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Für einen dynamischen Europäischen Forschungsraum

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Für einen dynamischen Europäischen Forschungsraum

Die Mitteilung über den Europäischen Forschungsraum (EFR) von September 2014 stellt den Zweiten Fortschrittsbericht über den EFR dar. Er unterstreicht die guten Fortschritte der EFR-Partnerschaft - zwischen EU-Ländern, Forschungseinrichtungen und der Europäischen Kommission - bei der Schaffung eines Binnenmarkts für Forschung. Er weist auch auf die Herausforderungen hin, die bis zur Vollendung des EFR zu bewältigen sind.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament: Der Europäische Forschungsraum (COM(2014) 575 final vom 15.9.2014).

ZUSAMMENFASSUNG

Die Mitteilung über den Europäischen Forschungsraum (EFR) von September 2014 stellt den Zweiten Fortschrittsbericht über den EFR dar. Er unterstreicht die guten Fortschritte der EFR-Partnerschaft - zwischen EU-Ländern, Forschungseinrichtungen und der Europäischen Kommission - bei der Schaffung eines Binnenmarkts für Forschung. Er weist auch auf die Herausforderungen hin, die bis zur Vollendung des EFR zu bewältigen sind.

WAS IST DER ZWECK DIESER MITTEILUNG?

Die wichtigste Schlussfolgerung der Mitteilung lautet, dass die Voraussetzungen zur Erreichung des EFR, in dem Freizügigkeit für Forscherinnen und Forscher herrscht und wissenschaftliche Erkenntnisse frei ausgetauscht werden, auf europäischer Ebene geschaffen wurden. Die Vollendung des EFR ist jedoch ein schrittweiser Prozess. Daher sind nun vor allem auf einzelstaatlicher Ebene Reformen durchzuführen, damit der EFR funktioniert.

Der Bericht bestätigt, dass die folgenden Voraussetzungen für die Vollendung des EFR, die in der Mitteilung zum EFR 2012 angekündigt wurden, nun erfolgreich geschaffen sind:

  • Die EU-Länder ergreifen zunehmend Maßnahmen zur Unterstützung des EFR und nehmen diese in ihre nationalen Reformprogramme auf;
  • die EU hat den EFR in das Europäische Semester (den jährlichen Zyklus zur Koordination der Wirtschaftspolitik) aufgenommen. Sie stellt außerdem erhebliche Finanzmittel für EFR-Maßnahmen bereit, z. B. zur Förderung offener Einstellungsverfahren, den offenen Zugang zu Veröffentlichungen und Daten sowie die Gleichstellung der Geschlechter durch Horizont 2020;
  • die EFR-Agenda hat große Unterstützung durch Forschungsfördereinrichtungen und Forschungseinrichtungen gefunden;
  • ein solider EFR-Überwachungsmechanismus wurde eingerichtet, der zunehmend beweiskräftige Daten zur Bewertung der Fortschritte auf nationaler und institutioneller Ebene liefert.

Anzugehende Forschungsdefizite

  • Auch wenn fast alle EU-Länder nationale Forschungsstrategien angenommen haben, bestehen nach wie vor große Unterschiede in der Zuweisung der Forschungsfördermittel. Überdies fehlen europaweit vereinbarte Standards für das internationale Peer Review.
  • Es werden mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Doktoranden in der EU benötigt, die ihnen die richtigen Fähigkeiten für eine nichtakademische Laufbahn vermitteln.
  • Während mehr EU-Länder offene Einstellungsverfahren in öffentlichen Forschungseinrichtungen anwenden, bestehen zwischen den Ländern, Forschungseinrichtungen und Besoldungsgruppen große Unterschiede hinsichtlich der Umsetzung dieses Verfahrens.
  • In mehr als der Hälfte der EU-Länder existieren Initiativen zur Unterstützung der Gleichstellung der Geschlechter in der Forschung, der Umbruch erfolgt allerdings zu langsam.
  • Den EU-Länder gelingt es immer besser, einen offenen Zugang zu Forschungsergebnissen (Veröffentlichungen und Daten) zu gewährleisten und nationale Strategien für den Wissenstransfer zu entwickeln, müssen jedoch in beiden Bereichen noch mehr tun.

Im Fortschrittsbericht wird festgestellt, dass die EU-Länder bis Mitte 2015 einen EFR-Fahrplan ausarbeiten müssen. So sollen Initiativen entstehen, die auf die besonderen Bedürfnisse des jeweiligen Landes abzielen.

Künftige Herausforderungen

Zur optimalen Nutzung des Potenzials der offenen Forschungssysteme Europas und zur Förderung von Innovationen muss sich der EFR neue politische Prioritäten und Forschungsentwicklungen zu eigen machen und zukunftsfähige Lösungen für die Herausforderungen liefern, die der Gesellschaft bevorstehen. Die zunehmende Forderung nach Forschungsintegrität und Rechenschaftspflicht sowie neue Arten der Durchführung und des Austauschs von Forschungsarbeit (d. h. offene Wissenschaft) bedeuten, dass neuen Forschungsakteuren für den Erfolg des EFR eine zentrale Rolle zukommen wird.

Letzte Aktualisierung: 13.05.2015

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