92001E0354

SCHRIFTLICHE ANFRAGE P-0354/01

von Rosa Miguélez Ramos (PSE) an die Kommission

(6. Februar 2001)

Betrifft: Verhandlungen über das Fischereiabkommen mit Marokko

Gemäß den Informationen aus erster Hand, die die Abgeordnete von höchster marokkanischer Regierungsebene erhalten hat, wurden die am vergangenen Donnerstag zwischen der Kommission und den Vertretern der marokkanischen Regierung eingeleiteten Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Fischereiabkommens am Freitag auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Der Generaldirektor der Kommission für Fischerei, Herr Smidt, kündigte an, er wolle übers Wochenende nach Brüssel zurückkehren.

Dieses Verhalten scheint anzudeuten, daß Herr Smidt nicht die geeignetste Person wäre, um die nächste Verhandlungsrunde zu führen. Denn dadurch wird nicht nur der für Fischerei zuständige EU-Kommissar, Herr Fischler, der ein entschiedener Befürworter des Abkommens ist, sondern auch der Präsident der Kommission, Herr Prodi, bloßgestellt, der den marokkanischen Behörden sein Wort gegeben hat, daß die Kommission bei den Verhandlungen ihr Bestes geben würde.

Sind Herrn Fischler diese Fakten bekannt, und hat er irgendeinen Protest der spanischen Regierung gegen den oben erwähnten Sachverhalt entgegengenommen?

Beabsichtigt die Kommission, Umbesetzungen im Verhandlungsteam vorzunehmen, um nach 14 Monaten erzwungener Untätigkeit der Fischereiflotte zu einer Einigung zu gelangen?

Antwort von Herrn Fischler Im Namen der Kommission

(28. Februar 2001)

Die Kommission hat seinerzeit mit den marokkanischen Behörden vereinbart, am 25. Januar 2001 ein eintägiges Treffen abzuhalten, um die Verhandlungen über das künftige Fischereiabkommen nach dem Ende der letzten Sitzung am 9. Januar 2001 fortzusetzen.

Bei diesem Treffen am 25. Januar 2001 wurden einige Fortschritte erzielt, und die marokkkanische Seite brachte neue Vorschläge vor, die von der Kommission sorgfältig geprüft werden mußten. Deshalb einigten sich beide Parteien darauf, eine Woche später eine weitere Sitzung zur Erörterung technischer Fragen anzuberaumen. Das ist der Grund, weshalb die Kommissionsbeamten in der Zwischenzeit nach Brüssel zurückgekehrt sind.

Die Gespräche gehen weiter, und beide Delegationen setzen ihre Bemühungen um eine Annäherung ihrer Standpunkte zu den Kernfragen fort.