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Document 62006TJ0195

    Urteil des Gerichts (Sechste erweiterte Kammer) vom 16. Juni 2011.
    Solvay Solexis SpA gegen Europäische Kommission.
    Wettbewerb - Kartelle - Wasserstoffperoxid und Natriumperborat - Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird - Dauer der Zuwiderhandlung - Begriffe ‚Vereinbarung‘ und ‚abgestimmte Verhaltensweise‘ - Akteneinsicht - Geldbußen - Gleichbehandlung - Mitteilung über Zusammenarbeit - Begründungspflicht.
    Rechtssache T-195/06.

    Sammlung der Rechtsprechung 2011 II-00178*

    ECLI identifier: ECLI:EU:T:2011:280





    Urteil des Gerichts (Sechste erweiterte Kammer) vom 16. Juni 2011 – Solvay Solexis/Kommission

    (Rechtssache T‑195/06)

    „Wettbewerb – Kartelle – Wasserstoffperoxid und Natriumperborat – Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird – Dauer der Zuwiderhandlung – Begriffe ‚Vereinbarung‘ und ‚abgestimmte Verhaltensweise‘ – Akteneinsicht – Geldbußen – Gleichbehandlung – Mitteilung über Zusammenarbeit – Begründungspflicht“

    1.                     Wettbewerb – Kartelle – Vereinbarungen zwischen Unternehmen – Begriff – Willensübereinstimmung bezüglich des künftigen Marktverhaltens – Einbeziehung – Fortführung der Verhandlungen über bestimmte Teile der Wettbewerbsbeschränkung – Keine Auswirkung (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 55‑56, 98, 100)

    2.                     Wettbewerb – Kartelle – Abgestimmte Verhaltensweise – Begriff – Austausch von Informationen im Rahmen eines Kartells oder zu dessen Vorbereitung – Berücksichtigung der ausgetauschten Informationen – Vermutung – Voraussetzungen (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 57‑59, 102‑103, 116)

    3.                     Wettbewerb – Kartelle – Komplexe Zuwiderhandlung, die Merkmale einer Vereinbarung und Merkmale einer abgestimmten Verhaltensweise aufweist – Einheitliche Qualifizierung als „Vereinbarung und/oder abgestimmte Verhaltensweise“ – Zulässigkeit (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 60‑62, 81)

    4.                     Wettbewerb – Kartelle – Beeinträchtigung des Wettbewerbs – Beurteilungskriterien – Wettbewerbsfeindlichkeit – Hinreichende Feststellung (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 113, 118, 157)

    5.                     Wettbewerb – Kartelle – Verbot – Kartelle, deren Wirkungen über ihr formales Außerkrafttreten hinaus fortbestehen – Anwendung von Art. 81 EG (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 124‑125)

    6.                     Wettbewerb – Kartelle – Beweis – Von der Kommission angeführte Indizien – Teilnahme an Zusammenkünften mit wettbewerbswidrigem Zweck – Beweispflicht der Unternehmen, die die Rechtswidrigkeit einzelner Zusammenkünfte bestreiten (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnr. 131)

    7.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Wahrung der Verteidigungsrechte – Akteneinsicht – Umfang – Unterbliebene Übermittlung eines Schriftstücks – Folgen – Notwendigkeit, bei der dem betroffenen Unternehmen obliegenden Beweislast zwischen belastenden und entlastenden Schriftstücken zu unterscheiden (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 27 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 146‑149)

    8.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Entscheidung der Kommission – Begründungspflicht – Umfang – Keine Verpflichtung der Kommission, zu Schriftstücken Stellung zu nehmen, die kein entlastendes Material enthalten (Art. 81 EG und 253 EG) (vgl. Randnr. 159)

    9.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Wahrung der Verteidigungsrechte – Übermittlung der Antworten auf eine Mitteilung der Beschwerdepunkte – Voraussetzungen – Grenzen (Art. 81 EG) (vgl. Randnrn. 167‑171, 173, 176, 178‑181)

    10.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere der Zuwiderhandlung – Einheitliche und fortgesetzte Zuwiderhandlung – Berücksichtigung der wechselnden Intensität der rechtswidrigen Verhaltensweisen (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23 Abs. 3) (vgl. Randnrn. 191, 210)

    11.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere der Zuwiderhandlung – Verpflichtung zur Berücksichtigung der konkreten Auswirkungen auf den Markt – Umfang (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A) (vgl. Randnrn. 195‑197)

    12.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Einteilung der betroffenen Unternehmen in Kategorien mit einem spezifischen Ausgangsbetrag – Zulässigkeit – Voraussetzungen – Gerichtliche Nachprüfung (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 220‑221)

    13.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere der Zuwiderhandlung – Mildernde Umstände – Passive Mitwirkung oder Mitläufertum des Unternehmens – Beurteilungskriterien (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr.  3 erster Gedankenstrich) (vgl. Randnrn. 241‑243, 252, 268)

    14.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Mildernde Umstände – Von den kartellinternen Vereinbarungen abweichendes Verhalten – Beurteilung (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr.  3) (vgl. Randnrn. 269, 271‑272)

    15.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Berücksichtigung der Zusammenarbeit des beschuldigten Unternehmens mit der Kommission außerhalb des durch die Mitteilung über Zusammenarbeit festgelegten Rahmens – Voraussetzungen – Grenzen (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23; Mitteilungen 98/C 9/03, Nr.  3, und 2002/C 45/03, Nr. 23 Buchst. b Unterabs. 3, der Kommission) (vgl. Randnrn. 283, 285)

    16.                     Wettbewerb – Geldbußen – Entscheidung, mit der Geldbußen verhängt werden – Begründungspflicht – Umfang – Angabe der Beurteilungsgesichtspunkte, die es der Kommission ermöglicht haben, Schwere und Dauer der Zuwiderhandlung zu ermitteln (Art. 253 EG; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23 Abs. 3) (vgl. Randnrn. 297, 299)

    17.                     Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Abschreckender Charakter – Kriterien für die Beurteilung des Abschreckungsfaktors (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission) (vgl. Randnrn. 305‑306)

    18.                     Wettbewerb – Gemeinschaftsvorschriften – Zuwiderhandlungen – Zurechnung – Übertragung eines Geschäftsbereichs – Zum Zeitpunkt der Zuwiderhandlung für den Betrieb des Unternehmens verantwortliche juristische Person (Art. 81 Abs. 1 EG) (vgl. Randnrn. 308, 310)

    Gegenstand

    Klage auf teilweise Nichtigerklärung der Entscheidung C(2006) 1766 final der Kommission vom 3. Mai 2006 in einem Verfahren nach Artikel 81 [EG] und Artikel 53 EWR‑Abkommen (Sache COMP/F/38.620 – Wasserstoffperoxid und Perborat) sowie auf Herabsetzung der gegen die Klägerin verhängten Geldbuße

    Entscheidung

    1.

    Die Klage wird abgewiesen.

    2.

    Die Solvay Solexis SpA trägt die Kosten.

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