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Document 52019XC0326(02)

    Veröffentlichung des geänderten Einzigen Dokuments infolge der Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012

    C/2019/2332

    ABl. C 114 vom 26.3.2019, p. 15–18 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    26.3.2019   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 114/15


    Veröffentlichung des geänderten Einzigen Dokuments infolge der Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012

    (2019/C 114/06)

    Die Europäische Kommission hat die vorliegende geringfügige Änderung gemäß Artikel 6 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 664/2014 der Kommission (1) genehmigt.

    Der Antrag auf Genehmigung dieser geringfügigen Änderung kann in der DOOR-Datenbank der Kommission eingesehen werden.

    EINZIGES DOKUMENT

    „ECHALOTE D’ANJOU“

    EU-Nr.: PGI-FR-01253-AM01 — 11.9.2018

    g. U. ( ) g. g. A. ( X )

    1.   Name(n)

    „Echalote d’Anjou“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Frankreich

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    3.1.   Art des Erzeugnisses

    Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet oder verarbeitet

    3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

    Die „Echalote d’Anjou“ ist eine einkeimblättrige Pflanze, die zur Familie der Liliengewächse, Gattung Allium, Art Cepa, und ausschließlich zur Aggregatum-Gruppe gehört.

    Es handelt sich um eine „traditionelle“ (durch vegetative Vermehrung gewonnene) rosafarbene Schalotte vom Sortentyp Jersey, die eine längliche Form besitzt und in frischem Zustand vermarktet wird.

    Die „Echalote d’Anjou“ wird aus Sorten erzeugt, die in das Verzeichnis der von der Erzeugergemeinschaft anerkannten Sorten eingetragen sind, die dieses Verzeichnis auf dem neuesten Stand hält. Die Eintragung einer neuen Sorte erfolgt nach einem Verfahren, das die Überprüfung sowohl der technischen Kriterien (insbesondere Ertrag, Teilungsrate, Lagerfähigkeit, Anbaumethode, Umweltadaptivität, Pathogenresistenz, Nährstoffbedarf, Abfallquote, Mechanisierungseignung, Sammeln, Überführung auf die Bänder in der Verpackungsstation) als auch der wichtigsten Merkmale der „Echalote d’Anjou“ (Größe, Form, Aussehen, Länge, Farbe der Außenhäute, Trockenmasse) ermöglicht.

    Das Verzeichnis der zugelassenen Sorten wird nach jeder Änderung den Erzeugern sowie der Kontrollstelle und den zuständigen Kontrollbehörden übermittelt.

    Physikalische Eigenschaften

    a)

    Die Bulben müssen fest und kompakt sein, ohne hohle oder verhärtete Stängel und praktisch frei von Wurzelresten. Die folgenden leichten Mängel sind jedoch zulässig, sofern sie das allgemeine Aussehen des Erzeugnisses und seine Qualität, seine Haltbarkeit und seine Aufmachung nicht beeinträchtigen: ein leichter Formfehler, oberflächliche Risse in den Außenhäuten, soweit das Fleisch geschützt ist.

    b)

    Form: Die „Echalote d’Anjou“ hat eine gleichmäßige und etwas längliche und schlanke Form, ist 20 bis 55 mm groß und weist ein Verhältnis Höhe/mittlerer Durchmesser (*) von über 1,2 auf.

    (*) mittlerer Durchmesser = (großer Querdurchmesser + kleiner Querdurchmesser)/2.

    c)

    Die Außenhäute der Zwiebeln sind fein und glänzend, rot-hellgelb oder sogar blassgelb und gehen in Abhängigkeit vom Reife- und Trocknungsgrad und von der Lagerdauer vor dem Versand immer mehr ins Kupferfarbene.

    Chemische Eigenschaft

    Der Trockenmassegehalt ist hoch und beträgt mindestens 16 %.

    Organoleptische Eigenschaften

    Die „Echalote d’Anjou“ weist die folgenden organoleptischen Eigenschaften auf: Sie fühlt sich fest an, ihr Fleisch ist rosa und von zarter Konsistenz. Sie entfaltet ein typisches, intensives Aroma und zeichnet sich durch deutlich scharfen Geruch und Geschmack aus.

