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Document 52012XC1116(03)

    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    ABl. C 352 vom 16.11.2012, p. 13–16 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    16.11.2012   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 352/13


    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    2012/C 352/04

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.

    EINZIGES DOKUMENT

    VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

    „ACEITE DE LUCENA“

    EG Nr.: ES-PDO-0005-0760-18.02.2009

    g.g.A. ( ) g.U. ( X )

    1.   Name:

    „Aceite de Lucena“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland:

    Spanien

    3.   Beschreibung des landwirtschaftlichen Erzeugnisses oder des Lebensmittels:

    3.1   Erzeugnisart:

    Klasse 1.5.

    Fette (Butter, Margarine, Öle usw.)

    3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt:

    Bei dem durch die Ursprungsbezeichnung geschützten Erzeugnis handelt es sich um natives Olivenöl extra, das aus den Früchten des Ölbaums (Olea Europea, L.) der Sorte Hojiblanca als Hauptbestandteil (über 90 %) und weiteren zugelassenen Nebensorten (Arbequina, Picual, Lechín, Tempranilla, Ocal, Campanil und Chorruo) gewonnen wird. Das Olivenöl wird ausschließlich durch physische und mechanische Verfahren hergestellt. Da durch die Kaltpressung die chemische Zusammensetzung nicht verändert wird, werden der für Oliven typische Geschmack, das Aroma und die weiteren Eigenschaften erhalten.

    Farbe: Von intensivem Grün bis gelblichem Grün je nach Zeitpunkt der Olivenernte. (pH-Farbskala von 2/4 bis 3/4).

    Geschmack: Die von der Ursprungsbezeichnung geschützten Olivenöle haben ein mittleres fruchtiges Aroma mit einer Note nach Mandeln und grünem Gras, die Geschmacksrichtungen bitter und scharf sind ausgeglichen und nur wenig ausgeprägt.

    Geruch: Ein fruchtiger Geruch nach grünem Gras dominiert.

    Physikalisch-chemische und organoleptische Parameter des Olivenöls: Säuregehalt: maximal 0,8 %; Peroxidzahl: höchstens 15 meq O2/kg Öl, UV-Absorption (K270): höchstens 0,15; Feuchtigkeitsgehalt höchstens 0,2 %; Polyphenole (% Koffeinsäure): mindestens 100 ppm und durchschnittlich 350 ppm; Fruchtigkeitsmedian (Mf): größer oder gleich 3; Schärfemedian: zwischen 1 und 3; Bitterkeitsmedian: zwischen 1 und 3; Fehlermedian (Md): 0.

    3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse):

    Entfällt.

    3.4   Futter (nur für tierische Erzeugnisse):

    Entfällt.

    3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen:

    Die Erzeugung der Oliven und des Olivenöls findet in dem unter Punkt 4 beschriebenen geografischen Gebiet statt.

    Daher müssen auch das Beschneiden der Olivenbäume, das Ernten, Reinigen und Waschen der Oliven, das Mahlen, die Trennung der Phasen und das Dekantieren in dem begrenzten geografischen Gebiet stattfinden.

    3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.:

    Das Olivenöl wird in Flaschen aus vorzugsweise dunklem Glas in Mengen von 0,25, 0,5, 0,75 und 1 l oder in Blechkaraffen mit einem Fassungsvermögen von 5 l und 2,5 l abgefüllt, damit die Eigenschaften des Olivenöls bis zum Verzehr optimal bewahrt werden.

    3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung:

    Alle Verpackungen des durch die Ursprungsbezeichnung geschützten Olivenöls extra „Aceite de Lucena“ tragen ein von der Kontrollstelle herausgegebenes Rückenetikett mit der obligatorischen Angabe „Aceite de Lucena“, dem Logo und der jeweiligen fortlaufenden Nummer.

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets:

    Das geografische Gebiet liegt im Süden der spanischen Provinz Córdoba und umfasst die Gemeinden Aguilar de la Frontera, Benamejí, Encinas Reales, Iznajar, Lucena, Montilla, Moriles, Monturque und Rute sowie den östlichen Teil der Gemeinde Puente Genil am rechten Ufer des Genil.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet:

    5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets:

    Natürliche Faktoren

    Die Kalkböden sind besonders reich an Karbonat, es sind magere, nicht besonders tiefe Böden, die ein leichtes Defizit an organischer Materie aufweisen. Darüber hinaus ist der Kalkanteil mit pH-Werten zwischen 6 und 8 besonders hoch.

    Die mittlere Höhe über dem Meeresspiegel beträgt zwischen 171 m (Puente Genil) und 800 m (Iznájar). Die höchsten Punkte des Gebiets befinden sich auf einer Höhe von über 1 200 m im subbetischen Gebirgssystem.

    Hier herrscht mediterranes Klima mit milden bis kalten Wintern und trockenen, heißen Sommern. Im Gebiet der geschützten Ursprungsbezeichnung wirkt sich im Gegensatz zur übrigen Provinz Córdoba das kontinentale Klima kaum aus.

