Brüssel, den 24.10.2023

COM(2023) 652 final

BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT

Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Technologien für saubere Energie


BERICHT ÜBER DIE FORTSCHRITTE BEI DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT IM BEREICH DER TECHNOLOGIEN FÜR SAUBERE ENERGIE 2023

ZUSAMMENFASSUNG

1.EINLEITUNG

2.BEWERTUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DES BEREICHS SAUBERE ENERGIE IN DER EU

2.1Auswirkungen der hohen Energie- und Rohstoffpreise auf den Bereich saubere Energie in der EU

2.2Von den Ressourcen zur Montage: Stärkung der industriellen Führungsrolle der EU

2.3Humankapital und Kompetenzen: Qualifikationslücken und defizite beseitigen, um Engpässe zu vermeiden

2.4Von Forschung und Innovation bis zur Markteinführung: Skizzierung eines erfolgreichen Weges für die EU

2.5Die Risikokapital-Landschaft: Anziehung von Kapital in die EU

3.BEWERTUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VON STRATEGISCHEN NETTO-NULL-TECHNOLOGIEN

3.1Fotovoltaik

3.2Solarthermie

3.3Onshore- und Offshore-Windkraft

3.4Meeresenergie

3.5Batterien

3.6Wärmepumpen

3.7Geothermische Energie

3.8Elektrolyse von Wasser zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff

3.9Nachhaltige Biogas- und Biomethantechnologien

3.10Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff (CCS)

3.11Grid-Technologien: das Beispiel der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssysteme

4.SCHLUSSFOLGERUNG



ZUSAMMENFASSUNG

Als Reaktion auf die beispiellose Störung des weltweiten Energiesystems, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht und durch die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine noch verschärft wurde, hat die EU beschlossen, die Umstellung auf saubere Energie zu beschleunigen.

Trotz steigender Preise aufgrund des Höchststands bei den Energie- und Materialkosten im Jahr 2022 bleiben Technologien für saubere Energie in hohem Maße wettbewerbsfähig. Das Tempo der Einführung von Technologien für saubere Energie nimmt in der EU zu. Im Jahr 2022 stieg die Einführungsrate bei der Wind- und Solarenergie im Vergleich zu 2021 um rund 50 %. Dieser Trend sollte jedoch nicht über die Herausforderungen hinwegtäuschen, mit denen die verarbeitende Industrie im Bereich der sauberen Energie in der Union konfrontiert ist. Selbst in Sektoren wie Windenergie oder Wärmepumpen, in denen die EU über eine starke Herstellungsbasis verfügt, gehen die Marktanteile der EU zurück.

Von Rohstoffen bis hin zu wichtigen Zwischenkomponenten und Technologien für saubere Endenergie ist die EU insgesamt zunehmend von Einfuhren aus Drittländern abhängig. Mehr als 60 % der weltweiten Fertigungskapazitäten für die wichtigsten Segmente der Wertschöpfungskette für Batterien und Solarenergie befinden sich in China. Über 90 % der Kapazitäten für Wafer und Ingots, die für Solarzellen benötigt werden, befinden sich in China.

Der Industrieplan zum Grünen Deal, die Netto-Null-Industrie-Verordnung und das Gesetz über kritische Rohstoffe gehören zu den wichtigsten Maßnahmen der EU zur Verringerung der Abhängigkeit von Einfuhren von Netto-Null-Technologien, zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wertschöpfungskette und zum Aufbau einer starken heimischen Herstellungsbasis. Mit diesen Maßnahmen sollen die dringendsten Herausforderungen bewältigt werden. Zu diesen Herausforderungen gehört es, Kompetenzen zu verbessern, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und Innovationen bis zur Serienreife zu entwickeln. Trotz des positiven Trends im Hinblick auf die Beschäftigung zeigen die jüngsten Daten, dass das Wachstum im Bereich sauberer Energie durch die seit 2021 zu beobachtenden Kompetenzlücken und ‑defizite gebremst werden könnte. Im Jahr 2023 gaben fast vier von fünf kleinen und mittleren Unternehmen an, dass es für sie im Allgemeinen schwierig ist, Arbeitskräfte mit geeigneten Kompetenzen zu finden.

Auch die Gestaltung eines erfolgreichen Pfads für Forschung und Innovation ist für eine wettbewerbsfähige Industrie im Bereich der sauberen Energie von entscheidender Bedeutung. Die EU nimmt bei der Forschung im Bereich der sauberen Energie weiterhin einen Spitzenplatz ein, behält ihre starke Position in Bezug auf international geschützte Patente bei und ist auch in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz führend. Dennoch sind verstärkte Bemühungen im Hinblick auf eine synergetische Nutzung der europäischen und nationalen Programme und auf die Festlegung klarer nationaler FuI-Ziele für 2030 und 2050 von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung eines erfolgreichen Forschungs- und Innovationspfads.

Die EU muss auch weiterhin ein attraktiver Standort für Investitionen in Technologien für saubere Energie sowie für deren Herstellung und Verwendung bleiben. 2022 stiegen die Risikokapitalinvestitionen in saubere Energie in der EU im Vergleich zu 2021 um 42 %, was für einen wachsenden Anteil an den weltweiten Risikokapitalinvestitionen in Unternehmen im Bereich der Technologien für saubere Energie sorgte, bei denen die EU an dritter Stelle hinter den USA und China liegt. Betrachtet man jedoch strategische Netto-Null-Technologien im Sinne der Netto-Null-Industrie-Verordnung (mit Ausnahme von Batterien), so hat die EU – im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten und China – ihre Kapazitäten, um ein stärkeres Wachstum anzustoßen, noch immer nicht voll ausgeschöpft. Um die Wettbewerbsfähigkeit, die Widerstandsfähigkeit und die Führungsrolle der EU zu stärken, werden die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der EU weiterentwickelt, um Investitionen sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass EU-Unternehmen weiterhin Kapital in der erforderlichen Größenordnung erhalten.

Neben diesen allgemeinen Themen bestehen auch in Bezug auf Netto-Null-Technologien spezifische Herausforderungen und unterschiedliche Chancen.

2022 war in Bezug auf die installierte Leistung ein Rekordjahr für Fotovoltaikanlagen in der EU. Im Hinblick auf die Wertschöpfungskette ist die EU jedoch stark von Einfuhren aus China abhängig. Damit die EU auf der Grundlage der geplanten Maßnahmen die Kostenlücke im Vergleich zu ihren Wettbewerbern schließen kann, muss sie ihre Herstellungsanlagen ausbauen und sich auf innovative Produkte und moderne und nachhaltigere Herstellungsverfahren konzentrieren.

Die EU hat im Bereich der Solarthermie eine technologische Führungsrolle inne, steht jedoch zunehmend im Wettbewerb mit asiatischen Akteuren. Innovative Lösungen und kontinuierliche technologische Fortschritte sind von entscheidender Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die hohe Nachfrage in der EU nach industrieller Prozesswärme im Bereich zwischen 150 und 400 °C bietet ebenfalls einen guten Anlass, solarthermische Lösungen einzuführen.

 

Der Windenergiebereich der EU gehört nach wie vor zu den stärksten der Welt, wobei die EU-Hersteller im Jahr 2022 nur noch 30 % des Weltmarktanteils ausmachten, gegenüber 42 % im Jahr 2019. Der Bereich steht vor besonderen Herausforderungen, darunter Unsicherheiten in Bezug auf die Nachfrage, Probleme bei der Auktionsgestaltung und langsame Genehmigungsverfahren. Um diese Probleme anzugehen, hat die Kommission den Aktionsplan für Windkraft verabschiedet, der dazu beitragen wird, die Genehmigungsverfahren noch stärker zu beschleunigen, die Auktionssysteme in der gesamten EU zu verbessern, den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern und die Lieferketten zu stärken.

Die im Bereich der Meeresenergie-Technologien tätigen Unternehmen in der EU sind starke Innovatoren. Um die Wettbewerbsfähigkeit dieses Bereichs zu steigern, benötigen die Investoren Sicherheit. Die Industrie könnte außerdem mit der Durchführung technologiespezifischer Auktionen oder durch die Entwicklung von Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung (z. B. mit anderen Anlagen für erneuerbare Energien oder für mehrere Tätigkeiten) unterstützt werden. 

Die EU wird es wahrscheinlich schaffen, die für 2025 bzw. 2030 prognostizierte Nachfrage nach Batterien zu decken. Die Zahl der angekündigten Lithium-Ionen-Gigafabriken wurde 2022 von 26 auf 30 erhöht und nimmt weiter zu. Während Europas Anteil an den angekündigten weltweiten Investitionen in die Lithium-Ionen-Produktionskapazität von 41 % im Jahr 2021 auf 2 % im Jahr 2022 zurückging, werden in ganz Europa Batteriefabriken mit steigender Geschwindigkeit gebaut und dürften bis 2030 den größten Teil der Nachfrage in der EU decken. Der größte relative Anstieg, der erforderlich ist, um die Ziele für 2030 zu erreichen, betrifft das Recycling.

Der EU-Markt für individuelle Wärmepumpen wächst. Schätzungen zufolge stieg der Absatz von individuellen Wärmepumpen im Jahr 2022 um 41 %. Dieses Wachstum wurde jedoch teilweise durch Einfuhren ermöglicht; das Handelsbilanzdefizit hat sich 2022 gegenüber 2021 verdoppelt. Im Jahr 2021 wurden schätzungsweise 75 % der Nachfrage der EU nach individuellen hydronischen Wärmepumpen von der Produktionskapazität gedeckt, die EU-Hersteller sind jedoch von Einfuhren von Komponenten wie Kompressoren und synthetischen Kältemitteln abhängig. Die Kommission arbeitet derzeit an einem EU-Aktionsplan zur Beschleunigung des Einsatzes von Wärmepumpen.

Obwohl die installierte Kapazität im Geothermiebereich in der EU begrenzt ist, besteht dort Potenzial, zu den REPowerEU-Zielen und zur sicheren Versorgung mit Rohstoffen beizutragen. In diesem Bereich werden mehr verfügbare Daten über den Untergrund benötigt, um die Erfolgsquote und Berechenbarkeit neuer Geothermieprojekte zu erhöhen und technologische Verbesserungen zu erzielen. Der Bereich würde auch von Maßnahmen zur Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens, Risikominderungsmaßnahmen, einer stärkeren Sensibilisierung der Öffentlichkeit und einer höheren Qualifikation der Arbeitskräfte profitieren.

Mit Investitionen in die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff durch Wasserelektrolyse in der EU wurde mehreren Herstellern die Möglichkeit eröffnet, neue Elektrolysewerke in Europa zu bauen. Gleichzeitig steht die EU vor den Herausforderungen, für mehr erneuerbare und kosteneffiziente Energie für den Betrieb dieser Elektrolyseure zu sorgen und negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Süßwasser für den Einsatz dieser Technologie zu vermeiden. Weitere Maßnahmen sind erforderlich, um die Recyclingfähigkeit in Europa zu erhöhen, einschließlich der kritischen Rohstoffe, die für die Herstellung von Elektrolyseuren benötigt werden.

Im Jahr 2022 hatte die EU mit über 67 % den größten Anteil an der weltweiten Erzeugung von Biogas. Außerdem ist die EU führend bei Forschung und Innovation in Bezug auf nachhaltiges Biogas. Die Senkung der Produktionskosten, insbesondere durch Innovation, Replikation und einen stabilen Rechtsrahmen, könnte dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU in diesem Bereich zu stärken.

Die Technologien im Bereich der CO2-Abscheidung und ‑Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) sind in der EU ausgereift, bewährt und verfügbar. Allerdings muss CCS in großem Maßstab eingesetzt werden, wenn die EU bis 2050 Klimaneutralität erreichen will. Die EU ist in Bezug auf Technologien zur CO2-Abscheidung und auf Forschung und Innovation relativ gut positioniert, hat aber noch keine vollständigen industriellen Wertschöpfungsketten für das CO2-Management entwickelt, und die Anlagen sind im kommerziellen Maßstab noch nicht einsatzbereit. Um privates Kapital anzuziehen, werden sowohl auf Unionsebene als auch auf nationaler Ebene öffentliche Mittel benötigt. Darüber hinaus ist es wichtig, dass für diesen entstehenden Markt Geschäftsmodelle vorgeschlagen werden. Die EU verfügt über verschiedene politische Instrumente zur Unterstützung der CCS-Entwicklung. Die Kommission arbeitet derzeit an einer Strategie für das CO2-Management in der Industrie, die für das erste Quartal 2024 geplant ist.

Mit dem Aufkommen von großen Offshore-Windparks und regionalen Verbindungsleitungen ist der europäische Markt für Entwickler und Anbieter von Technologien für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssysteme (HGÜ-Systeme) sehr attraktiv geworden. Der Sektor wird jedoch Herausforderungen wie die erhöhte weltweite Nachfrage nach Komponenten und das Risiko von Unterbrechungen der Lieferkette bewältigen müssen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Interessenträgern ist ebenso wichtig wie die Unterstützung von Harmonisierung und Normung, insbesondere zur Förderung von Investitionen in Produktionskapazitäten durch EU-Lieferanten. Die Einführung gestraffter Vergabeverfahren und die freiwillige Bündelung der Nachfrage für EU-Käufer könnten dazu beitragen, die wichtigsten Probleme in der Lieferkette anzugehen.

Der Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs saubere Energie wurde im vergangenen Jahr erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. Die EU hat rasch reagiert, um ihre Industrie bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu unterstützen, und wird zu diesem Zweck koordinierte Maßnahmen ergreifen. Die vorliegende Ausgabe des Berichts über die Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit von 2023 ist hochaktuell, da Einblicke in die wichtigsten Triebkräfte, Chancen und Hindernisse für die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich saubere Energie in der EU gegeben werden.



1.EINLEITUNG

Die COVID-19-Pandemie und die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine haben eine erhebliche Störung des globalen Energiesystems ausgelöst. Die historisch hohen Energiepreise und die Unterbrechung der globalen Lieferketten haben das Energiesystem der EU wie nie zuvor herausgefordert und Maßnahmen erforderlich gemacht, damit Energie für die Menschen sowohl sicher als auch erschwinglich bleibt. Als Reaktion darauf hat die EU entschlossene Maßnahmen ergriffen, um ihre Energieversorgung zu diversifizieren und den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen.

Seit 2020 konnten die Investitionen im Bereich saubere Energie durch die EU-Maßnahmen zur Konjunkturbelebung infolge der Pandemie, wie z. B. die Aufbau- und Resilienzfazilität, erheblich erhöht werden. Allein mit den von den Mitgliedstaaten in ihren Aufbau- und Resilienzplänen vorgeschlagenen Reformen und Investitionen sind klimabezogene Ausgaben in Höhe von rund 203 Mrd. EUR verbunden. 1 Darüber hinaus stellen die Fonds der Kohäsionspolitik weitere Investitionen im Bereich saubere Energie in Höhe von 46 Mrd. EUR bereit.

Im Jahr 2022 hat die EU den REPowerEU-Plan 2 angenommen, in dem dargelegt wird, wie die Abhängigkeit der EU von russischen Energieeinfuhren so bald wie möglich beendet werden soll. Der Plan enthält Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Diversifizierung der Energieversorgung und zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien.

Diese Maßnahmen haben zu beträchtlichen Ergebnissen geführt. Der Anteil von russischem Pipeline-Gas an den gesamten Gaseinfuhren der EU ist von rund 45 bis 50 % vor der Pandemie auf etwa 10 % zwischen Januar und Juni 2023 zurückgegangen. Die Einführungsrate bei der Wind- und Solarenergie stieg im Vergleich zu 2021 um rund 50 %. Auf Wind- und Solarenergie entfielen 22 % der Stromerzeugung in der EU, womit zum ersten Mal Erdgas übertroffen wird. Darüber hinaus hat die EU in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien ehrgeizigere Ziele für 2030 festgelegt.

Diese groß angelegte, beschleunigte Energiewende muss durch Maßnahmen zur Sicherung einer widerstandsfähigen Versorgung mit Technologien für saubere Energie untermauert werden. Diese Maßnahmen umfassen den Ausbau der heimischen Produktionskapazitäten, die Diversifizierung der Lieferketten und die Umsetzung von Maßnahmen im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die offene strategische Autonomie der EU zu stärken. Solche Maßnahmen sind nicht nur wichtig, um die Energieversorgungssicherheit zu erhöhen, sondern sie können auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wachstum beitragen. Bis 2030 soll sich der Weltmarkt für wichtige massengefertigte Netto-Null-Technologien mit einem jährlichen Wert von rund 600 Mrd. EUR im Vergleich zum heutigen Niveau verdreifachen. 3

Die verarbeitende Industrie im Bereich der sauberen Energie in der EU stößt immer mehr auf Gegenwind. Selbst in Bereichen wie Windenergie oder Wärmepumpen, in denen die EU über eine starke Herstellungsbasis verfügt, gehen die Marktanteile zurück. In anderen Regionen der Welt wurden groß angelegte Initiativen ergriffen, um die dortige Netto-Null-Industrie zu fördern, und die Konkurrenz wächst stark und schnell.

Deshalb legte die Europäische Kommission im Februar 2023 den Industrieplan zum europäischen Grünen Deal 4 vor. Ziel des Plans ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Netto-Null-Industrie in der EU zu stärken, indem der Rechtsrahmen verbessert, der Zugang zu Finanzmitteln beschleunigt, in Kompetenzen investiert und der Handel gefördert wird. Auf den Plan folgten im März 2023 die Vorschläge für eine Netto-Null-Industrie-Verordnung 5 und ein Gesetz über kritische Rohstoffe 6 . Ziel dieser Initiativen ist es, den Rechtsrahmen zu vereinfachen, die industrielle Führungsrolle der EU bei der Fertigung von Netto-Null-Technologien zu festigen, die Nachhaltigkeit der Versorgung mit kritischen Rohstoffen sicherzustellen, die Abhängigkeit der EU von hochgradig konzentrierten Einfuhren zu verringern und die Recyclingquote strategischer Rohstoffe zu erhöhen. Diese Maßnahmen bauen auf anderen bestehenden Initiativen wie dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und den neuen Vorschriften für Batterien auf. 

Weitere Initiativen, darunter die Mitteilungen „30 Jahre Binnenmarkt 7 und „Langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU 8 ergänzen den Industrieplan zum Grünen Deal, indem sie einen nachhaltigen und umfassenden langfristigen Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU enthalten. Mit der europäischen Strategie für wirtschaftliche Sicherheit 9 sollen die Risiken, die sich aus bestimmten Wirtschaftsströmen ergeben, minimiert und gleichzeitig ein Höchstmaß an wirtschaftlicher Offenheit und Dynamik aufrechterhalten werden. Außerdem stärkt die Plattform für strategische Technologien für Europa (STEP) die Investitionskapazität für kritische Technologien, einschließlich Technologien für saubere Energie.

Um die Fortschritte bei diesen Initiativen verfolgen zu können, müssen diese Maßnahmen durch Daten untermauert werden, was eine kontinuierliche Überwachung der Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs saubere Energie in der EU erfordert. Dieser Bericht über die Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Technologien für saubere Energie 10 ist in mehrfacher Weise Teil dieses Überwachungsprozesses. Zum einen bietet er Einblicke in die wichtigsten Triebkräfte, Chancen und Hindernisse für die Wettbewerbsfähigkeit im gesamten Bereich saubere Energie in der EU. Dabei werden sowohl technologische als auch nicht technologische Herausforderungen im Zusammenhang mit den hohen Energie- und Materialpreisen, dem Risiko von Unterbrechungen der Wertschöpfungskette, dem Kompetenzdefizit und dem Arbeitskräftemangel sowie der Innovationslandschaft untersucht. Zum anderen wird die Wettbewerbsfähigkeit der strategischen Energietechnologien bewertet, die im Vorschlag für eine Netto-Null-Industrie-Verordnung genannt werden, wobei Segmente der Wertschöpfungsketten hervorgehoben werden, denen besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist.

Die Kommission veröffentlicht diesen Bericht seit 2020 jedes Jahr gemäß Artikel 35 Absatz 1 Buchstabe m der Verordnung über das Governance-System für die Energieunion und für den Klimaschutz. Der Bericht wird den Berichten über die Lage der Energieunion beigefügt und stützt sich auf Daten der Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie (Clean Energy Technology Observatory, CETO) 11 .



2.BEWERTUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DES BEREICHS SAUBERE ENERGIE IN DER EU

2.1Auswirkungen der hohen Energie- und Rohstoffpreise auf den Bereich saubere Energie in der EU

Im Jahr 2022 haben die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine und die Versuche, den Energiemarkt zu manipulieren, zu historisch hohen Energiepreisen in der EU und in der übrigen Welt geführt. Die Großhandelspreise für Gas in der EU erreichten im August 2022 einen historischen Höchststand (294 EUR/MWh 12 ) und blieben bis Ende des Jahres 2022 auf einem hohen Niveau. Obwohl der Großteil des Stroms aus kostengünstigeren Quellen (41 % erneuerbare Energien und 23 % Kernenergie) erzeugt wird, spiegeln die Strompreise nach wie vor weitgehend den Erdgaspreis wider. 13 Infolgedessen erreichten die Strompreise auf den Großhandelsmärkten im Jahr 2022 ein Rekordhoch (474 EUR/MWh 14 ), wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der EU vor große Herausforderungen gestellt wurde.

Bereits 2021 hat die EU entschlossene Maßnahmen ergriffen. 15 Dank einer Strategie, die auf der Diversifizierung des Angebots, verpflichtenden Speichermengen, abgestimmten Bemühungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der Senkung der Energienachfrage und einem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien beruht, sind die Erdgaspreise gegenüber den Rekordwerten des vergangenen Jahres deutlich gesunken. Auch dank des milden Winters stabilisierten sich die europäischen Gas- und Strommärkte bis Ende 2022, und bei den Preisen begann ein anhaltender Abwärtstrend. Von ihrem historischen Höchststand gingen die Großhandelspreise für Gas bis Ende 2022 auf 130–140 EUR/MWh zurück und fielen im ersten Halbjahr 2023 kontinuierlich, sodass sie im August 2023 bei 30–40 EUR/MWh lagen. Entsprechend dem Rückgang der Gaspreise sanken auch die Strompreise aufgrund der geringeren Nachfrage, der vermehrten Erzeugung erneuerbarer Energien und der Erholung im Bereich der Wasserkraft allmählich von ihrem Höchststand. Die Strompreise auf dem Großhandelsmarkt fielen in der ersten Augustwoche 2023 auf 74 EUR/MWh.

Trotz der Verbesserung der Fundamentaldaten des Marktes (mit den politischen Maßnahmen der EU und durch die Marktkräfte wurden Angebot und Nachfrage nach Energie wieder ins Gleichgewicht gebracht) und obwohl neue Quellen für die Gasversorgung gesichert wurden 16 , liegen die Strom- und Gaspreise für die Industrie nach wie vor über dem vor der Krise verzeichneten Durchschnitt 17 . Auch der Abstand zu anderen globalen Volkswirtschaften hat sich vergrößert. 18 Dies stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs saubere Energie dar.

Einerseits sorgen die hohen Energiepreise dafür, dass saubere Energie-Optionen noch wettbewerbsfähiger als fossile Lösungen werden und dass sie sich schneller durchsetzen. Die hohen Energiepreise und die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine haben zu einem erheblichen Anstieg der öffentlichen und privaten Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen in der EU geführt. Dazu gehört auch eine Aufstockung der öffentlichen Mittel für die Energieinfrastruktur, insbesondere durch den Beitrag der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) zum REPowerEU-Plan. 19  

Die hohen Brennstoff- und CO2-Preise haben zu einem Rückgang des Anteils fossiler Brennstoffe am Strommix der EU geführt (von 34 % im Jahr 2021 auf 32 % im Jahr 2023), während der Anteil erneuerbarer Energien von 37 % im Jahr 2021 auf 42 % im Jahr 2023 gestiegen ist. Die politischen Maßnahmen der EU spielten eine wichtige Rolle dabei, die Einführung von Technologien für saubere Energie zu beschleunigen: Im Jahr 2022 wuchs die Zahl der installierten Solar- und Windenergiekapazitäten um 60 % bzw. 45 %, und zum ersten Mal lag der Anteil des durch Wind- und Solarenergie erzeugten Stroms über dem Gas- und Kohleanteil.

