EUR-Lex De toegang tot het recht van de Europese Unie

Terug naar de EUR-Lex homepage

Dit document is overgenomen van EUR-Lex

Document 52020XC0407(04)

Veröffentlichung eines Antrags auf Genehmigung einer nicht geringfügigen Änderung der Produktspezifikation gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel 2020/C 115/06

C/2020/2143

ABl. C 115 vom 7.4.2020, blz. 21–28 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

7.4.2020   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 115/21


Veröffentlichung eines Antrags auf Genehmigung einer nicht geringfügigen Änderung der Produktspezifikation gemäß Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

(2020/C 115/06)

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Änderungsantrag zu erheben.

ANTRAG AUF GENEHMIGUNG EINER NICHT GERINGFÜGIGEN ÄNDERUNG DER PRODUKTSPEZIFIKATION EINER GESCHÜTZTEN URSPRUNGSBEZEICHNUNG ODER EINER GESCHÜTZTEN GEOGRAFISCHEN ANGABE

Antrag auf Genehmigung einer Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012

„Piave“

EU-Nr.: PDO-IT-0686-AM02 — 5.4.2019

g. U. (X) g. g. A. ( )

1.   Antragstellende Vereinigung und berechtigtes Interesse

Consorzio di tutela del formaggio „Piave“ DOP [Schutzgemeinschaft für den Käse „Piave“ g. U.] mit eingetragenem Sitz in Via Nazionale 57/A, 32030 Busche di Cesiomaggiore (BL).

Die Schutzgemeinschaft setzt sich aus Herstellern von „Piave“ zusammen. Sie ist berechtigt, einen Änderungsantrag gemäß Artikel 13 Absatz 1 der Verordnung Nr. 12511 des italienischen Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft vom 14. Oktober 2013 zu stellen.

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Italien

3.   Rubrik der Produktspezifikation, auf die sich die Änderung(en) bezieht/beziehen

☐ Name des Erzeugnisses

☒ Beschreibung des Erzeugnisses

☐ Geografisches Gebiet

☐ Ursprungsnachweis

☒ Erzeugungsverfahren

☐ Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

☐ Kennzeichnung

☐ Sonstiges [bitte angeben]

4.   Art der Änderung(en)

☒ Gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 als nicht geringfügig geltende Änderung der Produktspezifikation einer eingetragenen g. U. oder g. g. A.

☐ Gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 als nicht geringfügig geltende Änderung der Produktspezifikation einer eingetragenen g. U. oder g. g. A., für die kein einziges Dokument (oder etwas Vergleichbares) veröffentlicht wurde.

5.   Änderung(en)

Beschreibung des Erzeugnisses

Die Merkmale des Käses wurden ausführlicher beschrieben. Die Änderung betrifft den letzten Absatz in Artikel 2 (Merkmale des Erzeugnisses) und den letzten Absatz in Punkt 3.2 des einzigen Dokuments.

Jetziger Wortlaut:

„Konsistenz und Aussehen: Die charakteristische augenfreie Käsemasse ist beim Typ „Fresco“ weiß und geschmeidig, bei längerer Reifung nimmt er eine strohgelbe Färbung und eine trockenere, körnigere Konsistenz an, bis hin zu einer charakteristischen leichten Bröckeligkeit bei den Typen ‚Vecchio‘, ‚Vecchio Selezione Oro‘ und ‚Vecchio Riserva‘.“

Geänderter Wortlaut:

„Konsistenz und Aussehen: geschlossen, kompakt, hell und geschmeidig beim Typ ‚Fresco‘, mit zunehmender Reifung aber dunkler und mit trockenerer, körnigerer Konsistenz. Bei allen Typen sind gelegentliche kleine Augen und leichte Unregelmäßigkeiten (Bröckeln) im Käse zulässig, nicht jedoch eine ausgeprägte und/oder auf die Aktivität von Propionsäurebakterien zurückzuführende Augenbildung.“

Mit der vorgeschlagenen Änderung wird das sensorische Profil des „Piave“ g. U. besser beschrieben und eine Terminologie eingeführt, die für den Milchsektor geeigneter und relevanter ist. Die reiferen Käsetypen werden nicht mehr nur als „strohgelb“ charakterisiert, um der Tatsache gerecht zu werden, dass ihre Färbung dunkler sein und variieren kann. Diese hängt davon ab, zu welcher Jahreszeit der Käse erzeugt wird und welche Blütenstände sich im Futter der Kühe befinden.

