Ziele konsultiert. Außerdem wurden die Mitgliedstaaten und die Beitrittsländer aufgefordert, junge Menschen, Forscher/innen und andere relevante Interessengruppen in diesem Bereich anzuhören.

    Die Kommission hat die Antworten der Mitgliedstaaten und Beitrittsländer auf den Fragebogen ausgewertet und in einem Arbeitspapier der Kommissionsstellen [6] dokumentiert. Dieses Papier arbeitet die verschiedenen von den Mitgliedstaaten und Beitrittsländern aufgezeigten Herausforderungen auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene heraus, die zu einer Verbesserung des Wissens und des Verständnisses von Jugend führen. Es werden auch konkrete Beispiele bewährter Vorgehensweisen für die verschiedenen dargestellten Herausforderungen gegeben.

    [6] Auswertung der Antworten der Mitgliedstaaten und der Beitrittsländer auf den Fragebogen der Kommission ,Mehr Wissen über die Jugend'

    Parallel zu der Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" wird nach demselben Verfahren die Priorität ,Freiwilligentätigkeit" abgehandelt.

    ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" im Kontext des Weißbuch-Prozesses

    Das Weißbuch ,Neuer Schwung für die Jugend Europas" verfolgt u. a. das Ziel, die Anliegen der Jugend stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Daher führt es ,Die Jugend besser verstehen und mehr über die Lebenswirklichkeiten erfahren", die junge Menschen auf europäischer Ebene betreffen, als eines von vier prioritären Themen für die zukünftige jugendpolitische Zusammenarbeit an.

    Im Weißbuch unterbreitet die Europäische Kommission folgende Vorschläge:

    -,Bestandsaufnahme und Vernetzung der bestehenden Strukturen sowie der im Rahmen der Union in Gang befindlichen Studien und Forschungsarbeiten über die Jugend" (einschließlich der Arbeit und Initiativen anderer internationaler Einrichtungen);

    -,Überlegungen über einen methodischen Ansatz auf diesem Gebiet auf europäischer Ebene";

    -,Ausarbeitung eines Studien- und Forschungsprogramms" (aufbauend auf der Arbeit in den Mitgliedstaaten und unter Nutzung des 6. Europäischen Rahmenforschungsprogramms);

    -,Einrichtung der notwendigen statistischen Mittel" (bei gleichzeitiger optimaler Nutzung der bereits im Rahmen des Europäischen Statistischen Systems verfügbaren Werkzeuge).

    Auf der Grundlage des Weißbuchs legte der Rat in seiner Entschließung zum Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa folgende allgemeinen Ziele für die Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" fest:

    -,die Erstellung von Studien über Jugendfragen auf nationaler und europäischer Ebene unter anderem durch Forschungsstrukturen und Jugendverbände zu erleichtern;

    -die Vernetzung von Forschungsstrukturen zu erleichtern und zur Schaffung von Studien- und Forschungsinstrumenten (z. B. Indikatoren) beizutragen;

    -im Lichte bereits durchgeführter Studien zu erwägen, welche weiteren Arbeiten gegebenenfalls als Grundlage für die Behandlung der derzeitigen Prioritäten, von Fragen zur Jugendautonomie und weiterer zukunftsrelevanter Themen erforderlich wären."

    1.2. Wissensbasierte Jugendpolitiken

    Politiken sind dann nachhaltig, wenn sie eine Antwort auf die Lebenswirklichkeiten geben können, die sie verändern wollen. Nur so finden Politiken Unterstützung, verbessern das Leben der Bürger/innen und schaffen größeres Vertrauen in die Ergebnisse und in die Einrichtungen, die diese Politiken umsetzen.

    Um die Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger/innen zu erfuellen, müssen EU-Politiken und nationale Politiken auf den neuesten verfügbaren Kenntnissen über und dem Verständnis für diese Bedürfnisse und Erwartungen aufbauen.

    Ein wissensbasierter Ansatz in der politischen Planung ist vor allem dann von Relevanz und hilfreich, wenn man es mit sich rasch verändernden Lebenswirklichkeiten, wie z. B. der Situation der jüngeren Generationen in Europa, zu tun hat.

