Choose the experimental features you want to try

This document is an excerpt from the EUR-Lex website

Document 52024DC0088

    BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT Überprüfung des Funktionierens der durch die Verordnung (EU) 2023/706 geänderten Verordnung (EU) 2022/1369 über koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage

    COM/2024/88 final

    Brüssel, den 27.2.2024

    COM(2024) 88 final

    BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT

    Überprüfung des Funktionierens der durch die Verordnung (EU) 2023/706 geänderten Verordnung (EU) 2022/1369 über koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage


    I.Einleitung

    Seit dem unprovozierten und ungerechtfertigten militärischen Angriff Russlands gegen die Ukraine sind die russischen Gaslieferungen an die EU kontinuierlich beeinträchtigt. Als Reaktion auf den Versuch Russlands, Energie als politische Waffe einzusetzen, nahm die Kommission den REPowerEU-Plan an, der darauf abzielt, Energie zu sparen, die Energiewende zu beschleunigen und die Energieversorgung zu diversifizieren, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland so bald wie möglich zu beenden. Während die EU im Jahr 2021 noch 45 % ihrer Gaslieferungen aus Russland bezog, ist die Versorgung mit russischem Gas seit Februar 2022 kontinuierlich zurückgegangen und machte 2023 15 % der gesamten Gaseinfuhren der EU aus.

    Um die schwerwiegenden Risiken für die Versorgungssicherheit, die 2022 infolge weiterer Lieferkürzungen aus Russland eingetreten sind, zu mindern, erließ die EU im August 2022 die Verordnung (EU) 2022/1369 (im Folgenden „Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage“), um die Gasnachfrage freiwillig in koordinierter Weise um 15 % zu senken. Dieses Ziel wird verpflichtend, wenn ein Unionsalarm ausgerufen wird. Angesichts der anhaltenden Risiken und der Notwendigkeit einer weiterhin koordinierten Senkung der Gasnachfrage verlängerte die EU im März 2023 die Geltungsdauer der Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage mit der Verordnung (EU) 2023/706 um ein Jahr.

    In Artikel 9 der in ihrer Geltungsdauer verlängerten Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage heißt es, dass die Kommission bis zum 1. März 2024 eine Überprüfung der Verordnung im Hinblick auf die allgemeine Gasversorgungslage der Union durchführen und dem Rat einen Bericht über die wesentlichen Ergebnisse dieser Überprüfung vorlegen muss. Auf der Grundlage dieses Berichts kann die Kommission vorschlagen, die Geltungsdauer dieser Verordnung zu verlängern.

    II.Derzeitige Versorgungssicherheitslage

    Die Einfuhren über russische Pipelines gingen seit der russischen Invasion der Ukraine erheblich zurück, und zwar von 150 Mrd. m³ vor der Krise auf 25 Mrd. m³ im Jahr 2023. Dieser Rückgang wurde hauptsächlich durch eine Nachfragesenkung um rund 65 Mrd. m³ kompensiert. Zur allmählichen Abkehr von Gas aus Russland trugen auch die zunehmenden Einfuhren in Form von Flüssigerdgas (LNG) (ca. 50 Mrd. m³) und Einfuhren über alternative Pipelines (ca. 10 Mrd. m³) bei.

    Abbildung 1 – Entwicklung bei der Beendigung der Einfuhren über russische Pipelines im Jahr 2023 gegenüber dem Zeitraum vor der Krise

    Quelle: ENER B4 und Gemeinsame Forschungsstelle auf der Grundlage von Daten des ENTSOG.

    Die globalen Gasmärkte sind nach wie vor angespannt und dies dürfte noch einige Zeit so bleiben, da vor 2026 weltweit nur begrenzte neue LNG-Verflüssigungskapazitäten in Betrieb gehen sollen. 1 Der Versorgungsschock infolge der russischen Invasion der Ukraine führte 2022 und 2023 zu hohen und volatilen Gas- und Strompreisen, mit einem Höchststand im Sommer 2022, als die Preise auf über 300 EUR/MWh stiegen. Im Sommer und im Herbst 2023 kam es zu Phasen erheblicher Volatilität, in denen die Preise innerhalb von Wochen um mehr als 50 % stiegen. 2  Die Gaspreise sind nach wie vor schwankungsanfällig und höher als vor der Krise, was sich unweigerlich auf die Bürgerinnen und Bürger und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie auswirkt.

