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Document 52004XG0127(01)

    Schlussfolgerungen des Rates vom 2. Dezember 2003 zu gesunder Lebensführung: Bildung, Information und Kommunikation

    ABl. C 22 vom 27.1.2004, p. 1–2 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

    52004XG0127(01)

    Schlussfolgerungen des Rates vom 2. Dezember 2003 zu gesunder Lebensführung: Bildung, Information und Kommunikation

    Amtsblatt Nr. C 022 vom 27/01/2004 S. 0001 - 0002


    Schlussfolgerungen des Rates

    vom 2. Dezember 2003

    zu gesunder Lebensführung: Bildung, Information und Kommunikation

    (2004/C 22/01)

    DER RAT DER EUROPÄISCHEN UNION -

    1. WEIST DARAUF HIN, dass eines der Ziele des Aktionsprogramms der Gemeinschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit (2003-2008) darin besteht, Gesundheitsförderung und Verhütung von Krankheiten in der Weise zu verwirklichen, dass gesundheitsrelevante Faktoren in allen Politikfeldern und Tätigkeitsbereichen berücksichtigt werden, insbesondere indem Strategien und Maßnahmen - auch Aufklärungsmaßnahmen - ausgearbeitet und durchgeführt werden, die auf Gesundheitsfaktoren im Zusammenhang mit der Lebensführung abheben;

    2. WEIST AUF eine Reihe von Maßnahmen und Erklärungen der Gemeinschaft zur Unterstützung einer gesunden Lebensführung, zum Beispiel in den Bereichen Eindämmung des Tabakkonsums und Reduzierung von Alkoholschäden sowie Ernährung, HIN und erinnert daran, dass er den damit verfolgten Zielen größte Bedeutung beimisst;

    3. STELLT FEST, dass eine ungesunde Lebensführung in wesentlichem und zunehmendem Maße für die Krankheitsbelastung verantwortlich ist. Daher ist die Verbesserung des Gesundheitsstatus der Bevölkerung ein Hauptziel in den Mitgliedstaaten und den beitretenden Ländern. Eine gesündere Lebensführung könnte zu einer besseren Gesundheit und einem Rückgang von Krankheiten und Verletzungen führen, und gleichzeitig stellt eine bessere Vorsorgepolitik - angesichts der steigenden Kosten im Gesundheitswesen - eine ausgezeichnete Investition und einen sehr kosteneffizienten Ansatz dar;

    4. UNTERSTREICHT, dass eine Politik mit dem Schwerpunkt Lebensführung langfristig effizienter wäre, wenn gleichzeitig stärker auf die Schaffung eines Lebensumfelds und ein Angebot gesundheitsförderlicher Alternativen in Bereichen außerhalb des öffentlichen Gesundheitswesens hingewirkt würde. Zu den Bereichen, die die Gesundheit des Menschen ganz besonders beeinflussen, zählen die soziale Sicherheit, die Verfügbarkeit eines Arbeitsplatzes und die Arbeitsbedingungen, die Wohnverhältnisse, eine natürliche Umwelt und eine gesunde Ernährung;

    5. IST SICH DES UMSTANDS BEWUSST, dass Initiativen zur Verbesserung des Gesundheitsstatus der Bevölkerung in besonderem Maße der Notwendigkeit Rechnung tragen müssen, wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zu verringern, indem sichergestellt wird, dass alle Maßnahmen zur Beeinflussung der Lebensstile den wirtschaftlich und sozial besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen Rechnung tragen;

    6. NIMMT KENNTNIS von den Ergebnissen der vom italienischen Vorsitz durchgeführten Umfrage über Gesundheitspolitik, Lebensführung und öffentliche Kommunikation in Europa, aus denen unter anderem hervorgeht, dass die Mitgliedstaaten und die beitretenden Länder sich für die Förderung einer gesunden Lebensführung einsetzen und dass es trotz der unterschiedlichen Ansätze und Prioritäten der verschiedenen Programme große Ähnlichkeiten in ihren Gesamtstrategien für eine bessere Information und stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit gibt;

    7. BEGRÜSST die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Konferenz über "Gesunde Lebensführung: Bildung, Information und Kommunikation", die gemeinsam vom italienischen Vorsitz und von der Europäischen Kommission am 3. und 4. September 2003 in Mailand veranstaltet wurde;

    8. NIMMT insbesondere KENNTNIS VON den Schlussfolgerungen der Konferenz zu den Auswirkungen der Lebensführung auf die Gesundheit, dem Erfordernis eines umfassenden, auch die Befähigung zu entsprechender Lebensführung einschließenden Ansatzes im Hinblick auf eine gesunde Lebensführung und der Bedeutung der fortlaufenden Erfassung, der Evaluierung und der Bewertung der Folgen der Lebensführung;

    9. BETONT, dass Bildung (insbesondere die Erziehung von Kindern in der Schule) und Information sowie Kommunikation im Kontext umfassenderer Maßnahmen eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Bürger zu einer gesünderen Lebensführung zu motivieren, ihnen auch die dazu erforderlichen Möglichkeiten zu bieten und sie dabei zu unterstützen;

    10. BETONT die Bedeutung eines integrierten situationsorientierten Ansatzes (z. B. in Schulen und am Arbeitsplatz) zur Förderung gesunder Lebensweisen;

    11. ANERKENNT, dass die Einbeziehung aller Akteure bei der Bildung eines "sozialen Bewusstseins" für die Bedeutung einer gesunden Lebensführung, insbesondere im Hinblick auf Kinder und andere Risikogruppen, bei der Förderung positiver Rollenmodelle und der Bekämpfung irreführender Formen von Werbung und Marketing, die eine ungesunde Lebensführung begünstigen könnten, sichergestellt werden muss;