    Und so ein Ansatz ist besonders wichtig in einer Phase, in der die Mitgliedstaaten gemeinsame Zielsetzungen zu Prioritäten wie Partizipation und Information junger Menschen angenommen haben und im Begriff sind, eine Umsetzungsstrategie auszuarbeiten. Auch für andere im Weißbuch Jugend festgelegte Prioritäten - über die die Mitgliedstaaten bereits diskutieren wie auch für Themen, die die Mitgliedstaaten in Zukunft zu Prioritäten erklären werden - wird ein solcher wissensbasierter Ansatz erforderlich sein. In diesem Sinn stärkt das Bemühen, die Jugend besser zu verstehen und mehr über sie zu erfahren, den neuen Kooperationsrahmen für die thematischen Prioritäten, der als Follow-up zum Weißbuch Jugend geschaffen wurde.

    2. Gemeinsame ziele für die Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren"

    Unter Bezugnahme auf die Fragebogenantworten der Mitgliedstaaten und der Beitrittsländer sowie unter Berücksichtigung der oben angestellten Überlegungen schlägt die Kommission folgendes gemeinsames Globalziel für die Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" vor:

    Eine vorausschauende, effiziente und nachhaltige politische Strategie verlangt, dass ein kohärenter, relevanter und qualitativer Wissensraum in der Jugendpolitik in Europa aufgebaut wird und zukünftige Bedürfnisse durch Austausch, Dialog und Netzwerke frühzeitig erkannt werden.

    Zur Erreichung dieses Globalzieles werden folgende gemeinsamen Ziele vorgeschlagen:

    (1) Vorhandenes Wissen in prioritären Bereichen der Jugendpolitik (Partizipation, Information und Freiwilligentätigkeit) soll erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    (2) In einem zweiten Schritt soll vorhandenes Wissen in weiteren für die Jugendpolitik relevanten prioritären Bereichen erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    (3) Die Anwendung geeigneter Methoden und Instrumente soll die Qualität, Vergleichbarkeit und Relevanz des Wissens im Bereich der Jugendpolitik gewährleisten.

    (4) Austausch, Dialog und Netzwerke sollen ermöglicht und gefördert werden, um das Wissen in diesem Bereich allgemein bekannt zu machen und zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.

    2.1. Ziel 1 - Vorhandenes Wissen in prioritären Bereichen der Jugendpolitik (Partizipation, Information und Freiwilligentätigkeit) soll erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    Alle Mitgliedstaaten wissen einiges über junge Menschen - sei es aus Studien oder aus der Feldforschung. Dieses Wissen ist jedoch eher punktuell, unzeitgemäß oder, wenn es gebraucht wird, oft bereits überholt. Darüber hinaus ist es für die Akteurinnen und Akteure in diesem Bereich manchmal schwierig auf dieses Wissen zuzugreifen.

    Die meisten Mitgliedstaaten fordern die Entwicklung eines kohärenten Wissensraums in der Jugendpolitik, damit die Ressourcen nicht aufgesplittert und vergeudet werden, um die Verfügbarkeit aktueller Informationen zu gewährleisten, um Lücken zu fuellen und Überschneidungen zu vermeiden. Ein derartiger Wissensraum darf nicht nur auf Studien und statistischen Daten beruhen, sondern muss auch praktische Kenntnisse über Nichtregierungsorganisationen, Jugend organisationen und die jungen Menschen selbst umfassen.

    Es ist den Mitgliedstaaten jedoch bewusst, dass es in dieser Phase unmöglich ist, alle potenziellen Wissensbereiche der Jugendpolitik abzudecken. Daher sollten zuallererst einige wenige prioritäre Themen behandelt werden, die sie als unmittelbar relevant für die Ausarbeitung einer nachhaltigen Strategie in der Jugendpolitik erachten.

    In ihren Fragebogenantworten zur Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" haben die Mitgliedstaaten eine erste Gruppe von spezifischen Themen für die Jugendpolitik angeführt, zu denen sie im Rahmen der offenen Methode der Koordinierung bereits substanzielle Arbeit geleistet haben, d. h. zu Partizipation (auf lokaler Ebene und am politischen Prozess), Information, Freiwilligentätigkeit,.

    Um Ziel 1 zu erreichen, schlägt die Kommission folgende Aktionslinien vor:

    Auf nationaler Ebene:

    * Erfassen und aufbereiten des vorhandenen einschlägigen Wissens, ausgehend von den zentralen gemeinsamen Themen Partizipation, Information und Freiwilligentätigkeit.