    Es gibt noch weitere verbleibende Risiken mit unterschiedlicher Eintrittswahrscheinlichkeit. Sollten diese Risiken eintreten, können sie dazu beitragen, das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu verschlechtern. Zu diesen Risiken gehören: eine Erholung der Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG) in Asien, durch die die Verfügbarkeit von Gas auf dem globalen Gasmarkt verringert würde, eine Kältewelle im verbleibenden Winter, der zu einem Anstieg der Gasnachfrage führen könnte, extreme Wetterbedingungen, die sich auf die Speicherung von Wasserkraft auswirken könnten, oder eine geringe Verfügbarkeit von Kernenergie, sodass verstärkt auf die Stromerzeugung aus Gas zurückgegriffen werden müsste, sowie weitere mögliche Beeinträchtigungen der Gasversorgung, einschließlich einer vollständigen Einstellung der Gaseinfuhren aus Russland oder eines Ausfalls bestehender kritischer Infrastrukturen im Gassektor.

    Die Wahrscheinlichkeit solcher Ausfälle bestehender kritischer Infrastrukturen ist schwer abzuschätzen, lässt sich jedoch anhand von zwei jüngsten Beispielen veranschaulichen, die seit der Annahme der ersten Verordnung (EU) 2022/1369 zur Senkung der Gasnachfrage aufgetreten sind. Im September 2022 wurde die Nordstream-1-Pipeline durch Sabotageakte so stark beschädigt, dass durch sie in absehbarer Zukunft kein Gas befördert werden kann. Im Oktober 2023 fiel der Balticconnector aus – eine wichtige Pipeline, die Finnland mit Estland verbindet und eine Kapazität von ca. 7 Mio. m³/Tag aufweist. In einer derzeit laufenden Untersuchung wird geprüft, ob der Schaden von außen verursacht wurde, eventuell vom Anker eines Schiffes. Infolge dieses Ausfalls kann Finnland immer noch nicht das N-1-Kriterium des Infrastrukturstandards gemäß Artikel 5 der Verordnung (EU) 2017/1938 erfüllen, und das Land rief die zweithöchste Krisenstufe gemäß Artikel 11 der Verordnung (EU) 2017/1938 aus. Finnland stützt sich für seine Gasversorgung nun ausschließlich auf seine LNG-Einfuhrkapazität, hauptsächlich über das LNG-Terminal Inkoo mit einer Kapazität von ca. 13 Mio. m³/Tag, wobei die Spitzennachfrage rund 9-12 Mio. m³/Tag beträgt. Der Balticconnector wird voraussichtlich erst nach dem Winter 2023/2024 wieder in Betrieb genommen.

    Darüber hinaus hat sich die geopolitische Lage seit der Annahme des vorangegangenen Berichts zur Überprüfung der Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage 3 weiter verschlechtert. Zusätzlich zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine finden in mehreren Versorgungs- und Transitregionen wie im Nahen Osten und am Roten Meer bewaffnete Konflikte hoher Intensität statt.

    Die Internationalen Energie-Agentur (IEA) hob in einem Bericht vom Dezember 2022 4 ebenfalls die Bedrohungen der Gasversorgungssicherheit der EU hervor. Sie warnt darin vor dem Hintergrund der Verbesserung der Lage gegenüber dem Höhepunkt der Krise im Sommer 2022 vor Selbstzufriedenheit. Daran knüpft der Bericht der IEA über den Gasmarkt vom 1. Quartal 2024 5 an, in dem die IEA darauf hinweist, dass die weltweite Gasversorgung weiterhin knapp bleibt, da eine Erhöhung der weltweiten Verflüssigungsleistung (+ 13 Mrd. m³) nicht ausreicht, um einen Rückgang von 38 Mrd. m³ an Gas aus russischen Pipelines in die EU zu decken. Trotz der hohen Speicherfüllstände in der EU bestehen nach Ansicht der IEA nach wie vor die Risiken von Kälteperioden im späteren Winterabschnitt und von unerwarteten Versorgungsengpässen auf einem angespannten Markt. Darüber hinaus veröffentlichte der Europäische Verbund der Fernleitungsnetzbetreiber (ENTSOG) seine Winterversorgungsprognose 2023/2024 mit einem Überblick über den Sommer. 6 Darin wird darauf hingewiesen, dass sich die allgemeine Versorgungssicherheitslage in der EU zwar erheblich verbessert habe, jedoch für die Speicherbefüllung und die Versorgungssicherheit in der EU eine Nachfragesenkung wichtig wäre.

    Vor diesem Hintergrund war die erhebliche Senkung der Erdgasnachfrage (-18 % zwischen August 2022 und Dezember 2023) für die Aufrechterhaltung des empfindlichen Gleichgewichts auf dem Gasmarkt in der EU von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere war eine kontinuierliche Senkung der Gasnachfrage während der Einspeichersaison 2023 ein Hauptfaktor dafür, dass bis zum 1. November 2023 eine Einspeicherung in Rekordhöhe erreicht wurde (99 %). Diese Nachfragesenkung trug auch im ersten Abschnitt der Wintersaison 2023/2024 erheblich zu einem umsichtigen Speichermanagement bei, sodass die Speicher bis zum 1. Februar noch zu ca. 70 % gefüllt waren.



