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Document 91999E002827

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2827/99 von Ioannis Souladakis (PSE) an die Kommission. Plünderungen von und Schwarzhandel mit Kulturschätzen des Kosovo.

ABl. C 280E vom 3.10.2000, p. 140–141 (ES, DA, DE, EL, EN, FR, IT, NL, PT, FI, SV)

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91999E2827

SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2827/99 von Ioannis Souladakis (PSE) an die Kommission. Plünderungen von und Schwarzhandel mit Kulturschätzen des Kosovo.

Amtsblatt Nr. 280 E vom 03/10/2000 S. 0140 - 0141


SCHRIFTLICHE ANFRAGE E-2827/99

von Ioannis Souladakis (PSE) an die Kommission

(18. Januar 2000)

Betrifft: Plünderungen von und Schwarzhandel mit Kulturschätzen des Kosovo

Nach Pressemeldungen kommt es im Kosovo immer öfter zu Plünderungen von Kulturdenkmälern und zum Schwarzhandel mit ihren Schätzen. Es werden jedoch keinerlei Maßnahmen zu ihrem Schutz und zu ihrer Rettung ergriffen. Genauer gesprochen sind archäologische Denkmäler aus der hellenistischen und römischen Zeit, Klöster und Kirchen mit historisch wertvollen Objekten von unschätzbarem Wert, die über die Jahrhunderte erhalten werden konnten, heute schutzlos dem Ansturm der Antiquitätenschmuggler ausgesetzt. Bis heute ist keine Initiative zur Ergreifung der Schmuggler und zum Schutz der Denkmäler vor ihnen in die Wege geleitet worden, und daher besteht die unmittelbare Gefahr, daß Schätze von unerhörtem Wert endgültig zerstört und vernichtet werden.

Kann die Kommission mitteilen, ob sie Schritte zum Schutz der Denkmäler im Kosovo unternommen hat, die einen Bestandteil der europäischen Kultur darstellen, und wie sie in Zukunft vorgehen will, um diesem Schwarzhandel ein Ende zu bereiten?

Antwort von Herrn Patten im Namen der Kommission

(15. Februar 2000)

Die Kommission erkennt an, welche Bedeutung dem Kulturerbe in Kosovo zukommt. Aktivitäten den Kultursektor betreffend werden im Zuge des Wiederaufbauprogramms für Kosovo (das sogenannte Obnova-Programm) gefördert.

Mit der Schaffung des neuen Amtes für Wiederaufbau, zu dessen Mandat auch die Stärkung von Kultureinrichtungen gehört, ist zudem die Möglichkeit für verstärkte Kulturaktivitäten gegeben.

Im Juli 1999 entsandte die Kommission eine Schadensbewertungsmission nach Kosovo (mit der Durchführung wurde die Internationale Managementgruppe betraut), zu deren Aufgaben auch die Bewertung der Beschädigungen an Kulturdenkmälern und historischen Stätten gehört. Der abschließende Bericht, der noch nicht vorliegt, wird der künftigen Arbeit des Amtes für Wiederaufbau wertvolle Dienste leisten.

Der Kampf gegen die Plünderung der Kunstschätze in Kosovo und der damit betriebene Schmuggel fällt nicht unter das Mandat, das die Kommission für Kosovo hat. Sicherheitsfragen fallen eher in die Zuständigkeit der KFOR (die Kosovo-Truppe) und bis zu einem gewissen Grade auch in die Zuständigkeit der Interimsverwaltung der UNO in Kosovo (UNMIK). Es wird zur Zeit geprüft, inwieweit der Kunstschmuggel noch im Zusammenhang mit Plünderungen vor Ende des Kosovo-Krieges im Juni 1999 steht, oder ob dies eine typische Erscheinung für die Zeit seit Juni 1999 ist.

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