Andererseits wirken sich die hohen Energiepreise in Verbindung mit hohen Zinssätzen sowohl direkt als auch indirekt negativ auf die Wertschöpfungsketten für saubere Energietechnologien in der EU aus. Seit 2020 haben die wirtschaftlichen und geopolitischen Turbulenzen die Lieferketten im Bereich saubere Energie erheblich belastet, und der Abwärtstrend bei den Einführungskosten kam vorübergehend zum Stillstand. Diese Kombination von Faktoren hat zu höheren Herstellungs- und Installationskosten für Windkraft- und – in geringerem Maße – Solarprojekte geführt. Schätzungen der Industrie 20 zufolge sind die Kosten für den Bau von Offshore-Windparks in der EU im Jahr 2023 um 40 % gestiegen.

Die steigenden Zinssätze haben sich auch negativ auf die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien ausgewirkt, denn die Kapitalkosten im Vorfeld machen den größten Teil der Projektkosten aus. Besonders akut ist dies bei der Offshore-Windenergie, da im Vorfeld hohe Investitionen erforderlich sind. Bei einem Anstieg der Zinssätze um 3,2 % dürften sich die Kosten von Offshore-Projekten um 25 % erhöhen. 21 Infolgedessen wurden keine neuen endgültigen Entscheidungen bezüglich Investitionen in Offshore-Windparks getroffen. Die Bestellungen neuer Windkraftanlagen gingen 2022 in Europa um 47 % im Vergleich zu 2021 zurück. 22 2023 kehrte sich dieser Trend jedoch um. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden fast 9,3 Mrd. EUR für den Bau von vier Windparks mit einer Erzeugungskapazität von 2,7 GW in der EU mobilisiert.

Die Versorgung mit Rohstoffen und ihre Preisentwicklung stellen eine weitere Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs saubere Energie in der EU dar, da sie Auswirkungen auf die Kosten von Technologien für saubere Energie haben. Zwischen 2021 und Anfang 2022 stieg der Preis für mehrere kritische Materialien (insbesondere Lithium und Nickel), und die Volatilität nahm stark zu. 23  Obwohl die Preise in der zweiten Jahreshälfte 2022 und Anfang 2023 rückläufig waren, blieben sie deutlich über dem historischen Durchschnitt.

Die Preise für Lithiumcarbonat stiegen auch im Laufe des Jahres 2022 weiter an und verdoppelten sich zwischen Januar 2022 und Januar 2023 nahezu. Anfang 2023 waren die Lithiumpreise sechsmal so hoch wie der Durchschnitt im Zeitraum 2015–2020. Zwischen Januar und März 2023 sanken die Lithiumpreise um 20 % und kehrten wieder auf das Niveau von Ende 2022 zurück. Nachdem die Kobaltpreise im März 2022 mit 80 000 USD (72 600 EUR 24 ) pro Tonne ihren Höchststand erreicht hatten, gingen sie kontinuierlich zurück und verblieben im restlichen Jahresverlauf bei rund 50 000 USD (47 485 EUR 25 ) pro Tonne. 2023 dürften die Kobaltpreise aufgrund des Überangebots niedrig bleiben. Lithium und Kobalt sind wichtige Komponenten von Batterien und von wesentlicher Bedeutung für die Energiewende.

Die hohen Energie- und Rohstoffpreise wirkten sich auf den über zehn Jahre anhaltenden Trend sinkender Kosten für saubere Energietechnologien aufgrund von Innovationen und Skaleneffekten aus. 26 So stiegen beispielsweise zwischen 2020 und 2022 die Preise für Windkraftanlagen und Fotovoltaikmodule. Im Jahr 2023 sind die Preise jedoch wieder rückläufig. Trotz dieser Preisdynamik sind die Preise aller Technologien für saubere Energie heute insgesamt deutlich niedriger als vor zehn Jahren. Obwohl die hohen Energie- und Rohstoffpreise Auswirkungen auf den Bereich saubere Energie hatten, bleibt die durch saubere Energietechnologien erzeugte Energie in der EU in hohem Maße wettbewerbsfähig. 27  

Abbildung 1 enthält eine Momentaufnahme der Berechnungen der Stromgestehungskosten (Levelized Costs of Producing Energy, LCOE) für das Jahr 2022 für bestimmte repräsentative Bedingungen 28 in der gesamten EU. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass für Technologieflotten mit niedrigen variablen Kosten (einschließlich variabler Betriebs- und Brennstoffkosten), beispielsweise die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen, im Jahr 2022 geringere Gestehungskosten verzeichnet wurden als für Erzeugungstechnologien mit hohen variablen Kosten, beispielsweise die Erzeugung mit fossilen Brennstoffen.

Abbildung 1: Momentaufnahme der technologieflottenspezifischen Stromgestehungskosten (LCOE) für 2022. (Die hellblauen Balken stellen eine Bandbreite innerhalb der EU dar, und die dunkleren blauen Linien stellen den Median dar). 29


Quelle: JRC, METIS-Modellsimulation, 2023 30

2.2Von den Ressourcen zur Montage: Stärkung der industriellen Führungsrolle der EU

Der derzeitige geopolitische Kontext hat auch Auswirkungen auf die globale Wettbewerbslandschaft im Bereich saubere Energie, da sich die politische Dynamik und die Markttrends verändert haben.

Weltweit wird im Bereich Netto-Null-Technologien ein starkes Wachstum verzeichnet. Bis 2030 soll sich der Weltmarkt für wichtige massengefertigte Netto-Null-Technologien mit einem jährlichen Wert von rund 600 Mrd. EUR verdreifachen. 31 Die höhere Nachfrage in diesem Bereich bringt auch eine wachsende Nachfrage nach Ressourcen und Materialien mit sich. Schätzungen zufolge wird die weltweite Nachfrage nach einigen Rohstoffen, die von zentraler Bedeutung in den Wertschöpfungsketten für saubere Energietechnologien sind, in den kommenden Jahrzehnten erheblich steigen. Im Jahr 2050 dürfte die weltweite Nachfrage nach Terbium, Gallium oder Lithium 32 selbst in einem Szenario mit niedriger Nachfrage bei rund 100 % des derzeitigen Angebots liegen. 33 In diesen Projektionen werden die Risiken hervorgehoben, die für Volkswirtschaften entstehen könnten, die in hohem Maße von der Versorgung mit diesen kritischen Rohstoffen abhängig sind.

Von Rohstoffen bis hin zu wichtigen Zwischenkomponenten und Technologien für saubere Endenergie ist die EU zunehmend von Einfuhren aus Drittländern abhängig. Die Situation unterscheidet sich je nach Technologie, doch bei den meisten Technologien ist die EU auf mindestens einer Stufe der Wertschöpfungskette von China abhängig. China spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen, ein Bereich, in dem die EU stark von Einfuhren aus einigen wenigen Ländern abhängig ist. So bezieht die EU 98 % ihrer seltenen Erden und 97 % ihres Magnesiums aus China 34 , etwa 80 % ihres Lithiums aus Chile und mehr als 60 % ihres Kobalts aus der Demokratischen Republik Kongo 35 . Auch bei der Herstellung sauberer Energietechnologien hat China bei verschiedenen Technologien eine marktbeherrschende Stellung inne. Mehr als 60 % der weltweiten Fertigungskapazitäten für die wichtigsten Segmente der Wertschöpfungskette für Batterien und Solarenergie befinden sich in China. Über 90 % der weltweiten Fertigungskapazitäten für Wafer und Ingots, die für Solarzellen benötigt werden, befinden sich in China. 36

Bei der Herstellung von Windkraftanlagen ist der Anteil Chinas an der weltweiten Produktion von 23 % im Jahr 2017 auf 50 % im Jahr 2022 angestiegen. 37 Im selben Zeitraum ging der Anteil der EU von 58 % im Jahr 2017 auf 30 % zurück. 38 , 39 In Bezug auf Chips, einer wichtigen Komponente bei der Herstellung sauberer Energietechnologien, bestätigte die Kommission in der 2021 aktualisierten Fassung der EU-Industriestrategie 40 , dass die EU bei allgemeinen Entwurfswerkzeugen und bei der Herstellung von fortschrittlichen Chips stark von den USA abhängig ist.

Bei Halbleitern war Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) im Jahr 2022 für 92 % der Herstellung der fortschrittlichsten Halbleiter weltweit verantwortlich. In Taiwan werden etwa die Hälfte aller Halbleiter weltweit hergestellt. 41 Die EU hat einen erheblichen Anteil an der weltweiten Produktion digitaler Komponenten, stellt aber nur 9 % der Halbleiter und Mikroprozessoren her. 42  

Die Störungen der globalen Lieferkette, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst und durch die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine verschärft wurden, haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Fähigkeiten und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, um die Technologien und Komponenten herstellen zu können, die für den Übergang zur Klimaneutralität erforderlich sind. Die Entwicklung neuer Materialien mit Eigenschaften, die die Leistung von Netto-Null-Technologien optimieren, dürfte auch neue Möglichkeiten für die Industrie eröffnen. 43

Im Hinblick auf die großen Volkswirtschaften zielt das US-Gesetz zur Inflationsbekämpfung (Inflation Reduction Act, IRA) 44 von 2022 darauf ab, Investitionen in heimische Produktionskapazitäten zu fördern, indem schätzungsweise 400 Mrd. USD (380 Mrd. EUR 45 ) an Bundesmitteln für saubere Energie bereitgestellt werden, vor allem in Form von Subventionen und Steueranreizen. Außerdem wurde 2021 in den USA eine überparteiliche Vereinbarung zur Infrastruktur (Infrastructure Investment and Jobs Act) verabschiedet, die 1,5 Mrd. USD (1,27 Mrd. EUR 46 ) zur Unterstützung der Wasserstoffelektrolyse und 8 Mrd. USD (6,7 Mrd. EUR) zur Finanzierung eines breit angelegten Programms für regionale Zentren für sauberen Wasserstoff umfasst. Mit diesen Zentren werden Netze benachbarter Ökosysteme für die Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Endverwendung von sauberem Wasserstoff geschaffen. Die USA haben darüber hinaus eine Strategie und einen Fahrplan für sauberen Wasserstoff („U.S. National Clean Hydrogen Strategy and Roadmap“) veröffentlicht. Im Juli 2023 wurde in den USA die Durchführungsverordnung „Invent it here, make it here“ („Hier erfinden, hier herstellen“) erlassen, in der festgelegt ist, dass Bundesbehörden der heimischen Fertigung Vorrang einräumen müssen, wenn von den USA finanzierte innovative Technologien auf den Markt gebracht werden.

Mit der 2015 veröffentlichten, auf zehn Jahre angelegten technologiepolitischen Initiative „Made in China 2025 47 sollen Chinas industrielle Kapazitäten modernisiert und seine Abhängigkeit von Einfuhren ausländischer Technologie durch heimische Innovationen ersetzt werden. Im Juli 2023 kündigte China Beschränkungen für die Ausfuhr von Rohstoffen an, die bei der Herstellung einer Vielzahl von technischen Anwendungen verwendet werden, darunter Halbleiter und andere fortschrittliche Technologien (Gallium und Germanium).

Anfang 2023 legte Japan einen Plan mit dem Titel „Japanese Basic Plan for the Gx: Green Transformation Policy“ 48 . vor. Dabei handelt es sich um eine mit Mitteln in Höhe von 150 Billionen JPY (0,95 Billionen EUR 49 ) ausgestattete zehnjährige Dekarbonisierungsstrategie zur Förderung der Entwicklung innovativer Technologien und zur Erreichung einer CO2-Reduktion „unter null“ bis 2050.

Etwa im selben Zeitraum hat Indien 350 Mrd. INR 50 (4 Mrd. EUR 51 ) für Investitionen in die Sicherheit der Energieversorgung des Landes und den grünen Wandel (mit Schwerpunkt auf der Erzeugung von Solarenergie und grünem Wasserstoff) vorgesehen, um bis 2070 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Neben der verstärkten kreislauforientierten Nutzung von Materialien und der Diversifizierung der Versorgung will die EU im Bereich saubere Energietechnologien die Herstellung massiv ausbauen und die Einführung beschleunigen. Dies wird die EU dabei unterstützen, ihre industrielle Führungsrolle in schnell wachsenden Sektoren zu sichern und, anstatt Netto-Einführer von Netto-Null-Technologien zu bleiben, eine starke heimische Herstellungsbasis aufzubauen.

Die Kommission hat ihre diesbezüglichen Pläne im Industrieplan zum Grünen Deal dargelegt. Ziel des Plans ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Bereich saubere Energie zu stärken, indem der Rechtsrahmen vereinfacht, der Zugang zu Finanzmitteln beschleunigt, Kompetenzen gefördert und der Handel unterstützt wird. Anschließend wurden die Netto-Null-Industrie-Verordnung (Net-Zero Industry Act, NZIA) und das Gesetz über kritische Rohstoffe angekündigt. Mit der vorgeschlagenen Netto-Null-Industrie-Verordnung sollen Hindernisse überwunden werden, die der Herstellung von Netto-Null-Technologien in größerem Maßstab im Wege stehen. Damit würde ein Rechtsrahmen geschaffen, mit dem die Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt, der Zugang zu Märkten für Netto-Null-Technologien verbessert und eine Reihe von Instrumenten gefördert werden. Das vorgeschlagene Gesetz über kritische Rohstoffe würde es der EU ermöglichen, den Energiesektor zu stärken, indem der Zugang zu kritischen Rohstoffen sichergestellt wird, die für erneuerbare Energien und saubere Energietechnologien sowie in anderen strategischen Sektoren benötigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Diversifizierung der Lieferketten, um Resilienz und Vorsorge in Krisenzeiten zu stärken und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Im Februar 2022 legte die Kommission außerdem einen Vorschlag für ein europäisches Chip-Gesetz 52 vor, um gegen Halbleiterengpässe vorzugehen und die technologische Führungsrolle Europas zu stärken. Im Rahmen dieses Gesetzes, das am 21. September 2023 in Kraft trat, werden mehr als 43 Mrd. EUR in Form von öffentlichen und privaten Investitionen mobilisiert und Maßnahmen ergriffen, damit die EU zusammen mit den Mitgliedstaaten und ihren internationalen Partnern gegen künftige Unterbrechungen der Lieferkette Vorsorge treffen, sie antizipieren und rasch darauf reagieren kann. Ziel ist es, den Anteil der EU an der weltweiten Chipproduktion bis 2030 auf 20 % zu verdoppeln.

Nach der Verabschiedung des REPowerEU-Plans und des Industrieplans zum Grünen Deal hat die Kommission ihre Vorschriften für staatliche Beihilfen vereinfacht, damit die Mitgliedstaaten staatliche Beihilfen gewähren können, um die rasche Umsetzung von Projekten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen zu erleichtern und Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Industrie durchzuführen, um die Wirtschaft klimaneutral zu machen. Mit dem Befristeten Rahmen zur Krisenbewältigung und zur Gestaltung des Wandels (TCTF) 53 , der im März 2023 angenommen wurde, werden Beihilfen für alle Technologien für erneuerbare Energien sowie für die Speicherung von erneuerbarem Wasserstoff und Biokraftstoffen ermöglicht und die Notwendigkeit offener Ausschreibungsverfahren für weniger ausgereifte Technologien aufgehoben. Außerdem werden die Möglichkeiten für Beihilfen zur Dekarbonisierung industrieller Fertigungsprozesse durch Elektrifizierung und/oder durch die Nutzung von erneuerbarem und strombasiertem Wasserstoff erweitert. Der TCTF ermöglicht auch Regelungen zur Investitionsförderung für die Produktion strategischer Netto-Null-Technologien, einschließlich der Möglichkeit, höhere Beihilfen zu gewähren, die den Beihilfen entsprechen, die Wettbewerber außerhalb der EU für ähnliche Vorhaben erhalten. Diese Maßnahme wurde durch die Annahme einer Überarbeitung der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) 54 im Juni 2023 ergänzt.

Mit diesen Vorschlägen verstärkt die EU ihre Maßnahmen, um zu erreichen, dass mehr Kapital für Investitionen in saubere Energietechnologien und deren Herstellung in die EU gelangt. Zur Förderung dieser Initiativen stellt sie Unterstützung aus mehreren Fonds und Instrumenten zur Verfügung. So stellte die Kommission beispielsweise im Mai 2023 die Leitinitiative 2024 zur Unterstützung des Industrieplans zum Grünen Deal im Rahmen des Instruments für technische Unterstützung 55 vor, um die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des Industrieplans zum Grünen Deal zu unterstützen.

Zur zusätzlichen Unterstützung und Förderung von Investitionen in kritische und saubere Energietechnologien stellte die Kommission im Juni 2023 die Plattform für strategische Technologien für Europa (STEP) 56 vor. Sie stellt Mittel aus dem EU-Innovationsfonds bereit, einem wichtigen Investitionsinstrument zur Unterstützung der Herstellung von Technologien für saubere Energie. Die Ergebnisse der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte 57 zeigen bereits, dass Projekte, die für eine Finanzhilfe im Rahmen dieser Aufforderung des EHS-Innovationsfonds ausgewählt wurden, zusammen mit den zuvor vergebenen Projekten 17 % der Ziele der Netto-Null-Industrie-Verordnung bis 2030 für die Fertigung im Solarbereich, 11 % der Ziele für die Herstellung von Elektrolyseuren und 7 % der Ziele für die Batterieherstellung abdecken werden, sofern alle Projekte verwirklicht werden. Darüber hinaus wird die Aufbau- und Resilienzfazilität zusammen mit anderen Investitionen auch den Bau von Herstellungsanlagen für Elektrolyseure, Solarpaneele und Batterien unterstützen.

Die EU beginnt nicht ganz von vorn, da einige Projekte im Zusammenhang mit verschiedenen Technologien bereits im Gange sind. In den letzten Monaten konnte die EU wichtige Entwicklungen auf dem Markt in Bezug auf neue Projekte und Investitionen für die Fertigung wichtiger Netto-Null-Technologien in der EU feststellen. Dazu gehören Fotovoltaik, Windkraft, Batterien, Wärmepumpen, Elektrolyseure und Brennstoffzellen. Auch die Projektpipelines haben sich weiterentwickelt. Im Zusammenhang mit diesen wichtigen Wertschöpfungsketten für Netto-Null-Technologien sind ab August 2023 mehr als 100 Projekte für den Aufbau oder den Ausbau bestehender Produktionskapazitäten geplant. 58 Die anhaltend starken Ergebnisse des EHS-Innovationsfonds, einschließlich der jüngsten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte, bei der eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung verzeichnet wurde, zeigen, dass es eine starke Pipeline mit innovativen und wettbewerbsfähigen europäischen Projekten gibt.

In der Wertschöpfungskette für Batterien stieg die Zahl der angekündigten Lithium-Ionen-Gigafabriken im Jahr 2022 von 26 auf 30 an. In der Wertschöpfungskette für Fotovoltaikanlagen wird für mehrere bestehende Produktionsanlagen trotz großer Herausforderungen, mit denen das verarbeitende Gewerbe konfrontiert ist, eine Expansion erwogen, um sie zu Gigafabriken auszubauen. Im Rahmen der letzten Aufforderung haben sie dafür Mittel aus dem Innovationsfonds erhalten, und es wurden einige neue Projekte für Gigafabriken angekündigt. In der Windkraftbranche werden mehrere Projekte in Betracht gezogen, bei denen neue Anlagen errichtet, bestehende Anlagen erweitert und neue Hafeninfrastrukturen geschaffen werden sollen. Es sei darauf hingewiesen, dass möglicherweise nicht alle angekündigten Investitionen auch realisiert werden.

Allein im Jahr 2022 wurden Strombezugsverträge über knapp 800 MW mit der Schwerindustrie in der EU (4,5 GW bei Betrachtung aller Sektoren) ohne öffentliche Unterstützung unterzeichnet. Im Bereich Wärmepumpen belaufen sich die Gesamtinvestitionen in den Aufbau neuer Produktionskapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette, die in den letzten fünf Monaten angekündigt wurden und in den nächsten drei Jahren getätigt werden sollen, auf knapp 5 Mrd. EUR.

In der EU stellt noch kein Unternehmen Elektrolyseure im GW-Maßstab her. Die Technologie befindet sich noch in der Entwicklung. In Europa sind einige Herstellungsanlagen entstanden, u. a. dank staatlicher Beihilfen für wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse, und mehrere Unternehmen haben angekündigt, ihre Herstellungskapazitäten in Europa ausbauen zu wollen.

Durch die gestiegene Nachfrage nach Technologien für saubere Energie in Verbindung mit den sich schnell verändernden geopolitischen Entwicklungen wurde die strategische Dimension der Wertschöpfungsketten für saubere Energietechnologien deutlich. Aufgrund der Abhängigkeit der EU von Drittländern ist es von entscheidender Bedeutung, die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich saubere Energie zu stärken, indem heimische Produktionskapazitäten erhöht, Lieferketten diversifiziert und Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft gestärkt werden. Aufbauend auf bereits laufenden Projekten hat die EU eine Reihe von Initiativen und Instrumenten zur Weiterentwicklung und Stärkung der Wertschöpfungsketten für saubere Energie in der EU vorgelegt. Im Erfolgsfall wird dies entscheidend dazu beitragen, die strategische Autonomie der EU zu stärken, und gleichzeitig den Übergang zu einem CO2-neutralen Kontinent unterstützen. Dazu ist ein koordiniertes Vorgehen aus verschiedenen Richtungen erforderlich. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass der Sektor Zugang zu einer ausreichenden Zahl qualifizierter Arbeitskräfte hat.

2.3Humankapital und Kompetenzen: Qualifikationslücken und ‑defizite beseitigen, um Engpässe zu vermeiden 

Trotz des positiven Trends im Hinblick auf die Beschäftigung zeigen die jüngsten Daten, dass das Wachstum im Bereich saubere Energie durch die seit 2021 zu beobachtenden Kompetenzlücken und ‑defizite gebremst werden könnte.

In der EU erreichte die Beschäftigung im Bereich erneuerbare Energien im Jahr 2021 1,5 Millionen, was einer Zunahme um 12 % gegenüber 2020 59 entspricht und damit deutlich über dem Beschäftigungswachstum in der Gesamtwirtschaft (0,6 %) liegt. Dies stellt einen deutlichen Anstieg dar, nachdem die Beschäftigung zwischen 2015 und 2020 ins Stocken geraten war.

Das Beschäftigungswachstum bei den erneuerbaren Energien in der EU im Jahr 2021 wurde hauptsächlich in den Bereichen Wärmepumpen und feste Biokraftstoffe verzeichnet. Seit 2020 ist die Wärmepumpenindustrie der größte Arbeitgeber (26 % der Arbeitsplätze im Jahr 2021), gefolgt von festen Biokraftstoffen. 60 Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Arbeitsplätze im Fotovoltaiksektor um 35 % gegenüber den Werten von 2020 und waren damit vor der Windkraftbranche der drittgrößte Sektor.

