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Kultur

culture

Artikel 167 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) definiert die Rolle der Europäischen Union (EU) im Kulturbereich. In diesem Bereich strebt die EU gemäß Artikel 6 AEUV an, „Maßnahmen zur Unterstützung, Koordinierung oder Ergänzung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten“ durchzuführen.

„Schöpfend aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas“ besteht das Ziel der EU-Kulturpolitik darin, „den Reichtum ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt“ zu wahren und „für den Schutz und die Entwicklung des kulturellen Erbes Europas“ zu sorgen (Artikel 3 des Vertrags über die Europäische Union). Die EU kann dem Kultur- und Kreativsektor außerdem dabei helfen, sich im Falle einer Krise zu erholen und seine Widerstandsfähigkeit zu stärken, um ihn zukünftig nachhaltiger zu gestalten.

Die Mitgliedstaaten der EU sind zwar für ihre eigene Kulturpolitik verantwortlich, die EU unterstützt sie jedoch bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen, die von den Auswirkungen digitaler Technologien bis hin zur Förderung von Innovationen im Kultur- und Kreativsektor reichen. 

Die EU unterstützt zudem Maßnahmen zur Erhaltung des kulturellen Erbes und fördert die Zusammenarbeit und den länderübergreifenden Austausch zwischen den kulturellen Einrichtungen der Mitgliedstaaten. Der Kultursektor kann auch von spezifischen Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen von Horizont Europa, dem Binnenmarktprogramm, der Aufbau- und Resilienzfazilität und den Fonds der Kohäsionspolitik profitieren.

Das neue Finanzierungsprogramm „Kreatives Europa“ (2021-2027) unterstützt den Kultur- und Kreativsektor sowie grenzüberschreitende Kooperations- und Vernetzungsaktivitäten für alle damit verbundenen Sektoren. Weitere Initiativen sind die „Tage des Kulturerbes“ und die „Kulturhauptstädte“, die beide 1985 ins Leben gerufen wurden.

Darüber hinaus arbeitet die EU mit internationalen Organisationen wie der Unesco, dem Europarat und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zusammen, um den illegalen Handel mit Kulturgütern zu bekämpfen und die lokale Entwicklung durch Kultur zu fördern.