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Document 92000E003865

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3865/00 von Mihail Papayannakis (GUE/NGL) an die Kommission. Wiederaufforstung im Mainalo-Gebirge.

ABl. C 187E vom 3.7.2001, p. 72–73 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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92000E3865

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3865/00 von Mihail Papayannakis (GUE/NGL) an die Kommission. Wiederaufforstung im Mainalo-Gebirge.

Amtsblatt Nr. 187 E vom 03/07/2001 S. 0072 - 0073


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-3865/00

von Mihail Papayannakis (GUE/NGL) an die Kommission

(8. Dezember 2000)

Betrifft: Wiederaufforstung im Mainalo-Gebirge

Vor ungefähr vier Monaten wüteten verheerende Brände im Verwaltungsbezirk Arkadia, insbesondere im Tannenwald des Mainalo-Gebirges, einer in ganz Griechenland einzigartigen geomorphologischen Formation. Wegen seines besonderen ökologischen Wertes ist das Mainalo-Gebirge in das Natura-2000-Netz aufgenommen worden. Von den dort lebenden 33 Amphibienarten werden fünf in der Richtlinie 92/43/EGW(1) erwähnt und durch die griechische Gesetzgebung sowie das Berner Abkommen geschützt. Eine Art ist sogar einzigartig auf dem gesamten Peloponnes.

Die Bürger sowie die gesellschaftlich, ökologisch und politisch verantwortlichen Stellen der Region sind besorgt, weil die notwendigen Maßnahmen für die beginnende Wiederaufforstung der zerstörten Wälder und Waldgebiete zu lange auf sich warten lassen, während man gleichzeitig fürchtet, die Erosion werde aufgrund fehlender Gegenmaßnahmen vor allem in Hanglagen letztlich verhindern, daß der Wald nachwächst. Darüber hinaus wurden Beschwerden an mich herangetragen, wonach Waldwege zunehmend asphaltiert werden sollen, was den motorisierten Verkehr, der in die entlegensten Winkel der noch unberührten Natur dringt, begünstigt und die illegale Jagd sowie die Lärm- und Luftverschmutzung verstärkt. Außerdem wächst die Gefahr von Waldbränden, die dann wiederum zu Recht die Hoffnung wecken, die zerstörten Flächen könnten als Bauland erschlossen werden.

Kann die Kommission angeben, welche Schritte die griechische Regierung unternommen hat, um Gemeinschaftsmittel zur Beseitigung der im Mainalo-Gebirge hervorgerufenen Zerstörungen auszuschöpfen?

Haben die griechischen Behörden konkrete Programme mit einer detaillierten Beschreibung der Projekte und Aktionen im Bereich der Wiederaufforstung sowie der Vorhaben zur Bekämpfung von Erosion und Überschwemmungen in der Region vorgelegt, und wenn ja wann? Was die in das Natura-2000-Netz aufgenommenen Gebiete betrifft, so erklärte kürzlich ein Vertreter der Kommission gegenüber dem Umweltausschuß des Europäischen Parlaments, daß die Finanzierung durch die Strukturfonds ausgesetzt wird, wenn die zu Natura 2000 gehörenden Gebiete nicht geschützt werden.

Gibt es forstwirtschaftliche Pläne für die geschützten Gebiete sowie Verwaltungsorgane, die deren Umsetzung in Griechenland vorantreiben?

Verfügen die in Griechenland mit dem Naturschutz befassten Stellen über genügend Personal, oder sind hier Mängel und Schwächen zu verzeichnen?

(1) ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7.

Antwort von Frau Wallström im Namen der Kommission

(8. Februar 2001)

Das Mainalo-Gebirge steht auf der von Griechenland gemäß der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen vorgeschlagenen Liste der Gebiete von gemeinschaftlichem Interesse. In Erwartung der späteren Aufnahme dieses Gebiets in das Netz Natura 2000 haben die einzelstaatlichen Behörden den Wert des Gebiets zu erhalten.

Ein von LIFE-Nature finanziertes Projekt, das die Erhaltung und das Managment dieses Gebiets zum Ziele hat, ist angelaufen. Nach vorläufigen Informationen des Projektträgers (die örtliche Entwicklungskörperschaft Arcadia SA) wurde das für Natura 2000 ausgewählte Gebiet von den vor kurzem ausgebrochenen Waldbränden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Angesichts der vom Projektträger vertraglich eingegangenen Verpflichtungen werden eingehendere Informationen binnen kurzem erwartet, sie dürften der Kommission einen klareren Überblick vermitteln.

Dank Projekten, die von der Gemeinschaft kofinanziert werden, sind in Griechenland eine erhebliche Zahl von Managmentplänen für Gebiete erarbeitet worden, die für das Netz Natura 2000 vorgeschlagen worden sind. Die praktische Anwendung dieser Pläne, die eine Vervollständigung der einschlägigen Rechtsverfahren und die Errichtung von Managmentstellen erfordert, ist jedoch bisher stark verzögert worden.

Die endgültige Fassung des Peloponnese-regional operational programme (ROP), die Anfang dieses Jahres angenommen wurde, umfaßt Vorsorge- und Schutzmaßnahmen für Wälder einschließlich Gebiete, die für Natura 2000 vorgeschlagen wurden, sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung brandgeschädigter Wälder. Die disbezüglichen Einzelheiten werden von Griechenland im Ergänzungsprogramm festgelegt, das nach Annahme des Peloponnese-ROP ausgearbeitet werden soll.

Die Kommission kann sich über das Personal oder die Funktionsweise der mit Naturschutzfragen beauftragten einzelstaatlichen Behörden und Stellen nicht aussprechen, da hierfür die Mitgliedstaaten zuständig sind.

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