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Erfolgreiche Einführung des Euro in Slowenien

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Erfolgreiche Einführung des Euro in Slowenien

Die Europäische Kommission gibt in dieser Mitteilung eine Darstellung der wichtigsten Aspekte der Einführung des Euro in Slowenien zum 1. Januar 2007. Sie geht dabei vor allem auf die Einführung der Euro-Banknoten und -Münzen, die Umstellung der Verwaltungs- und Finanzsysteme im öffentlichen und privaten Sektor sowie auf die Preisentwicklung (und die gefühlte Preisentwicklung) im Zuge der Währungsumstellung ein. Die Kommission zieht aus der erfolgreichen Einführung des Euro in Slowenien die wichtigsten Folgerungen für die Länder, die in Zukunft den Euro einführen.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, den Ausschuss der Regionen und die Europäische Zentralbank vom 4. Mai 2007: „Die Einführung des Euro in Slowenien" [KOM(2007) 233 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Auf der Grundlage der Entscheidung des Rates vom 11. Juli 2006 führte Slowenien zum 1. Januar 2007 den Euro ein. In dieser Mitteilung zieht die Europäische Kommission für künftige Währungsumstellungen in anderen Ländern die wichtigsten Lehren aus dieser erfolgreichen Einführung des Euro.

Ein rascher Übergang: Der „Big Bang"

Der für Slowenien festgelegte Gesamtplan für die Einführung des Euro basiert auf dem so genannten „Big-Bang"-Szenario, bei dem die Euro-Banknoten und -Münzen am Tag der Umstellung auf den Euro (im Falle Sloweniens also der 1. Januar 2007) eingeführt werden. In den Ländern, die den Euro bereits früher eingeführt hatten (elf Länder im Jahr 1999 und Griechenland im Jahr 2001), waren die Euro-Banknoten und -Münzen dagegen erst zum 1. Januar 2002 eingeführt worden. Zwischen 1999 und 2001 konnte der Euro in diesen Ländern nur als Buchwährung genutzt werden, beispielsweise zur Scheckausstellung oder bei Banküberweisungen.

Die Europäische Kommission bevorzugt für die neuen Teilnehmerländer am Euroraum das „Big-Bang"-Konzept. Da das Euro-Bargeld sich bereits seit 2002 im Umlauf befindet, wirkt dieses Szenario besonders attraktiv, da es mit dem geringsten Aufwand hinsichtlich Kommunikation und Information verbunden ist.

Zwischen dem 1. und 14. Januar 2007 befanden sich der slowenische Tolar und der Euro parallel zueinander im Umlauf. Nach dieser Phase des Parallelumlaufs wurde der Euro zum alleinigen gesetzlichen Zahlungsmittel. Bürger, die noch im Besitz der alten Währung waren, konnten diese an den Schaltern der nationalen Zentralbank umtauschen.

Der Rücklauf des Tolar-Bargelds begann im November/Dezember 2006 und vollzog sich relativ schnell, vor allem bei den Banknoten. Bei der ersten Welle der Euro-Einführung im Jahr 2002 waren im Zuge des Rückflusses der alten Währung noch erhebliche Engpässe aufgetreten.

Versorgung der Banken und des Handels mit dem Euro

Vor dem Tag der Euro-Einführung („-Day") müssen die Banken und anderen Finanzinstitute bereits durch die nationale Zentralbank mit einem ausreichenden Bestand an Euro-Banknoten und -Münzen versorgt werden („Frontloading"). Die Banken versuchen ihrerseits, Bargeldgeschäfte tätigende Unternehmen, vor allem Einzelhändler, vor dem „-Day" mit Euro-Bargeld zu versorgen, damit diese Wechselgeld ausschließlich in Euro herausgeben können und damit ein „Recycling" der alten Währung verhindert wird. Die Banken und Einzelhändler müssen gleichzeitig die neuen Euro-Banknoten und -Münzen in Umlauf bringen und den raschen Rückfluss der alten Währung bewältigen.

Die Bank von Slowenien hat insgesamt 94,5 Mio. Banknoten im Gesamtnennwert von 2 175 Mio. EUR aus den logistischen Reserven des Euro-Systems erhalten. Die finnische Münze hat insgesamt 296,3 Mio. Euro-Münzen in einem Nennwert von 104 Mio. EUR ausgeliefert. Da Slowenien über keine nationale Münzstätte verfügt, wurden die Münzen im Anschluss an eine öffentliche Ausschreibung von der finnischen Münze geliefert.

Umstellung der Finanz- und Verwaltungssysteme

Die Umstellung der rund 2,3 Millionen Bankkonten von Privatpersonen, Unternehmen, Verbänden und anderen juristischen Personen auf den Euro verlief erfolgreich.