    III.Von den Mitgliedstaaten umgesetzte freiwillige Maßnahmen zur Nachfragesenkung

    Gemäß Artikel 7 Absatz 2 der Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage, deren Geltungsdauer durch die Verordnung (EU) 2023/706 vom 30. März 2023 verlängert wurde, mussten die Mitgliedstaaten ihre gemäß Artikel 8 der Verordnung (EU) 2017/1938 erstellten nationalen Notfallpläne aktualisieren, um den von ihnen umgesetzten freiwilligen Maßnahmen zur Nachfragesenkung Rechnung zu tragen. Im vorangegangenen Bericht zur Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage 7 hat die Kommission bereits dargestellt, welche Maßnahmen von den Mitgliedstaaten ergriffen und zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts gemeldet worden waren. Die Maßnahmen umfassten u. a.:

    1.Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Verbraucher

    2.Heiz- und Kühlbeschränkungen z. B. in öffentlichen Gebäuden

    3.Maßnahmen zur Brennstoffumstellung und Beschleunigung von Maßnahmen zur Energieeffizienz

    Seit dem Bericht von 2023 über die Nachfragesenkung enthalten mehrere neu vorgelegte nationale Notfallpläne weitgehend ähnliche Maßnahmen, wie sie in den zuvor vorgelegten und im Bericht COM(2023) 173 hervorgehobenen nationalen Notfallplänen dargelegt wurden, und zwar: 

    ·Sensibilisierungskampagnen, um Verbraucher zur Senkung des Gasverbrauchs zu bewegen 

    ·Weitere Finanzierung von Maßnahmen zur Energieeffizienz für Industrien, für Fernwärme und für Haushalte 

    ·Ausweitung der Finanzierung und der Auktionen für erneuerbare Energiequellen sowie verstärkte finanzielle Unterstützung für den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen 

    ·Rabatte auf Gas- und Stromrechnungen im Falle einer Senkung des Verbrauchs und/oder höhere Tarife für diejenigen, die den Verbrauch erheblich erhöht haben 

    ·Erleichterung der Rückkehr zu Kraftwerken oder der Verlängerung der Lebensdauer von Kraftwerken, um den Gasverbrauch von Gaskraftwerken zu senken oder diesen zu ersetzen, indem Kraftwerke entweder aus der Reserve auf den Markt zurückgeführt werden oder Kraftwerke, deren Stilllegung vorgesehen war, als Reserve genutzt werden  

    ·Vorübergehende höhere Kapazitätsnutzung von Höchstspannungsnetzen, um die Beteiligung bestimmter Kraftwerke an der Netzreserve zu erleichtern  

    ·Lockerung von Umweltstandards, um die Brennstoffumstellung zu erleichtern 

    ·Obligatorische Senkung des Stromverbrauchs in öffentlichen Gebäuden  

    ·Prämien für die Einspeisung von Biomethan in das Netz als Ersatz für Erdgas 



    IV.Nachfragesenkung – sektorale Analyse

    Zwischen August 2022 und Dezember 2023 (17 Monate) haben die EU-Mitgliedstaaten den Gesamtgasverbrauch um 18 % (ca. 101 Mrd. m³) gesenkt. Abbildung 2 stellt die Veränderung des Erdgasverbrauchs seit der Durchführung der Verordnung (EU) 2022/1369 des Rates über koordinierte Maßnahmen zur Nachfragesenkung dar. 21 Mitgliedstaaten haben das freiwillige Senkungsziel von 15 % erreicht.

    Abbildung 2 – Veränderung des Erdgasverbrauchs zwischen August 2022 und Dezember 2023 (17 Monate) im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Fünfjahresdurchschnitts nach Mitgliedstaaten

    Quelle: Chefökonom der GD ENER, auf der Grundlage von Eurostat (Reihe nrg_cb_GASM).

    Der Energiebilanz 2022 zufolge wurden 36 % des Erdgases in Haushalten und im Dienstleistungssektor verbraucht, 32 % für die Strom- und Wärmeerzeugung und 23 % in der Industrie (reine Energienutzung). Die sektorale Aufschlüsselung der Gasnachfrage nach den Sektoren Industrie, Privathaushalte und Strom ist wichtig, um die Auswirkungen der Maßnahmen zur Nachfragesenkung auf das sozioökonomische Wohlergehen der EU zu verstehen. Sie ermöglicht es den Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission, sich ein besseres Bild von der Art der Senkungen zu machen und mögliche Herausforderungen zu ermitteln. Da Eurostat für diese Analyse keine ausreichenden und regelmäßig übermittelten Daten vorliegen, schätzte die Gemeinsame Forschungsstelle die sektorale Aufschlüsselung der Senkung der Gasnachfrage für 2022-2023 auf der Grundlage von neun EU-Mitgliedstaaten bzw. 80 % des Erdgasverbrauchs der EU. 8 Diesen Schätzungen zufolge trugen die Sektoren Privathaushalte und Industrie 43 % bzw. 47 % zur Nachfragesenkung insgesamt bei, während der Beitrag des Stromsektors bei 10 % lag (siehe Abbildung 3).