Es ist zu erwarten, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird, unterstützt durch die politischen Prioritäten der EU in Bezug auf den Einsatz sauberer Energie und die Fertigung in diesem Bereich. Um die REPowerEU-Ziele bis 2030 zu erreichen, werden zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, um Technologien für saubere Energie einzuführen, wobei allein in den Bereichen Wind- und Solarenergie möglicherweise bis zu 100 000 zusätzliche Arbeitsplätze in der EU entstehen werden. 61 Unter Berücksichtigung aller Sektoren im Bereich der erneuerbaren Energien müssen zur Erreichung der REPowerEU-Ziele bis 2030 mehr als 3,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. 62 Im Rahmen der NZIA-Szenarien wird geschätzt, dass 198 000 bis 468 000 neue Arbeitsplätze in der Fertigung und zwischen 1,7 Mrd. EUR und 4,1 Mrd. EUR an Investitionen für Umschulung, Neuqualifizierung und Weiterbildung benötigt werden. 63 Außerdem müssten Schätzungen zufolge 3 bis 4 Millionen Beschäftigte im Bausektor in der EU ihre Kompetenzen in Bezug auf Energieeffizienz im Bauwesen erweitern. 64  

Der Arbeitskräftemangel in der EU insgesamt und insbesondere in der Fertigung im Bereich saubere Energie hat seit 2021 zugenommen. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften schneller wächst als das Angebot, was sich an einer Verdoppelung der offenen Stellen im Zeitraum 2019–2023 ablesen lässt.

Im dritten Quartal 2023 war der Arbeitskräftemangel in den Fertigungssegmenten im Bereich der erneuerbaren Energien weiterhin groß, wie im Fortschrittsbericht 2022 über die Wettbewerbsfähigkeit dargelegt wird: 25 % der EU-Unternehmen, die elektrische Ausrüstungen 65 herstellen, waren mit Engpässen konfrontiert. Der Energiesektor ist einer der Sektoren, in denen in einigen Berufen, wie z. B. bei Installateuren und Reparateuren für elektrische Ausrüstungen, über einen Zeitraum von zehn Jahren Arbeitskräftemangel herrscht, und ist einer der am stärksten von einer alternden Erwerbsbevölkerung betroffenen Sektoren 66 , wodurch sich der strukturelle Arbeitskräftemangel verschärft.

Sowohl der Qualifikations- als auch der Arbeitskräftebedarf können ein Wachstumshemmnis darstellen, insbesondere in Sektoren mit einem hohen Spezialisierungsgrad. 67 Energie und Fertigung gehören zu den Sektoren mit dem höchsten Umschulungs- und Weiterbildungsbedarf in Bezug auf technische und arbeitsplatzspezifische Kompetenzen, wobei mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte eine Weiterqualifizierung benötigt. 68 Drei Viertel der Unternehmen in der EU-Industrie hatten bereits 2019 Schwierigkeiten, Arbeitskräfte mit den benötigten Kompetenzen zu finden. 69 Im Jahr 2023 gaben fast vier von fünf kleinen und mittleren Unternehmen an, dass es für sie im Allgemeinen schwierig ist, Arbeitskräfte mit geeigneten Kompetenzen zu finden. 70

Maßnahmen in den Bereichen Kompetenzen, Arbeitsbedingungen, Mobilität und Migration sowie Maßnahmen zur Unterstützung der Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt 71 sind von entscheidender Bedeutung, um diese Mängel zu beheben. 2023 war das Europäische Jahr der Kompetenzen. Der EU-Haushalt 72 spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der Entwicklung von Kompetenzen, einschließlich Weiterbildung und Umschulung. Zusätzlich zu sektorübergreifenden politischen Initiativen 73 hat die EU eine Reihe spezifischer Maßnahmen vorgeschlagen, um die Entwicklung von Kompetenzen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel und insbesondere im Bereich der sauberen Energie zu beschleunigen. Zu diesen Initiativen gehören die Unterstützung der im März 2023 ins Leben gerufenen groß angelegten Kompetenzpartnerschaft für das industrielle Ökosystem für erneuerbare Energien 74 sowie die Netto-Null-Industrie-Verordnung, in der vorgeschlagen wird, die Kompetenzen für Netto-Null-Technologien durch die Schaffung spezieller Schulungsprogramme für den grünen Wandel (z. B. zu Rohstoffen, Wasserstoff, Wärmepumpen und Solartechnologie) zu fördern. Die Kommission prüft auch, wie Kompetenzen im Rahmen des anstehenden Aktionsplans für Wärmepumpen gefördert werden können.

Wie bereits erwähnt, kann eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik auch dazu beitragen, Kompetenzdefizite und Arbeitskräftemangel in dem Sektor zu beheben, einschließlich der Unterrepräsentiertheit von Frauen. Die Ungleichheit beim Geschlechterverhältnis unter den Arbeitskräften im Energiesektor der EU ist beträchtlich. Im Jahr 2022 waren nur 26,6 % der Beschäftigten in den Bereichen Strom, Gas, Dampf und Klimatisierung Frauen, wenngleich der Anteil von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedlich ist (34 % in Portugal, 14,5 % in Kroatien). Der Anteil von Frauen ist mit 47 % der Beschäftigten in der Fotovoltaikindustrie am höchsten, während in der Windkraftbranche weltweit nur 21 % der Beschäftigten Frauen sind. Politische Maßnahmen, einschließlich im Bereich Kompetenzen, die darauf abzielen, die Teilhabe von Frauen an diesen Arbeitsplätzen zu fördern, können dazu beitragen, den Talentpool zu vergrößern, was für das künftige Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist.

2.4Von Forschung und Innovation bis zur Markteinführung: Skizzierung eines erfolgreichen Weges für die EU

Forschung und Innovation (FuI) sind entscheidende Faktoren für die Entwicklung von besseren und preisgünstigeren Lösungen für saubere Energie.

Im Jahr 2021 waren die Ausgaben des öffentlichen Sektors für Forschung und Innovation im Rahmen der Prioritäten der Energieunion 75 – zu den jeweiligen Preisen – höher als zehn Jahre zuvor. Als Anteil am BIP lagen die FuI-Ausgaben des öffentlichen Sektors im Rahmen der Prioritäten der Energieunion jedoch sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene unter dem Niveau vor 2016. Auch in den anderen großen Volkswirtschaften war der gleiche Trend zu beobachten ( Figure 2 ).

Mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten, die Daten vorlegen 76 , haben ihre öffentlichen FuI-Investitionen im Rahmen der Prioritäten der Energieunion der EU im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 erhöht; bislang wurden 5,4 Mrd. EUR gemeldet. 77

Seit 2020 wurde die Finanzierung der nationalen Programme der Mitgliedstaaten im Rahmen des Programms Horizont 2020 und seines Nachfolgers, Horizont Europa, um mehr als 2 Mrd. EUR jährlich aufgestockt, wodurch FuI-Investitionen maßgeblich gefördert wurden. Auch wenn die nationalen Mittel im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften gering sind, lag die EU unter Einbeziehung der EU-Mittel bei den FuI-Investitionen des öffentlichen Sektors im Rahmen der Prioritäten der Energieunion 2021 bei den absoluten Ausgaben unter den großen Volkswirtschaften an erster Stelle (8,2 Mrd. EUR 78 vor den USA mit 7,7 Mrd. EUR), was eine Verbesserung gegenüber 2020 darstellt. 79 Außerdem lag die EU in Bezug auf den Anteil am BIP an zweiter Stelle (0,056 %, Japan lag mit 0,057 % an erster Stelle). 80  

In Bezug auf FuI-Investitionen des Privatsektors wird geschätzt, dass 2020 auch die Ausgaben für Technologien im Zusammenhang mit den FuI-Prioritäten der Energieunion in allen großen Volkswirtschaften gestiegen sind. Entsprechend den Feststellungen des Fortschrittsberichts 2022 81 investierte der Privatsektor in der EU im Jahr 2020 weiterhin – in absoluten Zahlen – Beträge, die mit den USA und Japan vergleichbar waren. Diese Investitionen entsprachen rund 80 % der FuI-Mittel insgesamt. In Bezug auf den Anteil der privaten FuI-Investitionen am BIP liegt die EU immer noch vor den USA, aber hinter den großen asiatischen Volkswirtschaften ( Figure 2 ).

Abbildung 2: Öffentliche und private Finanzierung von FuI-Investitionen in großen Volkswirtschaften, als BIP-Anteil. 82

Quelle 1: JRC auf der Grundlage von Daten der IEA 83 , der Initiative „Innovationsmission“ 84 und eigenen Arbeiten 85 .

Seit 2014 ist die Zahl der Patentanmeldungen in der EU im Rahmen der FuI-Prioritäten der Energieunion um durchschnittlich 5 % pro Jahr gestiegen. 86 Zwar unterscheiden sich die Trends in Bezug auf Patentanmeldungen sowohl zwischen den Mitgliedstaaten als auch je nach Technologie, doch spielt die EU bei international geschützten Patenten insgesamt nach wie vor eine starke Rolle. Insgesamt belegte die EU zwischen 2014 und 2020 bei internationalen Patentanmeldungen den zweiten Platz nach Japan und führte in den Bereichen erneuerbare Energien (29 %) und Energieeffizienz (24 %), hat allerdings im Bereich intelligente Systeme etwas an Boden verloren (17 % und Platz 4 unter den großen Volkswirtschaften).

Wie im Fortschrittsbericht 2022 und in den Leitlinien für die Mitgliedstaaten zur Aktualisierung der nationalen Energie- und Klimapläne 2021–2030 87 hervorgehoben wird, erfordert die Planung eines erfolgreichen FuI-Pfads ausreichende Experten und Unternehmer, unterstützt durch die koordinierte Nutzung von EU‑, nationalen und regionalen Programmen. Außerdem sind klare nationale FuI-Ziele bis 2030 und 2050, eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und eine kontinuierliche Überwachung der nationalen FuI-Tätigkeiten erforderlich. Die gemeinsamen und koordinierten Bemühungen der Mitgliedstaaten, insbesondere im Rahmen des überarbeiteten Strategieplans für Energietechnologie (SET-Plan) und der nationalen Energie- und Klimapläne 88 , bieten auch eine einzigartige Gelegenheit, den Dialog über Forschung und Innovation im Bereich saubere Energie und über die Wettbewerbsfähigkeit zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten zu vertiefen.

Ferner ist es von entscheidender Bedeutung, Innovationen im Bereich saubere Energie in der EU schneller auf den Markt zu übertragen. Dieses Ziel wird in der neuen europäischen Innovationsagenda dargelegt und soll mit Mitteln aus EU-Finanzierungsquellen wie InvestEU, dem Europäischen Innovationsrat, dem LIFE-Programm und dem Innovationsfonds unterstützt werden. Die Mitgliedstaaten sind darüber hinaus aufgefordert, im Einklang mit den jüngsten Leitlinien 89 für Reallabore, Prüffelder und Living Labs Experimente zu fördern. Weitere Maßnahmen sind auch erforderlich, um privates Kapital anzuziehen.

2.5Die Risikokapital-Landschaft: Anziehung von Kapital in die EU 90  

Die Innovationspolitik der EU hat sich im Laufe der Jahre erweitert, und die institutionelle Landschaft hat sich parallel dazu ebenfalls weiterentwickelt. Ziel ist es, die Eigenkapitallücke in der EU zu verkleinern und die Fragmentierung der Risikokapitalmärkte und Innovationsökosysteme zu verringern. Dazu gehören ergänzende Initiativen, um Kapitalbeteiligungen und die Finanzierung innovativer Start-up- und Scale-up-Unternehmen zu fördern. Der Fonds des Europäischen Innovationsrats (EIC) ist die Risikokapitalkomponente der EU, mit der bahnbrechende Innovationen im Rahmen des dritten Pfeilers von Horizont Europa „Innovatives Europa“ finanziert werden sollen. Die neue Europäische Innovationsagenda 91 umfasst zusätzliche Initiativen zur Beschleunigung des Wachstums von technologieintensiven Start-up-Unternehmen in der EU. Im Rahmen des InvestEU-Fonds werden mit Garantien aus dem EU-Haushalt Investitionen des öffentlichen und des privaten Sektors mobilisiert, einschließlich Mitteln für Beteiligungsfinanzierungen.

Da Risikokapitalinvestitionen eine Vorreiterrolle bei Innovationen spielen, sind sie von entscheidender Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern und die offene strategische Autonomie der EU im Bereich saubere Energie zu stärken. Im Jahr 2022 führten makroökonomische Faktoren, wie die zunehmende Inflation und steigende Zinssätze, zu einem Rückgang der globalen Risikokapitalfinanzierung. Die gesamten Risikokapitalinvestitionen 92 in EU-Unternehmen gingen 2022 im Vergleich zu 2021 um 18 % zurück. Ein ähnlicher Trend ist im ersten Halbjahr 2023 in den USA (-20 %), in China (-36 %) und weltweit zu beobachten. 

Mit den weltweiten Risikokapitalinvestitionen in Technologien für saubere Energie wurden bessere Ergebnisse erzielt als mit Investitionen in andere Segmente 93 wie Biotechnologie oder Digitales. Im globalen Sektor für saubere Energie nahm 2022 der Anteil der Risikokapitalinvestitionen 94 gegenüber 2021 um 4,4 % zu und stieg auf 39,5 Mrd. EUR, was einem Anteil von 6,2 % aller Risikokapitalinvestitionen entspricht. Obwohl dieser Trend seit 2015 anhaltend positiv ist, hat sich das Wachstum seit einer Zunahme um 37 % zwischen 2019 und 2020 und einem Rekordwert im Jahr 2021 (+ 109 %) verlangsamt.

In der EU beliefen sich die Risikokapitalinvestitionen im Bereich saubere Energie im Jahr 2022 auf 7,4 Mrd. EUR, was einem Anstieg um 42 % gegenüber 2021 entspricht. Auf die EU entfielen 19 % der weltweiten Risikokapitalinvestitionen in Unternehmen im Bereich der Technologien für saubere Energie – ein wachsender Anteil –, womit die Union an dritter Stelle hinter den USA (38 %) und China (28 %) liegt. 95  Die Risikokapitalinvestitionen im Bereich saubere Energie erwiesen sich in der EU, wo 2022 sowohl die anfänglichen als auch die späteren Investitionen zugenommen haben, als widerstandsfähiger als in der übrigen Welt. Dennoch konzentrieren sie sich nach wie vor weitgehend auf einige wenige Technologien (hauptsächlich Batterieherstellung, Recycling und Elektrofahrzeuge).

Die globalen Risikokapitalinvestitionen in strategische Netto-Null-Technologien im Sinne des Vorschlags für eine Netto-Null-Industrie-Verordnung beliefen sich 2022 auf 20,8 Mrd. EUR (gegenüber 19,5 Mrd. EUR im Jahr 2021). Im Jahr 2022 stiegen die Risikokapitalinvestitionen in strategische Netto-Null-Technologien in der EU im Vergleich zur Gesamtwachstumsrate im Bereich saubere Energie jedoch langsamer (+ 2,3 % von 2021 bis 2022). Die USA übertrafen die EU und verzeichneten 2022 einen Anstieg um 41 % gegenüber 2021, da die Risikokapitalinvestitionen in erneuerbaren Wasserstoff und Brennstoffzellen, nachhaltiges Biogas/Biomethan, Wärmepumpen und Geothermie stark zugenommen haben. In der EU nahmen die außereuropäischen Investitionen in der Spätphase in diesen Technologiebereichen im Jahr 2022 viel schneller zu als die Investitionen innerhalb der EU und machten 2022 mehr als die Hälfte aller Finanzierungen von EU-Unternehmen aus (gegenüber insgesamt 15 % im Jahr 2021). Außer bei Technologien für Batterien hat die EU – im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten und China – ihre Möglichkeiten, ein höheres Wachstum im Bereich der strategischen Netto-Null-Technologien anzustoßen, im Allgemeinen noch immer nicht voll ausgeschöpft.

Um die Wettbewerbsfähigkeit, die Widerstandsfähigkeit und die Führungsrolle der EU zu stärken, muss unbedingt sichergestellt werden, dass weiterhin Kapital im erforderlichen Umfang an EU-Unternehmen fließen kann, um die Einführung strategischer Netto-Null-Technologien zu beschleunigen. Tiefe und integrierte Kapitalmärkte und ein wirksamer Rahmen für ein nachhaltiges Finanzwesen sind wesentliche Voraussetzungen für die Mobilisierung von privaten Investitionen im Bereich der Technologien für saubere Energie in großem Maßstab. Im Anschluss an den Aktionsplan zur Kapitalmarktunion von 2020 hat die Kommission alle geplanten Legislativvorschläge vorgelegt. Die rasche Annahme der anhängigen Vorschläge durch die gesetzgebenden Organe würde dazu beitragen, den Zugang zu Finanzmitteln zu verbessern, die Finanzierungsquellen für Unternehmen zu diversifizieren und strukturelle Hindernisse bei grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungen zu beseitigen. Bei der Entwicklung des Rahmens für ein nachhaltiges Finanzwesen ist die Kommission auf die Bedürfnisse der Nutzer eingegangen und hat eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen ergriffen, um die Komplexität zu verringern, die Nutzerfreundlichkeit der Vorschriften zu verbessern und die Interessenträger bei ihrer Umsetzung zu unterstützen. Darüber hinaus hat sie Schritte unternommen, um die Berichtspflichten zu straffen, damit der Verwaltungsaufwand für Unternehmen verringert wird.

Im Juni 2023 schlug die Kommission vor, die Plattform für strategische Technologien für Europa (STEP) einzurichten, um die derzeitigen Instrumente der EU (insbesondere den EIC-Fonds, InvestEU und den Innovationsfonds) für die Zuweisung (z. B. durch Zweckbindung öffentlicher Mittel) und die Auszahlung finanzieller Unterstützung für Investitionen in saubere Technologien zu stärken und zu nutzen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Innovationsinvestitionen zu verringern, die Kluft zwischen Projektentwicklern und unternehmerischen und institutionellen Anlegern zu überbrücken und letztlich weitere Investitionen des Privatsektors zuzuführen.



3.BEWERTUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VON STRATEGISCHEN NETTO-NULL-TECHNOLOGIEN

In diesem Abschnitt wird die Wettbewerbsfähigkeit von strategischen Netto-Null-Technologien bewertet, die in der Netto-Null-Industrie-Verordnung (NZIA) aufgeführt werden. Es wird darauf eingegangen, wie sich die Technologie und der Markt entwickeln, um die Ziele des europäischen Grünen Deals und von REPowerEU zu verwirklichen. In der vorgeschlagenen Netto-Null-Industrie-Verordnung werden acht strategische Netto-Null-Technologien festgelegt, um das „Fit für 55“-Ziel zu erreichen, bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um mindestens 55 % zu senken. Bei diesen Technologien handelt es sich um Solarenergie (Fotovoltaik- und solarthermische Technologien), Onshore-Windkraft- und erneuerbare Offshore-Technologien, Elektrolyseure und Brennstoffzellen, Batterien und Speicherung, nachhaltiges Biogas und Biomethan, Technologien zur CO2-Abscheidung und ‑Speicherung, Wärmepumpen und geothermische Energie sowie Grid-Technologien. In der vorgeschlagenen Netto-Null-Industrie-Verordnung legt die EU einen Gesamtrichtwert für jede dieser strategischen Netto-Null-Technologien fest, um sicherzustellen, dass die Produktionskapazität der EU für die strategischen Netto-Null-Technologien bis 2030 auf mindestens annähernd 40 % des Bedarfs der Union gebracht wird.

Die evidenzbasierte Analyse, auf die sich dieser Abschnitt stützt, wurde innerhalb der Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie (CETO) der Kommission durchgeführt. 96  

3

3.1Fotovoltaik 

Die Fotovoltaik ist die am schnellsten wachsende Stromerzeugungstechnologie. In den meisten Ländern liefert sie preisgünstigeren Strom als mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke. Sie spielt in allen Szenarien eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Verwirklichung eines klimaneutralen Energiesystems. 97 2022 wurden in der EU bereits 7 % des Stroms aus Solarenergie erzeugt, mit einer kumulativen installierten Kapazität von 212 GWp. 98 Ziel der EU-Strategie für Solarenergie 99 ist es, bis 2030 600 GWac (720 GWp) zu erreichen, was einem Anstieg um das Vierfache gegenüber dem Niveau von 2021 entspricht. Die Wertschöpfungskette für Fotovoltaik wird von asiatischen Ländern, insbesondere China, dominiert. Im Rahmen der am 9. Dezember 2022 ins Leben gerufenen Europäischen Allianz für die Fotovoltaikindustrie soll die Produktionskapazität der EU dennoch bis 2025 auf mindestens 30 GWp in der gesamten Lieferkette erweitert werden. Es herrscht jedoch ein starker internationaler Wettbewerb, um Investitionen in die Fertigung anzuziehen.

Fotovoltaikanlagen sind in hohem Maße auf Technologien für Wafer aus kristallinem Silizium angewiesen, um den Umwandlungswirkungsgrad weiter zu verbessern und den Materialverbrauch zu verringern. Im Jahr 2022 erreichten kommerzielle Module eine durchschnittliche Effizienz im Betrieb von 21,1 % und von höchstens 24,7 %. 100 Innovative Materialien wie Perowskit-Solarzellen bieten Spielraum für weitere Verbesserungen bei der Energieeffizienz: mit einem Gerät, bei dem ein Perowskit-Silizium-Tandem verwendet wurde, konnte im Mai 2023 eine neue Rekordeffizienz von 33,7 % erreicht werden. 101 Auch in der EU werden derzeit Pilotanlagen für solche Tandems entwickelt, es sind jedoch noch keine kommerziellen Produkte verfügbar.

2022 waren EU-Unternehmen in der Fertigung in den Bereichen Silizium, Ingot/Wafer, Zellen, Module und Wechselrichter tätig und boten kommerzielle Produkte an. Die Herstellung von Wechselrichtern ist in der EU nach wie vor das bei Weitem größte Fertigungssegment im Solarbereich, mit einer Herstellungskapazität von fast 70 GW, d. h. etwa 5 GW mehr als 2021. In der EU ist auch ein bedeutender Hersteller von Polysilizium ansässig, der hauptsächlich nach China exportiert. Anfang 2023 erreichte die nominale Herstellungskapazität für Module in der EU 8,28 GWp/Jahr, für Zellen 0,86 GWp/Jahr und für Ingots und Wafer 1,4 GW/Jahr. 102 Die Hersteller in der EU haben im Jahr 2022 Module mit einer Gesamtleistung von rund 4 GW gefertigt, hauptsächlich aus eingeführten Zellen. Dies entspricht einem Anteil von 10 % am EU-Markt. 103

Im Jahr 2022 entfielen mindestens drei Viertel der weltweiten Kapazität auf allen Stufen der Fotovoltaik-Lieferkette auf China 104 , das der wichtigste Ausführer von Wafern, Zellen und Modulen war 105 . Darüber hinaus produzieren chinesische Unternehmen mehr als 80 % des weltweiten Polysiliziums, das für die Herstellung von Wafern verwendet wird. Die chinesische Region Uigurien liefert allein etwa 35 % des weltweiten Polysiliziums (allerdings ein Rückgang gegenüber den 45 % im Jahr 2020), es gibt jedoch starke Bedenken im Zusammenhang mit Zwangsarbeit in dieser Region 106 .

Die Preise für Fotovoltaik waren 2022 weitgehend stabil, wobei Mainstream-Module bei 0,35 EUR/W lagen, begannen jedoch in der ersten Jahreshälfte 2023 aufgrund des intensiven Wettbewerbs und des Überangebots an Komponenten in der gesamten Wertschöpfungskette wieder zu sinken. Die Preise erreichten im September 2023 mit etwa 0,22 EUR/Wp 107 ein Rekordtief, was es den Herstellern in der EU erschwert, gewinnbringend zu produzieren.

