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Document 52019XC1112(01)

Veröffentlichung des geänderten Einzigen Dokuments nach Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates2019/C 384/08

C/2019/8021

ABl. C 384 vom 12.11.2019, p. 10–15 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

12.11.2019   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 384/10


Veröffentlichung des geänderten Einzigen Dokuments nach Genehmigung einer geringfügigen Änderung gemäß Artikel 53 Absatz 2 Unterabsatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates

(2019/C 384/08)

Die Europäische Kommission hat die vorliegende geringfügige Änderung gemäß Artikel 6 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 664/2014 der Kommission (1) genehmigt.

Der Antrag auf Genehmigung dieser geringfügigen Änderung kann in der DOOR-Datenbank der Kommission eingesehen werden.

EINZIGES DOKUMENT

„WEST COUNTRY BEEF“

EU-Nr.: PGI-GB-0668-AM02 — 1.8.2018

g. U. ( ) g. g. A. (x)

1.   Name(n)

„West Country Beef“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland

Vereinigtes Königreich

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels

3.1.   Art des Erzeugnisses

Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch

3.2.   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt

Als „West Country Beef“ werden die Schlachtkörper, Schlachtkörperhälften oder Teilstücke von Rindern bezeichnet, die in der als West Country bekannten Region im Südwesten Englands geboren und aufgezogen und gemäß den Normen des Branchenverbands Meat South West (MSW) oder gleichwertigen Normen in zugelassenen Schlachthöfen innerhalb oder außerhalb der Region West Country geschlachtet werden. Um die vollständige Rückverfolgbarkeit und Echtheit des Erzeugnisses zu gewährleisten, werden diese zugelassenen Schlachtbetriebe von einem unabhängigen Inspekteur kontrolliert. Die Betriebe werden von Meat South West für die Verarbeitung von „West Country Beef“ lizenziert.

Alle Tiere werden zur Gewährleistung der Sicherheit des Erzeugnisses im Einklang mit anerkannten, hohen Tierhaltungs- und Tierschutzstandards gehalten.

Bei der Erzeugung müssen die folgenden Mindestanforderungen erfüllt sein:

Die Tiere werden in der Region West Country geboren, aufgezogen und ausgemästet,

sie werden überwiegend mit Grünfutter ernährt,

alle geltenden Rechtsvorschriften werden eingehalten,

die Betriebe sind im Besitz aller relevanten Branchenregeln und beachten diese,

Tiergesundheit und Tierschutz werden auf der Grundlage der „fünf Freiheiten“ gewährleistet,

es sind Systeme zur Gewährleistung der vollständigen Rückverfolgbarkeit vorhanden,

es ist sichergestellt, dass die Haltung und Aufzucht der Tiere kompetentem und ausgebildetem Personal obliegt,

Sicherheit und Gesundheit der Tiere beim Transport, bei der Vermarktung und vor der Schlachtung sind gewährleistet,

die Schlachtung erfolgt in einem zugelassenen und lizenzierten Betrieb unter Gewährleistung der vollständigen Rückverfolgbarkeit und Echtheit des Erzeugnisses.

Die Haltungs- und Verarbeitungsbetriebe werden von unabhängigen Inspekteuren nach einem festgelegten Inspektionsprotokoll kontrolliert.

Um den Anforderungen der Qualitätsregelung für „West Country Beef“ zu genügen, müssen die Erzeuger bei den Inspektionen nachweisen, dass die Tiere im Gebiet des West Country geboren, aufgezogen und ausgemästet wurden. Es muss ein Fütterungsprotokoll geführt und nachgewiesen werden, dass die Rinder zu mindestens 70 % mit Grünfutter ernährt wurden. Im Rahmen der Regelung ist eine extensive Haltung mit einer Mindestweidezeit von sechs Monaten vorgeschrieben.

Gegenüber einer auf Kraftfutter beruhenden Ernährung verbessert die spezifische auf Gras basierende Ernährung die chemische Zusammensetzung des Rindermuskelfleisches (siehe Tabelle 1 unten) und auch seine organoleptischen Eigenschaften.