In Bezug auf das Vorhandensein von Augen wird bestätigt, dass „Piave“ g. U. ein geschlossener Käse ist, der jedoch gelegentlich kleine Augen aufweisen kann, die durch mechanische Methoden oder auf andere Weise verursacht werden — einerseits durch die verschiedenen Presssysteme und andererseits durch das Vorhandensein vereinzelter Kolonien gasbildender Mikroorganismen in den natürlichen Starterkulturen. Eine ausgeprägte Augenbildung — insbesondere aufgrund der Aktivität von Propionsäurebakterien — muss natürlich vermieden werden, da dies ein Zeichen für eine abnormale und unkontrollierte Fermentation ist. Zudem wird klargestellt, was mit dem Begriff „Bröckeligkeit“ gemeint ist.

Diese Änderungen sind erforderlich, da der vorherige Wortlaut keine Flexibilität bei der Kontrolle der genannten Merkmale bietet, was dazu führen könnte, dass Käse nicht als „Piave“ anerkannt wird, obwohl er die erforderlichen Merkmale aufweist.

Erzeugungsverfahren

Der Absatz zur Erzeugung des Rohstoffs in Artikel 5 der Produktspezifikation und in Punkt 3.3 des einzigen Dokuments wurde in Bezug auf die Rinderrassen und das Futter der Kühe umformuliert.

Jetziger Wortlaut:

„Die zur Herstellung von Piave verwendete Milch kommt ausschließlich aus dem Gebiet, auf das in Artikel 3 dieses Dokuments verwiesen wird, und zu mindestens 80 % von Rindern der für das Erzeugungsgebiet typischen Rassen, die besonders widerstandsfähig und für Gebirgsgebiete geeignet sind, nämlich Bruna Italiana, Pezzata Rossa Italiana und Frisona Italiana.“

Geänderter Wortlaut:

„Die zur Herstellung von Piave verwendete Milch kommt ausschließlich aus dem Gebiet, auf das in Artikel 3 dieses Dokuments verwiesen wird, und zu mindestens 80 % von Rindern der für das Erzeugungsgebiet typischen Rassen, die besonders widerstandsfähig und für Gebirgsgebiete geeignet sind, nämlich Bruna Italiana, Pezzata Rossa Italiana, Frisona Italiana, Grigio Alpina und Kreuzungen dieser Rassen.“

Mit der beantragten Änderung wird die lokale Rasse Grigio Alpina, die in der Vergangenheit aufgrund ihrer niedrigeren Produktivität nicht mehr gehalten wurde, erneut berücksichtigt. Die Rasse wurde in den letzten Jahren wiederentdeckt, da sie eine ausgesprochen robuste Natur hat und gut an das bergige Gelände anpasst ist. Die Rasse Grigio Alpina — ein mittelgroßes, robustes und anspruchsloses Rind mit ausgeprägtem Instinkt für die Futtersuche selbst auf unzugänglichen Weiden — hat sich für die Nutzung der natürlichen Ressourcen des Gebiets als besonders geeignet herausgestellt. Der doppelte Zweck der Rasse Grigio Alpina — sie dient auch der Fleischerzeugung — und ihre besondere Eignung für das bergige Gelände haben dazu geführt, dass sie in den landwirtschaftlichen Betrieben im bergigen Gebiet der Provinz Belluno zunehmend wiedereingeführt wird. Käse, der aus der Milch der Grigio Alpina hergestellt wird, entspricht den Eigenschaften des Käses „Piave“ vollumfänglich. Ein weiteres Merkmal der Rinderhaltung, das für die Berge und damit für das gesamte Gebiet, in dem „Piave“ hergestellt wird, typisch ist, sind die häufigen Kreuzungen zwischen den genannten Rinderrassen. Die landwirtschaftlichen Betriebe im Gebirgsgebiet, die für eine zielgerichtete genetische Auswahl nicht besonders geeignet sind, haben sich stets auf die natürliche Nachkommenschaft der Herde gestützt.