    * Weitere Studien durchführen, statistische Daten erheben und praktische Kenntnisse über Nichtregierungs- und Jugendorganisationen sowie die jungen Menschen selbst sammeln, um Lücken zu fuellen und das Wissen zu den festgelegten Themen laufend zu aktualisieren, sollen

    * Auf nationaler wie auf europäischer Ebene den Zugang zu Wissen zu den festgelegten Themen und zu Informationen über die entsprechenden Akteurinnen und Akteure dadurch erleichtern, dass die relevanten Informationen in Papier- oder IT-Format zusammengestellt und verbreitet werden, wobei auf Endbenutzerfreundlichkeit zu achten ist.

    Auf europäischer Ebene:

    * Das Programm JUGEND nutzen, um die Arbeit der Mitgliedstaaten für die Umsetzung dieses Ziels zu ergänzen, sowie nutzen all der anderen derzeit auf europäischer Ebene verfügbaren Instrumente - wie die Eurobarometer-Umfragen, Eurostat und die laufenden und zukünftigen Rahmenforschungsprogramme - oder entsprechender Instrumente, die die Kommission gemeinsam mit ihren Partnern erst entwickeln wird, wie z. B. ein Instrument für die Erfassung relevanten jugendpolitischen Wissens und erschließen des Zugangs hierzu.

    2.2. Ziel 2 - In einem zweiten Schritt soll vorhandenes Wissen in weiteren für die Jugendpolitik relevanten prioritären Bereichen erfasst und Maßnahmen umgesetzt werden, die dieses Wissen ergänzen, aktualisieren und den Zugang dazu erleichtern.

    In ihren Fragebogenantworten haben die Mitgliedstaaten eine zweite Gruppe von Themen angeführt, die für die Jugendpolitik von unmittelbarem Interesse sind: Autonomie, nicht formales Lernen, Abbau von Diskriminierungen, Bildung und Ausbildung, Beschäftigung, Übergang zwischen Ausbildung und Arbeitsleben, soziale Eingliederung und Gesundheit. Diese Themen liegen ganz auf der Linie der Prioritäten des Weißbuches und werden vom neuen Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit abgedeckt.

    Da eine bessere Kenntnis der und ein größeres Verständnis für die jungen Menschen nachhaltige, auf die Erwartungen der jungen Menschen abgestimmte Jugendpolitiken zum Ziel hat, sollte die oben angeführte Themenliste flexibel gehandhabt werden und offen für sich entwickelnde Trends und Bedürfnisse in der Jugendpolitik sein.

    Die Notwendigkeit einer weiteren Klärung und Anpassung der angeführten Themen sollte am besten von den relevanten Interessengruppen in der Jugendpolitik selbst diskutiert werden, d. h. Forscher/innen bzw. Expertinnen und Experten, Entscheidungsträger/innen, junge Menschen sowie Jugendarbeiter/innen und Jugendorganisationen, die sich auf europäischer Ebene treffen.

    Um Ziel 2 zu erreichen, werden die folgenden Aktionslinien vorgeschlagen:

    Auf nationaler Ebene:

    * Erfassen und aufbereiten des vorhandenen einschlägigen Wissens in einer Reihe weiterer zentraler gemeinsamer Themen - Autonomie, nicht formales Lernen, Abbau von Diskriminierungen, Bildung und Ausbildung, Beschäftigung, Übergang zwischen Bildung und Beschäftigung, soziale Eingliederung und Gesundheit - die von den relevanten jugendpolitischen Interessengruppen bei Treffen auf europäischer Ebene geklärt und angepasst werden.

    * Durchführen weiterer Studien, erheben statistischer Daten und sammeln praktischer Kenntnisse über Nichtregierungs- und Jugendorganisationen sowie die jungen Menschen selbst, um Lücken zu fuellen und das Wissen zu den festgelegten Themen laufend zu aktualisieren.

    * Den Zugang zu Wissen zu den festgelegten Themen und zu Informationen über die entsprechenden Akteurinnen und Akteure auf nationaler wie auf europäischer Ebene erleichtern, indem die relevanten Informationen in Papier- oder IT-Format zusammengestellt und verbreitet werden, wobei auf Endbenutzerfreundlichkeit zu achten ist.

