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Document 92001E000024

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0024/01 von Daniel Varela Suanzes-Carpegna (PPE-DE) an die Kommission. Aussetzung der Zolltarife für Thunfisch-Rückenfilets.

ABl. C 187E vom 3.7.2001, p. 160–161 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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92001E0024

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0024/01 von Daniel Varela Suanzes-Carpegna (PPE-DE) an die Kommission. Aussetzung der Zolltarife für Thunfisch-Rückenfilets.

Amtsblatt Nr. 187 E vom 03/07/2001 S. 0160 - 0161


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0024/01

von Daniel Varela Suanzes-Carpegna (PPE-DE) an die Kommission

(17. Januar 2001)

Betrifft: Aussetzung der Zolltarife für Thunfisch-Rückenfilets

Vergangenes Jahr unterbreitete die Kommission dem Rat einen Vorschlag über die Gemeinsame Marktorganisation im Fischereisektor, in dem sie die Aussetzung der Zolltarife für Thunfisch-Rückenfilets befürwortete. Dieser Vorschlag wurde von den Erzeugern von Thunfisch-Rückenfilets sowie von bestimmten Mitgliedstaaten abgelehnt, mit dem Ergebnis, daß der Rat eine Einigung auf der Grundlage des Gutachtens erzielte, das in einem unabhängigem Bericht im Auftrag der

Kommission enthalten waren, in dem es hieß, daß der Markt ausreichend versorgt wird und daß das Defizit auf 4 000 t geschätzt werden könnte. Die Kommission hat nie erklärt, weshalb sie die gesamte Fischwirtschaft, die stets die bislang von der Gemeinschaft bevorzugte Doktrin befolgt hatte, die Integration zu fördern, gefährdet hat, indem sie solch einen schädlichen Vorschlag wie die Aussetzung der Zolltarife für Thunfisch-Rückenfilets unterbreitete.

Kann die Kommission erklären, welches die wahren Gründe für diesen Vorschlag waren und welche Interessen sie mit verteidigen wollte?

Antwort von Herrn Fischler im Namen der Kommission

(15. Februar 2001)

Die Kommission hat in ihrer Antwort auf die schriftliche Anfrage E-0756/00(1) des Herrn Abgeordneten bereits einige Gründe für die Unterbreitung ihres Vorschlags angegeben.

Die zunehmende Nachfrage nach Thunfischfilets wurde zum Teil durch ständig steigende Einfuhren aus Drittländern gedeckt. Somit gilt die allgemein auf dem Gemeinschaftsmarkt für Fischereierzeugnisse zu beobachtende Tendenz der zunehmenden Abhängigkeit von Drittländern auch für die Versorgung des Thunfischsektors.

In der Studie wird auch deutlich, daß die Unternehmen in der EU durch Verwendung von Thunfischfilets als Rohware ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl auf dem Binnen- als auch auf dem Weltmarkt verbessern. Außerdem wird aufgezeigt, daß die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit umso nötiger ist, als die Thunfischkonservenindustrie in einigen Mitgliedstaaten Umstrukturierungen vornehmen muß, um langfristig überleben zu können; die Kommission teilt diese Auffassung.

Schließlich entnimmt die Kommission dem Bericht, daß bei diesem Erzeugnis saisonbedingt ein begrenztes, aber echtes Versorgungsdefizit auftreten kann.

Die Kommission hat für das Jahr 2000, wie in den vergangenen Jahren auch, die Eröffnung eines begrenzten Zollkontingents für Thunfischfilets vorgeschlagen. Der Rat hat seinerseits beschlossen, diese Zollkontingente zu eröffnen.

Am 17. Dezember 1999 haben Rat und Kommission eine gemeinsame Erklärung abgegeben, mit der mittelfristig, d. h. für den Zeitraum 2001 bis 2003, ein mehrjähriges Zollkontingent über 4 000 Tonnen zum Zollsatz von 6 % eröffnet werden soll. Mit diesem Kontingent kann die Branche in der Gemeinschaft das bereits erwähnte Defizit ausgleichen. Außerdem wird dadurch den Unternehmen in der Gemeinschaft, die Umstrukturierungen vornehmen müssen, der Übergang zu mehr Wettbewerbsfähigkeit auf dem Binnen- und Weltmarkt erleichtert.

(1) ABl. C 26 E vom 26.1.2001.

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