Der Fotovoltaikmarkt verzeichnete 2022 erneut ein beträchtliches Wachstum, und die installierte Kapazität erreichte weltweit 1 185 GWp (ein Anstieg um 230 GWp gegenüber dem Vorjahr). China war mit rund 90 GWp der größte Binnenmarkt. Für die EU war es mit 41 installierten GWp (Anteil von 18 %) ein Rekordjahr. Maßgeblich für dieses Wachstum waren insbesondere Spanien (8,1 GWp), Deutschland (7,5 GWp), Polen (4,9 GWp) und die Niederlande (3,9 GWp). 108 Das Segment der Wohngebäude war mit über 50 % besonders stark vertreten. Die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom wurde durch die hohen Strompreise gestärkt, da dieser auf fast allen Märkten von allen Technologien am wenigsten kostet 109 .

Da der Bereich Fotovoltaik weltweit weiterhin rasch expandieren wird, wurden in den letzten zwölf Monaten politische Initiativen in verschiedenen geografischen Gebieten (z. B. in den USA, in Indien und in der EU) ergriffen, um eine stärkere lokale Fertigung von Fotovoltaikanlagen und ‑komponenten zu fördern. In diesem Zusammenhang sollte die EU ihre Position als einer der größten Märkte für Fotovoltaiksysteme, als weltweit führende Region bei Forschung und Entwicklung und als Gesellschaft, die der Minimierung der Umweltauswirkungen, dem Schutz der biologischen Vielfalt und ethischen Lieferketten einen hohen Wert beimisst, nutzen.

Dennoch sind die Kosten für EU-Hersteller im Vergleich zu ihren Wettbewerbern nach wie vor höher. 110 Dies kann durch Maßnahmen wie die in der Netto-Null-Industrie-Verordnung, REPowerEU oder der Strommarktreform vorgeschlagenen Maßnahmen abgemildert werden, um die Energie- und Finanzierungskosten zu senken und die Genehmigungsverfahren für Produktionsanlagen zu beschleunigen. Außerdem wird eine Ausweitung der Herstellungsanlagen und eine Konzentration auf innovative, hocheffiziente, CO2-arme Produkte und fortgeschrittene und nachhaltigere Herstellungsverfahren benötigt. Im Hinblick auf die Bedeutung der Minimierung der Umweltauswirkungen für den Sektor können die vorgeschlagenen Rechtsvorschriften über Ökodesign und Energieverbrauchskennzeichnung für Fotovoltaikpaneele und Wechselrichter ein wichtiger Faktor sein. Ein unmittelbares Problem stellt die derzeitige weltweite Überkapazität bei der Produktion dar. 111  Obwohl die Preise auf den lokalen Märkten (zumindest in der EU) niedrig gehalten werden, ist dies ein Hindernis im Hinblick auf die vollständige Nutzung der derzeitigen Kapazitäten.

Für die Entwicklung des EU-Marktes ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Genehmigungsverfahren und zur Förderung der Akzeptanz in der Öffentlichkeit fortgesetzt werden. Der Markt für Fotovoltaikanlagen für Wohngebäude besitzt erhebliche Wachstumsmöglichkeiten, der Erfolg wird jedoch davon abhängen, ob die Kosten für Batteriesysteme weiter sinken. Spezialanwendungen wie verschiedene Formen integrierter Fotovoltaik und andere innovative Einsatzmöglichkeiten bieten ebenfalls Spielraum für ein erhebliches Marktwachstum, insbesondere für EU-Hersteller.

3.2Solarthermie 

Thermische Solarenergie 112 hat das Potenzial, erheblich zur Dekarbonisierung des Energiesystems beizutragen, was auch in der EU-Strategie für Solarenergie anerkannt wird. Solarthermische Technologien nutzen nur wenig oder gar keine kritischen Rohstoffe und haben hohe Recyclingraten. 113

Eine in Betrieb befindliche neue Generation hochkonzentrierter Solarkraftwerke, bei denen in der Regel geschmolzene Salze für den Wärmetransfer verwendet werden und die über eine acht- oder mehrstündige thermische Speicherung verfügen, schafft Vertrauen in diese Art von Systemen, die dazu beitragen, die Zuverlässigkeit des Stromnetzes mit kostengünstigem Strom zu verbessern. Die EU nimmt bei dieser Technologie traditionell eine Vorreiterrolle ein, steht jedoch in starkem Wettbewerb mit China, das beispielsweise 2020 bei hochwertigen Patenten an der Spitze stand. EU-Unternehmen sind weiterhin an internationalen Projekten in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Südafrika sowie an mehreren laufenden Ausschreibungen beteiligt. Auch hier spielen chinesische Unternehmen eine führende Rolle aufgrund des Fachwissens, das beim Bau von Systemen mit einer Gesamtleistung von über 1 GW auf dem heimischen Markt entwickelt wurde. Weltweit gibt es betriebsbereite konzentrierte Solarkraftwerke (CSP) mit insgesamt 6,4 GW. Die 2,4 GW in der EU entfallen fast vollständig auf Spanien. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und Südafrika werden derzeit neue Anlagen gebaut, dank derer bis 2025 1,8 GW hinzukommen können. In der EU wurden seit 2014 keine neuen Anlagen in Betrieb genommen, aber Spanien plant, bis 2030 auf mindestens weitere 2 GW auszubauen. 114  

Die solarbetriebene Wärme- und Kältetechnik bietet eine Reihe von Optionen für Gebäude, Fernwärmenetze und industrielle Prozesse. Die derzeitigen Stromgestehungskosten (20 bis 110 EUR/MWh in Europa 115 ) können insbesondere in Gebieten mit guten Solarressourcen mit den Gaspreisen konkurrieren. Der Gesamtmarktanteil der EU ist mit 0,678 TWh (0,1 %) nach wie vor klein, verglichen mit einem Gesamtbedarf an abgeleiteter Wärme von 651 TWh im Jahr 2021. 116 Berichten zufolge ist der EU-Sektor für mit Glas abgedeckte Kollektoren im Jahr 2022 um 10 % gewachsen, ein ermutigender Wert, der allerdings unter der Quote liegt, die erforderlich ist, um die Kapazität von 2021 bis 2030 zu verdreifachen, wie es in der Strategie für Solarenergie vorgeschlagen wird. Solarthermische Systeme beliefern Fernwärmesysteme in 264 Städten in Europa (was weniger als 5 % der 6 000 117 in Betrieb befindlichen Systeme) entspricht. Die hohe Nachfrage in der EU nach industrieller Prozesswärme im Bereich zwischen 150 und 400 °C bietet ebenfalls einen guten Anlass, solarthermische Lösungen einzuführen. So wird beispielsweise im Rahmen des Projekts DECARBOMALT in Kroatien (unterstützt durch den Innovationsfonds der EU) Solarwärme für die Mälzung genutzt. EU-Unternehmen beliefern einen großen Teil des EU-Marktes für solarbetriebene Warmwasserbereiter und exportieren auch. Sie waren 2022 mit erheblichen Unterbrechungen der Lieferkette konfrontiert. 118

Weitere Maßnahmen sind erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors für thermische Solarenergie in der EU (konzentrierte und nicht konzentrierte Solarkraftwerke) zu stärken, und zwar sowohl in Bezug auf Komponenten durch Normung und Ausbau als auch auf Systeme mit kosteneffizienten integrierten Lösungen, insbesondere für die Bedürfnisse der Industrie. Bei der Erzeugung von Solarenergie in konzentrierten Solarkraftwerken kann die Fähigkeit der Technologie, Nachfragespitzen außerhalb der Tageslichtzeiten zu decken, durch die richtige Gestaltung von Auktionen und Marktzugangsbedingungen verbessert werden.

3.3Onshore- und Offshore-Windkraft 

Die Windkraft spielt beim Übergang der EU zur CO2-Neutralität eine wichtige Rolle. Im REPowerEU-Plan wird ein rascherer Ausbau der Windenergiekapazitäten gefordert; bis 2030 sollen 510 GW Windkraftleistung erreicht werden 119 . Der Anteil der Windenergie an der installierten Stromerzeugungskapazität in der EU wird 2030 voraussichtlich 31 % betragen. Gleichzeitig steht der Windenergiebereich der EU vor mehreren Herausforderungen. Um diese Herausforderungen anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Windenergiebereich zu verbessern, hat die Kommission den Aktionsplan für Windkraft angenommen.

2022 verfügte die EU über eine kumulative installierte Gesamtkapazität von 204 GW (189 GW onshore, 16 GW offshore). Im Jahr 2022 wurden 16,2 GW installiert (15 GW onshore, 1,2 GW offshore) 120 , was im Vergleich zu 2021 einen Anstieg um fast 50 % darstellt. 2022 wurden vor allem in Deutschland, Schweden und Finnland neue Onshore-Kapazitäten und hauptsächlich in Frankreich und den Niederlanden neue Offshore-Kapazitäten installiert. Die Industrie 121 geht davon aus, dass sie in den nächsten fünf Jahren eine neu installierte Windkraftkapazität von 20 GW pro Jahr in der EU erreichen wird, was unter den 30 GW/Jahr liegt, die erforderlich sind, um die Ziele für 2030 zu erreichen. 122 Insgesamt bleibt China bei der Windkraft mit einer Gesamtkapazität von 334 GW (31 GW offshore) sowie 37,6 GW, die im Jahr 2022 neu installiert wurden (davon 5 GW im Offshore-Bereich), führend. Die EU liegt an zweiter Stelle, die USA mit 144 GW auf dem dritten Platz. Weltweit belief sich die insgesamt im Jahr 2022 installierte neue Windkraftkapazität auf 68 GW onshore und 9 GW offshore. 123 Die EU-Mitgliedstaaten haben im Januar 2023 unverbindliche Vereinbarungen über Ziele für erneuerbare Offshore-Energie je Meeresbecken geschlossen, die zusammengenommen bei 109–112 GW bis 2030, 215–248 GW bis 2040 und 281–354 GW bis 2050 liegen. 124

Der Windenergiebereich der EU gehört nach wie vor zu den stärksten Akteuren auf dem Weltmarkt. 2022 hatten EU-Hersteller einen Anteil von 85 % am EU-Windenergiemarkt und 30 % am Weltmarkt, gegenüber 42 % im Jahr 2019. 125 Im Offshore-Sektor lag der Marktanteil von EU-Unternehmen für Anlagen in der EU im Jahr 2022 bei 94 %. Um die REPowerEU-Ziele zu erreichen, wird es von entscheidender Bedeutung sein, den Ausbau der Windenergie massiv zu beschleunigen. Steigende Kosten in der Wertschöpfungskette untergraben jedoch die wirtschaftliche Tragfähigkeit mehrerer Projekte. Die Hersteller im Windkraftbereich in der EU stehen vor weiteren Herausforderungen aufgrund geringer Installationsmengen, hoher Inflation, Rohstoffpreise und Zinssätze, begrenztem Zugang zu Kapital und langsamer, komplexer Genehmigungsverfahren, die nicht auf spezifische Marktbedingungen abgestimmt sind. All diese Faktoren haben negative Auswirkungen auf diesen Bereich.

Nach Angaben der Branche hat die Inflation bei den Rohstoffpreisen und anderen Inputkosten in den letzten beiden Jahren zu einem Anstieg der Preise für Windkraftanlagen um 40 % geführt. 126  Ein noch wichtigerer Punkt besteht darin, dass es bei den Genehmigungsverfahren nach wie vor Engpässe gibt, die bereits auf EU-Ebene angegangen wurden. Es bestehen jedoch weiterhin Probleme wie unzureichende Personalausstattung in öffentlichen Verwaltungen im Vergleich zur großen Zahl der Genehmigungsanträge und mangelnde Sichtbarkeit der bevorstehenden Projektpipeline. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die EU-Windkraftbranche Verluste melden und wiederholt Gewinnwarnungen aussprechen musste.

Angesichts der strategischen Bedeutung der Windenergie für die EU müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Windkraftindustrie zu stärken. Um das Wachstum der Lieferkette für Windenergie in der EU zu stimulieren, ist es notwendig, die Einfuhren von Rohstoffen zu diversifizieren, kreislaufwirtschaftliche Konzepte weiter umzusetzen und die Produktionskapazität zu erhöhen. Mit der vorgeschlagenen Netto-Null-Industrie-Verordnung und dem Gesetz über kritische Rohstoffe soll die Widerstandsfähigkeit der EU-Lieferkette in allen Segmenten sichergestellt werden. Unterstützung ist auch erforderlich, um erhebliche Investitionen in Netze, Häfen sowie Installations- und Wartungsschiffe zu tätigen. Das Volumen der Anlagen muss erhöht werden, um für Skaleneffekte, Stabilität und Berechenbarkeit zu sorgen, damit Investitionen unterstützt und die Fertigung im Windkraftbereich wirtschaftlich rentabel gestaltet werden können. Genehmigungsverfahren und Abläufe sollten weiter beschleunigt und vereinfacht werden, und es sollte dafür gesorgt werden, dass Auktionen und Projektpipelines von Mitgliedstaaten in Zukunft transparenter und sichtbarer geplant werden. Die kontinuierliche Unterstützung durch die Regierungen, insbesondere die Bereitstellung ausreichender und qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bearbeitung von Genehmigungsanträgen, sowie ein günstiges Unternehmensumfeld sind von entscheidender Bedeutung dafür, die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Bereich der Windenergie aufrechtzuerhalten. Im Einklang mit den Vorschriften für staatliche Beihilfen der EU sollten Finanzmittel auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene zur Förderung verstärkter Investitionen eingesetzt werden. Um die Herausforderungen anzugehen, denen die EU-Windkraftindustrie zurzeit gegenübersteht, hat die Kommission einen Aktionsplan für Windkraft verabschiedet, der dazu beitragen wird, die Genehmigungsverfahren noch stärker zu beschleunigen, die Auktionssysteme in der gesamten EU zu verbessern, den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern und die Lieferketten zu stärken.

3.4Meeresenergie 

In der EU-Strategie für erneuerbare Offshore-Energie 127 von 2020 werden Maßnahmen gefordert, um bis 2030 kommerzielle Meeresenergie-Kapazitäten in Höhe von 1 GW und bis 2050 in Höhe von 40 GW zu installieren.

Meeresenergie umfasst fünf verschiedene Technologien: Meeresströmungsenergie, Gezeitenenergie (Tidenhubenergie), Wellenenergie, Umwandlung von Meereswärme und Salzgradientenergie. Die Technologien für Gezeiten- und Wellenenergie sind am weitesten fortgeschritten. Weltweit handelt es sich bei über 98 % der derzeit in Betrieb befindlichen kombinierten Kapazität 128 um Gezeitentechnologie (521,5 MW), einschließlich des 1963 errichteten 240-MW-Gezeitenkraftwerks von La Rance (Frankreich) 129 . Im Jahr 2022 wurden sowohl weltweit als auch in der EU nur wenige neue Meeresenergieanlagen errichtet. 130  Derzeit sind nur wenige Anlagen kommerziell eingesetzt worden, mehrere Anlagen sind jedoch mittlerweile technologisch recht weit ausgereift, und im Bereich der Gezeitentechnologie konzentriert man sich auf bestimmte Arten von Anlagen. Die Hindernisse für die Entwicklung dieses Bereichs sind vor allem auf seine mangelnde Ausgereiftheit zurückzuführen. Anlagen und Verfahren sind noch nicht optimiert, was zu hohen Kosten (mit durchschnittlichen Stromgestehungskosten bei Wellenenergiegeräten von 0,27 EUR/kWh und bei Gezeitenenergiegeräten von 0,2 EUR/kWh), langwierigen Genehmigungsverfahren, mangelnder Finanzierung und nicht geprüften Konzepten sowie dazu führt, dass es kein vorherrschendes Design gibt. Dennoch wird erwartet, dass bis 2025 mehrere Pilotprojekte einsatzbereit sein werden. 131

Nach Angaben der Industrie 132 hat die EU in den letzten zehn Jahren im Rahmen verschiedener Finanzierungsprogramme mehr als 375 Mio. EUR in Forschung, Entwicklung und Innovation im Bereich der Meeresenergie investiert. Im Arbeitsprogramm 2023–2024 von „Horizont Europa“ ist ein zusätzlicher Richtbetrag von 94 Mio. EUR zur Förderung vorgesehen. Seit 2018 hat der Europäische Innovationsrat zehn Projekte im Zusammenhang mit Meeresenergie mit Mitteln in Höhe von insgesamt rund 25 Mio. EUR (für Meeresenergie) finanziert. Laut der europäischen Technologie- und Innovationsplattform (ETIP) für Meeresenergie könnte die EU mit ihrer Führungsrolle im Bereich Wellen- und Gezeitenenergie bis 2050 eine Wirtschaftstätigkeit im Wert von 140 Mrd. EUR und 500 000 Arbeitsplätze mit einem globalen Markt von 293 GW generieren. 133

Spezielle Produkte für die Fertigung wie Getriebe, Generatoren, Steuerungs- und Antriebssysteme werden höchstwahrscheinlich in Europa bezogen. Vor allem seltene Erden, die in den Dauermagneten der Turbinengeneratoren verwendet werden, gelten als kritische Rohstoffe im Bereich der Meeresenergie. Die Versorgung mit Dysprosium, Neodym, Praseodym, Terbium und Borat ist einem hohen Risiko ausgesetzt.

Die EU-Industrie ist bei der Entwicklung des Bereichs der Meeresenergie führend: 41 % der Entwickler im Bereich Gezeitenstrom mit einem Technologiereifegrad von über fünf kommen aus der EU 134 , mit den Niederlanden, Frankreich und Irland an der Spitze. Nicht-EU-Akteure sind überwiegend im Vereinigten Königreich, in Kanada, den USA und China ansässig. Auch 52 % der Unternehmen, die Anlagen im Bereich der Wellenenergie entwickeln, kommen aus der EU. 135 Dänemark hat die meisten Entwickler, gefolgt von Italien und Schweden. Außerhalb der EU verfügen das Vereinigte Königreich, die USA, Australien und Norwegen über eine große Zahl von Entwicklern im Bereich der Wellenenergie.

2022 überholte China die EU bei der Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen und führt nun sowohl im Wellen- als auch im Gezeitenbereich. Die EU steht in beiden Kategorien der Meeresenergie an zweiter Stelle. 136  Es bedarf einer Kombination aus technologischer Innovation, flankierenden Maßnahmen, niedrigeren Kosten und einer systematischen Integration langfristig zuverlässiger Technologien, Verfahren oder Anlagen, damit den Investoren die notwendige Sicherheit und das Vertrauen gegeben wird, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Bereich der Meeresenergie zu stärken. Mit technologiespezifischen Auktionen kann die Einführung von Anlagen im kommerziellen Maßstab ermöglicht werden, was wiederum dazu beitragen kann, die Stromgestehungskosten zu senken und die Vorteile der Meeresenergie für das System hervorzuheben. Die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen mit anderen Anlagen für erneuerbare Energien (z. B. Offshore-Windenergie) und die Entwicklung gemeinsamer Plattformen für verschiedene Tätigkeiten (z. B. Aquakultur) können ebenfalls hilfreich sein, um die Entwicklung der Meeresenergie zu fördern.

3.5Batterien

Batterien spielen sowohl für den Verkehr als auch für ortsfeste Anwendungen eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Mit dem Übergang der EU zu ausschließlich emissionsfreien neuen leichten Nutzfahrzeugen bis 2035 137 steigert sie ihre heimische Batterieproduktion erheblich, um im weltweiten Maßstab wettbewerbsfähig zu sein, ihre politischen Ziele zu erreichen und das Entstehen neuer Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu verhindern.

Die Batterieproduktion in der EU dürfte bis 2025 eine Kapazität von 458 GWh und bis 2030 von 1 083 GWh erreichen 138 , womit die prognostizierte Nachfrage in der EU wahrscheinlich gedeckt werden kann. 139 , 140 Die Europäische Batterie-Allianz spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Im Jahr 2022 wuchs das europäische Batterie-Industrienetz im Rahmen der Allianz von 750 auf 800 Mitglieder, die in der gesamten Wertschöpfungskette verteilt sind. Das europäische Batterieökosystem beläuft sich bislang auf rund 180 Mrd. EUR, meist private Investitionszusagen. 141  

Trotz des allgemeinen Einbruchs auf dem EU-Automarkt im Jahr 2022 stiegen die Verkäufe von vollständig batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen in der EU im Vergleich zu 2021 um 28 %, was 12,1 % 142 (1,12 Mio.) der 9,1 Millionen auf EU-Märkten verkauften Fahrzeuge entspricht. Insgesamt entfielen im Jahr 2022 44,1 % der Verkäufe von EU-Fahrzeugen auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, Plug-in-Elektrofahrzeuge und Hybrid-Elektrofahrzeuge. 143 Der Aufwärtstrend setzt sich fort: Im Oktober 2023 wurden in der EU-27 819 000 batteriebetriebene Elektrofahrzeuge bzw. 1,288 Mio. Plug-in-Elektrofahrzeuge 144 insgesamt verkauft. Weltweit sind bis Ende 2023 14 Millionen Verkäufe (+ 35 % gegenüber 2022) zu erwarten, was einem Anteil von 18 % am gesamten Pkw-Verkauf im Jahr 2023 entsprechen würde. 145

Die meisten Batterien werden im Automobilsektor verwendet, aber auch die stationäre Speicherung nimmt exponentiell zu. Bis Ende 2023 wird voraussichtlich eine weltweite Kapazität von 154 GWh in Batteriespeichersystemen installiert werden, 102 % mehr als 2022 146 , davon etwa 10 % in der EU. 147

Trotz des Anstiegs der weltweiten Produktion um 180 % im Vergleich zu 2017 überstieg die sehr hohe weltweite Nachfrage nach Lithium im Jahr 2022 das Angebot. 2022 entfielen etwa 60 % der Nachfrage nach Lithium, 30 % nach Kobalt und 10 % nach Nickel auf Batterien für Elektrofahrzeuge (gegenüber 15 %, 10 % bzw. 2 % im Jahr 2017). 148  Nach einem Jahrzehnt mit größtenteils sinkenden Preisen und trotz steigender Anteile an kostengünstigeren Chemikalien wie Lithiumeisenphosphat (LFP) 149 , 150 erreichten die Preise für Lithium-Ionen-Batteriesätze (LIB) im Jahr 2022 durchschnittlich 136 EUR/kWh 151 , was einem Anstieg um 7 % gegenüber 2021 entspricht. In Europa lagen die Durchschnittspreise aufgrund höherer Produktionskosten 2022 bei 152 EUR/kWh, 24 % höher als in den USA und 33 % höher als in China. 152  Im Rahmen des US-Gesetzes zur Inflationsbekämpfung (Inflation Reduction Act, IRA) wurden 134 Mrd. USD 153 (113 Mrd. EUR 154 ) zur Unterstützung der US-Batterieindustrie zugesagt. Nach Angaben von BloombergNEF 155 ging der Anteil Europas an angekündigten globalen Investitionen in die LIB-Produktionskapazität von 41 % im Jahr 2021 auf 2 % im Jahr 2022 zurück. Es ist zu bedenken, dass solche Ankündigungen größerer Investitionen in der Regel unregelmäßig sind und nicht linear verlaufen. Seit Mitte 2023 ist zu beobachten, dass die USA die EU bei der Batteriekapazitätspipeline 2031 überholen. Während die USA seit Inkrafttreten des IRA 436 GWh (57,9 %) in ihre Projektpipeline aufgenommen haben, hat die EU lediglich 25 GWh (3 %) hinzugefügt. 156 Unter Berücksichtigung der IRA-Unterstützung und der niedrigeren Energiepreise in den USA wäre der effektive Preis für EU-Batterien 40 % höher als in den USA, was um bis zu 4 000 EUR höhere Batteriekosten für ein europäisches batteriebetriebenes Elektrofahrzeug 157 bedeuten würde, eine Differenz, die sich negativ auf den Ausbau der Produktionskapazität in der EU auswirken könnte 158 .