    Aufmachung des Erzeugnisses

    Die „Echalote d’Anjou“ wird in zwei Formen angeboten:

    als frühreife oder halbtrockene Schalotte, die zu Saisonbeginn versandt wird;

    als haltbare oder trockene Schalotte, die das übrige Jahr über versandt wird und deren Hals vollkommen trocken aussieht.

    3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

    3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

    Das Anpflanzen der Bulben, das Roden und das Trocknen auf dem Feld finden in dem geografischen Gebiet statt.

    3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    Die Arbeitsvorgänge der ersten Lagerung, der Aufbereitung, des Verlesens, der abschließenden Größensortierung und der Abnahme der „Echalote d’Anjou“ finden innerhalb des geografischen Gebiets statt.

    Diese Arbeitsschritte ermöglichen es, die physikalischen und chemischen Eigenschaften und die Aufmachung zu überprüfen, um die besonderen Merkmale des Erzeugnisses auf diese Weise zu bewahren.

    Das Know-how der Markteilnehmer über diese Arbeitsvorgänge beruht auf einem bewährten Verfahren, bei dem sich die manuellen Arbeiten der Vorbereitung, des Verlesens und der abschließenden Größensortierung abwechseln, bevor die endgültige Abnahme erfolgt. Auf diese Weise können die Schalotten optimal für ein besseres Trocknungsmanagement im Hinblick auf die Vermarktung oder den Export der entsprechenden Partien, die das ganze Jahr über erfolgen können, aufbereitet werden. Dieses Fachwissen ist ein zusätzlicher Garant für die Qualität und die Erhaltung der Merkmale der „Echalote d’Anjou“, die gewährleistet sind, wenn diese Arbeitsschritte in dem geografischen Erzeugungsgebiet durchgeführt werden.

    Die „Echalote d’Anjou“ wird ganzjährig in Einzelverpackungen, durch die der Inhalt ganz oder teilweise zu sehen ist, oder in Schutzverpackungen für den Einzelverkauf an den Endverbraucher vermarktet. Das Gewicht einer solchen Verkaufspackung darf maximal 20 kg betragen.

    3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    Jede Verpackung bzw. jede Verkaufspackung für den Endverbraucher ist mit den folgenden Angaben zu versehen:

    eingetragene Bezeichnung des Erzeugnisses und g. g. A.-Symbol der Europäischen Union im selben Sichtfeld;

    Handelsklasse;

    Zertifizierungsstelle.

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

    Das geografische Gebiet umfasst folgende Gemeinden des Departements Maine-et-Loire (49):

    Allonnes, Artannes-sur-Thouet, Beaufort-en-Anjou, Blaison-Saint-Sulpice, Blou, Bois d’Anjou (Les), Brain-sur-Allonnes, Brézé, Brissac-Loire-Aubance (ehemals Gebiete der Teilgemeinden Alleuds (Les), Charcé-Saint-Ellier-sur-Aubance, Chemellier, Coutures, Saint-Rémy-la-Varenne, Saint-Saturnin-sur-Loire, Saulgé-l’Hôpital), Chacé, Cornillé-les-Caves, Dénezé-sous-Doué, Distré, Doué-en-Anjou (ehemals Gebiet der Teilgemeinde Meigné), Epieds, Fontevraud-l’Abbaye, Gennes-Val-de-Loire, Jarzé-Villages (ehemals Gebiete der Teilgemeinden Chaumont d’Anjou, Jarzé, Lué-en-Baugeois), Loire-Authion, Longué-Jumelles, Louresse-Rochemenier, Mazé-Milon, Ménitré (La), Montsoreau, Neuillé, Parnay, Rosiers-sur-Loire (Les), Rou-Marson, Saint-Clément-des-Levées, Saint-Cyr-en-Bourg, Saint-Martin-de-la-Place, Saint-Philbert-du-Peuple, Sarrigné, Saumur, Sermaise, Souzay-Champigny, Tuffalun, Turquant, Ulmes (Les), Varennes-sur-Loire, Varrains, Vernantes, Verrie, Villebernier, Vivy.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

    Die g. g. A. „Echalote d’Anjou“ beruht auf natürlichen Faktoren und menschlichen Faktoren, die dem Erzeugnis seine regelmäßige und längliche Form verleihen und für die Schärfe seines organoleptischen Profils sowie eine lange Haltbarkeit sorgen. Diese Besonderheiten haben dazu beigetragen, dass die „Echalote d’Anjou“ weit über das Erzeugungsgebiet hinaus hohes Ansehen genießt.