Die Kommission stellt fest, dass das „Big-Bang"-Szenario bei der Umstellung der Verwaltungs- und Finanzsysteme wesentlich anspruchsvoller ist als das bei der ersten Welle der Umstellung auf den Euro angewandte „ Madrid"-Szenario. Für die öffentlichen Verwaltungen und privaten Unternehmen galt seinerzeit eine dreijährige Übergangszeit von 1999 bis 2001 (im Falle Griechenlands war es ein Jahr) für die Umstellung der entsprechenden Systeme auf den Euro. Die slowenischen Behörden und Unternehmen hatten dagegen bis zum 31. Dezember 2006 ausschließlich den Tolar zu verwenden und ihre sämtlichen Systeme mit dem 1. Januar 2007 auf Euro umzustellen. Diese Herausforderung konnte gemeistert werden, indem rechtzeitig angemessene Vorkehrungen getroffen wurden. Besondere Probleme wurden weder festgestellt noch angezeigt.

Beobachtung der Preisentwicklung

Mit der doppelten Preisauszeichnung wurde im März 2006 begonnen; sie soll bis Mitte 2007 fortgesetzt werden. Der slowenische Verbraucherverband überwacht die Preise („PriceWatch") und forderte die Öffentlichkeit auf, signifikante Preiserhöhungen zu melden; diese werden dann veröffentlicht, damit auf diese Weise etwaige missbräuchliche Praktiken eingedämmt werden können.

Im Januar 2007 veröffentlichte das Statistische Amt der Republik Slowenien (SORS) seine erste Analyse der Auswirkungen der Euro-Währungsumstellung auf die Preise im Dezember 2006. Die Auswirkungen ungewöhnlicher Preisanstiege in Restaurants, Gaststätten und Cafés wurden mit bis zu 0,12 Prozentpunkten veranschlagt, bei anderen Ausgabengruppen wurden die Mehrausgaben ebenfalls auf 0,12 Prozentpunkte veranschlagt. Für Januar 2007 hat das SORS verschiedene weitere ungewöhnliche Preiserhöhungen für dieselben Waren und Dienstleistungen festgestellt, darüber hinaus auch bei Dienstleistungen in den Bereichen Freizeit und Sport.

Gestützt auf die vom SORS vorgelegten vorläufigen Daten, gelangt Eurostat zu der Einschätzung, dass sich die Gesamtwirkung der Währungsumstellung auf die Inflation der Verbraucherpreise während und nach der Umstellungsphase in einer Größenordnung von 0,3 Prozentpunkten bewegen dürfte. Der Rückgang der jährlichen, am Gesamt-HVPI für sämtliche Waren gemessenen Inflationsrate im Januar 2007 auf 2,8 % und der weitere Rückgang im Februar 2007 zeigt auch, dass die Umstellungseffekte, wenngleich sie durchaus spürbar waren, dennoch nicht so groß zu sein scheinen, dass sie die am Gesamt-HVPI gemessene Inflation der Verbraucherpreise antreiben. Diese Beobachtungen entsprechen im Wesentlichen den in der ersten Welle der Euro-Einführung gemachten Erfahrungen. Sobald weitere Informationen verfügbar sind, wird Eurostat seine Schlussfolgerungen zu den Auswirkungen der Währungsumstellung - soweit erforderlich - aktualisieren.

Der Information der Bürger kommt entscheidende Bedeutung zu: gefühlte Inflation und tatsächliche Preisentwicklung

Die „gefühlte" Inflation nahm im Januar und Februar 2007 in Slowenien zu, obwohl die Preise insgesamt in diesen beiden Monaten zurückgingen. Diese Beobachtungen entsprechen im Wesentlichen den in der ersten Welle der Euro-Einführung getroffenen Feststellungen. Im Falle Sloweniens ging die gefühlte Inflation im März jedoch leicht zurück. Dieser Rückgang ist möglicherweise dadurch zu erklären, dass die verstärkten Kommunikationsmaßnahmen der slowenischen Behörden Wirkung zeigen.

Geht die gefühlte Inflation weiter zurück, würde das Verlaufsmuster in Slowenien von dem seinerzeit im Euroraum beobachteten Verlaufsmuster abweichen, als die gefühlte Inflation nach Einführung der Euro-Banknoten und -Münzen im Jahr 2002 beständig anstieg. Seinerzeit war die gefühlte Inflation in der Wahrnehmung der Bürger über einen Zeitraum von fast einem Jahr steil und konstant gestiegen. Auch fünf Jahre ist diese Diskrepanz noch immer nicht vollständig verschwunden.

Die Erfahrungen Sloweniens mit der Währungsumstellung zeigen erneut, dass Wahrnehmung, Erwartungshaltung und Realität im Bereich der Preisentwicklung nicht notwendigerweise Hand in Hand gehen. Ein Wechsel der Währung beeinflusst offenkundig die Werteskala der Menschen und setzt einen Prozess einer allmählichen mentalen Anpassung in Gang - Faktoren, die im Umstellungsprozess eine Rolle spielen. Die Preiswahrnehmung bleibt in jedem Fall ein zentraler Aspekt bei künftigen Währungsumstellungen.

See also

Nähere Informationen erhalten Sie über die Internetseite der Europäischen Kommission, Generaldirektion (GD) Wirtschaft und Finanzen:

Letzte Änderung: 18.05.2007

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