Der EU-Markt für ortsfeste Batterien wächst stetig. Im ersten Quartal 2023 belief sich die installierte Basis für die Speicherung im Energienetz (mit Ausnahme von Pumpspeicherkraftwerken) in der EU auf rund 11 GW/14,7 GWh in Speicheranlagen, von denen ca. 5,3 GW/5,6 GWh auf „Front-of-Meter“-Anlagen (FoM) entfielen. Mindestens etwa 19 GW/42,3 GWh FoM befinden sich derzeit in der Entwicklung. 159 Auch die Batteriespeicherung „Behind the Meter“ nimmt rasch zu. In Deutschland stieg sie beispielsweise von 2,0 GW Mitte 2022 auf 4,1 GW (+ 105 %) Mitte 2023. 160 Um die Ziele der EU im Rahmen von „Fit für 55“ und REPowerEU zu erreichen, muss der Ausbau der ortsfesten Energiespeicherung jedoch rasch beschleunigt werden, um die prognostizierte Nachfrage von 200 GW bis 2030 zu erreichen. 161  

Die prognostizierte Nachfrage nach Lithiumbatterien in der EU wird derzeit auf rund 1 TWh bis 2030 geschätzt. 162 Obwohl China nach wie vor den größten Teil der Übernachfrage in der EU deckt, werden private Investitionen in die europäische Batterieproduktion Unternehmen veranlassen, Anlagen in der Nähe von Produktionslinien für Elektrofahrzeuge zu bauen, um die Transportkosten zu senken. Trotz der potenziell negativen Auswirkungen des IRA auf den Ausbau der Wertschöpfungsketten für Batterien in der EU werden in ganz Europa Batteriefabriken mit steigender Geschwindigkeit gebaut, die bis 2030 den größten Teil der Nachfrage in der EU decken dürften. Beispielsweise fuhr Stellantis 163 wie geplant fort und eröffnete 2023 in Frankreich die erste von drei großen ACC-Batterie-Gigafabriken 164 in der EU (endgültige Kapazität 40 GWh/Jahr). Insgesamt dürften die drei Fabriken 25 % der prognostizierten Gesamtnachfrage in der EU bis 2030 decken 165 , was einer Gesamtkapazität von 250 GWh bis 2030 entspricht.

Der größte relative Anstieg, der erforderlich ist, um die Ziele für 2030 zu erreichen, betrifft den Bereich Recycling. 166 Im Jahr 2023 wurden in Europa nur etwa 50 Kilotonnen Abfall recycelt, gegenüber der prognostizierten Nachfrage von 200 bis 800 Kilotonnen bis 2030. 167  Eine starke Steigerung im Bereich Recycling würde es der EU ermöglichen, ihre Präsenz in den frühen Phasen der Wertschöpfungskette zu erhöhen und somit die Versorgungssicherheit zu stärken. Die mit knapp 1 Mrd. EUR ausgestattete Partnerschaft für Batterien im Rahmen von Horizont Europa unterstützt Forschung und Innovation in diesem Bereich. Subventionen sollten sinnvoll zugewiesen werden, um Verzerrungen des Binnenmarkts zu vermeiden, was sowohl für die Wettbewerbsfähigkeit als auch für Innovationen von entscheidender Bedeutung ist.

3.6Wärmepumpen 

Die überarbeitete Erneuerbare-Energien-Richtlinie 168 enthält neue Ziele für erneuerbare Energien bei der Wärme- und Kälteerzeugung, in der Industrie und in Gebäuden sowie Anforderungen für eine bessere Integration der Wärmeversorgung in das Stromnetz. Weitere Unterstützung für den Ersatz von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizkesseln wird durch die Rechtsvorschriften über Ökodesign 169 und Energieverbrauchskennzeichnung 170 bereitgestellt. Die Kommission arbeitet derzeit auch an einem EU-Aktionsplan zur Beschleunigung des Einsatzes von Wärmepumpen. 171

In den 18 EU-Mitgliedstaaten, die von der European Heat Pump Association (EHPA) abgedeckt werden, waren Ende 2022 17,4 Millionen individuelle Wärmepumpen, die hauptsächlich für Heizzwecke bestimmt sind, in Betrieb. Ihre Verkäufe stiegen 2022 um 41 % auf 2,75 Mio. Einheiten. 172 Im ersten Halbjahr 2023 nahmen die Verkäufe von Wärmepumpen in der EU weiter zu, während die Verkäufe in einigen Ländern wie Italien im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 aufgrund geänderter nationaler Förderregelungen und ungünstiger Strom‑/Gaspreise zurückgingen. 173  Anhand modellbasierter Dekarbonisierungsszenarien wurde ein hohes Wachstumspotenzial ermittelt. Dem POTENCIA-Modell der JRC zufolge wird beispielsweise die Zahl der individuellen Wärmepumpen, die hauptsächlich für Heizzwecke in der EU verwendet werden (13 Millionen im Jahr 2020), bis 2030 um das Zweieinhalbfache und bis 2050 fast um das Zehnfache zunehmen. Die Kapazität der Einheiten dürfte dank einer besseren Gebäudeisolierung bis 2050 um die Hälfte zurückgehen; dies entspricht dem Ziel des REPowerEU-Plans, bis 2030 mindestens 30 Millionen Wärmepumpen zu installieren.

Fernwärme kann in dicht besiedelten städtischen Gebieten die bevorzugte Heizoption sein, mit großen Wärmepumpen, die mit Solarenergie, Geothermie oder überschüssiger Wärme aus industriellen oder städtischen Prozessen gespeist werden können. Im Rahmen des Projekts „Heat Roadmap Europe“ 174 wird ein potenzieller Marktanteil von 50 % für Fernwärme in Europa bis 2050 geschätzt, wobei die Kapazität auf der Grundlage großer elektrischer Wärmepumpen etwa 25–30 % beträgt. Dies könnte bis zu 38 % der gesamten Fernwärmeerzeugung abdecken. 175

Das technische Potenzial für industrielle Wärmepumpen 176 variiert je nach Sektor von ca. 65 % der Prozesswärme in der Papierindustrie, über 40 % in der Lebensmittelindustrie bis 25 % in der chemischen Industrie. Allein in Europa könnten Wärmepumpen mit einer kombinierten Leistung von 15 GW in fast 3 000 Anlagen eingesetzt werden. 177

Im Jahr 2021 wurden schätzungsweise 75 % der Nachfrage der EU nach individuellen hydronischen Wärmepumpen von der Produktionskapazität der EU gedeckt. 178 Die EU-Hersteller sind jedoch von Einfuhren von Bauteilen (z. B. Ausdehnungsventile und Vierwegeventile hauptsächlich aus China) sowie von Kompressoren, Wechselrichtern und synthetischen Kältemitteln abhängig, die größtenteils aus China, südostasiatischen Ländern 179 und den USA eingeführt werden. Ihre Herstellung erfordert keine kritischen Rohstoffe, aber wird von den derzeit langen Vorlaufzeiten für Chips, Wärmetauscher, Pumpen, Drähte und Tanks beeinträchtigt. 180

In Bezug auf individuelle Wärmepumpen wurde das Wachstum auf dem heimischen Markt teilweise durch Einfuhren gedeckt. Das Handelsdefizit hat sich 2022 auf 856 Mio. EUR gegenüber 2021 mehr als verdoppelt; fünf Jahre zuvor gab es noch einen Überschuss von 186 Mio. EUR. Die Einfuhren aus China verdoppelten sich 2021 auf 533 Mio. EUR und haben sich 2022 fast erneut auf 898 Mio. EUR verdoppelt. 181

Die Herstellungsbasis in Europa ist mit 175 Herstellungsanlagen, einschließlich multinationaler Unternehmen und KMU, relativ zersplittert. 182 Im Vergleich dazu können große asiatische und US-amerikanische Unternehmen von Skaleneffekten profitieren. Die Hersteller von hydronischen Wärmepumpen investieren in beispiellosem Umfang und mit beispielloser Geschwindigkeit in Produktionskapazitäten in Europa, wobei sich die Investitionen im Zeitraum 2023–2026 auf fast 5 Mrd. EUR 183 belaufen. Außerdem wurde eine neue Plattform zur Förderung von Wärmepumpen eingerichtet, um die Einführung zu beschleunigen. Bei großen Wärmepumpen für kommerzielle Anwendungen und Netzanwendungen nimmt die europäische Industrie eine marktbeherrschende Stellung ein. Auch bei industriellen Wärmepumpen gibt es in der EU 17 Hersteller, acht in Norwegen und nur drei außerhalb Europas (alle mit Sitz in Japan). Ihre Hauptkomponenten (z. B. Kompressoren) werden lokal hergestellt. 184

Forschung und Innovation in Bezug auf individuelle Wärmepumpen würden die Wettbewerbsfähigkeit der EU weiter stärken, indem EU-Produkte effizienter, kompakter, geräuschärmer und ästhetischer sowie stärker digitalisiert und flexibler gestaltet werden, um den erforderlichen Ausbau des Stromnetzes auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die Wettbewerbsfähigkeit von Wärmepumpen, die natürliche Kältemittel verwenden, wird von der Einbeziehung einschlägiger internationaler Normen 185 in die Zertifizierungssysteme der Installateure profitieren, um eine sichere Verwendung brennbarer Kältemittel in Gebäuden zu gewährleisten. Es werden Instrumente benötigt, um die Ausgereiftheit von Wärmepumpen für Ein- oder Mehrfamilienhäuser zu bewerten und Lösungen vorzuschlagen. Zusammen mit Forschung und Innovation zur Verbesserung der Automatisierung bei der Herstellung, Modularisierung und Rationalisierung von Wärmepumpenanlagen würde die Konsolidierung der Herstellungsbasis in der EU dazu beitragen, die Vorlaufkosten von Wärmepumpen zu senken und die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern. 186  

Bei industriellen Wärmepumpen würden durch eine Zusammenarbeit zwischen den Endnutzersektoren und dem Wärmepumpensektor zur Optimierung und Standardisierung von Produkten auch die Kosten und Risiken im Zusammenhang mit ihrer Einführung verringert werden. Energiedienstleistungsunternehmen können das Risiko für die Endverbraucher verringern, indem sie ein Leasingmodell anbieten.

3.7Geothermische Energie 

In der überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Richtlinie sind verbindliche Ziele für die Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Quellen festgelegt, und die Einführung der direkten geothermischen Wärmenutzung wird gefördert. Mit dem Gesetz über kritische Rohstoffe dürfte der Spielraum für die Nutzung der geothermischen Ressourcen erweitert werden, die für die gemeinsame Erzeugung kritischer Rohstoffe, insbesondere Lithium, benötigt werden.

 

Tiefen-Geothermie weist den höchsten Kapazitätsfaktor aller erneuerbaren Energiequellen auf (der 80 % übersteigen kann 187 ), hat niedrige Betriebskosten und eine ausgedehnte Herstellungsbasis. Die Tiefen-Geothermie erreichte 2022 eine Stromerzeugungskapazität von weltweit 16,1 GWe 188 , mit 877 MWe in der EU 189 . 2022 wurde in Europa keine neue Anlage in Betrieb genommen, und der weltweite Anstieg um 286,4 MWe, vor allem in Kenia, Indonesien und den USA, lag unter dem jährlichen Trend von 3 % vor der Pandemie. 190 Vielversprechender erscheint, dass die Nutzung von geothermischer Direktwärme in der EU seit 2010 stetig mit einer Wachstumsrate von 9 % zugenommen hat 191 , insbesondere bei Fernwärme und ‑kälte. Derzeit gibt es 261 Systeme, die geothermische Direktwärme nutzen, denen im Jahr 2022 zwölf neue Systeme hinzugefügt wurden (fünf allein in Frankreich).

Die EU hat in Bezug auf FuI-Investitionen, Patente und wissenschaftliche Veröffentlichungen eine starke Position inne. Mit FuI-Mitteln der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten war die EU zwischen 2010 und 2020 bei der öffentlichen Unterstützung des Sektors weltweit führend, gefolgt von den USA. Im selben Zeitraum führte die EU auch bei der Anzahl neuer hochwertiger Patente, bevor China die EU 2019 überholte. 192

Obwohl die Technologie für verbesserte geothermische Systeme (Enhanced Geothermal Systems, EGS) noch nicht ausgereift ist, wurden durch Forschung und Innovation neue Entwicklungen in den Bereichen unterirdische Wärme- und Kältespeicherung, Ressourcenbewertung und ‑exploration, Closed-Loop-Geothermiesysteme und Nutzung von gespeichertem CO2 für die Stromerzeugung in Gang gebracht.

Turbinen für die geothermische Stromerzeugung werden hauptsächlich von einigen wenigen großen Industrieunternehmen hergestellt, wie Toshiba (JP), Fuji Electric (JP), Mitsubishi Heavy Industries (JP), Ormat Technologies (US/IL) und Ansaldo Energia (IT), also meist außerhalb Europas, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen in Italien. Der Markt für den Bau geothermischer Anlagen ist unter zahlreichen öffentlichen und privaten Unternehmen aufgeteilt. 193 Im Bereich Fernwärme sind die Anbieter geothermischer Anlagen für den unterirdischen Teil der Anlagen überwiegend in der Öl- und Gasindustrie tätig. Pumpen, Ventile und Steuerungssysteme werden in der Regel aus den USA und Kanada eingeführt. Explorations- und Bohrtätigkeiten, die den Großteil der Kosten für Tiefen-Geothermie-Projekte verursachen, werden von einigen wenigen nicht europäischen Unternehmen dominiert. 194  

Im Jahr 2022 war der Sektor mit einem Mangel an Arbeitskräften, Ausrüstungen und Materialien wie Bohranlagen oder Stahl für Gehäuse konfrontiert. Bei der geothermischen Energie werden kritische Rohstoffe nur in sehr begrenztem Umfang genutzt, doch kann die Gewinnung von Lithium aus lithiumreichen geothermischen Solen wie bei einem derzeit in der Entwicklung befindlichen kommerziellen Projekt in Süddeutschland 195 dazu beitragen, die Abhängigkeit der EU von Einfuhren zu verringern.

Der Sektor benötigt mehr Daten zum Untergrund, um die Risiken im Zusammenhang mit der Ressourcenentwicklung zu verringern, sowie günstigere und zuverlässigere Explorationstechniken und innovative Herstellungsverfahren, um das Spektrum der möglichen geologischen Rahmenbedingungen, beispielsweise um EGS oder Closed-Loop-Geothermiesysteme, zu erweitern. Die Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens, die Einführung von Risikominderungsmaßnahmen, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Entwicklung der Kompetenzen der Arbeitskräfte wären ebenfalls von Vorteil für den Sektor.

3.8Elektrolyse von Wasser zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff

Die Elektrolyse von Wasser ist derzeit die einzige bedeutende Technologie, mit der erneuerbarer Wasserstoff in großem Maßstab erzeugt werden kann. Sie kann zur Dekarbonisierung von schwer zu dekarbonisierenden Sektoren in der Industrie, im Schwerlastverkehr, im See- und Luftverkehr oder zu anderen Verwendungszwecken wie der Energiespeicherung (insbesondere saisonal) beitragen.

Für die EU werden in der überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Richtlinie spezifische Teilziele für die Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs (Renewable Fuels of Non-Biological Origin, RFNBO) für erneuerbaren Wasserstoff in der Industrie (42 %) und im Verkehrssektor (1 % RFNBO und 5,5 % in Kombination mit fortschrittlichen Biokraftstoffen) bis 2030 festgelegt. In der neuen delegierten Verordnung zur Definition von RFNBO 196 werden Anforderungen an die Erzeugung von RFNBO, einschließlich erneuerbarem Wasserstoff, wie zeitliche und geografische Korrelation und das Zusatzprinzip dargelegt. Die Europäische Wasserstoffbank 197 wird voraussichtlich im November 2023 mit ihrer Pilotauktion beginnen, mit der langfristige „Abnahmevereinbarungen“ zwischen Erzeugern und Käufern sichergestellt werden sollen; der öffentliche Auftraggeber wird bis zu 800 Mio. EUR vergeben.

Die weltweite installierte Kapazität von Elektrolyseuren wird bis Ende 2023 voraussichtlich etwa 2 GW erreichen 198 , gegenüber 600–700 MW Ende 2022 199 und 500 MW Ende 2021 200 . Der größte Teil dieser Kapazität (schätzungsweise 50 % bis 75 %) ist auf alkalischer Grundlage 201 , während der Rest fast vollständig aus Elektrolyseuren mit Protonaustauschmembran (PEM) 202 besteht. Was die installierte Kapazität betrifft, liegt China mit etwa 1 GW bis Ende 2023 installierter Kapazität an erster Stelle. Das weltweit größte Projekt mit 260 MW ist dort 2023 in Betrieb genommen worden, während 2022 insgesamt 204 MW installiert wurden. Gefolgt wird China von Europa (EU-27, EFTA, Vereinigtes Königreich) mit einer bis Ende 2023 erwarteten Kapazität von 500 MW (ein Viertel der weltweiten Kapazität) gegenüber 162 MW, die im August 2022 in Betrieb waren 203 . Für die USA liegen nicht genügend detaillierte Daten vor; die im Jahr 2022 installierte Kapazität wurde auf 19 MW geschätzt. Dieses Wachstum wird weitgehend von Förderregelungen getragen. Marktstudien zeigen jedoch, dass die US-Förderprogramme voraussichtlich für eine rasche Marktakzeptanz sorgen werden. Die Einführung nimmt weltweit zu und dürfte bis Ende 2023 den Gigawatt-Bereich erreichen, was zum Teil auf solche Förderregelungen zurückzuführen ist.

Bis Ende 2022 wurde die weltweite Produktionskapazität von Elektrolyseuren auf etwa 13 bis 14 GW/Jahr geschätzt, davon etwa 3,3 GW/Jahr in Europa. 204

Initiativen unter Federführung der Industrie wie die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff 205 unter dem politischen Dach der Europäischen Kommission zur Förderung der führenden Rolle der Industrie im Bereich des erneuerbaren und CO2-armen Wasserstoffs und die Elektrolyseur-Partnerschaft 206 zielen darauf ab, bis 2025 eine jährliche Produktionskapazität von 25 GW für Elektrolyseure zu erreichen. China verfügt mit mindestens der Hälfte der weltweiten Produktionsmengen über die höchste Produktionskapazität und konzentriert sich fast ausschließlich auf alkalische Systeme. Die Produktionskapazität Nordamerikas ähnelt derjenigen in Europa und konzentriert sich derzeit stärker auf die PEM-Elektrolyse. Im Hinblick auf die Kostenwettbewerbsfähigkeit ist der Strompreis einer der Hauptfaktoren, die zu den Endkosten des durch die Elektrolyse von Wasser erzeugten Wasserstoffs beitragen, und das Gewicht wächst gemeinsam mit den Volllaststunden des Elektrolyseurs. US-Quellen gehen davon aus, dass die Strompreise von rund 30 USD/MWh (28,4 EUR/MWh) einen Wasserstoffpreis in der Größenordnung von 2 USD/kgH2 oder rund 1,9 EUR/kgH2 ergeben würden. 207  

In Europa investiert das Gemeinsame Unternehmen für sauberen Wasserstoff 2,4 Mrd. EUR in die gesamte Wertschöpfungskette für Wasserstoff. 208 Mit Investitionen, die durch wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse im Bereich Wasserstoff angestoßen werden, wurde mehreren Herstellern die Möglichkeit eröffnet, neue Elektrolyseure in Europa zu bauen, wodurch die technologische Autonomie der EU und das industrielle Know-how verbessert und Arbeitsplätze geschaffen wurden. 209 Beispiele hierfür sind die Fabriken von Accelera-Cummins (BE, ES), Topsoe (DK), John Cockerill (BE, FR), Hydrogen Pro (DE) sowie Ankündigungen von gemeinsamen Vorhaben von Siemens und AirLiquide, Enapter (IT), zum ersten Mal einen Megawatt-Anionenelektrolyseur herzustellen.

Die Erzeugung erneuerbaren Wasserstoffs ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Dazu gehört das Problem der Energieeffizienzverluste, d. h. diese Erzeugung muss mit einer erheblichen Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen einhergehen. Darüber hinaus sollte der Zugang zu Süßwasserressourcen – der die lokale Wasserknappheit in der EU und in Drittländern verschärfen könnte – bei neuen Projekten im Zusammenhang mit der Elektrolyse von Wasser berücksichtigt werden, um zu vermeiden, dass ein anderes lebenswichtiges Element knapp wird.

Erneuerbarer Wasserstoff und seine Derivate werden noch nicht weltweit gehandelt, obwohl die Zahl der Projekte zunimmt, die den weltweiten Transport von Wasserstoff von Regionen, die reich an erneuerbaren Energien sind, aber eine relativ geringe Nachfrage haben, in Regionen mit hoher Nachfrage wie Europa und Japan zum Ziel haben. Für den Handel mit erneuerbarem Wasserstoff gibt es noch keine spezifischen Vorschriften. Der Kommission wurden einige Zertifizierungssysteme auf freiwilliger Basis gemeldet.

Die Entwicklung von Sicherheitsnormen, auch für den Umgang mit zum Teil toxischen Wasserstoffderivaten, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Die Herstellung von vollständigen Elektrolyseursystemen wird aufgrund der Schwierigkeiten beim Transport solcher Großsysteme möglicherweise in der Nähe des Einsatzorts erfolgen. Rohstoffe, verarbeitete Materialien und Komponenten können jedoch weltweit gehandelt werden. 210  

Bei den Projekten im Zusammenhang mit dem Einsatz kommt es zu Verzögerungen, da der Markt erst in der Entstehung ist, das Volumen der Elektrolyseure und die wirtschaftliche und technische Komplexität der Projekte beispiellos sind und wichtige Industrieabnehmer Investitionen aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage verzögern. Die Durchführung von Großprojekten, die aufgrund hoher Risiken mit EU- oder staatlichen Beihilfen unterstützt werden, sollte von den durchführenden Parteien genau überwacht werden, um Engpässe zu ermitteln und gegebenenfalls angemessene politische Maßnahmen zu ergreifen. Diese Projekte sollten von verstärkten Verbreitungsmaßnahmen profitieren, die auch einen effizienten Austausch wertvoller Kenntnisse und bewährter industrieller Verfahren gewährleisten, was zu steileren Lernkurven in dieser noch aufstrebenden Industrie führen wird. In diesem Zusammenhang wird das IPCEI-Forum voraussichtlich in Kürze in Betrieb genommen.

Der Aufbau europäischer Produktionskapazitäten erfordert eine angemessene Recyclinginfrastruktur. Zusätzliche Forschung und Investitionen in das Recycling, einschließlich kritischer Rohstoffe, die für die Herstellung von Elektrolyseuren benötigt werden, sind erforderlich. Eine neue Herausforderung wird darin bestehen, Ersatzmaterialien für Membranen zu entwickeln, die mit dem aktuellen Stand der Technik in Bezug auf Haltbarkeit und Leistungsniveau vergleichbar sind. Aktuell basieren Membranen in der Regel auf Perfluoralkyl- und Polyfluoralkyl-Substanzen. Es sind Forschungsaktivitäten erforderlich, um zufriedenstellende Ersatzlösungen zu finden.

3.9Nachhaltige Biogas- und Biomethantechnologien 

Nachhaltiges Biogas und Biomethan tragen wesentlich dazu bei, dass die EU rasch und kosteneffizient Energieautonomie und Klimaneutralität erreichen kann. Die Kommission hat im Rahmen von REPowerEU, unterstützt durch die Industriepartnerschaft für Biomethan, einen Aktionsplan für Biomethan 211 vorgeschlagen, der darauf abzielt, bis 2030 jährlich etwa 10 % des Erdgases durch nachhaltiges Biomethan zu ersetzen. Der Markt für erneuerbare Gase und Erdgas sowie die Wasserstoffverordnung der EU 212 werden die Integration von Biomethan in das Gasnetz der EU erleichtern.