    Das geografische Gebiet, in dem die „Echalote d’Anjou“ angebaut wird, liegt am äußeren Rand des Pariser Beckens, durch das sich von Ost nach West das Loire-Tal erstreckt, welches vorwiegend durch Schwemmlandböden und lehmig-kalkige Sedimentformationen gekennzeichnet ist. Es handelt sich um verhältnismäßig leichte Böden mit einer feinen Korngröße, wobei die tieferen Schichten eine wichtige Wasserreserve bilden.

    Im Anjou herrscht ozeanisches Klima, das im Übrigen oft mit dem gängigen Begriff „douceur angevine“ (mildes Anjou-Klima) bezeichnet wird. Es ist durch gemäßigte Temperaturen, geringe jährliche Temperaturschwankungen (um die 15 °C), regelmäßige und mäßige Niederschläge (etwa 650 mm) und schwache Winde gekennzeichnet. 1842 wurde in einem in „Statistique horticole du Maine-et-Loire“ (Gartenbaustatistik des Departements Maine-et-Loire) enthaltenen Kommissionsbericht erwähnt, dass in dem Departement Schalotten angebaut werden.

    1962 organisierten sich die Erzeuger der Region Mazé und bauten die Erzeugung von Schalotten vom Typ Jersey schrittweise aus.

    Ab 1975 bis 1980 erhielt der Anbau der langen Schalotte eine neue Dynamik. Damals entstand im Anjou ein besonderer Typus von Schalottenerzeugerbetrieben, die durch eine mäßig große Betriebsfläche gekennzeichnet sind, die einen durch andere Sonderkulturen ergänzten Schalottenanbau auf durchschnittlich 3 ha bis 4 ha ermöglicht.

    Die derzeit angewandten Verfahren beruhen auf Bräuchen und traditionellen Anbautechniken, die sehr arbeitskräfteintensiv sind; zu nennen seien die Auswahl der verwendeten Sorten und die Vermehrung des Pflanzguts (systematische Warmwasserbehandlung), der Fruchtwechsel, das Mulchen der Böden, das Anpflanzen und Roden von Hand, das Auslegen zum Trocknen auf dem Feld oder während der Lagerung, die Aufbereitung der Schalottenpartien (Entfernen des Lauchs), das Verlesen (Beschau) und die Größensortierung vor der Abnahme, damit fast ein Jahr lang bis zur folgenden Ernte ein Qualitätserzeugnis vermarktet werden kann.

    Die „Echalote d’Anjou“ zeichnet sich insbesondere aus durch:

    ihre Form, die länger und schlanker ist als bei der halblangen Schalotte, wodurch sie für Kunden und Verbraucher attraktiver wird, sowie ihre eher rot-gelbe und hellere Farbe, die bei der ganzen Schalotte auch blassgelb sein kann;

    ihr chemisches Profil: hoher Trockenmasseanteil von mindestens 16 %;

    ihr organoleptisches Profil: Sie fühlt sich fest an, ihr Fleisch ist rosa und von zarter Konsistenz, sie entfaltet ein typisches Aroma mit einem ausgeprägt scharfen Geruch und Geschmack, der sie von in anderen Regionen angebauten Schalotten unterscheidet und für die Küche attraktiver macht;

    ihre Lagerfähigkeit: Da sie bei voller Reife geerntet wird, kann sie mehrere Monate lang unter angemessenen Bedingungen gelagert werden, wobei die hohe Festigkeit der Zwiebeln erhalten bleibt und Gewichtsverluste minimiert werden;

    ihre einheitliche Zusammensetzung: Alle geernteten Bulben entstehen durch vegetative Vermehrung und sind folglich genetisch vollkommen identisch, was bei durch geschlechtliche Vermehrung gewonnenem Pflanzgut (Lauchzwiebel- und Schalottenpflänzlinge) nicht der Fall ist.