Jetziger Wortlaut:

„Nicht zulässig ist die Verfütterung der folgenden verbotenen Futtermittel:

industriell hergestellte Arzneifuttermittel;

Gemüse, Obst und Raps;

Harnstoff, Harnstoffphosphat, Biuret.“

Geänderter Wortlaut:

„Nicht zulässig ist die Verfütterung von:

industriell hergestelltem Arzneifuttermittel;

direkt verwendetem frischem Gemüse, Obst und Raps;

Harnstoff, Harnstoffphosphat, Biuret.“

Mit dieser Änderung soll klargestellt werden, dass Gemüse, Obst und Raps als Futtermittel nur dann verboten sind, wenn sie direkt frisch verwendet werden, da ihr Flüssigkeitsgehalt zu einer unerwünschten Fermentation führen kann, die das sensorische Profil der Milch verändert. Dieses Problem tritt jedoch nicht auf, wenn dieselben Futtermittel der Futterration der Kühe trocken oder als Konzentrat beigefügt werden; es besteht folglich keine Notwendigkeit, das Verfüttern dieser Futtermittel zu verbieten.

Das Adjektiv „verboten“ wiederholt die Bedeutung der Formulierung „nicht zulässig ist“ und wurde folglich gestrichen.

Artikel 5 Lagerung, Sammlung und Transport

Die Methode der Milchsammlung wurde aktualisiert.

Jetziger Wortlaut:

„Die Milchsammlung erfolgt in zwei oder vier Melkgängen; zwischen dem ersten Melkgang und der Verarbeitung dürfen höchstens 72 Stunden vergehen.“

Geänderter Wortlaut:

„Die Milchsammlung erfolgt über einen Zeitraum von höchstens drei aufeinanderfolgenden Tagen.“

Mit der Änderung soll von der Vorstellung von zwei oder vier Melkgängen — verstanden als traditionelle Melkgänge, d. h. zwei täglich — Abstand genommen werden. Die Einführung des automatisierten Melkens hat es ermöglicht, die Anzahl der Melkgänge im Laufe des Tages zu erhöhen. Aus wissenschaftlicher Sicht werden die Milcheigenschaften durch den Einsatz von automatischen Melksystemen nicht beeinträchtigt; insbesondere die Milchzusammensetzung ist statistisch in Bezug auf den Fett- und Proteingehalt mit Milch vergleichbar, die durch traditionelles Melken gewonnen wird. Tatsächlich verbessert die Anwendung dieser Systeme die Gesundheit der Kühe, da dadurch der Stress beseitigt wird, der entsteht, wenn die Kühe während der Spitzenzeiten der Laktation nur zweimal täglich gemolken werden. Die Möglichkeit, mehr als zwei Mal pro Tag große Mengen zu melken, führt außerdem zu einer geringeren Belastung von Euter und Zitzen, einer höheren mikrobiologischen Qualität der Milch und zu weniger Fällen von Mastitis. Darüber hinaus verbessern sich so die rheologischen Eigenschaften der Milch, die ein Maß dafür sind, welche Stärke der Käsebruch hat, d. h., wie schnell er auf die enzymatische Wirkung des Labs reagiert und inwieweit er der mechanischen Einwirkung der zur Trennung des Käsebruchs verwendeten „Lira“ widersteht.