    Abbildung 3 – Sektoraler Beitrag zur Senkung der Gasnachfrage (EU9) zwischen August 2022 und September 2023

    Anmerkung: Die Analyse umfasst neun Mitgliedstaaten bzw. 80 % der Gasnachfrage in der EU. Die Mitgliedstaaten sind BE, DE, EL, ES, FR, HR, IT, HU und NL.

    Quelle: Gemeinsame Forschungsstelle auf der Grundlage der Datenbank von Eurostat und ENaGaD.

    Privathaushalte/Temperatur 

    Der Gasverbrauch in Privathaushalten ist stark von der Außentemperatur abhängig. Den von der Gemeinsamen Forschungsstelle vorgelegten Daten zufolge gab es in der Wintersaison 2022/2023 um 7 % weniger Heizgradtage gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt, was auf einen etwas milderen Winter hindeutet. 9 In den ersten zwei Monaten der Wintersaison 2023 lag die Zahl der Heizgradtage ebenfalls 9 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Gleichzeitig belief sich die Nachfragesenkung bei Gas auf 19 % (Winter 2022/2023) und auf 22 % (in den ersten beiden Wintermonaten 2023/2024). Das ist ein Hinweis darauf, dass die Nachfragesenkung stärker ins Gewicht fiel als die Veränderung beim Wetter, was zum Teil auf die oben genannten Maßnahmen zurückzuführen ist.

    Stromsektor 

    Im Laufe des Jahres 2022 blieb der Dispatch von Gaskraftwerken relativ stabil, was auf eine stabile Erzeugung trotz steigender Gaspreise hindeutet. Die Herausforderungen bei der Drosselung der Gasverstromung wurden durch die begrenzte Verfügbarkeit von Kernkraftkapazitäten und durch einen verringerten Beitrag der Wasserkraft noch verschärft. Die zusätzlichen Wind- und Solarkapazitäten, die 2022 hinzukamen, wirkten dem entgegen und trugen zu einer zusätzlichen Erzeugung von 65 TWh (auf der Grundlage von ENTSO-E) bei, wodurch insbesondere ein weiterer Anstieg des Gasverbrauchs verhindert wurde. 

    Der Strommix veränderte sich im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr aufgrund der schrittweisen Rückkehr zu Kernkraftkapazitäten, eines hohen Anteils der Wasserkraft und des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien. Abbildung 4 zeigt die Veränderung der Stromerzeugung nach Erzeugungsart im Jahr 2023 im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt und zum Jahr 2022. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg die Stromerzeugung aus Kernenergie in der EU um 7 TWh an, wobei der Dispatch der französischen Kernkraftwerke im September 2023 nahezu dem Fünfjahresdurchschnitt entsprach. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft nahm im Vergleich zu 2022 dank höherer Wasserstände in den Reservoirs um 41 TWh zu. Die Stromerzeugung aus Solar- und Windenergie stieg um 28 TWh bzw. 35 TWh. Im Jahr 2022 hatte die installierte Solar- und Windenergieleistung bereits 41,5 GW bzw. 15,5 GW erreicht. Im Jahr 2023 wurde der Ausbau weiter vorangetrieben, und es wurden zusätzliche 53,5 GW bzw. 16,0 GW in das EU-Stromsystem eingespeist.

    Abbildung 4 – Veränderung der Stromerzeugung nach Erzeugungsart im Jahr 2023 (Januar bis November)

    Anmerkung: Für Dezember liegen noch keine Daten zur Stromerzeugung vor.

    Anmerkung 2: Die Erzeugung von Solarstrom wird bei der Stromerzeugung „hinter dem Zähler“ nicht berücksichtigt.

    Quelle: ENER Chefökonom, auf der Grundlage der ENTSO-E Transparenzplattform.

    Die schrittweise Rückkehr zur Kernenergie- und Wasserkrafterzeugung im Jahr 2023 bewirkte zusammen mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien während des gesamten Zeitraums einen Abwärtsdruck auf Erdgas für die Strom- und Wärmeerzeugung. Darüber hinaus ging die Stromnachfrage im selben Zeitraum um 6 % zurück, was zu einem geringeren Bedarf an Gas für den Stromsektor führte.

    Folglich ging die Gasnachfrage für die Strom- und Wärmeerzeugung seit August 2022 im Vergleich zum fünfjährigen Referenzzeitraum um rund 9 % (9 Mrd. m³) 10 zurück.  

