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Document 52021XC0427(02)

    Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel 2021/C 149/06

    C/2021/2927

    ABl. C 149 vom 27.4.2021, p. 11–13 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    27.4.2021   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 149/11


    Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    (2021/C 149/06)

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben.

    EINZIGES DOKUMENT

    „Jászsági nyári szarvasgomba“

    EU-Nr.: PGI-HU-02475 – 4. Juli 2018

    g. U. ( ) g. g. A. (X)

    1.   Name(n) [der g. U. oder der g. g. A.]

    „Jászsági nyári szarvasgomba“

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland

    Ungarn

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

    3.1.   Art des Erzeugnisses

    Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet und verarbeitet

    3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

    Die geschützte geografische Angabe „Jászsági nyári szarvasgomba“ bezeichnet die lokale Sorte der unterirdisch wachsenden Pilzart Sommertrüffel (Tuber aestivum Vittad.). Sie gilt nur für das im abgegrenzten geografischen Gebiet gesammelte frische Erzeugnis.

    Morphologische Merkmale von „Jászsági nyári szarvasgomba“

    Die Größe des Fruchtkörpers variiert: Die empfohlene Mindestvermarktungsgröße ist die einer Walnuss. Es gibt keine Obergrenze. Das für den Fruchtkörper empfohlene Mindestgewicht beträgt 40 g.

    Das Erzeugnis weist in den meisten Fällen eine mehr oder weniger regelmäßige kugelartige Form und in der Regel keine Einbuchtung an der Knollenbasis auf.

    Die Farbe der Außenhaut reicht von schwarzbraun bis schwarz. Die Rinde ist rau und mit schwarzen Oberflächenschuppen überzogen, die oft groß (312 mm), pyramidenförmig vorspringend (5- bis 7-seitig), fest, scharfrandig, gewöhnlich oben abgeflacht, diagonal eingekerbt und in Längsrichtung gerillt sowie fest mit der Gleba verbunden sind.

    Das Fruchtfleisch im Inneren des Pilzes hat eine feste Konsistenz und ist von weißlichen bis lohfarbenen Adern durchzogen. Seine Farbe ist während der Reifung zunächst von Weißtönen geprägt und geht dann in ein gelbliches Schmutzgrau, ein blasses Haselnussbraun und schließlich in ein sattes Schokoladenbraun über. Der gut ausgereifte Fruchtkörper ist eher dunkler, von gelblich-brauner bis rötlicher Farbe.

    Organoleptische Merkmale von „Jászsági nyári szarvasgomba“

    Das Erzeugnis zeichnet sich durch ein einzigartiges angenehmes Aroma aus. Beim Sammeln erinnert das Aroma zunächst an gekochten Mais oder geröstetes, vergorenes Gerstenmalz, das mit einem angenehmen Duft nach frisch gemähtem Gras einhergeht. Während der Ernte und der Lagerung verändert sich das Aroma, behält jedoch den charakteristischen angenehmen Duft nach frisch gemähtem Gras.

    Der Geschmack des Erzeugnisses ist intensiv und erinnert am ehesten an feine Walnüsse.

    „Jászsági nyári szarvasgomba“ wächst von Ende Mai bis Ende August – anders als andere Trüffelsorten, die bis Ende November gesammelt werden können.

    3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

    3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

    Der Pilz muss im Erzeugungsgebiet wachsen und gesammelt werden.

    3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

    Das Erzeugungsgebiet der Sommertrüffeln mit der g. g. A. „Jászsági nyári szarvasgomba“ umfasst das Verwaltungsgebiet der folgenden Gemeinden: Jászivány, Jászkisér, Jászdózsa, Jászapáti, Jászágó, Jászárokszállás, Jászjákóhalma, Jásztelek und Jászszentandrás sowie die Gemeinden Besenyszög und Újszász, die an die Region Jászság angrenzen. Diese Gemeinden bilden kein zusammenhängendes Erzeugungsgebiet; sie umfassen das Gebiet, in dem das Erzeugnis mit der g. g. A. „Jászsági nyári szarvasgomba“ natürlich vorkommt, d. h. das Gebiet, das die für die Erzeugung geeignete Bodenart aufweist.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

    Der Zusammenhang zwischen „Jászsági nyári szarvasgomba“ und dem geografischen Gebiet beruht auf dem Ansehen und der Qualität des Erzeugnisses.

    Besonderheit des geografischen Gebiets

    Die Region Jászság gehört zum Verwaltungsbezirk Jász-Nagykun-Szolnok im Nordwesten der Großen Ungarischen Tiefebene. Sie liegt in der Region am Mittellauf der Theiß zwischen deren Nebenflüssen Zagyva und Tarna. Geologisch und botanisch gesehen handelt es sich um ein natürliches Teilgebiet der Theiß-Ebene. Der Name leitet sich vom Volk der Jász (Jassen) ab, das sich im 13. Jahrhundert hier niederließ.

    „Jászsági nyári szarvasgomba“ kommt natürlich vor allem im Wurzelwerk von Eichen-, Haselnuss- und Hainbuchenbäumen vor, wird aber auch in sogenannten Trüffelgärten angebaut. In Jászság sind diese Trüffelgärten meist in Eichenhainen angesiedelt.