Die kommerzielle Technologie zur Erzeugung von Biogas oder Biomethan ist die anaerobe Vergärung, die Effizienz in Bezug auf Biomethan ist jedoch gering. Innovative Technologien zur Erzeugung von Biomethan in Form von Vergasung von Biomasserückständen und Abfällen sowie die biologische Methanisierung von Biogas stehen vor der Marktreife. Auch neuartige Vorgehensweisen, die auf thermochemischen und biologischen Verfahren beruhen, werden derzeit entwickelt. Der derzeitige Trend, um die Erzeugung von Biomethan zu steigern, besteht darin, neue Anlagen zu bauen und die bestehenden Kraft-Wärme-Biogasanlagen in Biomethan-Produktionsanlagen umzuwandeln.

Die öffentlichen FuI-Mittel der EU zur Förderung von Erzeugungstechnologien für Biomethan beliefen sich zwischen 2014 und 2021 auf insgesamt 77 Mio. EUR 213 , wodurch die EU im Hinblick auf hochwertige Erfindungen an die Weltspitze gelangt ist. In den Jahren 2010–2022 belegte die EU bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit Abstand die Spitzenposition; China stand im Jahr 2022 an dritter Stelle.

Im Jahr 2022 hatte die EU mit über 67 % den größten Anteil an der weltweiten Erzeugung von Biogas. 214 Davon wurden 53 % in Deutschland erzeugt, gefolgt von Nordamerika mit rund 15 %, während China Anreize für Biogas bietet, um seine Biogaserzeugung zu steigern. 215 Viele europäische Unternehmen sind wichtige Marktteilnehmer im Bereich der Herstellung von Ausrüstungen für Biogasanlagen sowie bei der Planung und dem Bau von Anlagen insgesamt. Der Umsatz des Biogassektors in der EU belief sich 2021 auf 5 530 Mio. EUR, davon 60 % in Deutschland und 12 % in Italien, und es gab in diesem Sektor 47 100 direkte und indirekte Arbeitsplätze. 216

Biogaseinsatzstoffe sind vielfältig und werden lokal in Europa bezogen, ohne dass die Gefahr einer Abhängigkeit von Einfuhren besteht. 217  Mit den jüngsten Maßnahmen wurde die Einsatzstoffversorgung von einem nicht nachhaltigen Monokultursystem (z. B. Mais) auf Bioabfälle und nachhaltige Biomassequellen verlagert. Beispielsweise müssen organische feste Siedlungsabfälle ab 2024 getrennt gesammelt werden 218 , wodurch ein enormes Potenzial entsteht. Die EU ist bei der technologischen Entwicklung in diesem Bereich führend, wird jedoch aufgrund der hohen Kapital- und Betriebskosten, der Kostenwettbewerbsfähigkeit gegenüber Erdgas und des Zugangs zum Gasnetz vor Herausforderungen gestellt. Die Erzeugungskosten für Biomethan 219 belaufen sich aktuell auf 40 bis 120 EUR/MWh. Technologische Innovationen, die Replikation neuartiger innovativer Biomethan-Technologien und Marktanreize mit EU-Unterstützung durch stabile Regulierungs- und Investitionsrahmen könnten jedoch dazu beitragen, die Erzeugungskosten um 25 bis 50 % zu senken. Dadurch könnte die Wettbewerbsfähigkeit der EU in diesem Bereich gestärkt werden. Durch den Übergang zu Einsatzstoffen aus Resten und Abfällen wird die Verfügbarkeit eingeschränkt, allerdings sinken dadurch auch die Inputkosten. Die derzeitigen Anlagen sind aufgrund der Verfügbarkeit, der Logistik und der Kosten der Einsatzstoffe klein bis mittelgroß. Für die Aufrüstung bestehender Biogasanlagen für Biomethan fallen hohe Investitionskosten in Höhe von 1 bis 2 Mio. EUR 220 für kleine Betreiber (Landwirte oder KMU) an, deshalb sind Anreize für Unternehmen erforderlich. Eine Netzeinspeisung ist nicht immer möglich, da Anlagen dort gebaut werden, wo Einsatzstoffe zur Verfügung stehen, und das Gasnetz nicht in allen Regionen der EU gut entwickelt ist, weshalb der Zugang zum Gasnetz gefördert werden muss. Heute ist etwa die Hälfte aller Biomethananlagen an das Erdgasnetz angeschlossen. 221

Das Volumen der kombinierten Biogas- und Biomethanerzeugung aus anaerober Vergärung in der EU belief sich 2021 auf 4,4 % des Erdgasverbrauchs, d. h. 18,4 Mrd. m³. 222 Davon wurden 3,5 Mrd. m³ Biomethan in 1 067 Industrieanlagen aus aufbereitetem Biogas und 14,9 Mrd. m³ Biogas in 18 843 Industrieanlagen für anaerobe Vergärung hergestellt. 223 Die EU ist weltweit der größte Erzeuger von Biomethan. Ende 2020 gab es weltweit 1 161 Anlagen zur Aufbereitung von Biogas mit einer Erzeugungskapazität von 6,7 Mrd. m³ pro Jahr. 224 Um das REPowerEU-Ziel von 35 Mrd. m³ bis 2030 zu erreichen, wären sowohl der Bau neuer Anlagen als auch die Aufrüstung von stromerzeugenden Biogasanlagen für Biomethan oder etwa 5 000 kleinere zusätzliche Biomethananlagen erforderlich. 225 Die Erzeugung könnte bis 2050 165 Mrd. m³ erreichen. 226 Die Erzeugung von Bio-LNG für den Verkehr hat in der EU mit 15 Anlagen im Jahr 2021 und 1,24 TWh/Jahr (0,12 Mrd. m³/Jahr) rasch zugenommen. Die potenzielle Kapazität könnte bis 2025 12,4 TWh/Jahr in 104 Anlagen erreichen. 227

Mit Innovationen in Bezug auf nachhaltige Biomethanerzeugung und Technologien und Komponenten zur Aufbereitung von Biogas können die Produktionskapazität, die Kostenwettbewerbsfähigkeit und den Zugang zu den Gasnetzen verbessert werden. Um widerstandsfähige Wertschöpfungsketten für Biomethan zu erhalten, ist eine EU-Strategie zur Einführung dezentraler und zentralisierter Erzeugung zu örtlichen Bedingungen in Bezug auf Verfügbarkeit von Einsatzstoffen, Ressourcen, Technologie, Kosten und gesellschaftliche Akzeptanz erforderlich. Die strategische Planung, die Umsetzung der EU-Maßnahmen (z. B. Infrastrukturen für die getrennte Sammlung und die Bewirtschaftung organischer Abfälle) sowie Preissignale, die sich möglicherweise aus verbindlichen Zielen für die Biomethanerzeugung ergeben, können die Einführung erleichtern. Eine kontinuierliche Förderung von Forschung und Innovation wird auch wichtig sein, um die heimische Versorgung zu sichern und die heimische Erzeugung längerfristig zu steigern.

3.10 Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff (CCS) 

Die Szenarien der Kommission hinsichtlich des Erreichens von Klimaneutralität bis 2050 lassen darauf schließen, dass die EU für eine Abscheidung von bis zu 477 Mio. Tonnen CO2 sorgen muss. 228  Die Zementherstellung und Verbrennungsanlagen für feste Biomasse und Abfälle werden die höchsten CO2-Abscheidungskapazitäten liefern.

Die Kommission unterstützt und reguliert die Einführung von CCS bereits durch einen geeigneten Rechtsrahmen, einschließlich der CCS-Richtlinie 229 und der EHS-Richtlinie 230 . Die Kommission stellt auch direkte Mittel für Projekte bereit, hauptsächlich über den Innovationsfonds und die Fazilität „Connecting Europe“. Im Vorschlag der Kommission für eine Netto-Null-Industrie-Verordnung ist ein EU-Ziel einer CO2-Einspeicherleistung von mindestens 50 Mio. Tonnen bis 2030 festgelegt. Die Öl- und Gaserzeuger in der EU wären verpflichtet, zur Erreichung dieses Ziels beizutragen. Um die aufstrebende CO2-Wertschöpfungskette durch einen umfassenden langfristigen politischen Rahmen zu unterstützen, veröffentlichte die Kommission 2021 eine Mitteilung über nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe 231 und 2022 einen Vorschlag für eine Verordnung zur Schaffung eines Unionsrahmens für die Zertifizierung von CO2-Entnahmen 232 . Außerdem wird die Kommission im ersten Quartal 2024 eine Mitteilung über eine Strategie für CO2-Management in der Industrie veröffentlichen, die sich mit CCS, CO2-Abscheidung und ‑Nutzung (CCU) und dem demnächst beginnenden industriellen CO2-Abbau befasst.

Die 2023 vorgelegten Berichte über die Umsetzung der CCS-Richtlinie 233 zeigen, dass das Interesse der Marktteilnehmer in der gesamten EU an CCS zunimmt. Allerdings gibt es derzeit weder eine einheitliche Anwendung der Richtlinie in allen EU-Mitgliedstaaten noch harmonisierte Vorschriften für die CO2-Transport- und ‑Speicherinfrastruktur. Eines der Ziele der Strategie für CO2-Management in der Industrie besteht darin, dies anzugehen. Die EU ist im Bereich der CO2-Abscheidungstechnologien relativ gut positioniert. Eine Reihe von Unternehmen bieten verschiedene Abscheidungstechnologien (Vor- und Nachverbrennung und Oxyfuel) zu kommerziellen Bedingungen an. Aktuell werden diese jedoch nicht in größerem Maßstab eingesetzt. Die Kosten für CCS variieren je nach standortspezifischen Faktoren, technologischer Entwicklung, Zugang zu Finanzmitteln und Skaleneffekten durch gemeinsame Infrastruktur sowie je nach Sektor und Technologie. Insgesamt sind die Kosten der Technologie nach wie vor beträchtlich. Die Kosten pro Einheit könnten zwischen 28 und 55 EUR/Tonne CO2 für die Abscheidung, zwischen 4 und 11 EUR/Tonne CO2 für den Transport und zwischen 8 und 30 EUR/Tonne CO2 für die Speicherung liegen. 234  

Im Hinblick auf die Forschung ist die EU auf dem Weltmarkt gut positioniert. Im Jahr 2021 beliefen sich die öffentlichen FuI-Investitionen in CCS und CCU auf rund 170 Mio. EUR, was erneut einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellte.

Bei der Entwicklung vollständiger industrieller Wertschöpfungsketten für das CO2-Management liegt die EU hinter anderen Volkswirtschaften wie den USA und Kanada zurück. 235 Nach Angaben des Global CCS Institute befanden sich im September 2022 weltweit 196 CCS-Anlagen in der Pipeline, 73 davon in Europa. 236  Ende Juli 2023 gibt es in der EU noch keine laufenden Projekte zur CO2-Speicherung, und Geschäftsmodelle befinden sich noch in den Kinderschuhen. Es gibt eine Reihe von Projekten zur CO2-Abscheidung und ‑Nutzung in der Industrie und der Landwirtschaft, wobei das CO2-Volumen jedoch begrenzt ist.

Nachfrage und Angebot in Bezug auf Materialien, die in den CCS- und CCU-Wertschöpfungsketten benötigt werden, müssen noch weiter untersucht werden. Insgesamt bestehen bei CCS jedoch weniger Risiken in Bezug auf kritische Rohstoffe als bei anderen Technologien. 2022 war der globale CCS-Markt 6,4 Mrd. USD (6 Mrd. EUR 237 ) wert. Die USA erzielten die höchsten Einnahmen in dieser Wertschöpfungskette und erreichten 2021 1 945 Mrd. EUR, was zu einem großen Teil auf die unterirdische CO2-Einspeicherung für eine verstärkte Rückgewinnung von Kohlenwasserstoffen zurückzuführen ist. Im Vergleich dazu erzielte Europa Einnahmen von insgesamt 92 Mio. EUR. 238

Im Rahmen von Marktforschung wurden weltweit 186 Schlüsselunternehmen im CCS-Bereich ermittelt. 239 Davon stammen 24 % aus Europa oder sind über europäische Tochtergesellschaften in diesem Bereich tätig. Die EU verfügt über mehrere Akteure im Öl- und Gassektor, die über lange Zeit Pipelines gebaut und Bohrungen durchgeführt haben und über erhebliche geologische Kompetenzen verfügen, was bei der Entwicklung von Infrastrukturprojekten für CCS von Nutzen sein wird. Aus den Berichten über die Umsetzung der CCS-Richtlinie geht ein zunehmendes Interesse potenzieller Infrastrukturanbieter hervor, insbesondere im Hinblick auf die Speicherung: Insgesamt wurden sieben Explorationsgenehmigungen und zwei Speichergenehmigungen erteilt, wobei mehr als zehn Anträge auf Speichergenehmigung bis 2028 angekündigt wurden. Neben Öl- und Gasunternehmen gibt es auch neue Akteure, die sich auf verschiedene Teile der CCS-Wertschöpfungskette spezialisiert haben. So weiten z. B. Transportunternehmen ihren Tätigkeitsbereich auf den Transport von CO2 aus, und Anbieter im Ingenieurwesen entwickeln Abscheidungslösungen für Drittemittenten.

CCS umfasst eine Reihe ausgereifter, bewährter und leicht verfügbarer Technologien. Nach wie vor ist CCS jedoch sehr kostspielig, und es bestehen noch immer viele Unsicherheiten. CCS muss in großem Maßstab eingesetzt werden, um dazu beizutragen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Kontinuierliche Forschung und Innovation ist weiterhin erforderlich, um die verfügbaren Technologien zu verbessern oder neue innovative Lösungen zu entwickeln. Die Haupthindernisse, die der Einführung von CCS im Wege stehen, sind die hohen Vorlaufkosten für Investitionen und Betrieb, der fragmentierte Rechtsrahmen, die Komplexität von Infrastrukturprojekten entlang der gesamten Kette sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Mit dem Innovationsfonds unterstützt die Kommission bereits die jährliche Abscheidung von mehr als 10 Mio. Tonnen CO2 ab 2026, mit finanzieller Unterstützung für ausgewählte Projekte in Höhe von insgesamt mehr als 2,5 Mrd. EUR. Dies zeigt, dass öffentliche Mittel – sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene – erforderlich sein werden, um privates Kapital anzuziehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass für diesen entstehenden Markt Geschäftsmodelle vorgeschlagen werden. 

3.11Grid-Technologien: das Beispiel der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssysteme

Der Ausbau der Energieinfrastruktur ist von entscheidender Bedeutung, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen in das Stromnetz zu integrieren, die Versorgungssicherheit durch grenzüberschreitende Verbindungsleitungen zu stärken, den Zugang zu erschwinglicher Energie zu verbessern und die Industrie und den Endverbrauch, wie Heizung, Kühlung und Mobilität zu elektrifizieren. In der EU-Strategie für erneuerbare Offshore-Energie und in der TEN-E-Verordnung 240 werden Maßnahmen zur Koordinierung der langfristigen Planung und des Ausbaus von Offshore- und Onshore-Stromnetzen gefordert, um den komplexen Anforderungen an technische Effizienz, Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Eine besondere Herausforderung für den Ausbau des Übertragungsnetzes ergibt sich aus der Notwendigkeit, Strom über große Entfernungen mit minimalen Verlusten zu transportieren. So sollen beispielsweise weit entfernte Zentren für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (z. B. Offshore-Windparks) mit Verbrauchern (z. B. Städten und Industrieunternehmen) verbunden werden und Verbindungsleitungen zwischen Nachbarländern aufgebaut werden (oder eine Kombination aus beidem, z. B. durch hybride Verbindungen). Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssysteme (HGÜ-Systeme) entwickeln sich zu einer grundlegenden Technologie, mit der diese Herausforderung bewältigt werden kann. 241  

HGÜ-Systeme (die heute hauptsächlich aus Stromrichterstationen und Punkt-zu-Punkt-Kabeln bestehen) haben sich im industriellen Maßstab im operativen Umfeld bewährt. Es besteht jedoch zunehmend die Notwendigkeit, vom anbieterspezifischen Technologiedesign und Betriebskonzept zu einer Technologie mit mehreren Endpunkten und Anbietern und mit netzbildenden Fähigkeiten überzugehen. 242 Dies sollte eine bessere Beobachtung und Kontrolle der Netze, Zugänglichkeit von Daten und neue Energiedienstleistungen ermöglichen. Um dies zu erreichen, sind Rahmen für die Zusammenarbeit mehrerer Anbieter erforderlich, wie z. B. das von der EU finanzierte Projekt InterOpera, bei dem ein modulares und interoperables HGÜ-Kontroll- und ‑Schutzsystem entwickelt werden soll. 243 Auch die HGÜ-Kabeltechnik entwickelt sich weiter. Mittlerweile sind Spannungspegel von 525 kV für Land- und Offshore-Anwendungen verfügbar, und in Zukunft dürften noch höhere Spannungspegel zur Verfügung stehen.

Die weltweit installierte HGÜ-Kapazität hat sich seit 2010 verdreifacht und erreichte Ende 2021 eine Gesamtlänge von 100 000 km und eine Gesamtkapazität von 350 GW. 244 Im Jahr 2022 belief sich die HGÜ-Kapazität in Europa auf rund 43 GW, wobei weitere 63 GW im Rahmen von 51 neuen Projekten (vor allem in der Planungs- und Genehmigungsphase) verwirklicht werden sollen. 245 Europacable schätzt, dass in den nächsten zehn Jahren zwischen 10 000 und 14 000 km neue HGÜ-Landkabel in Europa verlegt werden 246 , deutlich mehr als für neue Wechselstromanlagen. Neue HGÜ-Unterseeanlagen könnten noch umfangreicher sein (zwischen 39 000 und 58 000 km).

Mit der Energiewende in Europa und weltweit dürften der HGÜ-Ausbau und die Märkte weiter vorangetrieben werden. Der Wert des globalen HGÜ-Marktes wurde im Jahr 2021 auf 9 bis 17 Mrd. USD (7,6 bis 14 Mrd. EUR 247 ) geschätzt und könnte in den nächsten zehn Jahren um 7,1 % bis 10,6 % pro Jahr wachsen. 248

Der weltweite Markt für HGÜ-Stromrichterstationen wird von sechs großen Anbietern dominiert: Hitachi Energy (ehemals ABB) in der Schweiz/Schweden (Marktführer), gefolgt von Siemens (Deutschland) und General Electric (Vereinigte Staaten), Mitsubishi Electric (Japan), NR Electric & C-EPRI Electric Power Engineering (China) und Bharat Heavy Electricals Limited (Indien). Mit Ausnahme von Hitachi Energy beziehen die meisten Hersteller von Stromrichterstationen Hochleistungshalbleiter (eine Schlüsselkomponente von Konverterventilen) von externen Lieferanten. Derzeit stellt dies einen relevanten Risikofaktor dar, da sich die Herstellung auf Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) konzentriert. 249 Was die Herstellung von HGÜ-Kabeln betrifft, so sind in der EU einige der weltweit führenden Kabelhersteller ansässig, darunter NKT in Dänemark, Nexans in Frankreich, Südkabel in Deutschland, Prysmian Group in Italien, Hellenic Cables in Griechenland, Tele-Fonika/JDR in Polen und dem Vereinigten Königreich. Die wichtigsten internationalen Konkurrenten sind Sumitomo in Japan, NBO und ZTT in China und LS Cable in der Republik Korea.

Nach Angaben der IEA 250 betragen die Vorlaufzeiten für die Beschaffung von Stromrichterstationen in der Regel etwa zwei bis drei Jahre. Die vollständige Durchführung von HGÜ-Projekten (einschließlich Planung, Genehmigung, Beschaffung und Transport, Installation, endgültige Inbetriebnahme und Energieversorgung) erfordert jedoch erheblich mehr Zeit und kann bis zu zehn Jahre dauern. 251 Durch die stark zunehmende weltweite Nachfrage können sich diese Vorlaufzeiten sogar noch verlängern, da Entwickler in allen Teilen der Welt um Zuschläge von einer begrenzten Zahl von Anbietern konkurrieren. Die Projektgröße und reibungslose Genehmigungsverfahren sind wichtige Faktoren für den Abschluss von Vereinbarungen (was für relativ kleine europäische Übertragungsnetzbetreiber zu einer schwierigen Herausforderung werden kann).

Die Modernisierung des Stromnetzes ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Energiewende. Europa ist ein attraktiver Markt für Projektentwickler und Technologieanbieter im HGÜ-Bereich, vor allem dank seines Vorreiterstatus beim Einsatz von Offshore-Windenergie und der Integration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Angesichts der steigenden weltweiten Nachfrage nach HGÜ-Stromrichtern und ‑Kabeln besteht jedoch zunehmend das Risiko, dass der europäische Markt unterversorgt wird, was letztlich zu Verzögerungen bei der geplanten Dekarbonisierung führt. Die Fragmentierung des EU-Marktes (mit unterschiedlichen nationalen Standards und vielen subnationalen Netzbetreibern) könnte dazu führen, dass die europäische Nachfrage im internationalen Wettbewerb um Verträge zu kurz kommt. Einige europäische Übertragungsnetzbetreiber haben bereits berichtet, dass sie Schwierigkeiten haben, Aufträge mit günstigen Bedingungen und Zeitrahmen zu erhalten. Andererseits könnten Technologie- und Ausrüstungshersteller aufgrund eines erheblichen Investitionsbedarfs zögern, ihre Kapazitäten zu erhöhen, wenn es keine klaren Signale für eine langfristige (aggregierte) Nachfrage gibt. Es bedarf einer engeren Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Netzplanern und Netzbetreibern sowie der Industrie auf allen EU-Ebenen, um robuste Lieferketten aufzubauen, die dem Entwicklungsbedarf des Netzes gerecht werden können. Zu diesem Zweck ist es wichtig, die Harmonisierung und Standardisierung von HGÜ-Komponenten zu unterstützen und zu beschleunigen, um die EU-Anbieter zu Investitionen in Produktionskapazitäten zu ermutigen. Die Einführung gestraffter Vergabeverfahren und die freiwillige Bündelung der Nachfrage für EU-Käufer könnten dazu beitragen, die wichtigsten Probleme der Lieferkette anzugehen und den Erwerb von Produktionszeitnischen zu erleichtern. Um die technologische Führungsrolle der EU in diesem Sektor zu erhalten und auszubauen, ist es wichtig, in Innovationen (z. B. in HGÜ-Netzbildungskapazitäten) zu investieren, „Reallabore“ zu betreiben und den Zugang zu EU-Mitteln für Demonstrationsanlagen und innovative Projekte zu erleichtern.



4.SCHLUSSFOLGERUNG

Als Reaktion auf die Störung des weltweiten Energiesystems, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht und durch die grundlose und ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine noch verschärft wurde, hat die EU beschlossen, die Umstellung auf saubere Energie zu beschleunigen, und rasch ein Maßnahmenpaket zum Schutz von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen vorgelegt. Die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien, die Verringerung des Energieverbrauchs und die Diversifizierung der Energieversorgungsketten stehen im Mittelpunkt der Reaktion der EU.

Infolgedessen und angesichts des Rekordhochs bei den Energiepreisen waren Netto-Null-Technologien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen noch nie so wettbewerbsfähig, und ihr Marktanteil ist steil angestiegen. Im Jahr 2022 nahm die in der EU installierte neue Wind- und Solarenergiekapazität im Vergleich zu 2021 erheblich zu. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da sich die Mitgliedstaaten höhere Ziele für erneuerbare Energien und Energieeffizienz für 2030 gesetzt haben und durch das Paket „Fit für 55“ unterstützt wurden. Andere große Volkswirtschaften folgen dem Beispiel. Die IEA schätzt, dass sich der Weltmarkt für wichtige in Serie gefertigte Netto-Null-Technologien bis 2030 verdreifachen wird, wobei sich die damit verbundenen Arbeitsplätze im Bereich der Energieerzeugung im selben Zeitraum voraussichtlich verdoppeln werden.