    Industrie 

    77 % des jährlichen Gasverbrauchs der Industrie entfielen auf fünf energieintensive Teilsektoren 11 : Chemikalien, nichtmetallische Mineralien, Nahrungsmittel, Metalle und Papiererzeugnisse. Die Verwendung von Gas ist eng mit dem Umfang der industriellen Produktionstätigkeit verbunden. Abbildung 5 zeigt die Veränderung der Industrieproduktion des gesamten verarbeitenden Gewerbes und der energieintensiven Teilsektoren zwischen August 2022 und September 2023 im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt.

    Abbildung 5 – Entwicklung der Industrieproduktion im verarbeitenden Gewerbe insgesamt und in energieintensiven Teilsektoren zwischen August 2022 und September 2023 im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt

    Quelle: Chefökonom der GD ENER, auf der Grundlage von Eurostat (Reihe nrg_cb_GASM).

    Der Rückgang der energieintensiven industriellen Produktion führte vor allem in den fünf energieintensiven Teilsektoren zu einem geringeren Gasverbrauch. Abbildung 6 zeigt den monatlichen Gasverbrauch in den fünf energieintensiven Teilsektoren, indexiert in Bezug auf den fünfjährigen Referenzzeitraum. Es wird deutlich, dass die Teilsektoren „Chemikalien“ und „Metalle“ ihren Gasverbrauch bereits zu Beginn der Krise gesenkt haben, während die Teilsektoren „Papiererzeugnisse“ und „nichtmetallische Mineralien“ dem erst in den letzten Monaten folgten. In den meisten energieintensiven Industriezweigen zeigte sich ein Rückgang der Erdgasnachfrage in den letzten Monaten, was auf einen eher strukturellen Rückgang der Industrietätigkeit in den Bereichen Chemikalien, nichtmetallische Mineralien, Metalle und Papiererzeugnisse hindeutet. Da die freiwillige Nachfragesenkung insgesamt über 15 % hinausgeht, bestand Spielraum für eine Erholung der industriellen Nachfrage im Rahmen des freiwilligen Ziels, zu der es bislang noch nicht gekommen ist.

    Es sei darauf hingewiesen, dass zum Rückgang des Gasverbrauchs aufgrund der verringerten Industrietätigkeit noch beschleunigte Energieeffizienzmaßnahmen und/oder eine Brennstoffumstellung infolge der Energiekrise hinzukamen. Aufgrund des niedrigeren Gaspreises ist jedoch davon auszugehen, dass Industrien, die sowohl Gas als auch andere Brennstoffe verfeuern und in den Jahren 2022 oder 2023 auf andere Brennstoffe umgestellt haben, aufgrund des niedrigeren Preises wieder zu Gas zurückkehren werden.

    Abbildung 6 – Geschätzter monatlicher Gasverbrauch in energieintensiven Teilsektoren in der EU27

    Quelle: Chefökonom der GD ENER, auf der Grundlage von Eurostat.

    V.Aussichten für die Versorgungssicherheit 2024-2025

    Von August 2022 und dem Inkrafttreten der Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage bis Dezember 2023 ging die Gasnachfrage in der EU gegenüber dem Vorkrisenniveau um 18 % (ca. 101 Mrd. m³) zurück. Wie in den Abschnitten 2 und 4 näher erläutert, trug die Senkung der Gasnachfrage von allen maßgeblichen Faktoren am stärksten dazu bei, die Gasversorgung aus Russland zu ersetzen (siehe Abbildung 1).

    Ein weiterer Rückgang oder eine vollständige Einstellung der Einfuhren aus Russland im Rahmen der Bemühungen der EU, die Abhängigkeit von Russland schrittweise zu beenden, bzw. mögliche einseitige Lieferkürzungen aus Russland, wie es sie im Zeitraum 2022-2023 gab, sind ein wichtiges Szenario, das im Hinblick auf die Gasversorgungssicherheit der EU zu analysieren ist. Aufgrund des Auslaufens des derzeitigen Transitabkommens durch die Ukraine zum 31. Dezember 2024 (einer der verbleibenden beiden russischen Versorgungskorridore – ca. 15 Mrd. m³/Jahr) sind insbesondere russische Versorgungsunterbrechungen ein relevantes Szenario (wie in Abbildung 7 simuliert), das in Betracht gezogen werden muss. Eine Eskalation der geopolitischen Spannungen könnte in der Folge das Risiko für weitere Lieferkürzungen aus Russland noch erhöhen. Zwar sind auch andere Szenarien denkbar, z. B. eine Unterbrechung der Transitroute durch die Ukraine allein, doch ist die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Unterbrechung der russischen Lieferungen, unabhängig von der Ursache der Unterbrechung, im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen und muss bei der Versorgungssicherheit der EU unbedingt berücksichtigt werden.