In Bezug auf den zeitlichen Ablauf der Sammlung/Verarbeitung der Milch erfolgt die Änderung aufgrund der Tatsache, dass die heutigen Melk- und Kühlsysteme sowie die Lagerbedingungen für die Milch in den landwirtschaftlichen Betrieben optimale Hygienestandards der Produkte gewährleisten und die Eigenschaften der Milch über mehr Tage aufrechterhalten, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Folglich muss die Zeit zwischen Sammlung und Verarbeitung nicht mehr begrenzt werden; untermauert wird dies von in der Verarbeitung durchgeführten Tests und mikrobiologischen Befunden, die zeigen, dass die Milch länger als drei Tage nach dem Melken für die Verarbeitung geeignet ist.

Mit dieser Änderung wird den Bedürfnissen kleiner Tierzuchtbetriebe Rechnung getragen, die insbesondere im Winter häufig mit schwierigen Straßenverhältnissen aufgrund der für die Berge charakteristischen Witterungsbedingungen konfrontiert sind.

Wärmebehandlung

Was das Verfahren der Wärmebehandlung angeht, wurde eine Anpassung an die tatsächlichen Herstellungsmöglichkeiten vorgenommen.

Jetziger Wortlaut:

„Pasteurisierung der Milch bei 72 °C +/- 2 °C für die Dauer von 16 Sekunden, sodass bei einem Phosphatasetest ein negatives Ergebnis erzielt wird.“

Geänderter Wortlaut:

„Wärmebehandlung

Die für die Herstellung von ‚Piave‘ g. U. verwendete Milch kann pasteurisiert werden.“

Der Absatz wird geändert, da sich die Parameter der Wärmebehandlung je nach der Art des verwendeten Systems unterscheiden können; daher müssen auch solche Systeme berücksichtigt werden, die mit anderer Behandlungsdauer und anderen Temperatur zu demselben Ergebnis gelangen (z. B. Röhrenwärmetauscher gegenüber Plattenwärmetauscher). Während also die Pasteurisierung an sich unverändert bleibt, werden aus den genannten Gründen keine festen Referenzwerte angegeben, da sie definitionsgemäß Teil der Pasteurisierung sind und durch spezielle Rechtsvorschriften geregelt werden.

Mit der Änderung wird zudem den Erfordernissen einer Reihe von Betrieben im Gebiet Belluno, etwa Betrieben in Bergregionen oder kleinen Almbetrieben, Rechnung getragen, die nicht über die Möglichkeit verfügen, Milch zu pasteurisieren. Mit dieser Änderung wird auch die traditionelle Nutzung von Rohmilch ermöglicht.

Käseerzeugung

Einige technologische Parameter der Käseerzeugung wurden besser definiert.

Jetziger Wortlaut:

„Kochen bei 44-47 °C und umrühren — ruhen lassen für die Dauer von insgesamt 1½-2 Stunden“.

Geänderter Wortlaut:

„Kochen bei 44-47 °C“

Aufgrund dieser Änderung können die Verarbeitungszeiten an die Art des verwendeten Systems angepasst werden. Die einzelnen Phasen können sich je nach Art und Kapazität der Bottiche unterscheiden. Es hat sich deshalb gezeigt, dass das Festlegen der Mindest- und Höchstdauer im Laufe der Jahre zu einer Beschränkung der verwendbaren Herstellungssysteme geführt hat.

Das Streichen der Worte „umrühren — ruhen lassen“ ist insofern begründet, als dies ein integraler Bestandteil der Herstellung von gekochtem Käse ist. Eine Erläuterung ist nicht nötig und macht den Text nur schwerfälliger.