Tabelle 1

Fettsäurezusammensetzung (mg/100 g) und Vitamin-E-Gehalt (mg/kg) der Rinderlende

 

Kraftfutter

Silage

Gras

18:21

210

87

76

18:32

8,1

48,7

35,6

EPA3

2,6

19,7

19,2

DHA4

0,5

5,1

2,8

18:2/18:3

27,2

1,8

2,1

Vitamin E

1,4

3,3

4,2

Dies ergibt ein durchweg schmackhafteres Fleisch und sorgt für hohen Essgenuss. Durch die natürliche Marmorierung des Fleisches mit intramuskulärem Fettgewebe verbessert sich das Aroma, und das Fleisch wird saftiger. Die Fettfarbe variiert von Weiß bis Gelb; aufgrund der spezifischen Ernährung ist sie jedoch vorwiegend cremefarben. Die Fleischfarbe reicht von Rosa bis dunkelrot, wobei die Reifung das Fleisch dunkler werden lässt.

Die Tiere werden mindestens 60 Tage ausgemästet. Die meisten Tiere beginnen auf natürlichem Weg von selbst mit der Gewichtszunahme — Alter und Gewicht variieren dabei je nach Rasse (ein Endgewicht von 200 kg bis 500 kg Totgewicht ist ideal).

Das Fleisch wird nach der Schlachtung für mindestens zehn Tage bei Kühltemperatur gelagert, ein Vorgang, der als Reifung bezeichnet wird. Während der Reifung sorgen die natürlichen Enzyme im Fleisch für eine Auflösung des Bindegewebes, wodurch das Fleisch zarter und die Verzehrqualität gesteigert wird. Bei Teilstücken, die traditionell lange gegart werden, wie Rinderbrust und Rinderhaxe, gibt es keinen Mindestzeitraum für die Reifung. Die Reifezeit kann durch die Anwendung einer Elektrostimulation im Hochvoltbereich zur Verringerung des Risikos der Kälteverkürzung oder durch Aufhängung an der Hüfte zur Verbesserung der Zartheit des Fleisches verkürzt werden. Die Temperaturen, Prozesse und Zeiten werden protokolliert, um nachzuweisen, dass die Schlachtkörper ordnungsgemäß gekühlt und gereift werden.

Die für eine optimale Verzehrqualität erforderliche Schlachtkörperklassifizierung (nach dem EUROP-System) ist:

Einstufung des Schlachtkörpers in die Fleischigkeitsklasse -O oder besser und in eine Fettklasse von 2 bis 4H.

Image 1

Nach der Schlachtung wird „West Country Beef“ in verschiedenen Formen wie folgt vermarktet:

ganzer Schlachtkörper, ohne die nicht zum Verzehr geeigneten Schlachtnebenerzeugnisse, Haut, Kopf und Füße;

Schlachtkörperhälfte: Schlachtkörper längsgespalten;

Hinterviertel/Vorderviertel: Teilung der Schlachtkörperhälfte zwischen der 10. und 11. Rippe von vorne (oder an anderer Stelle nach Vereinbarung);

Teilstücke: Zerlegung des Schlachtkörpers/der Schlachtkörperhälfte in kleinere, erkennbare Teile (zur Befriedigung der Verbraucherpräferenzen). Diese Teilstücke können mit oder ohne Knochen und in Schutzverpackung angeboten werden;

vor der Klassifizierung entnommene genießbare Schlachtnebenerzeugnisse.

„West Country Beef“ kann frisch (gekühlt) oder gefroren verkauft werden.

3.3.   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse)

Beim Absetzen der Kälber und in der Endmast können die Tiere Ergänzungsfutter erhalten. In diesem Fall führt der Erzeuger Buch über die Bestandteile und den Ankauf des Ergänzungsfutters. Diese Aufzeichnungen werden von den für die Qualitätssicherung zuständigen Inspekteuren kontrolliert. Der Zeitraum, in dem das Tier Ergänzungsnahrung erhält, wird unter Berücksichtigung solcher Faktoren wie Tierschutz und Vermarktung bestimmt.

Die Zufütterung macht höchstens 30 % der Ernährung aus; der Hauptbestandteil der Nahrung ist Grünfutter mit 70 %. Die Zufütterung erfolgt nach Bedarf, zum Beispiel in den Wintermonaten, beim Absetzen der Kälber und in der Endmast.

3.4.   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen

Alle Tiere werden zur Gewährleistung der Sicherheit des Erzeugnisses im Einklang mit anerkannten, hohen Tierhaltungs- und Tierschutzstandards gehalten.