    Aus diesem Grund ist es unerlässlich, bei der Vorbereitung auf künftige Winter die Sensitivität bei der Gasnachfrage zu berücksichtigen. In diesem Jahr umfasst die Winterversorgungsprognose 2023-2024 des ENTSOG 12 zusätzlich einen Überblick über den Sommer; sie enthält die Schlussfolgerung, dass im Falle einer vollständigen Unterbrechung der russischen Pipelines die Speicher zu Beginn der Einspeichersaison zu 46 % gefüllt sein müssten, und zwar in Verbindung mit einer Nachfragesenkung von 15 %, verstärkten LNG-Lieferungen und erweiterten Kapazitäten, um die erforderlichen 90 % zu Beginn der Wintersaison für den Gasverbrauch Ende September 2024 zu erreichen. Abbildung 7 zeigt die Prognosen zum Speicherfüllstand bei verschiedenen Szenarien einer fortgesetzten Nachfragesenkung, unbeschadet der marktbezogenen oder politischen Mittel, die zur Erreichung dieser Senkung eingesetzt werden können, auf der Grundlage der neuesten verfügbaren Marktdaten und unter der Annahme einer vollständigen Unterbrechung der Lieferung über russische Pipelines. 13 Diese Szenarien deuten unter Berücksichtigung der am 16. Dezember 2022 gemeldeten hohen Speicherfüllstände und auf der Grundlage der Erfahrungen von 2023 auf einen Speicherfüllstand von 49 % am Ende des Winters (31. März 2024) hin (der EU-Durchschnitt lag am 1. April 2023 bei 56 %). Der durchschnittliche Speicherfüllstand am 1. April des Referenzzeitraums 14 lag jedoch bei 33 %. Es sei auch angemerkt, dass in mehreren Veröffentlichungen 15  darauf hingewiesen wird, dass die weltweite Gasproduktion und die Verflüssigungskapazitäten vor 2026 nicht wesentlich zunehmen werden; bis zum Winter 2026-2027 wird Erdgas somit wahrscheinlich weiterhin begrenzt verfügbar sein.

    Abbildung 7: Monatliche Speicherfüllstände je nach Fortsetzung der Nachfragesenkung


    Anmerkung: Die Abbildung zeigt die Speicherfüllstände am Ende eines jeden Monats.

    Quelle: Chefökonom der GD ENER, auf der Grundlage von Eurostat-, AGSI- und Marktdaten über Gasflüsse.

    In Abbildung 7 werden drei Szenarien untersucht:

    ·Szenario „keine Fortsetzung der Nachfragesenkung“: Die Einfuhren über russische Pipelines werden unterbrochen, und die Senkung der Gasnachfrage wird nicht über den 31. März 2024 hinaus fortgesetzt. Dies würde dazu führen, dass der Speicherfüllstand auf 64 % sinkt und damit deutlich hinter dem für den 1. November 2024 gesetzten 90 %-Ziel zurückbleibt und die Speicher bis Februar 2025 vollständig erschöpft sind.

    ·Szenario „Fortsetzung der Nachfragesenkung bis November 2024“: Die Einfuhren über russische Pipelines werden unterbrochen, und mit einer Fortsetzung der Senkung der Gasnachfrage bis November 2024 wird das für November festgelegte Speicherziel erreicht. Danach leeren sich die Speicher aber schnell, sodass sie Ende März 2025 nur noch zu etwa 10 % gefüllt sind. Das würde die Gasversorgungssicherheit der EU im darauffolgenden Winter 2025-2026 gefährden.

    ·Szenario „Fortsetzung der Nachfragesenkung bis März 2025“: Bei diesem Szenario sind die Einfuhren über russische Pipelines unterbrochen, und mit einer fortgesetzten Nachfragesenkung um 15 % erreichen die Speicherfüllstände das Speicherziel für November. Darüber hinaus könnten die Speicherfüllstände bis Ende März 2025 rund 36 % betragen. Das könnte als angemessener Stand vor der Einspeichersaison 2025 betrachtet werden.

    Diese Szenarien berücksichtigen wichtige Elemente der Gasversorgungssicherheit wie die Entwicklung der Speicherfüllstände während des Winters und die Entwicklungen in Bezug auf die russischen Gaslieferungen und das weltweite Gasangebot. Außerdem sind eine Reihe von weiteren Abwärtsrisiken für die Versorgungssicherheit der EU zu bedenken, die zusätzlich zu den oben genannten Szenarien eintreten könnten, wie z. B. ein möglicher Anstieg der weltweiten LNG-Nachfrage und ein gewisser Wiederanstieg der industriellen Gasnachfrage. Eine besonders große Unsicherheit stellt das Wetter dar, denn ein überdurchschnittlich kalter Winter 2023/2024 oder 2024/2025 hätte erhebliche Auswirkungen auf die Gasversorgungssicherheit der EU. Geht man von einer Senkung um 15 % und der jeweils höchsten Nachfrage in den Monaten zwischen 2014 und 2021 aus, könnte die jährliche Nachfrage um 28 Mrd. m³ steigen. In der Winterversorgungsprognose des ENTSOG wird bestätigt, dass im Falle eines kalten Winters eine Nachfragesenkung um 15 % erforderlich ist, damit das Gasnetz in der Lage ist, die Nachfrage zu bedienen, und zumindest ein Speicherfüllstand von 30 % erreicht werden kann.

