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Bekämpfung der Epidemie der Adipositas im Kindesalter

Bekämpfung der Epidemie der Adipositas im Kindesalter

 

ZUSAMMENFASSUNG DES DOKUMENTS:

Schlussfolgerungen zur Eindämmung des Anstiegs von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter

WAS IST DER ZWECK DIESER SCHLUSSFOLGERUNGEN?

Die Schlussfolgerungen rufen die EU-Länder und die Europäische Kommission auf, eine Reihe koordinierter Maßnahmen zu ergreifen, um der steigenden Anzahl übergewichtiger und/oder adipöser Kinder entgegenzuwirken – einer der großen gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit, die häufig sowohl kurz- als auch langfristig schwerwiegende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen hat.

WICHTIGE ECKPUNKTE

Die Schlussfolgerungen rufen die EU-Länder auf, Übergewicht und Adipositas im Kindesalter zu bekämpfen, indem sie zum Beispiel

  • in Zusammenarbeit mit Lebensmittelherstellern, dem Einzelhandel und der Gastronomie die Verbesserung der Produktqualität von Lebensmitteln unterstützen und insbesondere die Wahl gesunder Alternativen leicht machen;
  • Verhaltenskodizes ausarbeiten, um sicherzustellen, dass an Kinder gerichtete Werbung (und andere Formen des Marketing) nicht für Lebensmittel wirbt, die einen hohen Energiegehalt, einen hohen Anteil an Salz, Zucker, gesättigten Fettsäuren oder Transfettsäuren enthalten und gegen nationale oder internationale Ernährungsleitlinien verstoßen;
  • die wirtschaftlichen Folgen von Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen und Kindern erwägen (z. B. die Gesundheits- und sozialen Kosten sowie die Belastung der öffentlichen Haushalte und der Familienbudgets quer durch verschiedene Bevölkerungsschichten).

Die EU-Länder und die Kommission werden ersucht,

  • mit den relevanten Parteien an bestimmten Aspekten zusammenzuarbeiten, zum Beispiel die an Kinder und Jugendliche gerichtete Vermarktung von Lebensmitteln zu reduzieren, die gegen internationale oder nationale Ernährungsleitlinien verstoßen, den Bewegungsmangel zu bekämpfen und dabei evidenzbasierte Instrumente zu verwenden (angesichts des engen Zusammenhangs zwischen der Vermarktung und dem Übergewicht);
  • dringend auf die Herausforderung zu reagieren, dass Vermarktung und Werbung über Online-Plattformen und soziale Medien stattfinden – diese sind schwierig zu überwachen, da die Botschaften auf einzelne Kinder abzielen;
  • auf gesicherten Erkenntnissen beruhende Programme und Leitlinien für die Gesundheitsförderung und Prävention, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten für gefährdete, übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche zu entwickeln und auszuwerten;
  • weiterhin den EU-Aktionsplan zu Adipositas im Kindesalter 2014-2020 zu unterstützen, insbesondere durch grenzüberschreitende Aktivitäten wie die Verbesserung der Produktqualität von Lebensmitteln und an Kinder gerichtete Vermarktung und deren Auswirkungen.

Die Kommission wird ersucht,

  • die gemeinsame Arbeit der EU-Länder zu unterstützen, insbesondere in den Bereichen Verbesserung der Produktqualität von Lebensmitteln, Analyse der wirtschaftlichen Folgen von Adipositas, Vermarktung und die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln;
  • die Ausarbeitung von Verhaltenskodizes im Bereich der insbesondere an Kinder und Jugendliche gerichteten Vermarktung und Bewerbung von Lebensmitteln zu unterstützen und dabei in geeigneter Weise die verschiedenen Interessenträger einzubeziehen;
  • einen wirksamen Ansatz zur Berücksichtigung von Gesundheitsfragen in allen Politikbereichen zu verfolgen, durch den die Einbeziehung von Gesundheits-, Präventions- und Ernährungsfaktoren in allen Sektoren und Initiativen gefördert wird.

HINTERGRUND

Weiterführende Informationen:

HAUPTDOKUMENT

Schlussfolgerungen des Rates zum Beitrag zur Eindämmung des Anstiegs von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter (ABl. C 205 vom 29.6.2017, S. 46-52)

Letzte Aktualisierung: 06.11.2017

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