92000E0836

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-0836/00

von Anna Karamanou (PSE) an die Kommission

(21. März 2000)

Betrifft: Umweltkatastrophe in der Donau und den angrenzenden Regionen durch NATO-Luftangriffe

Nach Auffassung der rumänischen Umweltministerin, Frau Liliane Mara, ist die Umweltkatastrophe, die die Donau getroffen hat, in stärkerem Maße auf die NATO-Luftangriffe zurückzuführen, die Brücken, Ölraffinerien und chemische Unternehmen getroffen haben, als auf die jüngsten Zyanidableitungen. Die Schäden, die die Umwelt, die Wirtschaft und das Kulturerbe an der Donau erlitten haben, reichen weit über Serbien hinaus, betreffen alle Regionen, die von der Donau durchflossen werden, und werden katastrophale Folgen haben, die noch viele Jahre lang spürbar sein werden.

Kann die Kommission angeben, ob sie sich über den Umfang dieser Schäden im klaren ist und, falls ja, welche Maßnahmen sie zu ergreifen gedenkt, um den betroffenen Ländern dabei zu helfen, so bald wie möglich das ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Gleichgewicht in diesem empfindlichen Gebiet wiederherzustellen?

Antwort von Frau Wallström im Namen der Kommission

(18. April 2000)

Während des Kosovo-Konflikts finanzierte die Kommission eine vorläufige Schätzung der Umweltauswirkungen dieser Auseinandersetzung. Diese wurde vom regionalen Umweltzentrum für Mittel- und Osteuropa ausgeführt und ist auf der Internetseite dieser Stelle (http://www.rec.org) abrufbar. Eine weitere, eingehendere Schätzung der Umweltfolgen wurde von der Balkan-Task Force des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführt und ist ebenfalls auf der Internetseite dieser Organisation abrufbar (http://www.grid.unep.ch). In beiden Berichten wird gefolgert, daß der Kosovo-Konflikt keine Umweltkatastrophe hervorgerufen hat, die das Balkangebiet insgesamt beeinträchtigt.

Mit Blick in die Zukunft unterstützt die Kommission ein regionales Programm zur Wiederherstellung der Umwelt im Rahmen des Stabilitätspakts für Südosteuropa, das die Umweltsanierung und Schaffung entsprechender Kapazitäten im ganzen Balkangebiet fördern soll.