Im globalen Wettlauf zu Netto-Null-Emissionen fallen die Hersteller in der EU jedoch zurück, was unsere wirtschaftliche Sicherheit untergraben könnte. Beispiellos hohe Energiepreise, hohe Zinssätze, Qualifikationsdefizite, Unterbrechungen der Lieferkette und starke Konkurrenz aus anderen Regionen haben die EU-Industrie vor nie da gewesene Herausforderungen gestellt, auch in Bereichen, in denen die EU früher eine starke Position inne hatte. Der Marktanteil des EU-Windkraftsektors ging von 58 % im Jahr 2017 auf 30 % im Jahr 2022 zurück, was insbesondere auf das rasche Wachstum des Windkraftsektors in China zurückzuführen ist. Das Handelsdefizit der EU bei individuellen Wärmepumpen hat sich zwischen 2021 und 2022 mehr als verdoppelt. Darüber hinaus fielen die Preise für Fotovoltaikanlagen im September 2023 aufgrund des intensiven Wettbewerbs und des Überangebots an Komponenten in der gesamten Wertschöpfungskette auf ein Rekordtief, wodurch es für die Hersteller in der EU schwieriger wird, gewinnbringend zu produzieren. Während Europas Anteil an den weltweiten Investitionen in die Produktionskapazität von Lithium-Batterien von 41 % im Jahr 2021 auf 2 % im Jahr 2022 zurückging, werden in ganz Europa Batteriefabriken mit steigender Geschwindigkeit gebaut und dürften bis 2030 den größten Teil der Nachfrage in der EU decken.

Daher muss die EU zwar ihre Bemühungen zur Senkung der Energiepreise fortsetzen, aber auch ihren Rechtsrahmen vereinfachen, um ihre Herstellungsbasis für Netto-Null-Technologien schneller und leichter erweitern und mehr Investitionen in die EU anziehen zu können.

Parallel dazu sollte die EU ihre Maßnahmen fortführen, um ihre Abhängigkeit von Einfuhren zu verringern und ihre Beschaffung von Komponenten und Rohstoffen wirksam zu diversifizieren. Bei den meisten Netto-Null-Technologien ist die EU auf mindestens einer Stufe der Wertschöpfungsketten von China abhängig.

Außerdem muss die EU die Kompetenzen ihrer Arbeitskräfte verbessern. Trotz des positiven Trends bei der Beschäftigungsquote im Bereich saubere Energie in der EU bremsen die seit 2021 zu beobachtenden Kompetenzlücken und ‑defizite das Wachstum in diesem Bereich und können aufgrund demografischer Trends noch länger andauern. Der EU-Haushalt sowie sektorübergreifende politische Initiativen und mehrere spezifische Maßnahmen der EU sind von entscheidender Bedeutung, um die Entwicklung von Kompetenzen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel und insbesondere im Bereich saubere Energie zu beschleunigen.

Was die FuI-Investitionen betrifft, so haben Horizont 2020 und Horizont Europa den Investitionen in den nationalen öffentlichen Sektor seit 2020 einen entscheidenden Impuls gegeben. Zwar hat die EU weiterhin eine starke Position in Bezug auf international geschützte Patente inne, doch sind verstärkte Bemühungen um eine koordinierte Nutzung der europäischen und nationalen Programme sowie eine klare Festlegung der nationalen FuI-Ziele sowohl für 2023 als auch für 2050 von entscheidender Bedeutung, um einen erfolgreichen FuI-Pfad einzuschlagen.

Für die Entwicklung der Wertschöpfungsketten in der EU ist es von entscheidender Bedeutung, den Zugang zu Finanzmitteln für den Ausbau der heimischen Produktionskapazitäten für saubere Energietechnologien sicherzustellen. Dazu gehören auch finanzielle Mittel, um Innovationen zur Serienreife zu entwickeln. Insbesondere muss die EU sicherstellen, dass Kapital weiterhin an innovative Start-up-Unternehmen in der EU fließen kann. Dies erfordert weitere Anstrengungen zur Vertiefung der Kapitalmärkte der Union.

Die EU muss auch die Zusammenarbeit im Bereich saubere Technologien mit ihren Partnern im Ausland auf offene, aber selbstbewusste Weise fördern. Offenheit im Handel und internationale Partnerschaften werden nicht nur dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, indem für diversifiziertere Lieferketten für den ökologischen Wandel gesorgt wird, sondern auch neue Marktchancen eröffnen und allen Volkswirtschaften dabei helfen, die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen.

Darüber hinaus muss die EU weiterhin die Nachfrage nach nachhaltigen und widerstandsfähigen Netto-Null-Technologien ankurbeln, um ihr Dekarbonisierungsziel zu erreichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und die Energieversorgungssicherheit zu steigern.

Schließlich sind Maßnahmen erforderlich, um die spezifischen Probleme zu lösen, mit denen bestimmte Sektoren wie die Windkraftindustrie konfrontiert sind. Mit Blick auf die Wirtschaft insgesamt muss die EU ihre Industrie während der Umstellung auf saubere Energie durchgehend unterstützen. Dies erfordert auch einen gezielten Ansatz für jedes industrielle Ökosystem. Zu diesem Zweck kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission in ihrer Rede zur Lage der Union am 13. September 2023 eine Reihe von Energiewende-Dialogen mit Wirtschaftsvertretern an. Die Wettbewerbsfähigkeit der EU ist für die strategische Autonomie der EU von entscheidender Bedeutung, und es muss unbedingt geprüft werden, wie die Wettbewerbsfähigkeit bei der Umsetzung der Energiewende gewahrt werden kann. Deshalb hat die Präsidentin der Europäischen Kommission Mario Draghi gebeten, einen Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auszuarbeiten.

Die Zukunft unserer Clean-Tech-Industrie muss in Europa liegen. Deshalb fordert die Kommission den Rat und das Europäische Parlament auf, diesen Bericht über die Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit zur Kenntnis zu nehmen und die Annahme der Gesetzgebungsdossiers zu beschleunigen, mit denen die Netto-Null-Industrie unterstützt wird, insbesondere die Netto-Null-Industrie-Verordnung und das Gesetz über kritische Rohstoffe.

(1)

     Zum 1. Juni 2023. Nach der Methodik zur Verfolgung klimabezogener Ausgaben unter Anwendung von Anhang VI der ARF-Verordnung.

(2)

     COM(2022) 230 final.

(3)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Energy Technology Perspectives, 2023.

(4)

     COM(2023) 62 final.

(5)

     COM(2023) 161 final, SWD(2023) 68 final.

(6)

     COM(2023) 160 final.

(7)

     COM(2023) 162.

(8)

     COM(2023) 168 final.

(9)

     JOIN(2023) 20 final.

(10)

     Weitere Informationen: Clean Energy Competitiveness (europa.eu) und der Bericht von 2022 über die Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Technologien für saubere Energie: COM(2022) 643 final.

(11)

     Weitere Informationen: Clean Energy Technology Observatory .

(12)

     Wöchentlicher Durchschnittspreis für die Title Transfer Facility (TTF).

(13)

     Gasparella, A., Koolen, D. und Zucker, A., The Merit Order and Price-Setting Dynamics in European Electricity Markets, Europäische Kommission, Petten, 2023, JRC134300.

(14)

     Großmarkt (EU5): gewichteter Durchschnitt der Preise auf den wichtigsten Strommärkten der EU (DE, ES, FR, NL) und dem Nordpool-Markt (NO, DK, FI, SE, EE, LT, LV).

(15)

   Zu den Maßnahmen gehören die Mitteilung über eine „Toolbox“ mit Gegenmaßnahmen und Hilfeleistungen (COM(2021) 660 final), die Mitteilung über Versorgungssicherheit und erschwingliche Energiepreise (COM(2022) 473 final), die Verordnung über die Speicherung von Gas (COM(2022) 135 final – Verordnung (EU) 2017/1938), die Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage (COM(2022) 361 final – Verordnung (EU) 2022/1369 des Rates), die Verordnung über Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die hohen Energiepreise (COM(2022) 473 final – Verordnung (EU) 2022/1854 des Rates), die Solidaritätsverordnung (COM(2022) 549 final – Verordnung (EU) 2022/2576 des Rates), der Marktkorrekturmechanismus (COM(2022) 668 final – Verordnung (EU) 2022/2578 des Rates), die Verordnung über einen beschleunigten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien (COM(2022) 591 final – Verordnung (EU) 2022/2577 des Rates).

(16)

     Insbesondere hat die EU die LNG-Einfuhren aus den Vereinigten Staaten und die Versorgung über Pipelines aus Norwegen, Aserbaidschan und dem Vereinigten Königreich erhöht.

(17)

     Die Großhandelspreise für Gas sind immer noch doppelt so hoch wie der Durchschnitt der 15 Jahre vor der Aggression Russlands gegen die Ukraine. Vor der Krise lagen die Strompreise bei 40 bis 60 EUR/MWh. Siehe auch: EU fossil generation hits record low as demand falls | Ember (ember-climate.org) .

(18)

     Seit der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine gehören die Gaspreise der EU zu den höchsten der Welt. Obwohl sich der Markt stabilisiert hat, waren die Gaspreise in der EU im Zeitraum von Januar bis Juli 2023 vier- bis fünfmal höher als die Preise in den USA, wenngleich sie mit den Preisen im Vereinigten Königreich und anderen Gas einführenden Ländern wie China und Japan vergleichbar waren.

(19)

     Verordnung (EU) 2023/435.

(20)

     WindEurope, Pressemitteilung: Investments in wind energy are down – Europe must get market design and green industrial policy right , 31. Januar 2023.

(21)

     M. Đukan, A. Gumber, F. Egli, B. Steffen, The role of policies in reducing the cost of capital for offshore wind, 2023.

(22)

     Basierend auf Enerdata, Daily Energy and Climate News , 1. März 2023.

(23)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Critical Minerals Market Review, 2023.

(24)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,9075 EUR für 1 USD im März 2022. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch). 

(25)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,9497 EUR für 1 USD im Jahr 2022. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(26)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Clean energy equipment price index, 2014-2022, 2023.

(27)

     Der Schwerpunkt dieses Abschnitts liegt auf der Kostenanalyse. Weitere Informationen zum Marktwert: The development of renewable energy in the electricity Market , Juni 2023.

(28)

   Die Datenpunkte werden für den ersten bis dritten Interquartilbereich angezeigt, um Ausreißer herauszufiltern.

(29)

   In der Abbildung bezeichnet CCGT die Stromerzeugung in Kombikraftwerken.

(30)

     Gasparella, A., Koolen, D. und Zucker, A., The Merit Order and Price Setting Dynamics in European Electricity Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2023, JRC134300.

Berechnung auf der Grundlage der auf das Jahr 2022 umgerechneten Kosten. CapEx und OpEx auf der Grundlage des PRIMES-Szenarios 2022, aufgeschlüsselt nach der technischen Lebensdauer und den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten. Die auf das Jahr umgerechneten Kosten werden anhand von Kapazitätsfaktoren angepasst, die aus dem METIS-Modell abgeleitet werden. Die variablen Kosten basieren auf den Rohstoffpreisen 2022, den variablen OpEx und der Einspeisung in die METIS-Simulation.

(31)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Energy Technology Perspectives, 2023.

(32)

     Terbium gehört zu den seltenen Erden, die grundlegende Materialien für die Magnete in Windkraftanlagen darstellen. Gallium wird in einigen Solarpaneelen sowie in der Elektronik, in Datennetzen, in der Robotik und für Satelliten verwendet. Lithium ist für die Herstellung von Batterien von entscheidender Bedeutung.

(33)

     Carrara, S., et al., Supply chain analysis and material demand forecast in strategic technologies and sectors in the EU – A foresight study, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/386650, JRC132889.

(34)

      RMIS – Raw Materials Information System (europa.eu) , 2023 (auf Englisch).

(35)

     Europäische Kommission, Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, Grohol, M., Veeh, C., Study on the critical raw materials for the EU 2023 – Final report, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2023, https://data.europa.eu/doi/10.2873/725585 .

(36)

     BloombergNEF, Localizing clean energy supply chains comes at a cost, 2022.

(37)

Carrara, S., et al., Supply chain analysis and material demand forecast in strategic technologies and sectors in the EU – A foresight study, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/386650, JRC132889.

(38)

   Schätzungen zufolge stammten im Jahr 2022 Onshore-Anlagen außerhalb der EU und Chinas zu 51 % von EU-Unternehmen, zu 34 % aus den USA und zu 9 % aus China. Offshore-Aktivitäten stammten zu 94 % von EU-Unternehmen und zu 6 % von chinesischen Unternehmen. Quelle: JRC auf der Grundlage von Wood Mackenzie und 4C Offshore.

(39)

     Tapoglou, E., Tattini, J., Schmitz, A., Georgakaki, A., Długosz, M., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Ince, E., Shtjefni, D., Joanny Ordonez, G., Eulaerts, O. D. und Grabowska, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Wind energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/618644 (online), JRC135020.

(40)

     COM/2021/350 final.    

(41)

     Netherlands Enterprise Agency, Research on the Next Generation Semiconductor Industry in Taiwan, 2022.

(42)

     Europäische Kommission, Generaldirektion Energie, Guevara Opinska, L., Gérard, F., Hoogland, O., et al., Study on the resilience of critical supply chains for energy security and clean energy transition during and after the COVID-19 crisis – Final report, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2021, https://data.europa.eu/doi/10.2833/946002 .

(43)

   Weitere Informationen: In der Rede zur Lage der Union 2023 wurde die Initiative zu fortgeschrittenen Werkstoffen für eine industrielle Führungsrolle angekündigt.

(44)

     Weißes Haus, Inflation Reduction Act Guidebook | Clean Energy , 2022.

(45)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,9497 EUR für 1 USD im Jahr 2022. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(46)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,8455 EUR für 1 USD im Jahr 2021. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(47)

     Institute for Security & Development Policy, Made in China 2025 , Juni 2018.

(48)

      The Japanese Cabinet confirms the Basic Plan for the GX: Green Transformation Policy , März 2023.

(49)

   Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,006341 EUR für 1 JPY am 2. Januar 2023. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-jpy.en.html . 

(50)

   Bloomberg, India plans $4.3 billion spending for energy transition , 1. Februar 2023. 

(51)

   Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,011351 EUR für 1 INR am 2. Januar 2023. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-inr.en.html .

(52)

     COM(2022) 46 final.

(53)

   ABl. C 101 vom 17.3.2023, S. 3.

(54)

     ABl. L 167 vom 30.6.2023, S. 1.

(55)

     Weitere Informationen: Technical Support Project (europa.eu), 2023.

(56)

     Weitere Informationen: Strategic Technologies for Europe Platform (europa.eu) , 2023.

(57)

     Weitere Informationen: Third call for large-scale projects (europa.eu), 2023.

(58)

     Auf der Grundlage von Rückmeldungen von Industrieallianzen und einschlägigen Interessenverbänden.

(59)

     EurObserv’ER, The state of the renewable energies in Europe – Edition 2022 21st annual overview barometer EurObserv’ER Report , 2023 (auf Französisch).

(60)

     COM(2022) 643 final.

(61)

   Weitere Informationen: Jahresbericht 2023 der Kommission zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa (ESDE)  (europa.eu). Schätzung zur Verwirklichung der politischen Ziele (EGD-Fit für 55, REPowerEU).

(62)

     Weitere Informationen: Kompetenzpakt, Launch of large-scale renewable energy skills partnership (europa.eu) .

(63)

     Nach dem Szenario „NZIA+“ (100 % der Nachfrage wird vom verarbeitenden Gewerbe in der EU gedeckt), SWD(2023) 68 final.

(64)

     Europäische Beobachtungsstelle für das Bauwesen, Improving the human capital basis, März 2020. 

(65)

     „NACE-Schlüssel 27: Herstellung von elektrischen Ausrüstungen“ wird stellvertretend für die Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie verwendet, da viele Technologien für erneuerbare Energie unter diese Kategorie fallen. Er wird auch stellvertretend für das industrielle Ökosystem erneuerbarer Energien in der Industriestrategie der EU [COM(2020) 108 final und deren kürzlich veröffentlichter Aktualisierung COM(2021) 350 final] verwendet.

(66)

     Weitere Informationen: Employment and Social Developments in Europe 2023 (europa.eu).

(67)

     SWD(2023) 68 final.

(68)

     Georgakaki, A., Kuokkanen, A., Letout, S., Koolen, D., Koukoufikis, G., Murauskaite-Bull, I., Mountraki, A., Kuzov, T., Dlugosz, M., Ince, E., Shtjefni, D., Taylor, N., Christou, M., Pennington, D., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Overall Strategic Analysis of Clean Energy Technology in the European Union: 2023 Status Report, Europäische Kommission, 2023, JRC135404. 

(69)

     Eurofond, European Company Survey 2019 (europa.eu), 2019.

(70)

     Weitere Informationen: 2023 Flash Eurobarometer on skills shortages , Einstellungs- und Bindungsstrategien in kleinen und mittleren Unternehmen (auf Englisch).

(71)

     Die aktive Unterstützung von hochwertigen Arbeitsplätzen, auch für unterrepräsentierte Gruppen wie Frauen, ist Teil der umfassenden Maßnahmenpakete im Rahmen der Empfehlung des Rates zur Sicherstellung eines gerechten Übergangs zur Klimaneutralität.

(72)

     Die Kohäsionspolitik – über den Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) – ist das wichtigste EU-Instrument zur Finanzierung von Investitionen in Kompetenzen. In diesem Rahmen werden 5,8 Mrd. EUR für grüne Kompetenzen und grüne Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ergänzt die ESF+-Förderung durch Investitionen in Kompetenzen sowie in allgemeine und berufliche Bildung, einschließlich Infrastruktur. Aus dem Mechanismus für einen gerechten Übergang werden 3 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt, um die Ausbildung und Kompetenzentwicklung von Arbeitskräften im Hinblick auf den grünen Wandel zu unterstützen. Weitere Maßnahmen werden im Fortschrittsbericht 2022 über die Wettbewerbsfähigkeit dargelegt.

(73)

     Z. B. Empfehlungen des Rates zu individuellen Lernkonten, Microcredentials und beruflicher Aus- und Weiterbildung.

(74)

     Weitere Informationen: Pact for Skills: Launch of large-scale renewable energy skills partnership (europa.eu).

(75)

     COM(2015) 80 final. 

(76)

IEA-Mitglieder: AT, BE, CZ, DE, DK, EL, ES, FI, FR, HU, IE, IT, LT, LU, NL, PL, PT, SE, SK (EL und LU übermitteln keinen Bericht). Elf der genannten Mitgliedstaaten meldeten der IEA einen Anstieg: AT, CZ, DK, DE, ES, FR, HU, IE, NL, PT, SE.

(77)

     Ein wesentlicher Teil des Anstiegs war auf eine Änderung der Berichterstattung Spaniens in Verbindung mit einem erheblichen Anstieg in einer Reihe von Mitgliedstaaten zurückzuführen. In Spanien wurde der Erfassungsbereich erweitert und Daten vom Staat und von Regionalregierungen einbezogen, wodurch sich der Gesamtwert für die EU-Mitgliedstaaten um mehr als 0,5 Mio. EUR erhöht hat. Die Änderungen wurden nicht auf die Vorjahre angewandt, was zu einem Bruch in den Zeitreihen zwischen 2020 und 2021 geführt hat. IEA, 2023. Energy Technology RD&D Budgets, Ausgabe Mai 2023, Datenbankdokumentation. Elf von 17 Mitgliedstaaten meldeten der IEA einen Anstieg: AT, CZ, DK, DE, ES, FR, HU, IE, NL, PT, SE. Internationale Energie-Agentur (IEA), Energy Technology RD&D Budgets – Database documentation, 2023.

(78)

     Diese Zahl schließt eine Schätzung für Italien ein, das für 2020 und 2021 noch keine Daten vorgelegt hat.

(79)

     COM(2022) 643 final.

(80)

     Diese Zahlen umfassen Mittel aus dem Rahmenprogramm auf nationaler und EU-Ebene. Bei den nationalen Mitteln allein lag die EU weiterhin in Bezug auf den Anteil am BIP hinter anderen großen Volkswirtschaften zurück.

(81)

     Siehe COM(2022) 643 final Abschnitt 2.2 Seite 12.

(82)

     „EU-RP“ bezieht sich auf die EU-Rahmenprogramme (Horizont 2020 und Horizont Europa).

(83)

     Angepasst gemäß der Frühjahrsausgabe 2023 der Datenbank für FuE-Budgets der Internationalen Energie-Agentur (IEA).

(84)

     Innovationsmission, Bericht: Country Highlights, 6th MI Ministerial , Juni 2021.

(85)

     Weitere Informationen: JRC SETIS (europa.eu) (auf Englisch).

(86)

     Weitere Informationen: JRC SETIS (europa.eu) (auf Englisch).

(87)

     ABl. C 495 vom 29.12.2022.

(88)

     Weitere Informationen: National energy and climate plans (europa.eu), 2023.

(89)

     SWD 2023 277/2 final.

(90)

     Die in diesem Abschnitt vorgestellte Analyse konzentriert sich auf Technologien für saubere Energie. Sie unterscheidet sich von Abschnitt 2.4 des Fortschrittsberichts 2022 zur Wettbewerbsfähigkeit, da Tätigkeiten ausgeschlossen werden, die zuvor im Climate-Tech-Bereich von PitchBook berücksichtigt wurden und die mit Lebensmittelsystemen, Landnutzung, Mikromobilität, geteilter Mobilität und autonomen Fahrzeugen zusammenhängen.

(91)

     COM(2022) 332 final.

(92)

     Auf der Grundlage von Daten von PitchBook , 1. Juni 2023.

(93)

     Internationale Energie-Agentur (IEA),  World Energy Investment 2023 , 2023.

(94)

     Georgakaki, A., Kuokkanen, A., Letout, S., Koolen, D., Koukoufikis, G., Murauskaite-Bull, I., Mountraki, A., Kuzov, T., Dlugosz, M., Ince, E., Shtjefni, D., Taylor, N., Christou, M., Pennington, D., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Overall Strategic Analysis of Clean Energy Technology in the European Union: 2023 Status Report, Europäische Kommission, 2023, JRC135404.

(95)

     Ebenda.

(96)

     Chatzipanagi, A., Jaeger-Waldau, A., Cleret De Langavant, C., Gea Bermudez, J., Letout, S., Mountraki, A., Schmitz, A., Georgakaki, A., Ince, E., Kuokkanen, A. und Shtjefni, D., Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie: Photovoltaics in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135034.

(97)

     Insbesondere die Szenarien von nichtstaatlichen Organisationen wie Greenpeace, der Energy Watch Group, Bloomberg New Energy Finance, der Internationalen Energieagentur, der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien sowie von Verbänden der Fotovoltaikindustrie.

(98)

     Chatzipanagi, A., Jaeger-Waldau, A., Cleret De Langavant, C., Gea Bermudez, J., Letout, S., Mountraki, A., Schmitz, A., Georgakaki, A., Ince, E., Kuokkanen, A. und Shtjefni, D., Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie: Photovoltaics in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135034.

(99)

     COM(2022) 221 final – EU-Strategie für Solarenergie.

(100)

     Chatzipanagi, A., Jaeger-Waldau, A., Cleret De Langavant, C., Gea Bermudez, J., Letout, S., Mountraki, A., Schmitz, A., Georgakaki, A., Ince, E., Kuokkanen, A. und Shtjefni, D., Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie: Photovoltaics in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135034.

