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Document 52010XC1112(05)

    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    ABl. C 307 vom 12.11.2010, p. 24–27 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

    12.11.2010   

    DE

    Amtsblatt der Europäischen Union

    C 307/24


    Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

    2010/C 307/11

    Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates (1) Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.

    EINZIGES DOKUMENT

    VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

    „ΑΡΝAΚΙ ΕΛΑΣΣOΝΑΣ“ (ARNAKI ELASSONAS)

    EG-Nr.: EL-PDO-0005-0735-14.01.2009

    g.g.A. ( ) g.U. ( X )

    1.   Name:

    „Αρνάκι Ελασσόνας“ (Arnaki Elassonas)

    2.   Mitgliedstaat oder Drittland:

    Griechenland

    3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels:

    3.1   Erzeugnisart:

    Klasse 1.1

    Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch

    3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt:

    Frisches Fleisch von Milchlämmern im Alter von 30-45 Tagen mit einem Gewicht von 6,5-10,5 kg, das von Schaflämmern mit den phänotypischen Merkmale der in Griechenland heimischen Rassen stammt, die auf dem gesamten griechischen Festland verbreitet sind (kleiner Körperbau, kurze, jedoch kräftige Beine, kräftige Konstitution, widerstandsfähig gegen extreme Klimabedingungen und Krankheiten sowie Fähigkeit, lange Strecken zurückzulegen). Die Schafpopulationen gehören entweder zu den auf dem griechischen Festland heimischen griechischen Rassen Karangouniki, Vlachiki, Sarakatsaniki und Boutsiko oder stammen aus Kreuzungen der Rassen untereinander bzw. aus Kreuzungen mit den griechischen Rassen Chiotiko, Serres, Mytilini und Frizarta. Die Schafe werden in der unten definieren und abgegrenzten Provinz Elassona extensiv oder semiextensiv gehalten und grasen auf Weideflächen im Gebirge in Höhen über 250 m.

    Das Milchlammfleisch wird nur frisch in den folgenden Formen vermarktet: a) ganzer Schlachtkörper, b) als Schlachtkörperhälften und c) in Teilstücken

    Organoleptische Merkmale des Fleischs „Arnaki Elassonas“

    Das Fleisch „Arnaki Elassonas“ hat ein charakteristisches Aroma mit einem angenehmen Duft und Geschmack. Es ist zart, saftig mit einem pH-Wert von 7,1-7,3 und verfügt über eine äußerst dünne Fettschicht. Neben den hohen Anteilen an Linolensäure hat das Fleisch eine weiße bis hellrosa Farbe, wie es die Gemeinschaftsverordnungen vorsehen. Nach dem Gemeinschaftsrecht gehört es zur Kategorie der leichten Lämmer.

    Chemische Merkmale des Fleischs „Arnaki Elassonas“:

    Chemische Merkmale des Fleischs „Arnaki Elassonas“ in Durchschnittswerten:

    Milchlamm

    g.U.

    Wasser %

    Durchschnittswert

    Proteine %

    Durchschnittswert

    Fett %

    Durchschnittswert

    Asche %

    Durchschnittswert

     

    76,7

    20,13

    1,36

    1,2

    Meat color (Fleischfarbe)

    L = 38,32 + 0,32

    Luminary (Helligkeit)

    a= 13,40 + 0,319

    Red (rot)

    b= 10,39 + 0,28

    Yellow (gelb)

    3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse):

    3.4   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs):

    Die Lämmer werden bis zum Schlachtalter ausschließlich mit Muttermilch ernährt. Die Schafe weiden frei im Gebirge (in einer Höhe von über 250 m) und auf künstlich angelegtem Grünland. Für 3-5 Monate wird die Ernährung durch zusätzliches Futter ergänzt, das überwiegend aus Getreide, Leguminosen, Gemüse, Heu, Klee sowie aus Ölsaatprodukten besteht, die hauptsächlich in dem geografisch abgegrenzten Gebiet angebaut werden und das außerdem Vitamine und Spurenelemente enthält. Das künstlich angelegte Grünland wird mit dem Viehdung der Tiere des geografischen Gebiets gedüngt, während der Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Düngemitteln ausgeschlossen ist.

    3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen:

    Schlachtkörper dürfen nur dann die Bezeichnung „Arnaki Elassonas“ führen, wenn

    a)

    die Elterntiere des Schlachttiers bereits 8 Monate vor der Paarung in dem abgegrenzten Gebiet gelebt haben, und

    b)

    die Lämmer aus Elassona in dem abgegrenzten Gebiet geboren, aufgezogen und geschlachtet werden.

    3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.:

    3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung:

    Zusätzlich zum griechischen und gemeinschaftlichen Recht ist für die Kennzeichnung ganzer Schlachtkörper, Schlachtkörperhälften oder Teilstücke die Vorschrift, folgende Kennzeichnung anzuwenden:

    Image

    4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets:

    Das geografische Gebiet, in dem das Fleisch „ARNAKI ELASSONAS“ hergestellt wird, umfasst

    a)

    die Provinz Elassona der Präfektur Larissa;

    b)

    den Gemeindebezirk Damasi, der zur Ortsgemeinde Tyrnavos in der Präfektur Larisa gehört.

    5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet:

    5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets:

    Die abgegrenzte geografische Zone ist montan und submontan, mit Höhen von 250 m bis 2 550 m. 60 % der Flächen sind Weidegebiete, die sich durch eine große Vielfalt an Gräsern, Kräutern und aromatischen Pflanzen auszeichnen. Die Weideflächen der Provinz Elassona umfassen natürliche Weidegebiete, landwirtschaftliche Flächen, die zur Herstellung von Tierfutter angebaut werden, Brachen und saisonal zu nutzende Weideflächen. Die natürlichen Weidegebiete bestehen aus Weiden mit krautiger und buschiger Vegetation und sind zum Teil bewaldet. Das Hauptmerkmal der Gebiete ist die große Vielfalt der dort bestehenden Vegetation mit ihren vielen aromatischen Pflanzen.