Salzen

Jetziger Wortlaut:

„Das Salzen erfolgt durch das Eintauchen in Lake für mindestens 48 Stunden.“

Geänderter Wortlaut:

„Das Salzen erfolgt durch das Eintauchen in Lake.“

Es hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass das Festlegen eines Mindestzeitraums für das Einlegen in Lake eine sehr einschränkende Bedingung ist, die nicht allen Herstellungssituationen gerecht wird. Tatsächlich unterscheiden sich die Methoden und die Dauer des Salzens je nach Art der Lake. Diese variiert in Bezug auf Volumen, Methode der Wasserzirkulation, Temperatur, Tauchmethode, Verfahren für die Reinigung der Lake usw., womit sich auch die Wirksamkeit in Bezug auf das Eindringen des Salzes in den Käse unterscheidet. Folglich wurde es für angemessen erachtet, die Mindestdauer für das Eintauchen in Lake zu streichen.

Mit dieser Streichung wird den Erfordernissen der Herstellung in kleinen Betrieben Rechnung getragen. Diese haben darauf hingewiesen, da sie weder über die automatisierten Systeme noch über die Mitarbeiter verfügen, um in dieser Herstellungsphase strikt regelkonform vorzugehen. Der richtige Grad des Salzens wird durch das sensorische Profil des „Piave“ g. U. garantiert.

EINZIGES DOKUMENT

„Piave“

EU-Nr.: PDO-IT-0686-AM02 — 5.4.2019

G. U. (X) G. G. A. ( )

1.   Name(n) (der g. U. oder der g. g. A.)

„Piave“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Italien

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.3 Käse

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Der Käse mit der g. U. „Piave“ ist ein gekochter, gereifter Hartkäse aus Kuhmilch von zylindrischer Form.

Das Erzeugnis gelangt in den folgenden Sorten in den Handel:

Fresco: Reifungsdauer mehr als 20 Tage und weniger als 60 Tage; Durchmesser 320 mm ± 20 mm; Randhöhe 80 mm ± 20 mm; Gewicht 6,8 kg ± 1 kg.

Mezzano: Reifungsdauer mehr als 60 Tage und weniger als 180 Tage; Durchmesser 310 mm ± 20 mm; Randhöhe 80 mm ± 20 mm; Gewicht 6,6 kg ± 1 kg.

Vecchio: Reifungsdauer mehr als sechs Monate; Durchmesser 290 mm ± 20 mm; Randhöhe 80 mm ± 20 mm; Gewicht 6 kg ± 1 kg.

Vecchio Selezione Oro: Reifungsdauer mehr als 12 Monate; Durchmesser 280 mm ± 20 mm; Randhöhe 75 mm ± 20 mm; Gewicht 5,8 kg ± 1 kg.

Vecchio Riserva: Reifungsdauer mehr als 18 Monate; Durchmesser 275 mm ± 20 mm; Randhöhe 70 mm ± 20 mm; Gewicht 5,5 kg ± 1 kg.

„Piave“ besitzt die folgenden Eigenschaften:

Fettgehalt: Fresco 33 % ± 4 %, Mezzano 34 % ± 4 %, Vecchio > 35 %.

Proteingehalt: Fresco 24 % ± 4 %, Mezzano 25 % ± 4 %, Vecchio > 26 %.

— Geschmack: anfangs süßlich und milchig, insbesondere beim Typ „Fresco“, aber auch noch beim „Mezzano“ feststellbar. Bei Fortdauer der Reifung wird der Geschmack stärker, würziger und gehaltvoller, bis hin zu einer leicht pikanten Note bei dem reiferen Käse.

— Rinde: zart und hell beim Typ „Fresco“, bei längerer Reifung dicker und fester, bei den Typen „Vecchio“, „Vecchio Selezione Oro“ und „Vecchio Riserva“ zunehmend härter und mit dunklerer, zu Ocker tendierender Färbung.