(101)

     Green et al, Solar cell efficiency tables (62), Progress in Photovoltaics, 31, 7 (2023), https://doi.org/10.1002/pip.3726 .

(102)

     Chatzipanagi, A., Jaeger-Waldau, A., Cleret De Langavant, C., Gea Bermudez, J., Letout, S., Mountraki, A., Schmitz, A., Georgakaki, A., Ince, E., Kuokkanen, A. und Shtjefni, D., Beobachtungsstelle für saubere Energietechnologie: Photovoltaics in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135034.

(103)

     JRC-Berechnung auf der Grundlage verfügbarer Daten. 

(104)

     IEA-Sonderbericht über globale Lieferketten für Fotovoltaikanlagen, 2022.

(105)

     Wood Mackenzie, Pressemitteilung: China’s solar export booming , 23. Mai 2023. Module machten den Großteil dieser Ausfuhren aus, gefolgt von Wafern und Zellen. Im Jahr 2022 führte China Module mit 86 GWp nach Europa aus (was 56 % seiner Modulausfuhren entspricht).

(106)

     Sheffield forced labour report Crawford, A. und Murphy, L. T, „Over-Exposed: Uyghur Region Exposure Assessment for Solar Industry Sourcing,” Sheffield, Vereinigtes Königreich: Sheffield Hallam University Helena Kennedy Centre for International Justice (2023).

(107)

     PVXchange , reading the PV price index , abgerufen am 7. Oktober 2023.

(108)

     IEA, 2023 Snapshot of Global PV Markets , 2023.

(109)

     IEA WEO 2022.

(110)

     Die tatsächliche Kostenlücke hängt stark von den projektspezifischen Merkmalen ab; laut „McKinsey (2022): Building a competitive solar-PV supply chain in Europe” beträgt sie schätzungsweise 20 bis 25 % im Vergleich zu Wettbewerbern aus dem Billigsegment.

(111)

     Laut dem IEA-Sonderbericht 2022 über globale Lieferketten für Fotovoltaikanlagen überstieg die globale Kapazität für die Herstellung von Wafern und Zellen und für die Montage von Modulen Ende 2021 die Nachfrage um mindestens 100 %.

(112)

     Die in diesem Abschnitt angegebenen Daten entstammen Taylor, N., Georgakaki, A., Mountraki, A., Letout, S., Ince, E., Shtjefni, D., Kuokkanen, A., Tattini, J. und Diaz Rincon, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Concentrated Solar Power and Solar Heating and Cooling in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development, Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135004.

(113)

     Energy Transition Expertise Centre (EnTEC), Bericht: Supply chain risks in the EU’s clean energy technologies, 2023, doi 10.2833/413910.

(114)

     Im nationalen Energie- und Klimaplan Spaniens von 2019 ist vorgesehen, bis 2030 eine Leistung von 7,4 GW zu erreichen. Im Entwurf der ersten Aktualisierung wurde dieser Wert jedoch auf 4,8 GW bis 2030 geändert. Weitere Informationen: https://commission.europa.eu/publications/spain-draft-updated-necp-2021-2030_de .

(115)

     Solar Heat Europe, Solar Heat Markets in Europe, Trends and Market Statistics 2021, Summary, Dezember 2022.

(116)

     Solar Heat Europe, Preliminary Report 2022, Solar Heat Markets in EU27, Switzerland and UK, 7. Juli 2023.

(117)

     Zitiert in der Präsentation der IEA SHC Task 68 im Rahmen des Webinars „The Rise of Solar district Heating“, 28. März 2023, Euroheat and Power and Solar Heat Europe.

(118)

     Energy Transition Expertise Centre (EnTEC), Bericht: Supply chain risks in the EU’s clean energy technologies, 2023, doi 10.2833/413910.

(119)

   SWD (2022) 230 final.

(120)

     Tapoglou, E., Tattini, J., Schmitz, A., Georgakaki, A., Długosz, M., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Ince, E., Shtjefni, D., Joanny Ordonez, G., Eulaerts, O. D. und Grabowska, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Wind energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/618644 (online), JRC135020.

(121)

     WindEurope, Bericht: Wind energy in Europe: 2022 Statistics and the outlook for 2023-2027 , 28. Februar 2023.

(122)

     Die von Wind Europe angegebene Zahl von 30 GW/Jahr ist niedriger als diejenige, die sich aus REPowerEU ergeben würde: 38,25 GW/Jahr. Die Abweichung erklärt sich durch die Verwendung unterschiedlicher Kapazitätsfaktoren in den Berechnungen.

(123)

     Tapoglou, E., Tattini, J., Schmitz, A., Georgakaki, A., Długosz, M., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Ince, E., Shtjefni, D., Joanny Ordonez, G., Eulaerts, O. D. und Grabowska, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Wind energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/618644 (online), JRC135020.

(124)

     Weitere Informationen:  https://energy.ec.europa.eu/news/member-states-agree-new-ambition-expanding-offshore-renewable-energy-2023-01-19_en (auf Englisch).  

(125)

     JRC-Analyse auf der Grundlage von Orbis, Pitchbook, 2023.

(126)

     Wind Europe, Pressemitteilung: Investments in wind energy are down – Europe must get market design and green industrial policy right , 2023.

(127)

     COM(2020) 741 final.

(128)

     Tapoglou, E., Tattini, J., Schmitz, A., Georgakaki, A., Długosz, M., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Ince, E., Shtjefni, D., Joanny Ordonez, G., Eulaerts, O. und Grabowska, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Ocean Energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/82978 (online), JRC135021.

(129)

     Diese Anlage, die zum Zeitpunkt ihres Baus sehr innovativ war, hatte erhebliche Umweltauswirkungen, die heute kaum vertretbar wären. SONNIC Ewan, « La Rance, 50 ans de turbinage. Et après ? Le statu quo est-il la seule option pertinente ? », L'Information géographique, 2017/4 (Bd. 81), S. 103–128. DOI: 10.3917/lig.814.0103.

(130)

     2022 wurden in EU-Gewässern 62 kW an Kapazitäten im Bereich Gezeitenenergie und 33,5 kW im Bereich Wellenenergie installiert.

(131)

     Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), World Energy Transitions – Outlook 2023: 1.5°C Pathway, Bd. 1, Abu Dhabi, 2023.

(132)

     Ocean Energy Europe (OEE), Politische Themen: Research and Innovation .

(133)

     ETIP Ocean, Industrial Roadmap for Ocean Energy , 1. Juli 2022.

(134)

     Tapoglou, E., Tattini, J., Schmitz, A., Georgakaki, A., Długosz, M., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Ince, E., Shtjefni, D., Joanny Ordonez, G., Eulaerts, O. und Grabowska, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Ocean Energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/82978 (online), JRC135021.

(135)

   Ebenda.

(136)

     Ebenda.

(137)

     Endgültige Zustimmung der Mitgliedstaaten vom 28. März 2023 zu einer Verordnung über ein Verbot des Verkaufs von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, die CO2-Emissionen verursachen, nach 2035.

(138)

Europäische Batterie-Allianz: (Juni 2023); Daten des Fraunhofer-Instituts weisen jedoch für 2030 auf eine große Bandbreite der Produktionskapazität für Batterien von mindestens 677 GWh bis durchschnittlich 1 770 GWh und max. 2 050 GWh hin.

(139)

     Europäischer Rechnungshof, Sonderbericht: EU-Industriepolitik im Bereich Batterien , 2023. Bandbreite: 700 GWh bis 1 200 GWh/Jahr.

(140)

     Weitere Informationen: Transport & Environment , Stand: 6. März 2023. Bandbreite: bis zu 50 Gigafabriken mit 1 800 GWh.

(141)

     Weitere Informationen: Europäische Batterie-Allianz (Europa.eu).

(142)

     Gegenüber 9,1 % im Jahr 2021 und nur 1,9 % im Jahr 2019.

(143)

     Vereinigung europäischer Automobilhersteller (ACEA), Pressemitteilung: Fuel types of new cars: battery electric 12.1%, hybrid 22.6% and petrol 36.4% market share full-year 2022 , 1. Februar 2023.

(144)

Siehe: Europäische Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe (europa.eu).

(145)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Global EV Outlook 2023 Executive Summary , 2023.

(146)

     Weitere Informationen: Europäische Batterie-Allianz – EBA250 (auf Englisch).

(147)

     EMMES 7.0, LCP-Delta, 20232023 Status quo erstes Quartal: 11 GW/14,7 GWh; Laut Fraunhofer-Hochrechnung sogar bis zu 20 GWh.

Daten der Industrie. EMMES 7.0 – März 2023 | EASE: Why Energy Storage? | EASE (ease-storage.eu) 2023 Status quo erstes Quartal: 11 GW/14,7 GWh; Laut Fraunhofer-Hochrechnung bis zu 20 GWh.

(148)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Global EV Outlook 2023 , 2023.

(149)

     BloombergNEF, Pressemitteilung: Lithium-ion Battery Pack Prices Rise for First Time to an Average of $151/kWh , 6. Dezember 2022.

(150)

     Diese waren 2022 um 20 % günstiger als Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid-Zellen (NMC-Zellen).

(151)

     Wechselkurs 0,9 EUR = 1 USD, der im gesamten Dokument für die Währungsumrechnung verwendet wird, wenn in den Quellen Werte in USD angegeben werden.

(152)

     InsideEVs, Pressemitteilung: Europe: Plug-In Car Sales Accelerated In March 2023 , 10. Mai 2023.

(153)

     Weißes Haus, Investing in America , 2023.

(154)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,8455 EUR für 1 USD im Jahr 2021. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(155)

     Bloomberg NEF, 2023 Q1 - Energy Transition Investment Trends report.

(156)

     BenchmarkSource, Artikel: IRA supercharges USA’s gigafactory capacity pipeline as it overtakes Europe for first time , 2. Juni 2023.

(157)

     EBA, Discussion Paper for the 7th High-Level Meeting of the European Battery Alliance .

(158)

     Transport & Environment, Bericht: How not to lose it all , März 2023.

(159)

     Daten der Industrie. EMMES 7.0 – März 2023 | EASE: Why Energy Storage? | EASE (ease-storage.eu) 2023 Status quo erstes Quartal: 11 GW/14,7 GWh; Laut Fraunhofer-Hochrechnung bis zu 20 GWh.

(160)

     RWTH Universität Aachen, Battery Charts,  2023.

(161)

     Energy Storage Coalition, Pressemitteilung: Energy Storage Coalition calls for more targeted support for energy storage in key EU legislation , März 2023.

(162)

     McKinsey & Company, Artikel: Battery 2030: Resilient, sustainable and circular , 16. Januar 2023.

(163)

     Stellantis ist ein Zusammenschluss von 14 Automobilmarken.

(164)

     Gigafabrik für Batterien von Cells Company (ACC) in Billy-Berclau Douvrin, Frankreich.

(165)

     Green Car Congress, Pressemitteilung: First ACC gigafactory inaugurated in France; initial 13 GWh capacity , 31. Mai 2023.

(166)

     Weitere Informationen: Europäische Batterie-Allianz: Kurzbeschreibung der europäischen Batterieproduktion – Juni 2023.

(167)

     Auf der Grundlage von Berechnungen des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI).

(168)

     ABl. L 328 vom 21.12.2018.

(169)

     ABl. L 239 vom 6.9.2013.

(170)

     ABl. L 198 vom 28.7.2017.

(171)

     Weitere Informationen:  Wärmepumpen – Aktionsplan zur Beschleunigung der Einführung in der gesamten EU (europa.eu).

(172)

     European Heat Pump Association (EHPA), Market Report 2023, beschränkt auf AT, BE, CZ, DE, DK, EE, ES, FI, FR, HU, IE, IT, LT, NL, PL, PT, SE, SK, 29. Juni 2023. Hauptsächlich Raumbeheizungs- und Sanitärwarmwasser-Wärmepumpen.

(173)

     Lyons, L., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Heat pumps in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC134991.

(174)

     Weitere Informationen: Heat Roadmap Europe, https://heatroadmap.eu/.

(175)

     Euroheat & Power, Large heat pumps in district heating & cooling systems, 2022.

(176)

     Industrielle Wärmepumpen werden in der Regel für Prozesse unter 100 °C verwendet. Es gibt kommerzielle Produkte für Temperaturen bis zu 160 °C, die noch in weiteren Industriezweigen getestet werden müssen. Pumpen für Temperaturen bis 280 °C werden aktuell entwickelt.

(177)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Future of heat pumps, 2023.

(178)

     Eunomia, EU Hydronic Heat Pump Manufacturing Market Assessment, 2023.

(179)

     Japan, Thailand.

(180)

     Eunomia, 2023, ebd.

(181)

     COMEXT, Goods Trade EU, 841861.

(182)

     Eunomia, EU Hydronic Heat Pump Manufacturing Market Assessment, 2023.

(183)

     European Heat Pump Association (EHPA), Pressemitteilung: Manufacturer investments , Juni 2023.

(184)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Programm zur Zusammenarbeit im Technologiebereich, Heat Pumping Technologies, Annex 58 Final report, August 2023.

(185)

   Weitere Informationen: IEC 60335-2-40:2022: Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-40: Besondere Anforderungen für elektrisch betriebene Wärmepumpen, Klimageräte und Raumluft-Entfeuchter , 2022.

(186)

     Eunomia, EU Hydronic Heat Pump Manufacturing Market Assessment, 2023.

(187)

     Irena und IGA Global geothermal market and technology assessment, Internationale Agentur für Erneuerbare Energien, International Geothermal Association, 2023.

(188)

     European Geothermal Energy Council (EGEC), Bericht: Geothermal Market Report 2022 – Key Findings , Juli 2023.

(189)

   Taylor, N., Ince, E., Mountraki, A., Georgakaki, A., Shtjefni, D., Tattini, J. und Diaz Rincon, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Deep Geothermal Energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development, Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135206.

(190)

     European Geothermal Energy Council (EGEC), Bericht: Geothermal Market Report 2022 – Key Findings , Juli 2023.

(191)

     Taylor, N., Ince, E., Mountraki, A., Georgakaki, A., Shtjefni, D., Tattini, J. und Diaz Rincon, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Deep Geothermal Energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development, Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135206.

(192)

     Taylor, N., Ince, E., Mountraki, A., Georgakaki, A., Shtjefni, D., Tattini, J. und Diaz Rincon, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Deep Geothermal Energy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development, Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135206.

(193)

     Ebenda.

(194)

     Ebenda.

(195)

     Ebenda.

(196)

     ABl. L 157 vom 20.6.2023.

(197)

     COM(2023) 156 final.

(198)

     IEA, Global Hydrogen Review, 2023, eine Aktualisierung der Datenbank wird für Oktober 2023 erwartet.

(199)

   Internationale Energie-Agentur (IEA), Global Hydrogen Review, 2022.

(200)

     Internationale Energieagentur (IEA), 2022, ebenda.

(201)

   Internationale Energie-Agentur (IEA), Global Hydrogen Review, 2023, die Spanne ist aufgrund der von der IEA angegebenen Art „unbekannt“ groß.

(202)

     Bloomberg NEF, 1H 2023 Hydrogen Market Outlook, März 2022.

(203)

     Hydrogen Europe, Clean Hydrogen Monitor, 2022.

(204)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), The State of Clean Technologies, Mai 2023, und Clean Hydrogen Monitor, 2022.

(205)

     Weitere Informationen: Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff (europa.eu) (auf Englisch).

(206)

    Hydrogen Europe, Pressemitteilung: New Electrolyser Partnership , 16. Juni 2022.

(207)

     US-Energieministerium, the U.S. National Clean Hydrogen Strategy and Roadmap , Juni 2023. Die Schätzungen beruhen auf den verfügbaren Daten.

(208)

     Die Mittel stammen aus dem EU-Haushalt und belaufen sich auf 1,2 Mrd. EUR (einschließlich der zusätzlichen Mittel aus REPowerEU in Höhe von 200 Mio. EUR). Dazu kommt ein entsprechender Betrag von privaten Interessenträgern im Zeitraum 2021–2027.

(209)

     Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff, 2nd European Electrolyser Summit State of play on the Joint Declaration , 22. Juni 2023.

(210)

     Carrara, S., et al., Supply chain analysis and material demand forecast in strategic technologies and sectors in the EU – A foresight study, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, doi:10.2760/386650, JRC132889, Dokument der Gemeinsamen Forschungsstelle, 132889.

(211)

     SWD(2022) 230 final.

(212)

     COM(2021) 804 final.

(213)

     HH2020 Energy Societal Challenge und Horizont Europa Cluster 5 Energie https://cordis.europa.eu/projects/de (europa.eu).  Auf der Grundlage von Daten zur H2020 Energy Society Challenge und zu Horizont Europa Cluster 5 Energie, EC CORDIS. Projekte und Ergebnisse| CORDIS | Europäische Kommission (europa.eu) .

(214)

     European Biogas Association, Statistical Report, 2022.

(215)

     Motola, V., Scarlat, N., Hurtig, O., Buffi, M., Georgakaki, A., Letout, S., Mountraki, A., Salvucci, R. und Schmitz, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Bioenergy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135079.

(216)

     Basierend auf EurObserv-ER, Employment & Turnover , April 2023.

(217)

     Auf der Grundlage von Eurostat-Daten. Bioenergy Europe, Statistical report, 2022, Bioenergy Landscape. Lediglich 4 % der festen Biomasse für die Erzeugung von Bioenergie werden in die EU eingeführt.

(218)

     ABl. L 150 vom 14.6.2018.

(219)

   Europäische Kommission, Generaldirektion Mobilität und Verkehr, Maniatis, K., Landälv, I., Heuvel, E. et al., Building up the future, cost of biofuel, 2018, https://data.europa.eu/doi/10.2832/163774 .

(220)

     Auf der Grundlage von Daten der Internationalen Energie-Agentur (IEA). European Energy Innovation, A new policy context for assessing biogas and biomethane (europeanenergyinnovation.eu) , Herbst 2022 (auf Englisch).

(221)

     European Biogas Association, Biomethane Map , 2021.

(222)

     Motola, V., Scarlat, N., Hurtig, O., Buffi, M., Georgakaki, A., Letout, S., Mountraki, A., Salvucci, R. und Schmitz, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Bioenergy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135079.

(223)

     European Biogas Association, Statistical Report, 2022.

(224)

     Motola, V., Scarlat, N., Hurtig, O., Buffi, M., Georgakaki, A., Letout, S., Mountraki, A., Salvucci, R. und Schmitz, A., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Bioenergy in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC135079.

(225)

     European Biogas Association, Breaking Free of the Energy Dependency Trap–Delivering 35 bcm of biomethane by 2030, 2022.

(226)

     European Biogas Association, Statistical Report, 2022.

(227)

     European Biogas Association, Statistical Report, 2022.

(228)

   Itul, A., Diaz Rincon, A., Eulaerts, O. D., Georgakaki, A., Grabowska, M., Kapetaki, Z., Ince, E., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Shtjefni, D. und Jaxa-Rozen, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Carbon capture storage and utilisation in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC134999.

(229)

     ABl. L 140 vom 5.6.2009.

(230)

     ABl. L 275 vom 25.10.2003.

(231)

     COM(2021) 800 final.

(232)

     COM(2022) 672.

(233)

     Alle vier Jahre erstatten die Mitgliedstaaten der Kommission über die Umsetzung der CCS-Richtlinie 2009/31/EG Bericht. Bislang wurden von der Kommission drei dieser Berichte veröffentlicht , wobei die Veröffentlichung des vierten Umsetzungsberichts für Ende 2023 geplant ist.

(234)

     EnTEC (Trinomics, TNO und Fraunhofer-Institut ISI), Bolscher, H. et al., EU regulation for the development of the market for CO2 transport and storage, Europäische Union, 2023. https://energy.ec.europa.eu/publications/eu-regulation-development-market-co2-transport-and-storage_en .

(235)

     Itul, A., Diaz Rincon, A., Eulaerts, O. D., Georgakaki, A., Grabowska, M., Kapetaki, Z., Ince, E., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Shtjefni, D. und Jaxa-Rozen, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Carbon capture storage and utilisation in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC134999.

(236)

     Global CCS Institute, Global Status of Carbon Capture and storage, 2022 , 2022.

(237)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,9497 EUR für 1 USD im Jahr 2022. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(238)

     Itul, A., Diaz Rincon, A., Eulaerts, O. D., Georgakaki, A., Grabowska, M., Kapetaki, Z., Ince, E., Letout, S., Kuokkanen, A., Mountraki, A., Shtjefni, D. und Jaxa-Rozen, M., Beobachtungsstelle für Technologien für saubere Energie: Carbon capture storage and utilisation in the European Union – 2023 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, 2023, JRC134999.

(239)

     Es liegen nur wenige Daten über die Anzahl der Unternehmen vor, die an der CCUS-Lieferkette in Europa beteiligt sind. Darüber hinaus haben die meisten Unternehmen den Wert der Projekte, an denen sie beteiligt sind, nicht bekannt gegeben. Außerdem sind die Unternehmen an einer Vielzahl von Stufen entlang der gesamten Wertschöpfungskette beteiligt, sodass es im vorliegenden Fall schwierig ist, Marktanteile zu ermitteln. Je nach den für die Wertschöpfungskette festgelegten Grenzen lassen andere Untersuchungen darauf schließen, dass rund 17 000 Unternehmen an allen Aspekten der CCUS-Lieferkette beteiligt sind, darunter Anbieter von Technologie, Dienstleistungen und rechtlichen Aspekten. Europäische Kommission, Kapetaki, Z. et al, Carbon Capture Utilisation and Storage in the European Union. 2022 Status Report on Technology Development Trends, Value Chains and Markets. 2022.

https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC13066 .

(240)

     ABl. L 152 vom 3.6.2022.

(241)

     Dank höherer Kapazitäten und geringerer Verluste über große Entfernungen im Vergleich zu ihren Wechselstrom-Äquivalenten können sie die Interkonnektivität des Energiesystems wirksam stärken, indem sie weit entfernte Stromnetze mit unterschiedlichen Frequenzen verbinden oder die Verbindung großer Offshore-Windkraftanlagen erleichtern.

(242)

     WindEurope Intelligence Platform, Workstream for the development of multi-vendor HVDC systems (ENTSO-E, T&D Europe, WindEurope), 21. Juni 2021.

(243)

     Das Projekt „Enabling interoperability of multi-vendor HVDC grids“ (InterOPERA) bringt europäische Übertragungsnetzbetreiber, Hersteller, Branchenverbände und Hochschulen zusammen, um Kompatibilitäts- und Interoperabilitätsstandards für HGÜ festzulegen. Weitere Informationen: https://interopera.eu .

(244)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Energy Technology Perspectives, 2023.

(245)

     Power Technology Research (2023, März). IoT innovation: Leading companies in HVDC transmission systems for the power industry. Abgerufen bei Power Technology: https://www.power-technology.com/data-insights/innovators-hvdc-transmission-systems-power/ . 

(246)

     Konservative Schätzung auf der Grundlage der Analyse des Zehnjahresnetzentwicklungsplans 2022 des ENTSO-E und der nationalen Entwicklungspläne der EU-Mitgliedstaaten (aber ohne Berücksichtigung der jüngsten Zusagen der EU-Mitgliedstaaten für die Offshore-Windenergieerzeugung).

(247)

     Unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Wechselkurses von 0,8455 EUR für 1 USD im Jahr 2021. Siehe: https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html (auf Englisch).

(248)

     Power Technology Research.

(249)

   US-Energieministerium, Semiconductors – Supply Chain Deep Dive Assessment, 2022.

(250)

     Internationale Energie-Agentur (IEA), Energy Technology Perspectives, 2023.

(251)

     Europacable, Electricity transmission of tomorrow, 2021. Schätzungen zufolge dauert ein durchschnittliches Übertragungsprojekt von der Planung bis zur Wettbewerbsfähigkeit 15 Jahre.