    Menschliche Faktoren

    Aufgrund der in dieser Gegend üblichen Anbaudichte erhält die produktive Oberfläche der Bäume auf Grund des Pflanzabstands genügend Sonnenlicht. Hierzu tragen auch die ebenfalls während der Wachstums- und der Pflegephasen verwendeten Baumschnitttechniken bei.

    Im abgegrenzten geografischen Gebiet findet die Ernte nach Analyse der Reifegrads und des Fettertrags statt, wodurch ein Olivenöl mit weicherem Geschmack gewonnen werden kann. Hierzu tragen auch der veränderte Polyphenolgehalt und die Tatsache bei, dass die Oliven geerntet werden, bevor sie von selbst vom Baum fallen.

    Die Ernte und der Transport in die Ölmühle dauern im Durchschnitt 24 bis maximal 72 Stunden.

    5.2   Besonderheit des Erzeugnisses:

    Physikalisch-chemische Merkmale

     

    Säuregehalt: höchstens 0,8 %.

     

    Peroxidzahl: höchstens 15 meq O2/kg Öl.

     

    UV-Absorption (K270): höchstens 0,15.

     

    Feuchtigkeitsgehalt: höchstens 0,2 %.

     

    Polyphenole (% Koffeinsäure): mindestens 100 ppm

     

    Durchschnittlich 350 ppm.

    Organoleptische Merkmale

     

    Fruchtigkeitsmedian (Mf): größer oder gleich 3.

     

    Schärfemedian: zwischen 1 und 3.

     

    Bitterkeitsmedian: zwischen 1 und 3.

     

    Fehlermedian (Md): 0.

     

    Beachtliche Präsenz, die Geschmacksrichtungen „scharf“ und „bitter“ sind nur schwach ausgeprägt und sehr ausgeglichen.

     

    Weicher Geschmack und Geruch mit einem für die Olivensorte typischen Geschmack nach Mandeln. Es wird überwiegend die Sorte „Hojiblanca“ verwendet, die daher für die Zusammensetzung des Olivenöls aus diesem Gebiet kennzeichnend ist.

     

    Der Säuregehalt liegt nie über 0,8 % des Volumens, normalerweise liegt er zwischen 0,1 und 0,3 %.

     

    Organoleptische Bewertung: Präsenz eines fruchtigen Aromas nach grünem, frisch geschnittenen Gras.

     

    Das Olivenöl hat meistens einen grünlichen Farbton.

    5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.):

    Für das Anbaugebiet der g.U. „Aceite de Lucena“ sind insbesondere die mittlere Höhe, die Kalkböden mit zahlreichen Karbonatverbindungen und das mediterrane Klima typisch, so dass das Olivenöl einen besonders hohen Polyphenolgehalt aufweist, was wiederum zu einem typischen, sehr präsenten, aber durchaus weichen Geschmack mit einer scharf-bitteren Note führt.

    Die scharfe Geschmacksrichtung entsteht durch das im Olivenöl enthaltene Phenol. Dieses Monomer entsteht, wenn ein erhöhter Polyphenolgehalt vorliegt. Das Olivenöl darf aber keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, außerdem darf bei der Herstellung nicht zu viel Wasser verwendet werden.

    Die Geschmacksrichtung „bitter“ entsteht, wenn das Olivenöl Aglycon enthält, das beim Abbau der Polyphenole entsteht. Je mehr Polyphenol das Olivenöl enthält, desto bitterer ist es.

    Die Olivensorten der g.U. „Aceite de Lucena“, die im Anbaugebiet wachsen, zeichnen sich durch einen unterschiedlichen Gehalt an Polyphenolen aus, weshalb das gewonnene Olivenöl einen weichen Geschmack mit ausgeglichenen Geschmacksrichtungen „scharf“ und „bitter“ aufweist.

    Durch geeignete Maßnahmen in der Gemeinde Lucena wie die frühe Ernte und die schnelle Weiterverarbeitung bei niedrigen Temperaturen werden der Säuregehalt und der Geschmack bzw. die organoleptischen Eigenschaften des Olivenöls beeinflusst. So werden insbesondere Öle mit niedrigem Säuregehalt gewonnen.

    Durch die frühe Ernte sind Aldehyde wie Trans-2-Hexenal präsent, die bei einer umsichtigen Verarbeitung bei niedrigen Temperaturen mit wenig Wasser dafür sorgen, dass ein Aroma nach frischem Gras entsteht.

    Außerdem dominiert beim Olivenöl hierdurch die Farbe Grün, und je mehr zu einem späteren Zeitpunkt geerntete Oliven verarbeitet werden, desto mehr tendiert die Farbe des Olivenöls in Richtung Goldfarben bis Gelbgrün.

    Durch das Kaltpressen, den geringen Wasseranteil bei der Herstellung und die Aufbewahrung des Olivenöls in geeigneten, völlig inerten Behältern werden die organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses bewahrt.

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation:

    (Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

    http://www.juntadeandalucia.es/agriculturaypesca/portal/export/sites/default/comun/galerias/galeriaDescargas/cap/industrias-agroalimentarias/denominacion-de-origen/Pliegos/Pliego_Lucena.pdf


    (1)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12.


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