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Document 92000E004050

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-4050/00 von Alexandros Alavanos (GUE/NGL) an die Kommission. Förderunterricht an griechischen Gymnasien.

ABl. C 187E vom 3.7.2001, p. 121–122 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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92000E4050

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-4050/00 von Alexandros Alavanos (GUE/NGL) an die Kommission. Förderunterricht an griechischen Gymnasien.

Amtsblatt Nr. 187 E vom 03/07/2001 S. 0121 - 0122


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-4050/00

von Alexandros Alavanos (GUE/NGL) an die Kommission

(9. Januar 2001)

Betrifft: Förderunterricht an griechischen Gymnasien

Der Förderunterricht für die letzten Klassen des griechischen Gymnasiums umfasst Unterrichtsstunden in Form von Nachhilfe außerhalb der normalen Unterrichtszeit

mit dem Ziel, den schulischen Misserfolg im Einheitlichen Gymnasium zu bekämpfen und die Schüler in die Lage zu versetzen, die Schule weiter zu besuchen und abzuschließen. Das Vorhaben wird finanziert durch die Maßnahme von Instrument 1.2 Einheitliches Gymnasium des Unterprogramms 1, Allgemeine und technische Ausbildung des Operationellen Programms. Das Programm befindet sich in rückläufiger Entwicklung, wenn man die Zahl der teilnehmenden Schüler und die Verwendungsrate der Mittel betrachtet. Allerdings ist die Nachfrage seitens der Schüler nach wie vor vorhanden, insbesondere bei Schülern aus Familien mit niedrigem Einkommen oder aus abgelegenen Regionen.

1. Ist der Kommission bekannt, weshalb die Schüler sich aus dem Programm zurückgezogen haben, und welche Maßnahmen schlägt sie vor, um die Attraktivität und die Akzeptanz des Programms bei den Schülern zu verbessern?

2. Gibt es vergleichbare Fördermaßnahmen zur Bekämpfung des schulischen Misserfolgs auch in anderen Mitgliedstaaten? Wenn ja, in welcher Form werden sie durchgeführt, welche Personen erteilen den Unterricht und in welcher Beziehung stehen sie zu den Lehrkräften in den Schulen? Ist die Kommission der Auffassung, daß diese Maßnahme gleichzeitig auch zur Bekämpfung der Lehrerarbeitslosigkeit beitragen kann?

Antwort von Frau Diamantopoulou im Namen der Kommission

(8. März 2001)

Im Rahmen des operationellen Programms Allgemeine Bildung und Erstausbildung des GFK für Griechenland 1994-1999 hat der Europäische Sozialfonds Nachhilfekurse für Gymnasialschüler (Oberstufe) kofinanziert.

Die Kurse wurden im März 1998 versuchsweise eingeführt, um die Bildungsreform zu unterstützen (d.h. Einrichtung des Gesamtgymnasiums, stufenweise Abschaffung von Zulassungsprüfungen für Hochschulen) und um die Schulversager und Abbrecherraten zu verringern. In den Schuljahren 1998-1999 und 1999-2000 wurde die Maßnahme auf mehr Schüler sowie auf mehr Klassen und Studenten unter Einbeziehung der technischen und beruflichen Ausbildung erweitert.

Im Berichtszeitraum wird nach den Angaben des griechischen Bildungsministeriums die Gesamtzahl der Schüler, die in den Genuss der Maßnahme kamen, auf 140 000, die Gesamtausgaben auf 23 Mio. Euro und die Anzahl der beteiligten Lehrer auf 23 000 geschätzt.

Was die Beliebtheit der Kurse betrifft, so wird geschätzt, daß im Schuljahr 1999-2000 etwa 8 % der Schüler ihre Nachhilfekurse aufgegeben haben. Das Problem konzentriert sich hauptsächlich auf die großen Stadtregionen. Allerdings ist die Teilnehmerzahl der Schüler auf den Inseln und in abgelegenen Regionen oder an Abendschulen nicht zurückgegangen.

Der externe Bewerter für das operationale Programm und der Wissenschaftliche Ausschuss des Projekts haben die bisherige Umsetzung der Maßnahme geprüft und eine Reihe von Verbesserungen im Bereich Bildung, Verwaltung und Organisation vorgeschlagen. Hierbei wird der neue Programmzeitraum 2000-2006 berücksichtigt. Ferner wird versucht, die neuen Nachhilfekurse stärker zu konzentrieren, um die Schulversager- und Schulaussteigerraten, insbesondere in den benachteiligten Regionen, zu verringern. Zu diesem Zweck sieht das Bildungsministerium die Entwicklung von besonderem Lehrmaterial, bessere Lehrerausbildung und bessere Verwendung neuer Netztechnologien vor. Das Ministerium ist der Auffassung, daß diese Maßnahmen Nachhilfekurse für Schüler attraktiver und effizienter machen.

Die in anderen Mitgliedstaaten angewandten Maßnahmen gegen schulisches Versagen sowie die Besonderheiten der jeweiligen Bildungssysteme unterscheiden sich von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat und sind nicht ohne weiteres vergleichbar. Auf jeden Fall wird die Kommission im Rahmen ihrer partnerschaftlichen Arbeit mit den Mitgliedstaaten Griechenland anzuregen, die verfügbaren internationalen Erfahrungen und die optimalen Verfahren zu berücksichtigen.

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