    Die besonderen Merkmale von „Jászsági nyári szarvasgomba“ werden durch die natürlichen Eigenschaften des Bodens und die Zusammensetzung der für das Gebiet typischen Pflanzenarten bestimmt. Der größte Teil dieses Teilgebiets, eine an Oberflächenwasser reiche Senke, hat einen hohen Grundwasserspiegel, was in Verbindung mit dem schwarzen Tschernosemboden einzigartige Wachstumsbedingungen für „Jászsági nyári szarvasgomba“ bietet.

    Die Bodenbeschaffenheit in der Region Jászság ist für die Kultivierung und das Gedeihen von Sommertrüffeln äußerst günstig. Der versalzende Solonetzboden im östlichen Teil der Region, der bis zur Theiß reicht, ist von Wiesen- und Schwemmlandböden unterschiedlicher Zusammensetzung bedeckt. Dieser pH-neutrale oder schwach basische, harte, tonige, aber humusreiche Boden weist eine Tschernosem-Deckschicht auf.

    Besonderheit des Erzeugnisses

    Der Fruchtkörper von „Jászsági nyári szarvasgomba“ hat eine relativ regelmäßige Form und zeichnet sich durch ein ergiebiges und gleichmäßiges Wachstum aus. Dies ist auf die in der Region Jászság verbreiteten Stieleichenwälder, den für Steppen vor der Aufforstung typischen Tschernosemboden von hervorragender Qualität, den oberflächennahen hohen Grundwasserspiegel, das Klima und die Koexistenz mit anderen Pflanzenarten zurückzuführen.

    Während der Reifung verströmt der Pilz ein einzigartiges, zunehmend gehaltvolles und kräftiges Aroma von frisch gemähtem Gras und gekochtem Mais, das je nach Erzeugungsgebiet mit anderen Duftnoten – rauchiges Unterholz, Haselnuss, Tabak, Marzipan oder Zartbitterschokolade – vermischt sein kann.

    Eine weitere interessante Besonderheit des Pilzes besteht darin, dass er seine optimale Reife zwischen Juli und Mitte August erreicht. Im Gegensatz zu anderen ungarischen oder ausländischen Sommertrüffeln endet die Saison von „Jászsági nyári szarvasgomba“ in der Regel Mitte bis Ende August. In anderen Gegenden kann die Sammlung der Trüffeln zu dieser Zeit noch in vollem Gange sein, wobei diese dann aber eine andere Qualität und ein anderes Aroma aufweisen. „Jászsági nyári szarvasgomba“ verströmt zu dieser Zeit einen angenehmen Duft nach Heu und der Fruchtkörper hat eine marktfähigere Größe.

    Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität und dem Ansehen des Erzeugnisses

    Dank des humusreichen Tschernosembodens und der Pflanzengemeinschaften, die sich hier entwickelt haben, bildet sich in diesem Gebiet während der gesamten Vegetationsperiode mehr Cumarin, das „Jászsági nyári szarvasgomba“ den Duft von frisch gemähtem Gras verleiht. Das Aroma, das sich im Verlauf der Reifung kontinuierlich verändert und immer gehaltvoller und kräftiger wird, ist vor allem auf die humusreiche Tschernosem-Deckschicht in der Region zurückzuführen.

    Im Zuge der künstlichen Aufforstung entstehen in der Region Jászság Lebensräume, in denen Trüffeln von hervorragender Qualität gedeihen – in Koexistenz mit geschützten Orchideenarten, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf das unverwechselbare Aroma von „Jászsági nyári szarvasgomba“ haben.

    Um die Traditionen der ungarischen Trüffelsammler zu bewahren, wurde 2002 in Jászszentandrás das erste Trüffelmuseum Ungarns und das zweite Europas eröffnet. Der ungarische Verband der Trüffelsammler (Magyar Szarvasgombász Szövetség) richtet jedes Jahr zum Saisonauftakt eine Veranstaltung aus. Jászszentandrás trägt den Ehrentitel „Trüffelhauptstadt Ungarns“. Hier wurde im Jahr 2004 der Trüffelsammlerverein László Hollós der Region Jászság (Jászsági Hollós László Trifflász Egyesület) gegründet, dessen Ziel es ist, die natürlichen Lebensräume zu schützen und zu einer gesetzlichen Regelung des Trüffelsammelns beizutragen. Seit fünf Jahren veranstalten die International Police Association (IPA) und die Gemeinde gemeinsam mit dem ungarischen Verband der Trüffelsammler und dem Sankt-Ladislaus-Orden der Trüffelritter (Szent László Szarvasgomba Lovagrend) einen Kochwettbewerb für Trüffelgerichte, der sich wachsender Beliebtheit erfreut. Im Rahmen des Wettbewerbs erhält jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine Trüffel „Jászsági nyári szarvasgomba“.

    „Jászsági nyári szarvasgomba“ ist auch unter anderen Beinamen wie „schwarze Perle von Jászság“, „Jászság-Gold“ oder „Jász-Trüffel“ bekannt, was die hohe Wertschätzung des Erzeugnisses in der Region verdeutlicht. Diese Bezeichnungen werden auch in den Medien immer häufiger verwendet.

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

    (Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 668/2014 der Kommission)

    https://gi.kormany.hu/foldrajzi-arujelzok


    (1)  ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1.


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