    12. WEIST DARAUF HIN, wie wichtig es ist, die Bemühungen um eine gesunde Lebensführung stärker mit anderen gemeinschaftlichen Politikbereichen, wie Soziales, Umwelt, Landwirtschaft, Verkehr und Produktbesteuerung, zu verknüpfen. Bei der Annahme neuer oder überarbeiteter Rechtsakte der Gemeinschaft, die sich auf den Gesundheitsbereich auswirken (zum Beispiel in den Bereichen Tabak, Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelkennzeichnung, gesundheitsbezogene Angaben, Absatzförderung, Fernsehen ohne Grenzen usw.), könnten Synergien mit dem Aspekt einer gesunden Lebensführung angestrebt werden;

    13. BEGRÜSST die jüngst getroffene Entscheidung der Kommission, eine Arbeitsgruppe "Gesunde Lebensführung" einzusetzen, die unter Mitwirkung von Experten aus den Mitgliedstaaten zur Verbesserung der Sammlung und Verbreitung von einschlägigen Daten, Informationen und Kenntnissen beitragen wird;

    14. BEGRÜSST die Zusage der Kommission, ihre laufenden Arbeiten innerhalb des Aktionsschwerpunktes "Für die Gesundheit bestimmende Faktoren" des Aktionsprogramms der Gemeinschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit fortzusetzen und zu intensivieren, um sicherzustellen, dass die einschlägigen Maßnahmen, einschließlich der Bestandsaufnahme der vorhandenen bewährten Verfahren, der Entwicklung von Bewertungsinstrumenten und der Beratung der Mitgliedstaaten, wirksam und umfassend koordiniert werden;

    15. ERSUCHT die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten, insbesondere im Rahmen des Aktionsprogramms der Gemeinschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit einen Plan in Bezug auf folgende Initiativen zur Förderung einer gesunden Lebensführung zu entwickeln und regelmäßig zu atualisieren:

    - Beitrag zur positiven Förderung einer gesünderen Lebensführung der Bürger durch die Ausarbeitung eines ganzen Bündels von Maßnahmen, und zwar basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über wirksame Maßnahmen und unter Einbeziehung der Mitgliedstaaten, internationaler Organisationen und anderer Akteure;

    - Festlegung entsprechender Inhalte, die der Öffentlichkeit, den Beschäftigten des Gesundheitswesens, den Entscheidungsträgern und anderen Akteuren vermittelt werden sollen, und wirksamere Vermittlung dieser Inhalte;

    - verstärkte Beobachtung und Erfassung der Auswirkung gesundheitsrelevanter Faktoren sowie Erstellung zeitnaher und zuverlässiger Daten auf vergleichbarer Basis;

    - Inanspruchnahme bestimmter Instrumente des Programms durch die bereits bestehenden oder noch einzurichtenden Gruppen und Netzwerke(1). Diese könnten durch Beiträge der in Betracht kommenden Personen wie Vertretern von Wissenschaft und Medizin, Allgemeinärzten, Apothekern, Krankenpflegern, Zahnärzten und anderen Akteuren der primären Gesundheitsversorgung, Vertretern von Patientenorganisationen sowie Bildungs-, Freizeit- und Kommunikationsexperten ergänzt werden;

    - ausgehend von Empfehlungen der themenbezogenen Gruppen innerhalb des Programms: Überlegungen darüber, wie sich die folgenden Punkte optimal verwirklichen lassen:

    - Übertragung der bei der Bekämpfung des Tabakkonsums gewonnenen Erfahrungen (z. B. Erfahrungen aus der Auswertung der Kampagne für ein tabakfreies Europa) auf andere Bereiche (beispielsweise Reduzierung von Gesundheitsschäden durch Fettleibigkeit und Alkohol);

    - einheitliche Verwendung gemeinsam entwickelter und validierter Inhalte in europaweiten, nationalen und regionalen Kampagnen, damit - abgestimmt mit anderen europäischen und weltweiten Initiativen - eine größtmögliche Wirkung erzielt wird;

    - Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsportal der EU und Gemeinschaftsagenturen wie der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in Lissabon, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und der Europäischen Arzneimittelagentur, um den Informationsaustausch zu unterstützen und der Förderung einer gesünderen Lebensweise mehr Öffentlichkeitswirkung zu verleihen;

    - umfassende Einbindung der WHO und anderer betroffener internationaler Organisationen in diesen Prozess;

    - Herstellern und anderen einschlägigen gewinnorientierten Unternehmen einen Anreiz dazu geben, durch ihre Produktion, ihr Marketing und sonstige einschlägige Aktivitäten gegebenenfalls einen Beitrag zur Förderung einer gesunden Lebensführung zu leisten.

    16. ERSUCHT die Mitgliedstaaten, mit der Kommission, internationalen Organisationen wie der WHO und Nichtregierungsorganisationen Informationen über die langfristige Planung und Koordinierung von Tätigkeiten und Maßnahmen auszutauschen, damit Synergien erkannt und genutzt, die Planung von wissenschaftlicher Beratung erleichtert und die verfügbaren Ressourcen optimal genutzt werden können;

    17. ERSUCHT die Kommission, auf der Grundlage der Entwicklung dieses Prozesses und der in diesem Bereich gewonnenen konkreten Erfahrungen zu prüfen, wie das anhaltende Engagement der Mitgliedstaaten für die Förderung und Ermöglichung einer gesunden Lebensführung am besten substanziell unterstützt werden kann.

    (1) Z. B. Arbeitsgruppe "Alkohol" der GD SANCO, Netzwerk für Ernährung und körperliche Betätigung, das Gesundheitsforum der Gemeinschaft, EuroHealthNet, DAFNE, Netzwerk zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz, das Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen und das Netz zuständiger Behörden für Gesundheitsinformation.

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