— Konsistenz und Aussehen: geschlossen, kompakt, blaßgelb und geschmeidig beim Typ „Fresco“, mit zunehmender Reifung aber dunkler und mit trockenerer, körnigerer Konsistenz. Bei allen Typen sind gelegentliche kleine Augen und leichte Unregelmäßigkeiten (Bröckeln) im Käse zulässig, nicht jedoch eine ausgeprägte und/oder auf die Aktivität von Propionsäurebakterien zurückzuführende Augenbildung.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Die Ernährung der Milchkühe muss folgende Anforderungen erfüllen:

Mindestens 70 % der Futtermittel und 50 % der Trockenfutterration müssen aus dem in Punkt 4 beschriebenen, durchwegs bergigen Gebiet stammen.

Nicht zulässig ist die Verfütterung von

industriell hergestelltem Arzneifuttermittel;

direkt verwendetem frischem Gemüse, Obst und Raps;

Harnstoff, Harnstoffphosphat, Biuret.

Die zur Herstellung von „Piave“ verwendete Milch kommt ausschließlich aus der Provinz Belluno und zu mindestens 80 % von Rindern der für das Erzeugungsgebiet typischen Rassen, nämlich Bruna Italiana, Pezzata Rossa Italiana, Frisona Italiana, Grigio Alpina und Kreuzungen dieser Rassen.

Auch die übrigen verwendeten Rohstoffe genügen dem Kriterium der Wahrung der örtlichen Tradition. Als Starterkulturen werden eine Milch- und eine Molkekultur verwendet, die ebenfalls vor Ort aus in der Provinz Belluno erzeugter Milch bzw. aus der daraus gewonnenen Molke hergestellt werden und Fermente mit autochthonen Bakterienstämmen enthalten.

Säuregehalt der Milchkultur: 10 °SH/50 ± 3.

Säuregehalt der Molkekultur: 27 °SH/50 ± 3.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Der gesamte Erzeugungsprozess (Milcherzeugung, Titration, Wärmebehandlung, Hinzufügen der Starterkulturen, Gerinnung, Ablassen der Molke/Einformen, Pressen, Kennzeichnung, Ruhen vor dem Reifen, Salzen und Reifen) muss in dem unter Punkt 4 angegebenen Gebiet erfolgen.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

Der Name des Erzeugnisses („Piave“) wird senkrecht mit alternierender Richtung des Schriftzugs auf dem gesamten Laibrand eingeprägt (Buchstabenhöhe 70 mm ± 5 mm).

Jeder Laib muss die Nummer der Herstellungscharge tragen, aus der Tag, Monat und Jahr der Herstellung ersichtlich sein muss. Die Nummer ist auf dem Rand des Käselaibs oder auf der flachen Ober- bzw. Unterseite einzuprägen.

Auf der anderen flachen Seite wird ein Etikett mit der folgenden Aufschrift angebracht:

„Piave“ Denominazione d’Origine Protetta [geschützte Ursprungsbezeichnung];

Fresco, Mezzano oder Vecchio (Vecchio Selezione Oro — Vecchio Riserva);

Firmenzeichen bzw. Firmenname des Herstellers.

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Erzeugungsgebiet des Käses „Piave“ ist das Gebiet der Provinz Belluno.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Die gesamte Provinz Belluno liegt in einem Berggebiet und wird auf allen Seiten durch Bergketten eingegrenzt: im Norden zu Österreich, im Osten zur Region Friaul-Julisch-Venetien, im Westen zur Region Trentino Alto Adige und im Süden zum Flachland der Provinzen Treviso und Vicenza hin. Der Fluss Piave durchzieht die Provinz Belluno von Norden nach Süden bzw. Südwesten. Seine Quelle liegt in dem Gebiet Comelico zu Füßen des Monte Peralba im Val Visdende im nördlichsten Teil der Provinz.