    Angesichts des begrenzten Einflusses der EU auf die Erhöhung des globalen Gasangebots erwiesen sich das Speichermanagement (unterstützt durch die mit der Speicherungsverordnung 16 vorgenommenen Änderungen an der Verordnung über die Gasversorgungssicherheit und die Befüllungspfade) und die Nachfragesenkung als wirksam, um die Gasversorgungssicherheit in der EU seit Beginn der Krise zu gewährleisten. Sie bleiben wichtige Instrumente für den Fall, dass die Speicherfüllstände im verbleibenden Winter 2023-2024 unzureichend sind oder Abwärtsrisiken auftreten. Die Märkte reagieren jedoch auf Preiserhöhungen, was bei Eintreten von Abwärtsrisiken eine ausreichende Nachfragesenkung erleichtern kann.

    Darüber hinaus betont die Agentur der Europäischen Union für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (European Union Agency for the Cooperation of Energy Regulators, ACER) in ihrer Stellungnahme 17 zur Winterversorgungsprognose 2023-2024 des ENTSOG: „Das Eintreten von […] Risikofaktoren kann zu Versorgungsengpässen führen […]. Erzwungene Nachfragesenkungen bei Gas wären die Folge, und unfreiwillige Einschränkungen der Nachfrage bei nicht essenziellen Gasverbrauchern wären eine letzte Notmaßnahme.“ Die ACER fordert darüber hinaus, „die Gasversorgungslage weiterhin aufmerksam zu beobachten und die Durchführung der EU-Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage zu überwachen“. 



    VI.Schlussfolgerung

    Die EU nahm im Rahmen von REPowerEU die Verordnung (EU) 2022/1369 an, um die Gasnachfrage um 15 % zu senken und die ernsthaften Risiken für die Versorgungssicherheit im Jahr 2022 zu mindern. Im März 2023 beschloss die EU, den Senkungszeitraum durch die Verordnung (EU) 2023/706 zu verlängern, u. a. in Anbetracht der dringenden Notwendigkeit, die Speicher wieder aufzufüllen, und der verbleibenden Engpässe auf dem Markt, z. B. aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Wasserkraft und Kernkraft. 

    Aus diesem Bericht geht hervor, dass sich die Versorgungssicherheit zwar dank gezielter Investitionen und einer Reihe von Maßnahmen – einschließlich des Senkungsziels der Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage, das von den Mitgliedstaaten übertroffen wurde – zwar verbessert hat, die Lage aber weiterhin schwierig ist. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die globalen Gasmärkte nach wie vor angespannt sind und dies voraussichtlich auch bis 2026, wenn neue Verflüssigungskapazitäten verfügbar sein werden, so bleiben wird. Es gibt noch weitere Risiken, die im Falle ihres Eintretens zu einer weiteren Verschlechterung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage führen können, wie etwa weitere mögliche Beeinträchtigungen der Gasversorgung, einschließlich der Einstellung der Gaseinfuhren aus Russland oder eines Ausfalls bestehender kritischer Infrastruktur im Gassektor, eine Erholung der Nachfrage nach Flüssigerdgas in Asien, ein kalter Winter und geringe Wasserkraftspeicher. Darüber hinaus hat sich die allgemeine geopolitische Lage weiter verschlechtert, da in mehreren anderen Versorgungs- und Transitregionen wie im Nahen Osten und am Roten Meer bewaffnete Konflikte hoher Intensität stattfinden.

    Die Nachfragesenkung hat erheblich dazu beigetragen, dass im Jahr 2023 65 Mrd. m³ Gas nicht mehr aus Russland eingeführt werden mussten, was in erster Linie durch die Haushalte und den Industriesektor erreicht wurde. Für eine gute Vorbereitung auf den Winter und um sicherzustellen, dass die Mitgliedstaaten das Ziel einer Speicherfüllung von 90 % bis zum 1. November 2024 einhalten, müssen die Speicher in der EU während des Winters auf einem ausreichend hohen Niveau bleiben. Wie im Jahr 2022 war auch 2023 die Nachfragesenkung von entscheidender Bedeutung, um am Ende des Winters angemessene Speicherfüllstände aufzuweisen und im Sommer die notwendige Flexibilität für das Erreichen des Speicherziels von 90 % sicherstellen zu können, während gleichzeitig die Preise auf einem niedrigeren Niveau gehalten und die Volatilität eingedämmt wurden. Die Nachfragesenkung trug auch dazu bei, das Speicherziel bereits im August, also deutlich vor November, zu erreichen. Das führte auch dazu, dass die Marktteilnehmer in der EU am Ende des Sommers 2023 Gas in der Ukraine einspeicherten, wodurch sowohl die Gasversorgungssicherheit der EU als auch die der Ukraine gestärkt wurde.