Bei der Erzeugung müssen die folgenden Mindestanforderungen erfüllt sein:

Die Tiere werden in der Region West Country geboren, aufgezogen und ausgemästet,

sie werden überwiegend mit Grünfutter ernährt,

alle geltenden Rechtsvorschriften werden eingehalten,

die Betriebe sind im Besitz aller relevanten Branchenregeln und beachten diese,

Tiergesundheit und Tierschutz werden auf der Grundlage der „fünf Freiheiten“ gewährleistet,

es sind Systeme zur Gewährleistung der vollständigen Rückverfolgbarkeit vorhanden,

es ist sichergestellt, dass die Haltung und Aufzucht der Tiere kompetentem und ausgebildetem Personal obliegt,

Sicherheit und Gesundheit der Tiere beim Transport, bei der Vermarktung und vor der Schlachtung sind gewährleistet,

die Schlachtung erfolgt in einem zugelassenen und lizenzierten Betrieb unter Gewährleistung der vollständigen Rückverfolgbarkeit und Echtheit des Erzeugnisses.

3.5.   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

3.6.   Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets

Das geografische Gebiet umfasst die sechs Grafschaften Cornwall, Devon, Dorset, Gloucestershire, Somerset und Wiltshire, die zusammen die Region West Country in England bilden.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet

Besonderheit des geografischen Gebiets

Der Zusammenhang zwischen Fleisch mit dem Namen „West Country Beef“ und dem geografischen Gebiet beruht auf einer bestimmten Qualität und anderen Eigenschaften des Erzeugnisses.

Das West Country in England kann als eine von Grünland bedeckte Halbinsel beschrieben werden. Die Unterscheidung zwischen Grünlandbewirtschaftung und Ackerbau hat sich zum Teil aufgrund der verschiedenen Bodentypen entwickelt. Das West Country weist einen hohen Anteil von Gley- und Braunböden auf, die das Graswachstum begünstigen, aber für den Ackerbau nicht ideal geeignet sind. Ackerbauflächen haben einen höheren Anteil von lehmigen und sandigen Böden, in denen Wasser gut abfließen kann. Darüber hinaus zeichnet sich das West Country durch die höchsten Durchschnittstemperaturen und die höchsten Maximal- und Minimaltemperaturen im Vereinigten Königreich aus.

Das West Country ist die größte überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region in England. Seine natürliche Umwelt ist eine der reichhaltigsten im Vereinigten Königreich. Seine Viehhaltungsbetriebe produzieren Schätzungen zufolge 24 % des in England erzeugten Rindfleischs. Zusammen mit der Schafhaltung (auf die ein Anteil von 21 % an der Schaffleischerzeugung in England entfällt) prägt die Rinderhaltung das Bild der Landschaft und trägt zur Bewahrung des ländlichen Erbes der Region bei. Die hohe Tierhaltungsdichte hat die Entwicklung eines umfangreichen Fleischverarbeitungssektors gefördert, der in der Region dringend benötigte Beschäftigungsmöglichkeiten schafft.

Die warmen und milden Temperaturen im West Country und die gut über das Jahr verteilten Niederschläge sorgen in Verbindung mit den tiefgründigen Böden mit hoher Feuchtigkeitsrückhaltefähigkeit dafür, dass Gras und Futterpflanzen fast das ganze Jahr hindurch zur Beweidung und für die Herstellung von Futtermitteln zur Verfügung stehen. In einem Großteil der Region wächst Gras über einen Zeitraum von mehr als 300 Tagen im Jahr. Diese fast ganzjährige Vegetationsperiode ist im West Country die Norm und erklärt, warum die Tierhaltung hier eine beherrschende Rolle spielt. Hinzu kommt, dass sich mehr als 25 % der Grünlandflächen des West Country in Nationalparks oder in Gebieten von besonderer landschaftlicher Schönheit (AONB) befinden und mehr als 57 % der blumenreichen Wiesen des Vereinigten Königreichs auf diese Region entfallen. Studien, die von der Universität Bristol durchgeführt wurden, zeigen, dass das Fleisch von Rindern, die überwiegend mit Grasfutter anstatt Kraftfutter gefüttert wurden, mehr Aroma aufweist und beliebter ist.