    Auf europäischer Ebene:

    * Nutzen des Programms JUGEND zur Ergänzung der Arbeit der Mitgliedstaaten für die Umsetzung dieses Ziels, sowie nutzen aller anderen derzeit auf europäischer Ebene verfügbaren Instrumente - wie die Eurobarometer-Umfragen, Eurostat und die laufenden und zukünftigen Rahmenforschungsprogramme - oder entsprechender Instrumente, die die Kommission gemeinsam mit ihren Partnern erst entwickeln wird, wie z. B. ein Instrument für die Erfassung relevanten jugendpolitischen Wissens und Erleichterung des Zugangs dazu.

    2.3. Ziel 3 - Die Anwendung geeigneter Methoden und Instrumente soll die Qualität, Vergleichbarkeit und Relevanz des Wissens im Bereich der Jugendpolitik gewährleisten.

    Damit das Wissen über junge Menschen relevant und sachdienlich ist, müssen die Daten hohe Qualität aufweisen, vergleichbar sein und sich an den Erwartungen und Bedürfnissen aller jugendpolitischen Akteurinnen und Akteure orientieren.

    Es gibt bereits zahlreiche quantitative and qualitative Werkzeuge und Methoden auf allen Ebenen, einschließlich der lokalen und regionalen. Nun geht es darum festzustellen, welche davon für die jugendpolitisch relevanten Themen am besten geeignet sind, diese weiterzuentwickeln und entsprechend zu nutzen.

    Um Ziel 3 zu erreichen, schlägt die Kommission folgende Aktionslinien vor:

    Auf nationaler Ebene:

    * Geeignete Instrumente und Methoden implementieren und weiterentwickeln, um das Verständnis für und das Wissen über junge Menschen in allen relevanten Themenbereichen zu fördern und die Nutzung von Ergebnissen zu erleichtern.

    * Aus- und Weiterbildung von - vor allem jungen - Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Expertinnen und Experten, die in der Jugendpolitik arbeiten, aber auch von allen anderen Akteurinnen und Akteuren, die Wissen in diesem Bereich erschließen, fördern, indem der Austausch von Erfahrungen und Praktiken vereinfacht, ihre Mobilität unterstützt und ihre Fähigkeiten weiterentwickelt werden. Dabei sollen die bestehenden EU-Programme optimal genutzt werden [7].

    [7] Wie z. B. die Marie Curie-Aktionen des 6. Rahmenprogramms.

    Auf europäischer Ebene verstärkt zusammengearbeitet:

    * um gemeinsame Konzepte festzulegen und einen inhaltlichen Kernbereich abzustecken, auf den sich die Arbeit konzentriert und damit eine gemeinsames Verständnis der festgelegten prioritären Themen zu stärken.

    * um quantitative and qualitative Evaluierungsmethoden festzulegen, die auf vorhandenen Informationsquellen aufbauen, und mit denen die Ergebnisse zu den gemeinsam festgelegten Themen ausgewertet und verglichen werden.

    * um die Indikatoren klarer herauszuarbeiten, mit denen die Wirkung des derzeitigen und des zukünftigen Programms JUGEND durch ein Follow-up ihrer konkreten Ergebnisse evaluiert werden soll.

    2.4. Ziel 4 - Austausch, Dialog und Netzwerke sollen ermöglicht und gefördert werden, um das Wissen in diesem Bereich allgemein bekannt zu machen und zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.

    Um junge Menschen besser zu verstehen und mehr über sie zu erfahren, fordern die Mitgliedstaaten, den Austausch und den strukturierten Dialog zwischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, nationalen Jugendforschungsstellen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Organisationen junger Menschen bzw. Jugendorganisationen und den jungen Menschen selbst zu verbessern.

    Austausche und Dialog sind nicht nur wesentliche Voraussetzungen für die Erreichung der ersten drei Ziele sondern auch nötig, um Änderungen bei Trends und Werten exakt zu bestimmen, zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und neue prioritäre Themen festzulegen.

    Die Mitgliedstaaten wollen nicht unbedingt neue Strukturen, sondern möchten auf bestehenden Netzwerken und Kontakten aufbauen und diese effizienter einsetzen und managen.