    Darüber hinaus ist es wichtig, die Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage zusammen mit den Auswirkungen der Speicherungsverordnung zu berücksichtigen. Beide Elemente sind Teil der Versorgungssicherheitsarchitektur der EU und verstärken sich gegenseitig. Die Senkung der Gasnachfrage verlieh den Mitgliedstaaten und Marktteilnehmern die erforderliche Flexibilität, um die Speicherziele zu erreichen, während gleichzeitig der ohnehin angespannte globale Gasmarkt vor zusätzlichem Druck bewahrt wurde.

    Sollte die Versorgungslage weiterhin angespannt bleiben oder sich weiter verschlechtern und das für November 2024 angestrebte Speicherziel von 90 % gefährden, wird die Nachfragesenkung auch im Jahr 2024 und darüber hinaus eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung des Gasmarktes spielen. 

    (1)

    Aus dem World Energy Outlook 2023 der IEA geht hervor, dass vor 2030 voraussichtlich 250 Mrd. m³/Jahr Verflüssigungsleistung erschlossen werden, wobei ein Großteil davon erst zwischen 2025 und 2027 zur Verfügung stehen wird.

    (2)

    Zu Phasen erheblicher Volatilität kam es beispielsweise, nachdem Streiks in australischen LNG-Anlagen im September angekündigt wurden sowie nach der Unterbrechung der Balticconnector-Pipeline und dem Angriff der Hamas im Oktober.

    (3)

    Bericht COM(2023) 173 und SWD(2023) 63 zur Überprüfung der Verordnung (EU) 2022/1369.

    (4)

      How to Avoid Gas Shortages in the European Union in 2023 – Analyse – IEA

    (5)

      https://iea.blob.core.windows.net/assets/601bff14-5d9b-4fef-8ecc-d7b2e8e7449a/GasMarketReportQ12024.pdf

    (6)

      https://www.entsog.eu/outlooks-reviews#winter-outlooks-and-reviews

    (7)

    Bericht COM(2023) 173.

    (8)

    Die neun EU-Mitgliedstaaten sind Belgien, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Ungarn und die Niederlande. Die Analyse stützt sich auf öffentliche Daten, die nur von ihren nationalen Fernleitungsnetzbetreibern gemeldet wurden und Schätzungen zu den industriellen und privaten Gasverbrauchern ermöglichen. Die Analyse wird durch Eurostat-Daten zum Gasverbrauch für die Stromerzeugung ergänzt.

    (9)

    ENER/CET-Berechnungen auf der Grundlage der Eurostat-Reihe NRC_CHDD_M. Es sei darauf hingewiesen, dass Eurostat den EU-Gesamtwert als räumlich gewichteten (geografischen) Durchschnitt der Daten für die einzelnen Mitgliedstaaten berechnet. Im Rahmen der vorliegenden Analyse ist eine solche Gewichtung nicht geeignet. Wir haben daher einen EU-Gesamtwert als Durchschnitt der einzelnen Mitgliedstaaten, gewichtet nach ihrer Bevölkerungszahl (demo_gind), neu berechnet.

    (10)

    Die Berichterstattung über den Gasverbrauch im Stromsektor liegt hinter der Berichterstattung über den Gesamtgasverbrauch zurück. Daher umfasst der Zeitrahmen nur den Zeitraum von August 2022 bis Oktober 2023.

    (11)

    Energiebilanzen 2021.

    (12)

      https://www.entsog.eu/outlooks-reviews#winter-outlooks-and-reviews

    (13)

    Annahmen:

    ·Speicherfüllstände zum 8. Dezember 2023 (91,3 %);

    ·die Versorgung über (andere als russische) Pipelines entspricht dem Durchschnitt der Werte von Januar 2022 bis Oktober 2023;

    ·keine Versorgung über russische Pipelines ab Beginn der Simulation;

    ·die Versorgung mit LNG entspricht der maximalen LNG-Versorgung im Jahr 2023;

    ·durchschnittliche Gasnachfrage der EU27 im Referenzzeitraum unter Anwendung der angegebenen prozentualen Kürzungen;

    ·Exporte in die Schweiz, die Ukraine und die Republik Moldau auf der Grundlage der Ausfuhrströme 2022/2023.

    (14)

    Der Referenzzeitraum erstreckt sich auf den Zeitraum 2016-2021.

    (15)

      IEA-Veröffentlichung , GIIGNL-Veröffentlichung .

    (16)

    Verordnung (EU) 2022/1032 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Juni 2022 zur Änderung der Verordnungen (EU) 2017/1938 und (EG) Nr. 715/2009 im Hinblick auf die Gasspeicherung.

    (17)

      ACER_Opinion_11-2023_on_ENTSOG_Winter_Supply_Outlook_2023-2024.pdf (europa.eu)

    Top