Diese Bergketten, vor allem die Dolomiten im Nordwesten und die Voralpen im Südosten, und der Fluss Piave, der die Provinz in ganzer Länge durchzieht, sorgen für ein besonderes Umfeld, das sich von den angrenzenden Gebieten durch deutlich höhere jährliche Niederschlagsmengen und relativ niedrige Mindesttemperaturen unterscheidet. Diese spezifischen klimatischen Bedingungen ermöglichen den für Berggebiete typischen Pflanzenbewuchs. Die Provinz Belluno liegt in den Dolomiten, d. h. in den italienischen Alpen, und umfasst zwei große Naturparks, den Parco Nazionale delle Dolomiti Bellunesi und den Parco Naturale Regionale delle Dolomiti d’Ampezzo.

Die durchwegs bergige Provinz Belluno ohne Ebenen oder Hügelland ist aufgrund der Höhen- und Hanglage der Flächen ein landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet, eignet sich jedoch gut zur Produktion von Milch und Käse. Auf den großen Weideflächen der Provinz Belluno von insgesamt 13 000 ha stehen pro Tier 4,38 ha zur Verfügung, deutlich mehr als in den angrenzenden Gebieten (0,67 ha pro Tier).

„Piave“ ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

typisches sensorisches Profil in den verschiedenen Reifungsphasen aufgrund der Proteolyse- und Lipolyseprozesse, die durch die Kombination der zwei Typen von Starterkulturen und autochthonen Mikroorganismen ausgelöst werden;

kompakter Teig, da keine gasbildenden Gärungsprozesse stattfinden;

Milcharoma (intensiver beim Käse mit kurzer Reifungsdauer);

im Verlauf der Reifung immer intensiver und runder werdender Geschmack, bis hin zu einer leicht pikanten, nie jedoch scharfen Note, die für den ausgewogenen Geschmack dieses einzigartigen Käses charakteristisch ist.

Die vorgenannten qualitativen Merkmale beruhen insbesondere auf zwei Faktoren:

a)

der zur Erzeugung des Käses verwendeten Milch, die einen höheren Fett- und Proteingehalt aufweist als die Milch aus anderen Gebieten (auch der Region Veneto).

Die zur Herstellung von „Piave“ verwendete Milch kommt ausschließlich aus der Provinz Belluno, ihr Fettgehalt liegt im Durchschnitt bei 3,93 % und ihr Proteingehalt bei 3,35 %, also höher als bei der Milch aus den anderen Provinzen des Veneto (3,69 % bzw. 3,27 %) und auch höher als im nationalen Durchschnitt (3,7 % bzw. 3,28 %).

b)

der typischen autochthonen Mikroflora, die verwendet wird.

Die beiden zur Herstellung von „Piave“ verwendeten Starterkulturen werden vor Ort aus der Milch bzw. der daraus gewonnenen Molke erzeugt, die Fermente autochthoner Bakterienstämme enthalten. Aufgrund der Vermehrung direkt vor Ort ist die von diesen natürlichen Kulturen stammende Mikroflora gewissermaßen ein mikrobiologischer Fingerabdruck des Erzeugungsgebiets; die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen darin enthaltenen Organismen gehören zu den entscheidenden Faktoren für die Herausbildung der besonderen organoleptischen Eigenschaften des „Piave“.

Die organoleptischen und ernährungsphysiologischen Merkmale von „Piave“ ergeben sich aus den spezifischen geografischen, Umwelt- und Produktionsbedingungen im alpinen Erzeugungsgebiet.

Die besonderen Merkmale der zur Herstellung von „Piave“ verwendeten Milch, die einen höheren Fett- und Proteingehalt aufweist, sind auf die Haltung der Milchkühe in bergigem Gelände zurückzuführen.