    Ihre Morphologie, Konsistenz und Farbe unterscheiden sie von in anderen Gebieten angebauten Schalotten. Die „Echalote d’Anjou“ genießt außerdem ein hohes Ansehen, das weit über die Grenzen ihres Erzeugungsgebiets und selbst Frankreichs hinausreicht.

    Die Abgrenzung des geografischen Gebiets beruht auf dem Ineinandergreifen natürlicher und menschlicher Einflüsse, die die Besonderheiten der „Echalote d’Anjou“ (längliche Form, hoher Trockenmassegehalt, organoleptisches Profil, Lagerfähigkeit und Einheitlichkeit) prägen und sie von anderen Schalottenproduktionen unterscheiden.

    Die Böden sind von feiner und gleichmäßiger Korngröße, die eine problemlose und tiefe Verwurzelung der Schalotten und letztendlich die harmonische Ausbildung der Bulbe mit ihrer typischen Gleichmäßigkeit und Form ermöglicht.

    Die hohe Wasserverfügbarkeit in dem geografischen Gebiet trägt dazu bei, dass die Pflanzen regelmäßig mit Wasser versorgt werden; die etwas höhere Niederschlagsmenge im Monat Mai entspricht genau dem Bedarf der „Echalote d’Anjou“ in der Phase ihrer Bulbenbildung.

    Das milde Anjou-Klima wird den Temperaturanforderungen der „Echalote d’Anjou“ vollauf gerecht und verhindert Probleme infolge physiologischer Verbrennungen, die die organoleptische Qualität des Erzeugnisses beeinträchtigen könnten.

    Die Besonderheiten der „Echalote d’Anjou“ ergeben sich außerdem aus dem Know-how der Erzeuger, das sie aus Überlieferungen lokaler Anbauverfahren schöpfen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen und ab den 1960er-Jahren schrittweise geregelt und weiterentwickelt wurden.

    In den spezialisierten Betrieben wurde der Sorten- und Pflanzgutauswahl stets große Bedeutung beigemessen und ihre technische Überwachung gewährleistet. Durch die Warmwasserbehandlung vor dem Pflanzen werden die Bulben vor einem möglichen Befall durch Bodenschädlinge geschützt.

    Nach einer aufwendigen Vorbereitung des Bodens wird von Hand gepflanzt, wodurch insbesondere die Pflanztiefe angepasst werden kann, um eine harmonische Entwicklung der „Echalote d’Anjou“ zu ermöglichen. Auch das Ernten von Hand beruht auf dem Knowhow der Erzeuger, die einschätzen können, wann das richtige Reifestadium erreicht ist.

    Und schließlich werden mit der natürlichen Trocknung auf dem Feld ein hoher Trockenmassegehalt und die Aromakonzentration erreicht, die der Schalotte ihre charakteristische Schärfe verleiht.

    Die „Echalote d’Anjou“ genießt landesweites Ansehen, das sich im Laufe der Zeit auch über die Grenzen Frankreichs hinaus verbreitet hat. Tatsächlich werden von den derzeit erzeugten „Echalotes d’Anjou“ fast 40 % in mehreren nordeuropäischen Staaten vermarktet und in die Vereinigten Staaten, nach Kanada und Südostasien exportiert.

    Ausgerichtet auf große Einzelhandelsketten, erreicht die „Echalote d’Anjou“ einen breiten, speziellen Kundenkreis, der dieses Erzeugnis insbesondere aufgrund seiner Gleichmäßigkeit und Festigkeit seit Langem sehr schätzt. Volksfeste wie die von der Confrérie des amis de l’Echalote d’Anjou (Bruderschaft der Freunde der „Echalote d’Anjou“) in Chemellier veranstaltete Grande fête de l’Echalote (Großes Schalottenfest) tragen ebenfalls dazu bei, das Ansehen dieses Erzeugnis in der Öffentlichkeit zu wahren und zu verbessern.

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

    (Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 dieser Verordnung)

    https://info.agriculture.gouv.fr/gedei/site/bo-agri/document_administratif-e6b6e010-dc41-48c8-99e1-3080eb6d5cf2


    (1)  ABl. L 179 vom 19.6.2014, S. 17.


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