    Um Ziel 4 zu erreichen, schlägt die Kommission folgende Aktionslinien vor:

    Auf nationaler Ebene:

    * Austausche, der strukturierte Dialog und nationale Netzwerke zwischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, nationalen Jugendforschungsstellen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, jungen Menschen und ihren Organisationen sowie allen anderen Akteurinnen und Akteuren im Jugendbereich fördern und ausbauen.

    * Im Rahmen der oben beschriebenen Netzwerke zukünftige Bedürfnisse und Trends diskutieren und neue prioritäre Themen festlegen, die eine intensive Auseinandersetzung erfordern, um effiziente, vorausschauende und nachhaltige Politik und Jugendarbeit betreiben zu können. Darüber hinaus soll festgelegt werden, welche weiteren Instrumente und Methoden dafür zu entwickeln sind.

    * Sektor übergreifende Zusammenarbeit, Austausche und der Dialog zwischen Wissenschaftlern/Forschungsstellen und Entscheidungsträgerinnen und -trägern in verschiedenen Wissensbereichen durch Konferenzen, Seminare und Veranstaltungen zu Themen von gemeinsamem Interesse fördern.

    Auf europäischer Ebene:

    * Die oben beschriebenen nationalen Netzwerke durch die Einrichtung eines ,EU-Netzwerks für jugendbezogenes Wissen" koordinieren. Dieses Netzwerk soll von der Kommission gemeinsam mit ihren Partnern in diesem Bereich eingerichtet werden und Vertreter/innen aller relevanten Akteure zusammenführen, um Methoden und zukünftige Themen zu diskutieren und Good Practices auszutauschen.

    3. Mechanismen der Umsetzung und Weiterverfolgung

    Umsetzung und begleitende Kontrolle der gemeinsamen Ziele sind ein wichtiger Bestandteil der offenen Methode der Koordinierung, die in der Entschließung zum Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa festgelegt wurde. Dieses Prinzip wurde bereits auf die Prioritäten ,Partizipation" und ,Information" junger Menschen angewandt, zu denen der Rat am 25. November 2003 eine Entschließung über gemeinsame Ziele angenommen hat.

    In dieser Entschließung fordert der Rat die Mitgliedstaaten auf, je nach ihrer spezifischen nationalen Situation und ihren nationalen Prioritäten Maßnahmen zur Umsetzung und begleitenden Kontrolle festzulegen. Er fordert sie auch auf, Berichte über die nationalen Beiträge zur Umsetzung der gemeinsamen Ziele vorzulegen.

    Die Kommission schlägt deshalb für die gemeinsamen Ziele in der Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" ebenfalls vor,

    -dass die Mitgliedstaaten sich darauf verständigen, alle festgelegten gemeinsamen Ziele zu erreichen und, nachdem sie die jungen Menschen und ihre Vertretungen, Wissenschaftler/innen und andere relevante Interessengruppen in geeigneter Weise konsultiert haben:

    a) die Kommission anlässlich der Vorlage ihres Berichts zu den Prioritäten ,Partizipation" und ,Information" bis Ende 2005 und anlässlich der Vorlage ihres Berichts zur Priorität ,Freiwilligentätigkeit" bis Ende 2006 über die konkreten Erfolge der Umsetzung des ersten gemeinsamen Zieles zu informieren.

    Im Rahmen dieser Berichte sollen die Mitgliedstaaten die Kommission auch über die von ihnen gesetzten Schritte zur Erreichung des dritten und vierten gemeinsamen Zieles der Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" informieren.

    b) die Kommission bis Ende 2008 über die konkreten Erfolge der Umsetzung des zweiten gemeinsamen Zieles zu informieren.

    Im Rahmen dieses Berichts sollen die Mitgliedstaaten die Kommission auch über die von ihnen gesetzten weiteren Schritte zur Erreichung des dritten und vierten gemeinsamen Zieles der Priorität ,Die Jugend besser verstehen und mehr über sie erfahren" informieren.

    -dass die Kommission für den Rat einen auf diesen Informationen aufbauenden Fortschrittsbericht erstellt. Der Rat bestätigt, adaptiert oder ändert die gemeinsamen Ziele für diese Priorität auf der Basis der Vorschläge der Kommission.

    Dieser Vorschlag für gemeinsame Ziele wird dem Europäischen Parlament, dem Wirtschafts- und Sozialausschuss und dem Ausschuss der Regionen zugeleitet.

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