    Die krautige Vegetation besteht hautsächlich aus Gräsern und sekundär aus Leguminosen und Kompositen. Bei den Gräsern sind vor allem die Unterfamilien Festucae, Hordeae, Pemineae, Aerostideae, Phalatideae und Aneneae vorzufinden. Zu den charakteristischen Pflanzen der Krautvegetation gehören die Arten Festuca rubra, Dactylis glomerata, Bromus sp., Trifolium sp., Stipa sp., Lolium sp. etc.. Die Weiden mit Buschwuchs tragen mit ihren neuen Trieben und ihrer krautigen Vegetation, die im Schatten der Äste und Blätter wächst, erheblich zur Abdeckung des Futterbedarfs der Tiere bei. Die Weidekapazität beläuft sich auf 1,39 Tiereinheiten.

    Gezüchtet werden lokale Schafpopulationen, die einen kleinen Körperbau besitzen, genügsam sind und an das Gebirge und Mittelgebirge im geografisch abgegrenzten Gebiet angepasst sind. Die extensive Schafzucht stellt nicht nur einen untrennbaren Bestandteil der Kultur und Erhaltung der natürlichen Umwelt dar, sondern auch einen wesentlichen Teil des alltäglichen Lebens in der Provinz Elassona.

    5.2   Besonderheit des Erzeugnisses:

    Der Schlachtkörper des „Arnaki Elassonas“ weist eine gleichmäßige Bemuskelung auf. Sie sind von einer dünnen, gleichmäßigen subkutanen Fettschicht überzogen. Die Schlachtkörper sind leicht (6,5 bis 10,5 kg) mit geringem Fettgehalt (1,5 %) im Vergleich zu den Tieren in anderen Regionen (bis zu 3 %). Die weiße bis hellrosa Farbe ist auf den pH –Wert, das Alter des Tieres, die Ernährung und die Rasse zurückzuführen. Die Lämmer aus Elassona haben ein zartes, saftiges Fleisch mit einem charakteristischen Aroma und einem angenehmen Duft und Geschmack, auch in einem höheren Alter.

    5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.):

    Die Qualitätsmerkmale des Lammfleischs aus Elassona beruhen auf den besonderen Boden- und Klimaverhältnissen in der Region (Gebirge und Mittelgebirge) mit ihrer reichen Vegetation und großen Pflanzenvielfalt (allein auf dem Olymp gibt es 1 700 Pflanzenarten), darunter viele aromatische Pflanzen. Die Tiere, die auf diesen Flächen weiden, legen oft große Entfernungen zurück, was zu einer anderen Konstitution als bei Tieren führt, die in niedriger gelegenen Höhen leben, und insbesondere Tieren, die im Stall gehalten werden. Die Antioxidantien vieler aromatischer Pflanzen verleihen der Milch und insbesondere dem Lammfleisch ein besonderes Aroma und einen speziellen Geschmack, typische Merkmale, die bei den Verbrauchern überaus gefragt sind.

    Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen der Intensität des Aromas und der Linolensäure (C18:3), die bei frei weidenden Tieren in höheren Anteilen vorkommt. Diese besonderen Merkmale des Milchlammfleischs stehen auch mit dem Boden, der Vegetation und dem Mikroklima im Gebiet von Elassona in Zusammenhang. Bei der Untersuchung von Fettsäuren bei Lämmern aus Elassona wurden im Vergleich zu den Lämmern in den Ebenen größere Mengen an Linolensäure (C18:3) festgestellt. Abgesehen davon beeinflussen auch die Art der Ernährung, die Rasse, die Art der Aufzucht, das Alter und das Fortpflanzungsvermögen des Tieres das Aroma.

    Die organoleptischen Merkmale des Fleischs „Arnaki Elassonas“ sind zurückzuführen auf:

    a)

    die kleinrahmigen lokalen Schafrassen, die aufgrund des regelmäßigen Weidens auf den natürlichen Weideflächen im Gebirge genügsam, widerstandsfähig und vollständig an die besondere geografische Umgebung angepasst sind;

    b)

    das regelmäßige Weiden der Mutterschafe auf den Weideflächen;

    c)

    die große Vielfalt der Vegetation, Gräser, Kräuter und aromatischen Pflanzen auf den Weideflächen;

    d)

    die verschiedenen Höhen zwischen 250 und 2 550 Höhenmetern;

    e)

    den Boden und das Mikroklima des Gebiets;

    f)

    die ausschließliche Ernährung durch Muttermilch;

    g)

    die hohen Anteile der Fettsäuren der Linolensäure (C18:3);

    h)

    die kurze Zeit, in der die Mutterschafe mit zusätzlichem Futter gefüttert werden, das überwiegend aus der Provinz von Elassona stammt.

    Die Schafzucht und die Produktion des Fleischs „Arnaki Elassonas“ werden seit alters her praktiziert und auch schriftlich bezeugt. Vermarktet wird das Fleisch auf den Märkten von Larissa, Katerini, Athen, Saloniki und im Ausland (Italien, Spanien und Zypern).

    Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikationen:

    (Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

    http://www.minagric.gr/greek/data/ΑΡΝΑΚΙ%20ΤΕΛΙΚΕΣ%20ΠΡΟΔΙΑΓΡΑΦΕΣ-%20τελικό.doc


    (1)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12.


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