Eine relativ geringe Milchleistung ist typisch für alle Berggebiete und insbesondere für die Provinz Belluno. Die Milcherzeugung pro Hektar ganzjährig genutzter Futterfläche/Dauerweide (weniger als 10 Liter gegenüber durchschnittlich 272 Liter pro Hektar Weideland in den anderen Provinzen) und die Milchleistung pro Tier (44 hl pro Jahr gegenüber 57 hl im regionalen Durchschnitt) liegen deutlich unter den Mittelwerten der anderen Gebiete. Auch die Beweidungsdichte ist in der Provinz Belluno erheblich geringer als in den angrenzenden Gebieten und Provinzen. Wie bereits angeführt, beträgt die ganzjährig genutzte Futterfläche/Dauerweide, die pro Rind zur Verfügung steht, im Erzeugungsgebiet von „Piave“ 4,38 ha und ist damit deutlich größer als in den angrenzenden Gebieten und im regionalen Durchschnitt (0,67 ha pro Tier).

Ferner ermöglichen die klimatischen Bedingungen wie Temperatur und durchschnittliche Niederschlagsmenge, die sich deutlich von denen der angrenzenden Gebiete unterscheiden, die Entwicklung eines für Bergregionen typischen Pflanzenbewuchses, der der Milch aus der Provinz Belluno und dadurch auch dem „Piave“ eine besondere aromatische Note verleiht.

Die vorgenannten Faktoren wie die geringe Milchleistung und die große verfügbare Weidefläche mit ihrem reichhaltigen Angebot an Grünfutter und typischen Bergkräutern sorgen für die Entstehung einer ökologischen Nische und tragen entscheidend zur Bildung der qualitativen Merkmale bei, die für die Milch aus der Provinz Belluno typisch sind.

Die besondere Qualität der Milch und die gleichzeitige Verwendung zweier vor Ort erzeugter natürlicher Starterkulturen (einer Milch- und einer Molkekultur) verleihen dem „Piave“ seine besonderen organoleptischen Eigenschaften.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts, als in Italien die ersten Gemeinschaftsbergkäsereien entstanden, wird die Herstellungsmethode für „Piave“ im Erzeugungsgebiet von einer Generation an die nächste weitergegeben.

Im Jahr 1960 wurden die traditionellen Käselaibe erstmals unter dem Namen „Piave“ vermarktet. Damals war ein Drittel der 10 Tonnen Milch, die jeden Tag bei der Molkereigenossenschaft Latteria Sociale Cooperativa della Vallata Feltrina angeliefert wurden, zur Herstellung von „Piave“ und von „Fior di Latte“-Frischkäse bestimmt.

Der Name des Käses „Piave“ steht in direktem Bezug zum Fluss gleichen Namens, der die Provinz Belluno als prägender Faktor von Norden nach Süden bzw. Südosten durchfließt.

Das Erzeugnis genießt heute bei den Verbrauchern einen hohen Bekanntheitsgrad und große Wertschätzung und wurde deshalb seit den 1980er-Jahren regelmäßig mit Auszeichnungen für seinen typischen Charakter und seine besonderen Eigenschaften bedacht. Auf nationaler Ebene wurde der Käse bei der 23., 26. und 27. Messe „Mostra delle Produzioni Casearie“ (1986, 1992 und 1994) mit dem „Spino d’Oro“ prämiert. Auch bei internationalen Wettbewerben erhielt er Auszeichnungen, etwa bei der Olympiade der Bergkäse in Verona (2005) den Premio Buonitalia als bester Exportkäse und bei den World Cheese Awards in Dublin und bei der Messe World Food in Moskau (2007) jeweils den ersten Preis in der Kategorie für reifen Käse.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 dieser Verordnung)

Der vollständige Wortlaut der Produktspezifikation ist abrufbar über http://www.politicheagricole.it/flex/cm/pages/ServeBLOB.php/L/IT/IDPagina/3335

oder

die Homepage des italienischen Ministeriums für Agrar-, Ernährungs- und Forstpolitik (www.politicheagricole.it). Klicken Sie dort zunächst auf „Qualità“ (oben rechts auf dem Bildschirm), dann auf „Prodotti DOP IGP e STG“ (auf der linken Bildschirmseite) und schließlich auf „Disciplinari di Produzione all’esame dell’UE“.


(1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


Naar boven