Besonderheit des Erzeugnisses:

Die Ernährung der Rinder im West Country basiert in hohem Maße auf frischem Gras und konserviertem Gras. Dies hat charakteristische Auswirkungen auf die Qualität und den Nährwert des Rindfleisches in Bezug auf seine Fettsäurezusammensetzung, den Vitamin-E-Gehalt und die sensorischen Eigenschaften. Wissenschaftliche Experimente haben diese Auswirkungen klar nachgewiesen. So wurde gezeigt, dass zwischen Rindern, die eine getreidebasierte Ernährung (Kraftfutter) erhalten, und solchen, die vorwiegend mit Gras gefüttert werden, Unterschiede bei der Fettsäurezusammensetzung des Fleisches bestehen (Tabelle 1). Die Tiere, die mit Grassilage gefüttert wurden, wiesen einen höheren Fettanteil im Muskelgewebe und ein anderes Fettsäureprofil auf. So war bei mit Kraftfutter ernährten Jungochsen ein höherer Gehalt an Linolsäure und ihrem Folgeprodukt (Arachidonsäure) im Muskelfleisch zu verzeichnen, beides n-6- (Omega-6)-Fettsäuren, während Ochsen, die mit Grassilage und frischem Gras gefüttert wurden, einen höheren Gehalt an Linolensäure und ihren Folgeprodukten Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) aufwiesen, allesamt n-3- (Omega-3)-Fettsäuren. Das Verhältnis von n-6-Fettsäuren zu n-3-Fettsäuren war bei den Tieren mit Kraftfutterernährung viel höher. Das für die menschliche Ernährung empfohlene Verhältnis liegt bei 4 oder niedriger, was bei den mit Gras gefütterten Rindern leicht erreicht wurde, nicht aber bei den mit Kraftfutter ernährten Tieren. Ein einfaches Verhältnis, das zur Unterscheidung von mit Gras und mit Kraftfutter ernährten Rindern herangezogen werden kann, ist das Verhältnis 18:2/18:3, das laut Tabelle 1 im Fall von Grasfutter bei rund 2 und im Fall von Kraftfutter bei rund 27 liegt.

Gras, ob frisch oder konserviert, ist eine Quelle von α-Linolensäure, die im Tier zu langkettigen mehrfach ungesättigten n-3- (Omega-3)-Fettsäuren (PUFA), wertvollen Nährstoffen in der menschlichen Ernährung, umgewandelt werden kann. Gras enthält außerdem Vitamin E, und so weist das Fleisch von Rindern, die mit Gras gefüttert wurden, höhere Konzentrationen von n-3-Fettsäuren und Vitamin E auf. Diese Nährstoffe beeinflussen auch den Geschmack des Fleisches.

Eine auf Gras und Grasfutter basierende Ernährung führt also nachweislich zu einem charakteristischen Fettsäureprofil im Muskelfleisch, wodurch sie sich von einer auf Kraftfutter beruhenden Ernährung unterscheidet. Werte von rund 1,0 % Linolensäure, 0,5 % EPA und 0,1 % DHA sind charakteristisch für Rinder, die auf der Weide gehalten wurden. Es handelt sich dabei um die prozentualen Anteile der enthaltenen Fettsäuren am Gesamtfett, was der Art und Weise entspricht, in der die Fettsäurezusammensetzung in der Regel beschrieben wird. Dieser Effekt kommt dem „West Country Beef“ zugute. Das im Gras natürlich vorkommende Vitamin E wird in das Muskel- und Fettgewebe der Rinder aufgenommen. Jungochsen, die mit Grassilage gefüttert wurden, wiesen eine mindestens doppelt so hohe Vitamin-E-Konzentration im Muskelfleisch auf als Tiere, die mit Kraftfutter ernährt wurden (Tabelle 1). Dies bewirkt, dass das Fleisch, wenn es im Einzelhandel angeboten wird, zwei Tage länger seine leuchtend rote Farbe behält.

Britische Studien kamen zu dem Schluss, dass Rindfleisch besser schmeckt, wenn es von Tieren stammt, die mit Gras anstatt mit Getreide ausgemästet wurden. Solches Fleisch wurde vom Aroma her besser bewertet als das von Tieren, die Kraftfutter erhalten hatten. Ein abnormaler Geschmack wurde am häufigsten bei Fleisch von Tieren mit Kraftfutterernährung festgestellt.

Der von Meat South West in Auftrag gegebene unabhängige Bericht, aus dem die oben zitierten Schlussfolgerungen stammen, nennt als die besonderen Merkmale von „West Country Beef“ ein niedriges Verhältnis von n-6-Fettsäuren zu n-3-Fettsäuren und eine hohe Konzentration von Vitamin E.

Das Verhältnis 18:2/18:3 ist kleiner als 4.

Vitamin E > 3,0 mg/kg Lendenmuskelfleisch.

Aufgrund der spezifischen klimatischen, topografischen und geologischen Bedingungen und der daraus resultierenden üppigen Graserzeugung im englischen West Country besitzen die in dieser Region aufgezogenen Rinder und damit auch das aus ihnen gewonnene Fleisch besondere Qualitätsmerkmale. Ein hoher Anteil der landwirtschaftlichen Flächen in dieser Region besteht aus Grünland, das ideal für die Rindererzeugung ist und auch für die Herstellung von Ergänzungsfutter genutzt werden kann.

Es gibt klare und objektive wissenschaftliche Belege dafür, dass Rindfleisch, das im englischen West Country erzeugt und verarbeitet wurde, Eigenschaften besitzt, die eng mit diesem geografischen Gebiet verknüpft sind. So weist das Fleisch höhere Konzentrationen von n-3-PUFA und Vitamin E auf, was auf den Grasreichtum in der Region und den hohen Anteil von Gras in der Ernährung der Rinder zurückzuführen ist.

Das Graswachstum wird beeinflusst von Faktoren wie Bodentyp, Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Topografie bzw. die Höhe, da das Graswachstum mit zunehmender Höhenlage abnimmt. Aufgrund des günstigen Klimas im West Country ist die Wachstumsperiode für Gras länger als in anderen Regionen. Sie umfasst in allen Teilen des West Country mehr als 220 Tage im Jahr, was für keine andere Region in Großbritannien gilt. In manchen Teilen der Region erstreckt sich die Wachstumsperiode sogar über mehr als 300 Tage. Rinder im West Country haben aufgrund dessen in höherem Maße Zugang zu Gras und Graserzeugnissen als Rinder, die in den meisten anderen Teilen Großbritanniens oder anderswo in der EU gehalten werden.

Die genannten charakteristischen Werte werden im Fleisch von Rindern erreicht, die im englischen West Country geboren, aufgezogen und ausgemästet werden. In dieser Region haben die Tiere aufgrund des warmen feuchten Klimas länger als in anderen Regionen Zugang zu frischem Gras, und die Produktionssysteme basieren auf extensiver Weidehaltung. Künftige Klimaveränderungen dürften die Graslandwirtschaft im West Country sogar noch weiter begünstigen.

Nach Schätzungen von Meat South West beläuft sich der Anteil des Rotfleischsektors an der Wirtschaftsleistung des West Country auf insgesamt 3 Milliarden britische Pfund jährlich, und sein Beitrag zur Beschäftigung liegt bei 28 000 Arbeitsplätzen. Der Erhalt der tierischen Erzeugung ist für den Schutz der Umwelt und des ländlichen Erbes der Region von entscheidender Bedeutung. Tatsächlich ist es gerade diese besondere Umwelt, die die Grundlage dafür schafft, dass die in dieser Region aufgezogenen Tiere die charakteristischen Eigenschaften des „West Country Beef“ ausbilden.

Die historisch gesehen häufigsten Rinderrassen in der Region sind „South Devon“ und „Ruby Red“. Allerdings eignen sich auch viele andere heimische und kontinentaleuropäische Rassen für die Haltung in dieser Region und gedeihen gut mit der Grasnahrung, die sie bietet. Für die Erzeugung von „West Country Beef“ können daher alle Rinderrassen verwendet werden. Die Vielfalt der Landschaften ermöglicht eine geschichtete Viehwirtschaft innerhalb der Region. So befinden sich in den höher gelegenen Gebieten von Exmoor, Dartmoor und Bodmin Moor die Aufzucht- und Sommerweidegebiete für die traditionellen Rinderherden, während die tiefer gelegenen Grünlandflächen und Küstenregionen aufgrund ihres fast ganzjährigen Graswuchses ideale Weiden für die Ausmästung sind.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Produktspezifikation

(Artikel 6 Absatz 1 Unterabsatz 2 der vorliegenden Verordnung)

https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/762878/west-country-beef-pgi-spec.pdf


(1)  ABl. L 179 vom 19.6.2014, S. 17.

(2)  Linolsäure

(3)  Linolensäure

(4)  Eicosapentaensäure

(5)  Docosahexaensäure


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